Einbindung Ulm Hbf in Neubaustrecke Wendlingen-Ulm

  • Ja soweit ich weiß gibt es mit der Schnellbahnstrecke zwischen Gleis 1 und 2 kein Durchgangsgleis mehr. Praktisch ein autarker Bereich für die Schnellbahnstrecke.

    D.h., die Züge die das Durchgangsgleis bisher benutzten müssen in Zukunft an den Bahnsteiggleisen durchfahren oder werden westlich der Bahnsteige durchgeführt?

  • Wie das die Bahn dann machen will entzieht sich meiner Kenntnis. Ich bin mir mit meinem Post auch nicht ganz sicher, meine aus der Erinnerung das so mal gehört zu haben. Der Bereich Fernverkehr wird autark geführt. Möglichst wenige Weichen etc.

  • Wie das die Bahn dann machen will entzieht sich meiner Kenntnis. Ich bin mir mit meinem Post auch nicht ganz sicher, meine aus der Erinnerung das so mal gehört zu haben. Der Bereich Fernverkehr wird autark geführt. Möglichst wenige Weichen etc.

    Schon, aber die Schienen bzw Fahrwege gehören doch DB Netz? Und der Bahnhof Station&Service?

    Ein irrer Laden...

  • Drum geht da ja auch bei dem "Staats"unternehmen nix voran und "schnell" gibt es im DB-Sprachjargon gar nicht. Wie wahr doch Sprichwörter sein können: "Viele Köche verderben den Brei oder da weiß Die Linke nicht was die Rechte macht"^^:D

  • Naja, ich denke das Durchfahrtsgleis wurde vor allem für Güterzüge genutzt, und davon werden ja eher wenige über die Schnellbahnstrecke kommen, und wenn dann nachts, wenn am Bahnhof eh nichts los ist. Von der Geislinger Altstrecke aus die Schnellbahntrasse zu kreuzen, nur um den Bahnsteigen fernbleiben zu können, ist betrieblich vermutlich nicht sinnvoll. Da kann man sich die Weichen, Signalisierung und Aufwand im Stellwerk schon sparen.


    Wenn man sich den zukünftigen Gleisplan [1] betrachtet, sieht man auch, dass schon platztechnisch kaum möglich wäre. Aus Richtung Neu-Ulm müsste noch im Bereich des Hausbahnsteigs auf Gleis 1 gewechselt werden, um dann die Ostumfahrung der Tunnelrampe zu nutzen; da kann man den Zug auch gleich komplett am Bahnsteig entlangführen (oder eben weiter westlich, was logischer erscheint). Für die Gegenrichtung hat das noch weniger Sinn: da müsste man nicht nur das eigene Gegengleis, sondern auch noch das Gleis der Schnellbahnstrecke kreuzen, um das Durchgangsgleis zu erreichen, und das in dem sehr begrenzten Raum zwischen Tunnelrampe und Bahnsteigbeginn. Kurzum, die Altstrecke fädelt nunmal zukünftig an Gleis 3/4 ein, und somit ist das Durchgangsgleis zwischen 1 und 2 völlig unnötig (außer man wollte Züge der Schnellbahnstrecke von den Ulmer Bahnsteigen fernhalten... s.o.).


    Dazu kommt noch, dass ein Gleiswechsel zwischen 1 und 2 im Bereich der Bahnsteige vorgesehen ist, dem das Durchgangsgleis ebenfalls im Weg wäre. Ich denke, der ist notwendig, falls mal eine der Tunnelröhren gesperrt werden muss. Weiß jemand, ob diese Weichen in der aktuellen Sperrpause bereits eingebaut werden? Beim Bau der Ostumfahrung hatte man sich ja merkwürdigerweise die dort noch vorgesehene Weiche für das noch zu bauende Abstellgleis Ost erst mal gespart...


    [1] Gleisplan erkennbar in dem von mir weiter oben verlinkten Video, ca. 14:40

  • Habe eben mal gecheckt, die Züge nach/von Stuttgart fahren weiterhin von/nach Gleis 1/2. Gibt ja auch eine entsprechende Querverbindung im Gleisplan (Altstrecke -> Gleis 2), die im Endzustand dann sicherlich nur noch in Ausnahmefällen benutzt werden wird.

  • Habe eben mal gecheckt, die Züge nach/von Stuttgart fahren weiterhin von/nach Gleis 1/2. Gibt ja auch eine entsprechende Querverbindung im Gleisplan (Altstrecke -> Gleis 2), die im Endzustand dann sicherlich nur noch in Ausnahmefällen benutzt werden wird.

    Bin mal gespannt ob die Weichen drin bleiben. Die DBAG hat in der Vergangenheit am Fahrweg gespart wo es nur ging...

  • Habe eben mal gecheckt, die Züge nach/von Stuttgart fahren weiterhin von/nach Gleis 1/2.

    Ja, das wundert mich auch. Die Zeitungen haben geschrieben, nach dem Fahrplanwechsel geht es nur noch ab Gleis 3/4 los. Haben die alle voneinander falsch abgeschrieben, oder gab es eine Planänderung?

    Andererseits, warum soll man die Bahnsteige 1 und 2 jahrelang ungenutzt lassen?

  • Vermutlich wird es auch nochmal eine (Teil-) Sperrung geben. Das Richtungsgleis Ulm aus dem Tunnel wurde noch nicht an Gleis 2 im Bahnhof angeschlossen. Dieses endet momentan im Nichts wie man auf der Webcam sehr schön erkennen kann. Wieso man das nicht gleich mit erledigt hat entzieht sich meiner Kenntnis. An der Zeit kann es sicher nicht gelegen haben, die Gleisarbeiten wurden recht zügig erledigt.

  • Leider erkennt man auf der Webcam die entscheidenden Stellen nicht. Falls jemand mal in der Nähe sein sollte und Fotos vom Vorfeld machen könnte, wo man die Weichen und Fahrwege sehen kann, evtl. von der Ludwig-Ehrhardt-Brücke runter in Richtung Bahnhof, wäre ich dankbar und könnte vielleicht noch etwas mehr spekulieren ;)


    Aber von dem, was ich sehen kann, und nochmal den finalen Gleisplan als Kontext hernehmend: Es sieht so aus, als wäre das Richtungsgleis aus Stuttgart direkt an Gleis 2 angebunden. Im Bereich vor Gleis 3/4 sind im Endzustand ein Dutzend Weichen vorgesehen, die ich auf der Webcam nicht erkennen kann. Meine Vermutung ist daher, dass man nun "auf die Schnelle" nur das nötigste eingebaut hat, um aus Richtung Stuttgart auf Gleis 2 zu kommeṇ, d.h. nur die Kreuzungsweichen über das Gegengleis, oder vielleicht nichtmal das, wenn man den Gleiswechsel nordöstlich des Bahnhofs in Anspruch nimmt und dort bereits aufs Gegengleis wechselt. Ich kann auf der Webcam leider nicht erkennen, wieviele und welche Weichen bereits unter der Ludwig-Ehrhardt-Brücke liegen. Das würde auch erklären, warum die Fernzüge nach wie vor von 1/2 fahren, weil man durch das fertiggestellte Ostgleis und eben den nun eingebauten halb-provisorischen "Shortcut" die Anbindung relativ zügig vornehmen konnte.


    Mehr als ein Dutzend Weichen nebst den notwendigen Änderungen im Stellwerk in 3 Wochen Sperrpause zu bauen, hatte ich von vorneherein als sehr sportlich empfunden, zumal der Betrieb auf 3/4 aufrecht erhalten werden musste und eben auch in deren Vorfeld ein Totalumbau stattfinden muss, um die Strecke aus Geislingen final einzuführen. Ich denke, man wird dann im neuen Jahr die Bahnsteige 3/4 Nord sperren (Regiozüge dann von 5/6) und das Kuddelmuddel im Vorfeld in Ruhe und ordentlich neu sortieren. Ich hoffe nur, dass man jetzt bereits die für den Fernverkehr relevanten Weichen eingebaut hat, um da nicht nochmal sperren zu müssen.

  • Ja, das wundert mich auch. Die Zeitungen haben geschrieben, nach dem Fahrplanwechsel geht es nur noch ab Gleis 3/4 los. Haben die alle voneinander falsch abgeschrieben, oder gab es eine Planänderung?

