Straßenbahn-Ausbau Linie 2 | Schulzentrum Kuhberg bis Science Park II

  • Hallo Finn,
    was die Fahrzeuglängen angeht:
    Es war ganz zu Anfang der Planungen mal angedacht kürzere Fahrzeuge anzuschaffen und diese in der HVZ in Doppeltraktion (DoTra) verkehren zu lassen. Das wurde dann fallengelassen weil eine DoTra einfach nicht genug Platz für Fahrgäste generiert, im Vergleich zu den Kosten und einem 30m-Fahrzeug. Auch das Stärken und Schwächen der DoTra wäre kostenintensiv geworden (Rangier- und Fahrpersonal), sowie der zusätzliche Platzverbrauch im Depot.
    Schlußendlich hätten die Haltestellen zumindest dort verlängert werden müssen wo beide Tramlinien gemeinsam verkehren.
    Womit hier der Bezug zu Bauaktivitäten hergestellt wäre. ;)


    Leider konnte sich ja der Gemeinderat nicht dazu durchringen die Haltestelle Hauptbahnhof grundlegend umbauen zu lassen wenn der Platz vor dem Hauptbahnhof neu gestaltet wird. Es wird also leider bei einer Bus-/Tramspur je Richtung bleiben. Bei 2 Tramfahrzeugen und 2 Gelenkbussen sind das fast 100 Meter zum Umsteigen im Extremfall. Da wäre ein zweiter Bahnsteig je Richtung doch sinnvoller gewesen, auch wenn für den MIV die zweite Fahrspur wegfällt.

  • Danke für die Hintergrundinfos!


    Die Entscheidung gegen die Doppeltraktion kann ich nachvollziehen. Bin auch ganz bei dir, was die verpasste Chance beim Bahnhofsvorplatz angeht - eine Lösung mit vier Bahnsteigen wäre an dieser Stelle sicher sinnvoll gewesen.

  • Straßenbahnlinie 2 wird um 22 Millionen teurer



    Zitat

    Zahlen werden offiziell noch nicht genannt. Es ist aber klar: Die neue Straßenbahnlinie 2 wird teurer als bisher gedacht. Die Stadt Ulm und die Stadtwerke erwarten derweil täglich grünes Licht aus Stuttgart.


    http://www.swp.de/ulm/lokales/…en-teurer;art4329,3162959


    Südwest Presse

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Es ist zu krass, wie der Baupreisindex in die Höhe geschossen ist. An sich kein Wunder bei der Zinsentwicklung der letzten Jahre, alle Welt kann sich mit billigem Geld eindecken und bauen. Aber mich würde es nicht wundern, wenn die Baukostensteigerungen die Zinsvorteile mehr als nur auffressen.

  • Straßenbahnlinie 2 soll in drei Jahren gebaut sein [SWP]


    Zitat

    „Wir kommen in die Puschen – schon vor dem Baubeschluss“, sagt Baubürgermeister Alexander Wetzig. Der Bau der Ulmer Straßenbahnlinie 2 auf den Kuhberg und in die Wissenschaftsstadt auf dem Oberen Eselsberg rückt näher.


    Wir haben einen Zeitplan! Im September geht es los mit der Brücke. Der Ast zum Kuhberg soll bis Ende 2017 stehen, der Ast zur Wissenschaftsstadt bis Mitte 2018.


    ***


    Edit: Erweiterte Meldung:


    Straßenbahnbau der Linie 2 bis 2018 [SWP]


    Zitat

    Der Streckenbau der Straßenbahnlinie Linie 2 auf Kuhberg und Eselsberg soll binnen drei Jahren erfolgen. 88 Bauphasen sind miteinander vertaktet. Ausgetüftelt bereits: Verkehrsführungen während der Bauzeit.

  • Hallo Finn,
    vielen Dank für die Verlinkung des Artikels, der am frühen Abend noch nicht vorhanden war.
    Nicht nur die beiden Streckenäste werden in dieser kurzen Zeit gebaut, auch eine neue Wendeschleife am Ehinger Tor mit Abfahrtsbahnsteig in Richtung Hauptbahnhof, sowie die Erweiterung des Betriebshofs am West- ääääh pardon, Theodor-Heuss-Platz kommen dazu.

  • Bei der Bürgerinfo gibt es mittlerweile die im Artikel angesprochenen Übersichtspläne der Bauphasen und einen (nicht sehr erhellenden) Plan für die während des Umbaus geltenden ÖPNV-Umleitungen. Klick. War bis vor kurzem noch nicht anwählbar...


    Es sind in der Beschlussvorlage sehr präzise Angaben zu finden, was wann losgeht. Die Baustelle für die Kienlesbergbrücke wird Mitte Juni eingerichtet.

  • Heute in der SWP:


    Straßenbahn Linie 2: Land legt mit 20 Millionen nach

    Zitat

    Das Land hat nun einen Knopf an die Förderung des Straßenbahnausbaus in Ulm gemacht und legt nach Zusage des Bundes 20 Millionen Euro drauf.


    https://www.facebook.com/share…-nach%3Bart4329%2C3185636https://twitter.com/intent/twe…t%2020%20Millionen%20nachhttps://plus.google.com/share?…onen-nach;art4329,3185636

    Zitat

    Die neun Kilometer lange Strecke vom Schulzentrum Kuhberg über den Hauptbahnhof zur Wissenschaftsstadt auf dem Eselsberg stelle ein zeitgemäßes Mobilitätskonzept dar, das die kommunalen Ziele weiterer Stadtentwicklung und der Stärkung des Wissenschaftsstandorts unterstütze


    Info.

