Stadtgespräche Ulm

  • Vorstellen könnte ich mir diesen Innovationspark schon in Ulm. Bayern zieht seinen KI-Schwerpunktstandort ja in Augsburg hoch, da könnte man Ulm/Augsburg fast als eine Art KI-Doppelzentrum im Süden verstehen - sofern räumliche Nähe bei derartigen Zukunftstechnologien überhaupt noch eine Rolle spielt.


    Standortpolitisch spricht sicherlich gegen Ulm, dass man schon ein "Cyber Valley" in Tübingen aufgebaut hat und Ulm zum Forschungsschwerpunkt für Wasserstoff- und Brennstoffzellenforschung auserkoren wurde, ganz unabhängig von der mittlerweile erwiesen fehlerhaften Entscheidung gegen Ulm für die Forschungsfabrik Batteriezellfertigung.


    Falls die Wahl tatsächlich auf Ulm fiele, muss man sich aber mal die Folgen vor Augen führen: Es müssten sukzessive, aber doch zügig 50 Hektar an Gewerbefläche zur Verfügung gestellt wurden, plus Wohnraum und Infrastruktur für noch einmal gesteigerten Zuzug von mehr und mehr internationalem Charakter. Der Science Park III, der sicher schon mit etlichen Vornerkungen belegt ist, und das interkommunale Wohngebiet auf dem Oberen Scheibenberg langen da bei weitem nicht. Der Science Park IV ist im Masterplan zwar schon nachrichtlich genannt, aber für 2030+ oder noch später; er müsste dramatisch vorgezogen werden.


    Auf der einen Seite ist die Vorstellung schon ganz spannend, aber auf der anderen Seite würde das die eh schon rasante Entwicklung der Stadt noch weiter beschleunigen. Packen wir das?

  • Ich muss zugeben, ich bin von all diesen Initiativen eh etwas überfordert. Vom Wirtschaftskoordinator des Landkreises NU habe ich gehört, dass Cluster Föderung eh schon wieder nicht mehr en vogue ist und entsprechend die Töpfe für die bisherigen Initiativen leer, kaum neue Projekte das Ganze mit Leben füllen. Jetzt lese ich durch Dich Finn von "Hightech Agenda" für Augsburg und KI Innovationspark für BW. Ich will nicht unken, aber sind das Stohfeuer?

  • Kretschmann hat ein „mulmiges Gefühl“ [StN]

    Zitat

    Der Ministerpräsident räumt Vorbehalte gegen die Rekordschulden von zusätzlich 8,6 Milliarden Euro ein. Dennoch hält er die Mittel für die Kommunen und die Gelder zur Stimulierung der Wirtschaft für notwendig.


    Daraus:

    Zitat

    Außerdem soll die wirtschaftsnahe Forschungsinfrastruktur profitieren – so wird etwa die Ansiedlung eines neuen Instituts des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt für sichere KI-Systeme in Ulm erwähnt.
    [...]
    Aber auch ganz konventionelle Unterstützung ist geplant: So sind 65 Millionen für den Kauf von Grundstücken und Gebäuden für die Weiterentwicklung der Unikliniken Ulm und Freiburg geplant.

    Außerdem werden Investitionen in Quantentechnologie und Speichertechnik für Energie erwähnt, ebenfalls Schwerpunkte in Ulm.

  • Ist das denn dasselbe Institut? Das in der Söflinger Straße ist eines für Quantentechnologie, im StN-Artikel wird von einem "neuen Institut des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt für sichere KI-Systeme" geschrieben. Mein Tipp ist zwar auch, dass der Autor da etwas verwechselt hat, aber vielleicht werden es ja sogar zwei DLR-Institute auf dem Eselsberg.

