Entwicklung Quartier Magirusstraße/Einsteinstraße (2016+)

  • Soviel zu meinen Vorsätzen :D. Fand die Angelegenheit aber so spannend, dass ich sie gerade in der Pause im Kopf durchspielen musste.


    Das ehemalige Gelände des Iveco-Magirus Brandschutz soll städtebaulich entwickelt werden, wenn Fachbereichsausschuss und Gemeinderat damit einverstanden sind. Die 4ha sollen, zitiere, "zu einem lebendigen Stadtquartier mit folgenden Zielvorstellungen entwickelt werden: Nutzungsmischung aus Wohnen, Gewerbe, Dienstleistung und Gastronomie; Sicherung der öffentlichen Erschließung; Erweiterung der Freiräume entlang Blau und Blaukanal; Vernetzung des Areals mit den umgebenden Stadträumen". Die Pläne auf der (oben verlinkten) Seite der Bürgerinfo liefern einen schönen Überblick. Karten: Google Maps, Bing Maps.


    Ist ein sehr lobenswertes Vorhaben, aus dieser Ecke etwas machen zu wollen. Das Gelände ist groß, liegt interessant und lässt eine schöne städtische Bebauung zu. Für die Planer aber auch sicher herausfordernd, den vielen Ansprüchen zu genügen: Anbindung und Aufwertung der Blau, mithin also die Verlängerung der Grünzone; Bauen zwischen den Verkehrsachsen Einsteinstraße und Magirusstraße, gegenüber u.a. der FUG; die Fläche für Wohnen, Gewerbe, Dienstleistung, Einzelhandel ausreizen, ohne sie einfach mit Gebäuden zu überziehen.


    Hinzu kommen die Pläne für die Nachbarschaft: Das Stadtregal und die (neue) Bebauung südlich der Einsteinstraße sollen mit diesem Magirus-Areal verknüpft werden. Auch der olle Marktkauf wird schon als Konversionsfläche geführt. Ich kann mir vorstellen, dass in diesem Zug auch die Einsteinstraße, die in letzter Zeit viel Zuwachs erhalten hat, umgebaut und endlich nahverkehrstechnisch vernünftig erschlossen wird (Bus? Straßenbahn Ludwigsfeld-Ulm/Neu-Ulm-Einsteinstraße-Weißer Eselsberg?). Ein neuer Boulevard? Wenn alles klappt, wird das toll!


    Ist natürlich Zukunftsmusik, für 2015 ist gerade einmal der städtebauliche Wettbewerb vorgesehen. Finde es aber schön zu hören, dass sich in dieser Ecke (verhältnismäßig) bald etwas tun wird, und freue mich schon auf das neue Quartier.


    P.S.: Fand das Thema etwas zu groß für den Sammelthread - kann man aber gerne verschieben bis 2015 oder so ;)

  • Na so ein Zufall, dass die Meldung pünktlich eine Woche vor der Ausschusssitzung rauskommt :D. Nah, wird schon ein echter Zufall sein, ich finde keine Antwort auf die Frage nach dem cui bono. Aber auf jeden Fall extrem spannende Situation jetzt: in weniger als einem Monat muss der Entschluss stehen, ob man das Vorkaufsrecht wahrnimmt, und das ist nicht eben ein kleines Vorhaben.


    Ich hoffe, dass die Stadt zuschlägt, auch wenn das natürlich mit einem ganz spitzen Bleistift kalkuliert werden muss (und die massive Verteuerung der Karlstraßensanierung den Gemeinderäten nicht eben hilft). Aber städtebaulich könnte man da wohl am ehesten auf eine hochwertige Lösung hoffen, die vor allem auch die Blau wieder ein Stück für die Menschen zurückgewinnt. Oder kann man so kurzfristig noch eine zuverlässige Kooperation zwischen Stadt und Investor anleiern?


    Toller Fund Reinhold, vielen Dank für die Infos! Auf den Seiten der NUZ/AA finde ich selten etwas, die sind zu konfus für mich...

  • Danke Finn und Reinhold


    Die Stadt sollte unabhängig einer Ausweitung des bestehenden Grüngürtels von ihrem Vorkaufsrecht gebrauch machen. So bleibt zumindest gesichert die Planung ohne äußere Einflussnahme und Zeitdruck voranzutreiben.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Heute Nacht als ich die Nachricht fand, war ich doch zu Anfang etwas baff.


