Neubau Wallstraßenbrücke und Blaubeurer-Tor-Tunnel (WSB-BTT)

  • In ziemlichem direkten Zusammenhang mit dem Großvorhaben möchte ich die Aufmerksamkeit auf eine Angelegenheit etwas weiter nördlich lenken:



    Im unmittelbaren Zulauf auf die Wallstraßenbrücke haben wir tatsächlich noch ein zusätzliches größeres Problem: Die Brücke (bzw. die Brücken) der Tangente (K 9915) über die B 10 sind ebenfalls in verheerendem Zustand und müssen ebenfalls sehr bald ersetzt werden. Die Bauwerke hatten im letzten Brückenzustandsbericht mit die schlechtesten Zustandsnoten. Da die Tangente mutmaßlich als die bedeutendste Umleitungsstrecke für die B 10 herhalten muss, sollte man sich dem meines Erachtens schnellstmöglich annehmen - also mit Fertigstellung noch vor 2025, wenn die Wallstraßenbrücke angegangen werden muss. Vielleicht wäre es möglich (und sinnvoll), hier auch über die Herstellung eines echten Kleeblatts nachzudenken?


    Ein wenig weiter östlich gibt es die Überlegung, den Knotenpunkt K 9915 / K 9911 (also Stuttgarter Straße bzw. "alte B 10" und Tangente) neu zu ordnen. Zur Debatte steht wohl, den Knotenpunkt zu einem Kreisverkehr umzubauen. Das erscheint mir zwar absolut nicht dringlich, aber es könnte sich baulogistisch anbieten, auch diesen Abschnitt mit in Angriff zu nehmen, bevor es bei der Wallstraßenbrücke zum Schwur kommt.

  • Jupp, auch so ein verkorkste Lösung. Ich würde dringend ein echtes Kleeblatt an der B10 bauen. Damit wird die Abfahrt/Kreuzung bei Jungingen entlastet. Auch ist es dann die Anbindung Industriegebiet Jungingen deutlich besser. ich würde aber kein Kreisverkehr, sondern die Abfahrt B10 Richtung Jungingen Industriegebiet als 2-spruige Strecke bauen, wobei die rechte Spur ein verlängerter Auffahrtstreifen wäre. Die stelle ist jetzt ja auch schon sehr kritisch.



    Wichtig und eigentlich nicht besonders aufwändig wäre ein Bypass an Kreisverkehr Böfingen. Das ist im Berufsverkehr ein extremes Nadelöhr und zieht sich bis nach Seligweiler.


  • Ich meine auch, irgendwo mal gelesen zu haben, dass die Sanierung dieser Anschlüsse hätte als erstes stattfinden sollen, bevor man den Rest der B10 (insbesondere die Adenauerbrücke?) angeht, eben weil hier Umleitungsverkehr drüber muss. Ich befürchte nur, dass die neu entdeckte Dringlichkeit all der Maßnahmen auch dieser Planung den Garaus machen wird...

  • Strichlein malen an der Anschlußstelle Universität.

    Leider vernachlässigen solche Gedankenspiele die Topographie (starke Gefälle/Steigungen) und somit aufwändige Kunstbauten in dem Bereich, selbst wenn es "nur" um eine Rampe/Abfahrt dort geht.

    Ber Bund wird die nächsten Jahre genug mit der Wallstraßenbrücke/Blaubeurer Tor und der Adenauerbrücke beschäftigt sein um solche "Nebensächlichkeiten" vernachlässigen zu können.

    Es wird denen dann genügen daß die Umleitungsstrecken über Eselsberg/Michelsberg und durch die Stadt frei von Baustellen bleiben.

    Die Anwohner von Eselsberg/Blaustein/Kuhberg und Wiblingen werden sich ob der Bautätigkeiten und Umleitungen dankbar zeigen...

  • Ich meine auch, irgendwo mal gelesen zu haben, dass die Sanierung dieser Anschlüsse hätte als erstes stattfinden sollen, bevor man den Rest der B10 (insbesondere die Adenauerbrücke?) angeht, eben weil hier Umleitungsverkehr drüber muss. Ich befürchte nur, dass die neu entdeckte Dringlichkeit all der Maßnahmen auch dieser Planung den Garaus machen wird...

    Ich hatte mich vor ziemlich genau einem Jahr schon einmal im Forum damit beschäftigt - siehe hier. So miserabel, wie der Zustand der genannten Bauwerke wohl zu sein scheint, dürfte ein Schieben von Ersatzmaßnahmen um ~10 Jahre schwierig werden.


    Strichlein malen an der Anschlußstelle Universität.

