Abriss Magirus-Villa, Neubau Wohngebäude | Fürsteneckerstraße

  • "Folgender Protest-Flyer lag in den Briefkästen der Bewohner am Galgenberg" :


  • X(


    Was für Blüten der Immobilienboom in Ulm seit geraumer Zeit treibt, kann einen schon an den Rand der Verzweiflung bringen.


    Hoffentlich beteiligen sich viele Leute an der Protestaktion.
    Irgendwann wird es hier wohl nur noch monotone Wohnkuben geben, überall derselbe Look, zum Gruseln.

  • Hallo Benni.
    Meinen größten Dank für diesen Beitrag. :thumbup:


    Ich kenne dieses Gebäude-Villa sehr gut. Habe darin vor ca.
    30 Jahren bei Renovierungen selbst gearbeitet und finde
    diese Villa eine der Schönsten am Galgenberg.


    Dieses Projekt muss einfach verhindert werden.
    Ich könnte mir vorstellen daß das Denkmalamt darüber
    noch nicht genügend Bescheid hat, oder auch die
    Städtischen Behörden von Ulm. Wir hätten ansonsten
    bestimmt schon darüber in der Presse gelesen.


    Ich selbst glaube jedoch nicht an eine Verwirklichung
    der Casa-Nova Pläne.
    Auch wenn diese Firma Premium Klasse ist.

    Sedelhöfe Galerie, klick, Orginalgröße,
    "Die beste Methode das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken." ( Jonathan Swift )

    Einmal editiert, zuletzt von reinhold ()

  • Toller Beitrag, aber blöde Geschichte :thumbdown:. Da hoffe ich aber auch schwer auf die Stadt und die Denkmalbehörde, die da Casa Nova auf die Finger hauen. Die Firma mag ja hochqualitativ bauen, aber mit ihren Ausführungen trägt sie schon auch arg dazu bei, dass ziemlich viele Neubaugebiete ziemlich beliebig aussehen... oder einfach unpassend. Ich kann diese Pseudo-Mittelmeerbungalows in Terrakotta echt nicht sehen :rolleyes:

  • Da stimme ich dir voll zu Aqarium.
    Wo kommen wir hin wenn jetzt alles... Auch das Historische...
    verschwindet mit der Begründung im Inneren des Gebäudes
    ist alles schlecht und es lohnt nicht zu renovieren. Das ist doch nicht
    die Zukunft des Umweltschutzes, einfach alles
    Niederzureisen.. :!::!:

    Sedelhöfe Galerie, klick, Orginalgröße,
    "Die beste Methode das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken." ( Jonathan Swift )

    2 Mal editiert, zuletzt von reinhold ()

  • Hallo Reinhold, schön dass Du meine Meinung teilst! :)


    Darf ich noch anmerken, dass ich das Argument mit der schlechten Wärmedämmung für vorgeschoben halte - selbstverständlich könnte man dieses Gebäude isolieren, und in mehrere Wohneinheiten unterteilen. Das ist alles möglich!


    Aber - dadurch ließe sich weniger GELD verdienen. Zumindest glaubt/glaubte das jemand - der ehemalige Eigentümer oder der jetzige Bauträger.
    Nur - eintönige Neubauten gibt es wie Sand am Meer, die Villen hingegen sind limitiert und werden immer weniger! Perfekte Geldanlage! Wie alles, was rar und begrenzt verfügbar ist: Edelmetall/-steine, historische Kunst/Kulturgüter, seltene Erden, Sammlergut, in Zukunft z.B. auch fossile Energieträger ...


    Es geht hier wie immer NUR um Bares, "Umweltschutz" wird eben gern als Argument missbraucht. Selbstverständlich ist ein Neubau weniger klimaneutral und umweltschonend als ein renovierter Altbau.

  • Hallo Aquarium.


    Noch etwas zu gestern.
    Du hast das Wort Ehemalige Eigentümer verwendet, dazu möchte ich doch noch einiges
    anmerken. Ist aber nur meine Meinung. Es ist ja nicht gur alles in einen Pott zu werfen.