    Warum hat die Stadtverwaltung noch nicht mehr gemacht. Meiner Meinung sind sie bei
    so einem grossen Firmengrundstück in der Pflicht. Ewig Zeit für Entscheidungen in so
    einer Stadtlage kann man sich nicht erlauben.
    Sollte ein grösserer Investor hier zuschlagen wäre es wohl eine Niederlage für die Stadt.
    Weiterer Einzelhandel an dieser Stelle geht und lohnt sich nicht mehr. ( Blautalcenter ist
    zu gross und zu nahe ) So bleibt ja nur noch Wohnungs bzw. Bürobau. Für einen Investor
    aber dann nur im Oberen Sektor. Die Stadt hat aber auch Handlungsbedarf im Sozialen
    Rahmen. Es kann doch nicht angehen dass wir unser Schönes Ulm mit Lofts und Luxus
    zuknallen. Aber nur dieses ist im Sinne eines Investors. ( dem lieben Mamon wegen )


    Auch die Naherholung wozu die Blau ja geradezu an dieser Stelle steht, darf auf keinen
    Fall vernachläsigt werden. Dieses ist aber vor allem Aufgabe der Stadt.


    So können es nur die Ratsherren der Ulmer möglichst mit einem Sozialen Wohnungsträger
    zusammen erreichen, dass da nichts ins Auge geht.


    Ein Mix aus Wohnung kleinen Geschäften Praxen u. Büros mit Naherholung, nur dieses sollte
    hier möglich sein. Ein Sozialer 6-7 oder 8 Stöckiger Geschossbau, zur Einstein-Magirusstrasse.
    Zur Blau nach Westen bzw. Norden einiges weniger könnte ich mir gut vorstellen.
    Aber bitte keine Lofts. Auf Strassenniv. Geschäfte, kleiner Einzelhandel, aber auch Gastronomie.
    Im ersten bis 3. Geschoss Büros oder Praxen, und nach oben bezahlbaren Wohnungsbau.


    Am Rande noch... Finn liest keine Augsburger.. wobei sie in der letzten Zeit bei Meldungen
    dieser Art immer 1-2 Tage vor der SWP berrichtete. :thumbup:

    Sedelhöfe Galerie, klick, Orginalgröße,
    "Die beste Methode das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken." ( Jonathan Swift )

  • Altes Iveco Brandschutz-Gelände soll lebendiges Stadtquartier werden


    Zitat

    Was wird aus der Industriebrache hinterm Blautalcenter? Am liebsten sähe die Stadtverwaltung dort ein lebendiges Stadtquartier, in dem man wohnt, arbeitet und vielleicht noch in einem Lokal bewirtet wird.


    Artikel


    Südwest Presse

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Oh, endlich mal ein Artikel. Hatte mich erst die Tage wieder gefragt, was bei der Gemeinderatssitzung rausgekommen war (freilich ohne selbst zu recherchieren :D).


    Klingt danach, als ob man zwangsläufig zu einer Investorenlösung tendieren muss, weil der aufgerufene Preis zu hoch ist? Dann bleibt schwer zu hoffen, dass sich ein guter Investor der Sache annimmt und die Sache über Bebauungsplan, Baurecht etc. vernünftig gesteuert werden kann. Wobei ich mir da ehrlich gesagt vor lauter Design-Quartieren und Lifestyle-Arealen einfach nur ein klug geplantes Gebiet wünsche, ohne großes Brimborium. Der wahrscheinlichste Streitpunkt würde eine direkte Bebauung an der Blau sein - jeder Quadratmeter Grün ist ein Quadratmeter ohne Miet- oder Verkaufserlöse...

  • Also will die Stadt hier nicht zugeschlagen. Und Iveco nimmt verständlicherweise die Knete des Meistbietenden.


    Der worst case wäre ein großflächiger Einzelhandel - daran glaube ich aber nicht. Die bestehende Konkurrenz wäre doch schon viel zu groß. Es sei denn, der Marktkauf würde einfach ein paar Meter verschoben, wenn er vom ESC-Gelände bzw. Stadtregal zurückweichte ;) Aber selbst dann wäre noch viel Platz für Wohnbau.


    Tjo, man kann auf die vom Investor präsentierten Lösungen gespannt sein ... wieviel Platz für gehobenes/Luxus-Wohnen/Lofts braucht Ulm reell noch, jetzt mal von Anlageobjekten abgesehen? Die Nachfrage müsste doch irgendwann einfach gesättigt sein, soviel Kaufkraft hat die Region auch nicht, das müsste einem Investor doch auch klar sein. Also so recht mag ich an ein Übermaß an teurem Wohnraum, v.A. in dieser Lage, kaum glauben.

  • Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision