• [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/ulmbausndeq8xfs.jpg]


    Der Begriff lässt sich auf drei Themenkomplexe eingrenzen:


    -ästhetische Beurteilung eines Bauwerks oder einzelner Baugruppen, das Ergebnis missfällt (Bauten, die sich nicht in das Orts- oder Landschaftsbild einpassen; Materialien, die als billig oder hässlich wahrgenommen werden; deplatzierter Stil oder mangelnde Stilsicherheit; abnorme Dimensionen, usw.)


    -funktionelle Beurteilung von Planung, Bauwerk oder Bauteilen (Entwurfs- und Baufehler aller Art mit Unbrauchbarkeit, Bauschaden oder fehlender Betriebssicherheit als Folge, öffentliche und Verkehrsbauten mit mangelnder Inanspruchnahme, Bauten ohne Amortisation, Bauleichen, negative Auswirkung auf das Wohnen und Sozialleben, Widersprüche zum Wirtschaftlichkeits- oder Umweltschutzgedanken in Fragen des finanziellen Bauvolumens, der Energie und des Naturschutzes, usw.)


    -der Bau geht mit einer Zerstörung von vorher vorhandenen Werten einher (Abriss historischer Bausubstanz, Verbauung von Freiflächen, verstellte Sicht auf repräsentative Bauten oder reizvolle Landschaftsausschnitte, Zerstörung von unverbauten Naturarealen, u. a.)


    Quelle Wikipedia

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Sehr gelungener erster Beitrag Aquarium. :)


    Diese Ansammlung von Bausünden ist eine Schande für Ulm und eine Zumutung für die Menschen die dort wohnen müssen nicht wollen versteht sich.

  • Ein würdiger erster Beitrag


    Ein gelungenes Beispiel von misslungener sozialer Wohnungsbau Politik. Diese lieblosen Farbflecke an den Fassaden verhöhnen und überpinseln die wahren Probleme vieler dort lebender Menschen.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Etap Hotel


    Eine Bausünde jüngerer Vergangenheit ist das Etap Hotel. Dieser gesichtslose Zweckbau mit seiner Fassade und den kleinen Fensterausschnitten unweit vom Theater ist für mich eine Frechheit. Ich hätte mir von den Verantwortlichen mehr Fingerspitzengefühl bei der Vergabe gewünscht. In der Blaubeurer Straße eingerahmt von Ikea und Baumärkten hätte dieses Gebäude einen der Architektur würdigen Standort gehabt.


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/ulmetaphoteljuli20113p7wz.jpg]


    Bild Thorsten | Bauforum-Ulm

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Ein Kumpel von mir hat früher (so bis vor 10 Jahren) in einem der Blocks im Fisherhauserweg gewohnt. Der war richtig froh als er dort weg gezogen ist. Und im Vergleich zum Tannenplatz ging's da noch.


    Zugegeben: Das hängt aber hauptsächlich mit der Tatsache zusammen, daß in der Ecke viele Sozialwohnungen sind. Wenn das nicht so ist, wie zum Beispiel in der Asemwaldsiedlung in Stuttgart, dann leben die Leute auch gerne in einer Bausünde. Sie schauen ja raus ;)


    Grundsätzlich ist es meiner Meinung nach Bedauerlich, daß es in D kaum feine/gehobene Wohnhochhäuser gibt. Letztes Jahr habe ich in Kanada in so einem Hochhaus gewohnt und mich dort sehr wohl gefühlt. Wenn das Gebäude noch den deutschen technischen Standard gehabt hätte, dann wäre es perfekt gewesen. Hierzulande verbindet aber fast jeder Wohnhochhäuser mit sozialem Wohnungsbau. Das Einfamilienhaus mit Garten ist das Nonplusultra.