    Andererseits, warum soll man die Bahnsteige 1 und 2 jahrelang ungenutzt lassen?

    Ich fürchte, die Bahn hat schlicht und einfach Blödsinn vermeldet und die Zeitungen haben's ungeprüft übernommen. In der Pressemitteilung zum Ende der Sperrpause heißt es:

    Zitat

    Bis zur Inbetriebnahme der Neubaustrecke Ende 2022 halten die Züge des Fernverkehrs auf den Bahnsteiggleisen 3 und 4, danach wieder wie gewohnt auf den Gleisen 1 und 2.

    Quelle: http://www.bahnprojekt-stuttga…tail/News/datum/20191217/


    Was die Frage angeht, ob später Gleis 2 nur von der NBS aus angefahren werden kann, kann man in dieser Präsentation auf Folie 59

    (http://www.bahnprojekt-stuttga…arameter/download/Medium/) sehen, dass Gleis 2 auch einen Anschluss an die Filstalstrecke hat.

  • Heute war das Wetter endlich mal besser, ohne Nebel und das Gleisfeld konnte gut abgelichtet werden.

    Für Sputnick und alle anderen zum spekulieren.



    Von der Brücke nach Norden.









    Von der Brücke nach Süden.


  • Vielen Dank für die Bilder, reinhold, ganz toll! Damit läßt sich was anfangen. Ich habe auch noch eine Einfahrt in den Hbf bei S21Bau.TV gefunden:

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    Man erkennt ganz klar, dass man in der Sperrpause nur das nötigste machen konnte, um die neuen Gleise der Filstalstrecke anzubinden, und da noch sehr viel umzubauen ist, hoffentlich dann durch Gleisverlegungen machbar ohne nochmal längerfristig sperren zu müssen.


    Die neuen Gleise sind ja nun geometrisch auf ihr zukünftiges Ziel, Bahnsteig 3/4, ausgerichtet. Man hat sie dann provisorisch an das existierende Vorfeld dieser Bahnsteige angeschlossen (die alten Weichen sind an den Holzschwellen gut zu erkennen). Aus Stuttgart kommend fädelt sich das rechte Gleis jetzt auf die alte Zufahrt von Bahnsteig 3 ein, die ja kurz vor Bahnsteiganfang noch eine Querverbindung zu Bahnsteig 2 bietet, die nun auch genutzt wird. Das ist der Weg, der im oben verlinkten Einfahrtsvideo genommen wird.


    Zusätzlich gibt es bereits den Bypass vom linken Gleis direkt auf Bahnsteig 2, der auch für den Endzustand vorgesehen ist, in dessen Verlauf allerdings noch 1-2 Weichen fehlen. Diese Verbindung scheint auch schon genutzt zu werden, zumindest ist auf einem von reinholds Bildern ein IC aus Stuttgart auf diesem linken Gleis zu sehen. Das ist eigentlich das falsche Richtungsgleis; ich vermute, diese Züge nutzen den Gleiswechsel nordöstlich des Bahnhofsbereichs, um vor der Einfahrt zu wechseln. Es gibt also momentan zwei Wege, um aus Stuttgart an Bahnsteig 2 zu kommen, somit kann man am jeweils anderen Weg herumbasteln.


    Früher oder später wird man Bahnsteig 2 trotzdem temporär abhängen müssen, da an die Stelle der aktuellen Querverbindung von 2 nach 3 dann die Weiche zwischen Tunnel und Bypass zu liegen kommt (das dürfte übrigens auch der Grund sein, warum das linke Tunnelgleis nicht bereits während der Sperrpause angeschlossen wurde!). Man sieht auf den Bildern schön, dass anstelle des ehemaligen Durchgangsgleises, das die ganze Diskussion hier angestoßen hat, bereits entsprechende Kabelschächte und Fahrleitungsmasten installiert wurden und man die zukünftige Gleisführung bereits gut erahnen kann. Es dürfte also nicht mehr lange dauern, bis zumindest die Fernzüge aus Stuttgart tatsächlich an Bahnsteig 3 oder 4 ankommen werden...