    Zitat

    Übers Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz zahlt der Bund bis zu 60 Prozent der förderfähigen Kosten, das Land stellt weitere 20 Prozent parat. Den Rest trägt die Kommune. Die weitere Förderung von ÖPNV-Vorhaben nach dem Gesetz über 2019 hinaus ist nicht geregelt.


    Beitrag-Auszüge aus SWP gekürzt, Reinhold,
    @ Reiner L
    Bitte nur ein zwei Passagen als Zitate aus der Presse. nicht ganze Artikel, dann aber auch immer die Presseseite verlinken. :)
    SWP am 27.4.15
    http://www.swp.de/ulm/lokales/…onen-nach;art4329,3185636

  • Bei der Bürgerinfo gibt es mittlerweile die im Artikel angesprochenen Übersichtspläne der Bauphasen und einen (nicht sehr erhellenden) Plan für die während des Umbaus geltenden ÖPNV-Umleitungen. Klick. War bis vor kurzem noch nicht anwählbar...


    Es sind in der Beschlussvorlage sehr präzise Angaben zu finden, was wann losgeht. Die Baustelle für die Kienlesbergbrücke wird Mitte Juni eingerichtet.


    Die ÖPNV-Umleitungen werden übrigens vom Anfang der Bauarbeiten bis zur Inbetriebnahme der Linie 2 fest so bleiben wie sie bekanntgegeben wurden. Das soll für die ÖPNV-Nutzer einfacher und akzeptabler sein als allmonatliche Wechsel der Routen.

  • Finde ich gut, macht absolut Sinn. Hoffe, dass sich das mit den Abfahrten am ZOB einspielt und die Leute die Umstände nach einer Weile akzeptieren. Gut, ich mach mir keine Illusionen: Das Gemecker wird riesig sein. Aber wünschen würde ich mir schon, dass die Leute sich denken: Scheiße, wird jetzt mal drei Jahre etwas ungemütlicher, aber dafür kriegen wir in der Stadt was richtig Schönes, da lohnt sich das.

  • Apropos "was richtig Schönes": Bei der Bürgerinfo gibt es noch einmal sehr ausführliche Infos auf dem neuesten Stand. Sehenswert finde ich die 16seitige Bilddokumentation, die einige Haltestellen visualisiert. Macht Lust auf den Bau!


    Die Endschleife am Schulzentrum als Beispiel:
    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/LLF86fP.jpg]
    (Quelle: Stadt Ulm)


    Es sind zwei Klagen eingereicht worden, die aber keine aufschiebende Wirkung haben. Tippe mal, dass das zwei Anlieger sind, die keine Haken in der Hauswand wollen ^^. Für die Wendeanlage an der Zeitblomstraße liegt noch kein Gemeinderatsbeschluss vor. Angedacht ist ein kurzes Stichgleis. Ich mutmaße, dass die genaue Planung mit den Vorplanungen für das Theaterviertel abgestimmt werden soll, die wahrscheinlich gerade im Hintergrund laufen.

  • Ein etwas ausführlicherer Bericht zur Meldung, die Reiner gepostet hat:


    Klares Votum im Ulmer Gemeinderat für den Straßenbahn-Ausbau [SWP]


    Zitat

    Ulm baut seine Straßenbahn durch eine zweite Linie aus. Den Baubeschluss für das größte Verkehrsprojekt der Stadt aller Zeiten hat der Gemeinderat gefasst. Kosten-Stand: 223,5 Millionen Euro.


    Ein Kommentar meinerseits zum Kommentar von Hans-Ulrich Thierer:


    Zitat

    Wie komplex die Materie dieses bislang teuersten Verkehrsprojekts in der Ulmer Geschichte Ulm ist, mag folgendes Szenario zeigen: Der Nutzen wird kaum höher, die Kosten aber steigen wegen Planänderungen, der Nutzen-Kostenfaktor sinkt dadurch unter den obligatorischen Förderquotienten von 1,0. Die Stadt müsste dann nach aktuellen Zuschusskriterien auch die bisher von Bund und Land getragenen Kosten übernehmen. Das wären mehr als 100 Millionen Euro . . .


    Kann das richtig sein? Können die Kosten sich ändern, der Nutzen aber ist fast festgezurrt, und das alles kann einem nachträglich noch die Rechnung verhageln? Würde mich wundern. Sollte der Nutzen rechnerisch noch spürbar beeinflussbar sein, dann denke ich, dass Projekte wie etwa das Wohngebiet Egginger Weg, die Konversion der Hindenburgkaserne, die Bebauung der Abstellgruppe Ost und die Hochschulerweiterung ihr Scherflein dazu beitragen werden, dass man über der 1,0 bleibt. Sind ja teils nicht eben geringfügige Zugänge zur Rechnung - 2000 Einwohner und diverse Arbeitsplätze in der Hindenburgkaserne etwa...

  • Was die Stadt übernehmen müsste wären die Baukosten die über die veranschlagte Höhe steigen. Die Zuschüsse sind ja fest. Der Kosten-Nutzen-Faktor sinkt aber deswegen nicht, soweit ich weiß.