  • Du hast vermutlich recht, unter dem Dach des DLR sind es jetzt schon zwei Institute in Ulm einmal Institut für Quantentechnologien und einmal Institut für Technische Thermodynamik, das schon oben auf dem Eselsberg residiert, jedoch das DLR nur als Assoziationspartner aufführt zum vorstehenden Helmholtz-Institut das wiederum unter dem Dach der Universität Ulm und dem KIT steht und mit Batterieforschung befasst ist. Es ist also die Frage, ob es wieder eine Assoziation wird oder wie scheinbar das Quantentechnologieinstitut eine eigene Einrichtung. Danach richtet sich dann wohl der Standort. Der Artikel nennt keine Kooperation, ist aber natürlich an diesem Punkt auch sehr schmallippig.

  • Keine Autos mehr in der Herrenkellergasse? Was Händler dazu sagen [SWP+]


    Es wird Zeit für eine autofreie Herrenkellergasse [SWP+]


    Die im Artikel zitierten Händler begrüßen den Vorschlag im Grunde genommen einhellig.

    Ehrlich gesagt wird das auch Zeit.

    Hätte man das schon beim Umbau und der Neustrukturierung des ganzen Straßenzuges durchgezogen bräuchte es jetzt diese Befragung und Diskussion nicht mehr.

    Damals hatten sich die Laden- und Hausbesitzer quergestellt. Jetzt stellen Kneipen und Cafès ihre Stühle auf die Straßen und die Läden ihre Auslagen ebenso, da merken sie: Ups es wird zu eng hier...

  • In diesem SWP-Artikel zu den wirtschaftspolitischen Positionen der sechs Landtagskandidaten für Ulm (alles Männer!) bin ich an einer Stelle über etwas gestolpert. Sowohl Michael Joukov-Schwelling als auch Thomas Kienle, beide Gemeinderäte in Ulm, schreiben davon, dass Ulm für den KI-Technologiepark des Landes im Rennen ist.


    Joukov-Schwelling:

    Zitat

    Es geht immer besser, aber im Falle unserer Region nicht viel besser. Bei IT, Medien und Telekommunikation gibt es noch Potential, ich will daher das mir Mögliche tun, dass Ulm den Zuschlag für den KI-Innovationspark erhält.

    Kienle:

    Zitat

    Auszubauen ist auch der starke Cluster IT-Industrie, KI, Big Data und Logistik. Deshalb ist der Antrag für den KI-Park so wichtig.

    Bei Rivoir, ebenfalls Gemeinderat, heißt es dagegen:

    Zitat

    Für Ulm wäre es besser, sich weniger in einer digitalen Wettbewerbsblase zu tummeln und stattdessen dort zu investieren, wo Privathaushalte und Wirtschaft konkret davon profitieren. Das Land muss uns da durch Förderprogramme unterstützen. Bei der Regio-S-Bahn muss das Land endlich liefern, das ist klimafreundliche Infrastruktur.

    Klingt ganz so, als ob (in geheimer Sitzung beschlossen?) tatsächlich eine Bewerbung von Ulm beim Land eingegangen ist. Frist war der 29.01.2021, also vorgestern.


    Zur Erinnerung: Das Land Baden-Württemberg sucht einen geeigneten Ort für einen KI-Technologiepark, sprich ein weitestgehend zusammenhängendes Gebiet mit konzentrierter Ansiedlung von Instituten und Unternehmen, die im Bereich der Künstlichen Intelligenz unterwegs sind. 15 Hektar sind gesucht, die Bewerberin (also Region oder Stadt) muss selber 50 Mio. Euro zu den 50 Mio. Euro des Landes mitbringen.


    Bislang waren nur zwei Interessentinnen bekannt: Stuttgart, Karlsruhe und Neckar-Alb (also Tübingen und Reutlingen) mit einem gemeinsamen Antrag sowie die Stadt (oder Region?) Heilbronn. Hinter Heilbronn dürfte die Dieter-Schwarz-Stiftung stecken, schätze ich. Die Metropolregion Rhein-Neckar hatte eine Bewerbung mit einem zentralen Standort in Wiesloch erwogen, aber darauf verzichtet.