    Allgemein wissen wir ja das alte Villen sehr gross sind und innen sehr viel Raum haben.
    Aber nicht nur das, auch der Garten oder am besten gleich Park ist dem angepasst.
    Dieses alles verschlingt sehr viel Zeit Liebe zum Detail und auch Kapital.


    Oft sind nun aber die Nachkommen der Alten Besitzer-Erben etc. der Industriellen
    Honoraren- Unternehmer oder wer weis was, nicht bereit diese schönen und wertvollen Bauten zu erhalten.
    Sie möchten ihren eigenen Stil oder sind in ihren Familien zerstritten.
    Also was bleibt ?( Doch nur der Verkauf.. leider.


    Kaufen will das aber nur der, welcher etwas damit verdienen will.
    Somit sind wir beim jetzigen Stand der Dinge. :thumbdown::(
    Sehr traurig wie vieles andere.


    Werde die nächsten Tage mal noch ein paar Fotos machen.

    Sedelhöfe Galerie, klick, Orginalgröße,
    "Die beste Methode das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken." ( Jonathan Swift )

    Einmal editiert, zuletzt von reinhold ()

  • Sicher, für die Eigentümerfamilien ist so eine Villa möglicherweise ein Klotz am Bein und finanziell schwer zu halten. Dafür muss man Verständnis haben.


    Hier in diesem Falle ist die Villa allerdings schon lange nicht mehr in Familienbesitz, sondern war ja zwischenzeitlich in Stiftungsbesitz und wurde dann von einer Privatperson erworben, ich würde ins Blaue hinein vermuten, zur Geldanlage oder als Grundstückserwerb mit der Option zum Verkauf, wie es dann letztlich auch gekommen ist, weil es vermutlich finanziell am attraktivsten schien. Da gibt es auch nix zu beanstanden, ich wundere mich manchmal nur, warum nicht mehr Kulturdenkmäler - speziell in Deutschland - unter Denkmalschutz stehen. Vermutlich möchte man den Immobilienmarkt möglichst wenig einengen, es wird als wichtig erachtet, dass die Wirtschaft läuft, dazu zählt zu einem nicht kleinen Teil das Baugewerbe. Es gibt da natürlich immer entsprechende Lobbies mit Kontakten in die Politik - auch dies nichts Verwunderliches. Schade, dass es für den Erhalt und die Renovierung von Kulturdenkmälern wohl keine so starke Lobby gibt, da könnte man doch genauso Geld machen... Oder nicht? ?(

  • Ich glaube die Frage ob es mit Kulturgütern auch Geld zu machen gibt ist sehr
    schwer zu beantworten, denke eher nicht. Auch warum nicht mehr Gebäude
    den Status des Denkmals bzw. Kultuguts erhalten ebenso.


    Rate einfach mal, auch auf Grund von Erfahrungen mit den Denkmalbehörden,
    sowie Erzählungen anderer aus meiner Tätigkeit vom Bau und anderem.


    Die Denkmalbehörden sind in ihren Wünschen und Vorschriften sehr streng und
    genau, wenn nicht sogar sehr penibel. Das alles kostet enorm viel Bares, das wieder
    hereingeholt werden muss.
    Von den Behörden aber ist nichts, oder in langem hin und her wenig zu erwarten.


    Aqua, Du weist wo ich wohne. :) Mein Nachbar sagte mir dass das Amt in seinem
    Haus auch im inneren mitredet, bekommen aber wird auch er keine Zuschüsse.
    Das ist schon seltsam, er hat keine möglichen Einnahmen. Haus Privat und kein
    Museum. Aber Vorschriften beachten. :!::!:
    Oder beim Hausbau meines Vaters.
    Im Jahre 1972 sind wir eingezogen, Standort des Hauses Schokoladenseite Ulm.
    Vorschrift der Denkmalbehörden... Keine Dachterasse keine Dachgauben, nur
    zwei bescheuerte Veluxkippfenster, sowie Doppelflügel Kreutzfenster.
    Und dann auch noch Fensterläden. obwohl am alten Gebäude seit über hundert
    Jahren keine mehr waren. Alles Vorgaben aber kein Zuschuss.
    Dieses sagt doch wohl alles.
    Aus diesen Gründen auch. Erhalter oder Renovierer von grossen Villen sollten Liebhaber
    sein, bestimmt keine Invester oder Spegulanten.