    Leider vernachlässigen solche Gedankenspiele die Topographie (starke Gefälle/Steigungen) und somit aufwändige Kunstbauten in dem Bereich, selbst wenn es "nur" um eine Rampe/Abfahrt dort geht.

    Ber Bund wird die nächsten Jahre genug mit der Wallstraßenbrücke/Blaubeurer Tor und der Adenauerbrücke beschäftigt sein um solche "Nebensächlichkeiten" vernachlässigen zu können.

    Es wird denen dann genügen daß die Umleitungsstrecken über Eselsberg/Michelsberg und durch die Stadt frei von Baustellen bleiben.

    Die Anwohner von Eselsberg/Blaustein/Kuhberg und Wiblingen werden sich ob der Bautätigkeiten und Umleitungen dankbar zeigen...

    Naja, ich denke, wir kennen die Topographie an der Stelle alle ganz gut. Wenn da jemand etwas skizziert, dann ist das keine maßstabsgetreue Planzeichnung, sondern halt eine Veranschaulichung der in Worten manchmal nicht immer klar zu fassenden Überlegungen. Ich mache das auch gerne :).


    Trivial wäre so etwas insbesondere im südwestlichen Quadranten (aktuell Abfahrt Oberer Eselsberg > Stadtmitte) nicht, aber grundsätzlich möglich schon. Das schlagendste Gegenargument wäre meines Erachtens die Zeit; wenn die Brücken bis 2025 zu erneuern sind, kann man sie fast nur 1:1 ersetzen. Wobei man sich mit der Anlage von weiteren Abfahrten/Rampen ja etwas Zeit lassen könnte, die B 10 wird in Abwesenheit der Wallstraßenbrücke bis 2030 eh nicht nutzbar sein ^^.


    Die Straßenbaulast der K-9915-Brücken dürfte im Übrigen beim Landkreis liegen, diejenige von theoretischen zusätzlichen Abfahrten/Rampen auf die B 10 wohl beim Land (Auftragsverwaltung), diejenige der Wallstraßenbrücke und des Blaubeurer-Tor-Tunnels wiederum bei der Stadt Ulm, und diejenige der Konrad-Adenauer-Brücke schließlich zwar grundsätzlich beim Bund (ausgeführt wiederum vom Straßenbauamt Krumbach)... ganz schön verwickelt.

  • So schwierig ist die Topologie jetzt auch nicht. Hier geht es halt vor allem um Grund. Das macht es teuer und ich denke so mancher Bauer will nicht verkaufen.




    Man könnte aber die Kosten und den Flächenverbrauch reduzieren, wenn diese 2 Brücken gar nicht mehr gebaut werden.



    Dann könnte es eventuell so aussehen. Verlegung des Feldweges Richtung Osten, mit einer einzigen kleineren Unterführung (blau). Reduzierung Flächenverbrauch durch direktere Linienführung. Reduzierung der Brücke über B10, da nicht 2-spurig + Abbiegespur notwendig wäre. 1-spurig + 1 spur für Auf-und Abfahrt. Grün markiert wäre neues Ackerland bzw. Bewaldung. Un ddie momentan 2-spurige Auffahrt von Uni auf die B10 Süd, könnte auch nur noch einspurig ausgeführt werden. (schwarz)


  • Hab meine Quelle wieder gefunden: Das Thema "Bauwerk 2" (Brücke der K9915 über die B10) war bereits in der Sachdarstellung zum Blaubeurer-Tor-Tunnel enthalten (Seite 45, "unumgänglich für die Gewährleistung des Umleitungsverkehrs"), und der seinerzeit angedachte Zeitrahmen für die Sanierung bzw. den Neubau war Q3/2025-Q4/2029, rechtzeitig vor dem geplanten Beginn der Hauptbaumaßnahmen an der Wallstraßenbrücke. Der Bauzeitenplan (Seite 52) ist nun natürlich auch Makulatur. Ich bin wirklich gespannt, wie die Beteiligten das alles auf die Kette kriegen werden...

  • Man könnte aber die Kosten und den Flächenverbrauch reduzieren, wenn diese 2 Brücken gar nicht mehr gebaut werden.


    Damit habe ich mit Blick auf die Karte auch geliebäugelt. Seit mir vor ein paar Jahren erstmals wirklich klar wurde, was in Sachen Brücken so alles auf die Stadt zukommt, halte ich es für sinnvoll, Infrastruktur auch mal wo möglich und sinnvoll zurückzubauen. Wo es keine Brücke mehr gibt, muss man sie auch nicht mehr erhalten oder irgendwann ersetzen :). Das wäre vielleicht etwas weiter östlich der Fall , wenn der Knotenpunkt zu einem Kreisverkehr umgebaut würde.