    Just my 0,02€
    ~Andreas


    Edit: Das bezieht sich selbstverständlich noch auf Neu-Wiblingen

  • @ Melo: Ja das stimmt schon, in D ist die "Platte" zurecht unbeliebt. In F und weiteren west-/mitteleuropäischen Ländern dürfte das ähnlich sein, wohingegen man in den östlichen Nachbarländern D's (tw. auch in den neuen Bundesländern) keine so großen Abneigungen hat. Viele große Wohnblöcke sind hier schön saniert und werden von Leuten aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten bewohnt. Aber in D wohnt man meist aus Not in Wohnhochhäusern, v.a. wenn sie in der städtischen Peripherie liegen. Generell gilt, wenn der Preis-/Beliebtheitsverfall mal eingesetzt hat, ist er kaum rückgängig zu machen (siehe Universumcenter Ulm). Über die aktuelle Situation in Wiblingen (Tannenplatz und Fischerhauserweg), weiß ich nix, aber bis vor ein paar Jahren wars dort - v.a. für Jugendliche - ziemlich unschön. Schätze nicht, dass sich groß was geändert hat.


    @ Thorsten: Sicherlich gehörte auch eine ganze Menge falscher Optimismus und Fehlplanung in den späten 50ern bis 70ern dazu, diese fatale Entwicklung zu ermöglichen. Gesamtgesellschaftliche Integration ist eben ein Prozess, der sehr viel Energie erfordert und nicht von alleine abläuft, erst recht nicht auf solch wunderbaren vorstädtischen Spielwiesen.
    Das Etap-Hotel zeigt wirklich perfekt, dass es bei zeitgenössischer Architektur heute in erster Linie um Wirtschaftlichkeit (bzw. Gewinnmaximierung) geht. Bei einem "Budget"-Hotel verständlich, aber schön ist es nicht. Der Gemeinderat bzw. OB sollten sich dafür einsetzen, dass solche Nutzungen eher in Gewerbegebieten angesiedelt werden, wobei der Spielraum sicherlich begrenzt ist, da man keine Investoren vergraulen möchte. Unsere Innenstädte werden so leider nicht schöner :(

  • Was diesem Gebäude fehlt, ist eine gewisse Transparenz durch großzügige Fensteröffnungen zur Hirschstraße hin. Nicht zuletzt deshalb wirkt das Gebäude auf den Betrachter schlicht brachial.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Bausünde mit beachtlicher Fernwirkung würde ich sagen. :)


    Die Fernwirkung der Böfinger Hochhäuser mit dem Zug aus Richtung Augsburg kommend ist durchaus ansprechend. Aus der Nähe betrachtet ist dieser Kredit aber schnell aufgebraucht und verdient das Prädikat Bausünde.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Der Sport Sohn in der Bahnhofstraße ist wirklich ein abschreckendes Beispiel von Billigzweckarchitektur. Ich schließe mich Melos Meinung an, dass hier die Stadt vor einem wichtigen regionalen Händler gekuscht hat. Anders ist so eine bauliche Verfehlung in 1a-Lage nicht zu erklären.


    Ein Hoffnungsschimmer: Wenn Walz Mitte diesen Jahres seine Pforten schließt, könnte es sein, das SpoSo dessen Immobilie übernimmt und dorthin umzieht. Dann könnte der Klotz im Rahmen des Sedelhof-Projektes umgeplant bzw. -gestaltet werden. Ein Abriss ist bei Baujahr 2002 wohl eher umwahrscheinlich. Vielleicht könnte man einfach mal Fenster einbauen und die Fassade irgendwie farbig gestalten?!

  • Natürlich darf das Titelbild dieses Threads nicht fehlen. Meiner Meinung nach kann man mit einer aufwendigen Sanierung durchaus noch etwas aus dieser heutigen Bausünde machen.


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/ulmbausnden2uc1w5.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/ulmbausnden1kk6jo.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/ulmbausndenyd17l.jpg]


    Bilder Thorsten | Bauforum-Ulm

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Fast der ganze Straßenzug bis auf das Theater ist eine Bausünde. Da sticht dieses Gebäude aus den 60iger oder 70iger Jahren auch nicht sonderlich heraus.

  • Das Gebäude find ich gar nicht so schlimm. Sollte mal saniert werden, und unten das Vordach vllt. durch Glas ersetzt werden (oder einfach ganz wegmachen).


    Wie Swen schon sagte, die Straße ist insgesamt nicht schön. Außer dem Theater find ich noch das Gründerzeithaus der jüdischen Gemeinde und den vorderen Teil des Ibis-Hotels OK. Den Rest könnte man von mir aus ganz umgestalten bzw. neu bebauen.