    Zum Schluss noch. Warum nicht mehr unter den Schutz des Denkmales.
    Sage einfach.. Kein Geld, denn es erfördert ja mehr Personal bei Kontrolle
    zur Renovierung mehr Aufwand bei Verwaltung usw.


    Aber wir in Ulm dürften eigentlich zufrieden sein, wir sind im Besitz des wunderschönen
    Münsters das doch enorm hohe Summen verschlingt,und da kommt immer sehr viel Geld
    vom Amt, wir sollten nicht klagen. :)


    Jetzt aber genug. ;):D

    Sedelhöfe Galerie, klick, Orginalgröße,
    "Die beste Methode das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken." ( Jonathan Swift )

    3 Mal editiert, zuletzt von reinhold ()

  • Am Rande bemerkt.


    Das Projekt habe ich klein als Inserat in der Swp gesehen.
    Es wird bereits für Interessenten angeboten.
    Da dürfte das meiste bereits durch sein. :(

    Sedelhöfe Galerie, klick, Orginalgröße,
    "Die beste Methode das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken." ( Jonathan Swift )

    Einmal editiert, zuletzt von reinhold ()

  • Da hast Du sicherlich recht, als Bewohner hat man es wegen der Auflagen nicht leicht. Verzwickte Situation.


    Wenn die heutigen Neubauten sich wenigstens einigermaßen in die gewachsenen Strukturen einfügen würden, oder auf irgendeine Weise architektonisch interessant wären, könnte man sich leichter mit solchen Verlusten abfinden. Beides ist leider nicht der Fall. Es werden immer nur dieselben, kubischen 08/15-Wohnmaschinen mit maximalen Erlösen/Renditen gebaut. Das ist so deprimierend.


    Aber jetzt genug gejammert. ;)
    Führt ja zu nix, ist halt so.

  • in der tat, unglaublich!


    ich denke mal es wäre langsam an de Zeit die Denkmalschutzvorschriften an die heutigen Gegebenheiten anzupassen, damit den Leuten, die eben solche tollen Bauten erhalten wollen, nicht noch mehr Brocken in den Weg gelegt werden

  • Hallo und ein Willkommen auch von mir im Forum panpikus


    Hatte ja meine Meinung im Beitrag Nr. 11 des Threads schon geäussert und
    wollte dazu eigentlich nichts mehr anfügen. Eins scheint mir aber doch
    noch offen.
    Eine Anpassung der Denkmal und Kulturregeln wäre schon eine gute Sache.
    Wobei mir doch ein gewisser Unterschied zwischen Kultur Denkmal u.
    Historischem eigen ist. Diese einzelnen Privatgebäude gehören einfach von
    großen Auflagen des Umweltschutzes der Energieeinsparung usw. zum Teil
    befreit.Schlösser Burgen u. Klöster werden doch auch nicht von Oben bis unten
    sowie Innen u. Ausen mit Dämmung vollgestopft. Auch eine Moderne kosten-
    intensive Heizung wird dort nicht eingebaut.


    Zum zweiten noch.
    Gebiete oder auch Stadtteile wie der Ulmer Galgenberg oder Michelsberg
    gehören meiner Meinung ganz unter Schutz gestellt. Sie sind ganz einfach
    auch Zeugen von gewissen Zeiten. Da bringen einzelne geschützte
    Gebäude wenig. Es sollte dort generell nicht möglich sein Moderne Wohn-
    bunker Kuben oder anderes reinzusetzen.
    Auch das Grün, die großen Parkartigen Gärten müssen bleiben, es sind grüne
    Stadtlungen, da gehört nicht verdichtet.

    Sedelhöfe Galerie, klick, Orginalgröße,
    "Die beste Methode das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken." ( Jonathan Swift )