    Hab meine Quelle wieder gefunden: Das Thema "Bauwerk 2" (Brücke der K9915 über die B10) war bereits in der Sachdarstellung zum Blaubeurer-Tor-Tunnel enthalten (Seite 45, "unumgänglich für die Gewährleistung des Umleitungsverkehrs"), und der seinerzeit angedachte Zeitrahmen für die Sanierung bzw. den Neubau war Q3/2025-Q4/2029, rechtzeitig vor dem geplanten Beginn der Hauptbaumaßnahmen an der Wallstraßenbrücke. Der Bauzeitenplan (Seite 52) ist nun natürlich auch Makulatur. Ich bin wirklich gespannt, wie die Beteiligten das alles auf die Kette kriegen werden...

    Sehr guter Fund... Q3/2025-Q4/2029 sind vier Jahre, von jetzt bis 2025 (Baustart Wallstraßenbrücke) sind es drei Jahre... passt leider wirklich vorne und hinten nicht. Jetzt wäre guter Rat teuer.

  • Land fördert Ulms größte Baustellen mit 105 Millionen Euro [SWP+]

    Zitat

    Wenn das Land Baumaßnahmen finanziell fördert, gibt es normalerweise eine trockene Pressemitteilung. Am Freitag aber reisten Verkehrsminister Winfried Hermann und Regierungspräsident Klaus Tappeser persönlich nach Ulm, um die frohe Botschaft zu verkünden und mit OB Gunter Czisch und Baubürgermeister Tim von Winning mit Sekt anzustoßen. Das Land unterstützt den Neubau der Wallstraßenbrücke und den Bau des Tunnels unter dem Blaubeurer Tor mit 104,8 Millionen Euro.


    105 Millionen Euro für Ulmer B10-Brückenprojekte [Schwäbische+]

    Zitat

    Die Hälfte der geplanten Baukosten für den Bau des Blaubeurer-Tor-Tunnel und der neuen Wallstraßenbrücke an der Bundesstraße 10 in Ulm gibt das Land Baden-Württemberg als Förderung. Einen Förderbescheid über 104.779.545 Euro übergab Verkehrsminister Winfried Hermann kürzlich im Ulmer Rathaus an Oberbürgermeister Gunter Czisch.

  • Land fördert Ulms größte Baustellen mit 105 Millionen Euro [SWP+]

    Zitat

    Wenn das Land Baumaßnahmen finanziell fördert, gibt es normalerweise eine trockene Pressemitteilung. Am Freitag aber reisten Verkehrsminister Winfried Hermann und Regierungspräsident Klaus Tappeser persönlich nach Ulm, um die frohe Botschaft zu verkünden und mit OB Gunter Czisch und Baubürgermeister Tim von Winning mit Sekt anzustoßen. Das Land unterstützt den Neubau der Wallstraßenbrücke und den Bau des Tunnels unter dem Blaubeurer Tor mit 104,8 Millionen Euro.


    105 Millionen Euro für Ulmer B10-Brückenprojekte [Schwäbische+]

    Zitat

    Die Hälfte der geplanten Baukosten für den Bau des Blaubeurer-Tor-Tunnel und der neuen Wallstraßenbrücke an der Bundesstraße 10 in Ulm gibt das Land Baden-Württemberg als Förderung. Einen Förderbescheid über 104.779.545 Euro übergab Verkehrsminister Winfried Hermann kürzlich im Ulmer Rathaus an Oberbürgermeister Gunter Czisch.

  • "ulm baut um" - Newsletter Nr. 94 vom 25.01.2023


    Zeitnah: Dauerhafte Verkehrsänderungen an der Wallstraßenbrücke!


    Der letzte Prüfbericht zur Wallstraßenbrücke legte dar, dass die Brücke nur mit verkehrlichen Einschränkungen weiter betrieben werden kann. Deshalb kommt es nun zeitnah zu folgenden dauerhaften Verkehrseinschränkungen:


    - Die westliche Auffahrtsrampe der Wallstraßenbrücke wird für Kraftfahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt.

    - An der Schleuse der Auffahrtsrampe können nur noch Fahrzeuge mit einer Maximalbreite von 2,20 m passieren.

    - Die Umleitung für Kraftfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse über 3,5 Tonnen wird vor Ort ausgeschildert. Die Umleitungsstrecke wird über den Bleicher Hag geführt.

    - Damit ändert sich auch der Linienfahrplan der Linie 49. Die Linie 49 kann nur noch über die B10 geführt werden, so dass die Haltestellen "Lehrer Tal" und "Schießstände" ersatzlos entfallen.


    Voraussichtlich in den Pfingstferien 2023 erhält die Wallstraßenbrücke eine zusätzliche Querkraftverstärkung und die vorhandene Monitoring-Anlage wird angepasst.

