Ulm | Fertiggestellt | Neue Synagoge 80

Neue Synagoge Einstimmig hat der Hauptausschuss des Ulmer Gemeinderats dem vorgeschlagenen Standort für den Neubau einer Synagoge am nördlichen Rand des Weinhofs zugestimmt. "Damit bekommt die jüdische Gemeinde wieder einen Platz mitten in der Stadt", kommentierte Oberbürgermeister Ivo Gönner das klare Votum. Der neue Standort befindet sich gegenüber der Stelle, an die die alte Synagoge stand, die 1938 von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Derzeit ist das Areal Parkplatz. Auch der Vorstand der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg begrüßte die Entscheidung. " Für uns ist dies ein großer Tag und eine bewegende Entscheidung", sagte Vorstandsmitglied Martin Widerker. Zum Finanzvolumen konnte Widerker angesichts des frühen Planungsstadiums noch nichts sagen. Der Zeitplan sieht vor, zunächst einen Architektenwettbewerb auszuloben, zu dem ungefähr acht erfahrenen Büros eingeladen werden sollen. Im Herbst könnten erste Ergebnisse vorliegen. 2010 stehen dann archäologische Grabungen an, parallel sollen die Baupläne ausgearbeitet werden. 2011 könnte mit dem Bau begonnen werden, so das schon 2012 eine Einweihung denkbar wäre. Vorgesehen ist der Bau einer Synagoge mit angeschlossenem Gemeindezentrum, einem Kindergarten und einer Bibliothek, insgesamt gut 1.000 Quadratmeter Nutzfläche. Städtebaulich ergibt sich damit am Weinhof eine völlig neue Situation, wie Baubürgermeister Alexander Wetzig ausführte. Auch der Platz, obwohl noch nie bebaut, weise in seinem Gefüge doch Wunden des letzten Krieges auf, die nun behoben werden könnten. In das derzeitige jüdische Gemeindezentrum in der Neustadt kommen nach Auskunft des Ulmer Rabbiners Shneur Trebnik derzeit regelmäßig 50 bis 70 Gottesdienstbesucher, zur Gemeinde gehörten aber einige hundert Mitglieder, auch aus dem Umkreis von Ulm. Stadt Ulm Auftraggeber: Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs IRGW Architektur: Kister Scheithauer gross