  • Das mit der Umleitung habe ich noch nicht verstanden. Es geht hier doch um die Rampe vom Bleicher Hag kommend auf die B10? Wie soll dann eine Umleitungsstrecke über den Bleicher Hag geführt werden? Sollen die schweren Fahrzeuge dann via Neutorbrücke und Ludwig-Erhardt-Brücke und den Todeskreisel auf die B10 fahren?

  • Das mit der Umleitung habe ich noch nicht verstanden. Es geht hier doch um die Rampe vom Bleicher Hag kommend auf die B10? Wie soll dann eine Umleitungsstrecke über den Bleicher Hag geführt werden? Sollen die schweren Fahrzeuge dann via Neutorbrücke und Ludwig-Erhardt-Brücke und den Todeskreisel auf die B10 fahren?

    - rot für Fahrzeuge über 3,5T gesperrt

    - grün Umleitung (Am Bleicher Hag -> in der Wanne -> Lupferbrücke -> Blaubeurer Str.) durch den "Todeskreisel" müssen sie nicht.


    Die Neutorbrücke ist für Fahrzeuge über 3,5 t sowieso gesperrt. Ob die sich daran halten...


  • Fahrbahn wird jahrelang einseitig voll gesperrt - Gravierende Auswirkungen [SWP+]

    Zitat

    Mit 90.000 Fahrzeugen pro Tag ist die Wallstraßenbrücke an der B10 die Hauptschlagader im Ulmer Verkehr. Wenn sie ersetzt wird, hat das einschneidende Folgen. Die Stadtverwaltung und das Fachbüro Gevas haben sich Gedanken gemacht, wie der Verkehr während der vierjährigen Bauzeit abgewickelt werden kann. Dabei kamen sie zu einem überraschenden Ergebnis. Alle Überlegungen und Rechenmodelle liefen nämlich eindeutig auf eine Lösung hinaus: Die B10 soll von Norden her zwischen der Abfahrt zum Berliner Ring und dem Blaubeurer Ring komplett gesperrt werden – ab Ende 2025 bis Ende 2029. Der Verkehr aus Richtung Süden soll während der ganzen Bauzeit wie bisher zweispurig weiter fließen. Der Abbruch der westlichen Brückenhälfte beginnt am 1. Januar 2026.

  • Wird ein interessantes Experiment: Als würde es die B10 als Durchgangsstraße von Norden nicht geben. Denn den Umweg über den Berliner Ring fährt sicher niemand, der nicht unbedingt nach Ulm in die Stadt muss. Sollten Verkehrsplaner fast begleiten die Auswirkungen in einer Untersuchung.

  • Naja, wir haben das ja vor nicht allzulanger Zeit schon mal "getestet", als der Fahrbahnbelag der B10 vorm Tunnel erneuert wurde. An die Zustände auf dem Berliner Ring zu dieser Zeit kann ich mich noch sehr gut und mit Schrecken erinnern. Zu gewissen Tageszeiten brauchte man (als Bewohner des Pfaffenhaus, oder mit Arbeitsplatz Science Park II/III) gar nicht erst versuchen, irgendwie wegzukommen. Ich möchte mir das nicht über 4 Jahre vorstellen...


    Kann man nur hoffen, dass die großräumigen Umleitungen dann ins Bewusstsein vieler übergehen, so dass die Situation nicht ganz so schlimm wird...

  • Ich möchte mir das nicht über 4 Jahre vorstellen...

    Genau deshalb ist das nicht vergleichbar. Da werden auf jeden Fall Verdrängungsprozesse stattfinden. Und ich denke es ist auch psychologisch etwas anderes, ob "nur" ein kleiner Abschnitt oberflächlich saniert wird, oder ob man 2,8 Kilometer Strecke stilllegt und ein Loch rein reißt. Im einen Fall haben sicher so manche gedacht, ach vielleicht ist die Strecke schon wieder offen, oder das kann ich bestimmt in der Stadt schnell umfahren. Dieser Illusion wird wohl niemand im zweiteren Fall aufsitzen.

  • Dieser Illusion wird wohl niemand im zweiteren Fall aufsitzen.

    Der Bequemlichkeit werden sehr viele aufsitzen.

    Die Faulheit wird siegen, leiden werden darunter vor allem die Anwohner von Eslsberg und Weststadt.


    edit:

    Hätte man ab Ulm-West die B10 schon vor Jahren für den durchfahrenden Schwerverkehr gesperrt und stark kontrolliert, hätten die Brücke und die Straße wesentlich länger durchgehalten. Aber das hatte ich schon vor Jahren geschrieben und hier vor allem Unverständnis geerntet...