    Wenn Ulm jetzt tatsächlich im Rennen ist, muss es da ein Konzept sowohl für die Ansiedlung wie auch die Finanzierung geben. Vielleicht ja auch in der Rolle der Stadt als Brückenkopf für die Region. Spannend. Ich hoffe, dass es nächste Woche mehr Infos gibt.

  • In der näheren Umgebung gibt es 3 Tiefgaragen...

    schön für Leute ohne Gehbehinderungen oder die sonstwie fit genug sind.

    Ich selber ziehe die Neue Mitte TG vor...man kommt da günstiger weg als mit einem Parkschein in der Innenstadt.


    Ein anderer Ansatz wären Kurzzeitparkplätze. Max 20 Minuten und das wars. Dafür wären die Parkplätze dort gut geeignet

  • schön für Leute ohne Gehbehinderungen oder die sonstwie fit genug sind.

    Ich selber ziehe die Neue Mitte TG vor...man kommt da günstiger weg als mit einem Parkschein in der Innenstadt.


    Ein anderer Ansatz wären Kurzzeitparkplätze. Max 20 Minuten und das wars. Dafür wären die Parkplätze dort gut geeignet

    Ich bin derzeit durch meinen Arbeitsunfall auch immer noch gehbehindert, nutze aber trotzdem die TG. Es gibt dort in der Umgebung der Herrenkellergasse auch ausgewiesene Behindertenparkplätze.

  • für Gehbehinderungen


    Ein anderer Ansatz Kurzzeitparkplätze. Max 20 Minuten und das wars. Dafür wären die Parkplätze dort gut geeignet

    Beides verhindert allerdings, dass man die nicht unerheblich in Anspruch genommenen Flächen umnutzen kann. Gerade bei Kurzzeitparken fällt nicht mal die Verkehrslast weg.


    Gute Besserung, Reiner.

  • Künstliche Intelligenz: Ulm und Region bewerben sich um "Innovationspark KI" [Stadt Ulm]

    Zitat

    Im Dezember 2020 hat das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg einen landesweiten Wettbewerb für den Aufbau eines Innovationsparks „Künstliche Intelligenz“ ausgeschrieben. Mit bis zu 50 Millionen Euro Fördergeld will das Land die Infrastruktur zum Ausbau Künstlicher Intelligenz unterstützen. Die Stadt Ulm tritt gemeinsam mit den Partnern IHK Ulm und dem Ostalbkreis zu diesem Wettbewerbsverfahren an. Unterstützt wird der Antrag vom Alb-Donau-Kreis, dem Landkreis Biberach und dem Landkreis Heidenheim.

    Ist also die vermutete regionale Bewerbung mit Brückenkopf in Ulm. Zentraler Standort würde die Wissenschaftsstadt werden, Zweitstandort der Campus der Hochschule Aalen. Hauptakteure sind die Stadt Ulm, die IHK Ulm und der Ostalbkreis - daneben an Bord sind der Alb-Donau-Kreis und die Landkreise Heidenheim und Biberach, dazu die Uni Ulm, die THU, die HS Aaalen und das ZSW.


    Neben der Verbundbewerbung von Karlsruhe/Stuttgart/Tübingen/Reutlingen und der Bewerbung von Heilbronn habe ich zuletzt noch von Freiburg gelesen. Ich tippe auf eine Vergabe an den erstgenannten Block, auch wenn mir das ein ziemliches Kuddelmuddel mit bereits aufkommenden Eifersüchteleien zu sein scheint, das in der Umsetzung für Probleme sorgen dürfte.

  • Das Arbeitsprogramm des Fachbereichs Stadtentwicklung, Bau und Umwelt ist bei der Bürgerinfo online. Einige subjektiv ausgewählte Highlights in chronologischer Reihenfolge der Ausschusssitzung:


    23.03."Neuer Campus HfK+": Vorhabenbezogener Bebauungsplan
    23.03."Nördl. Dichterviertel Kleiststraße Teil IV": Vorhabenbezogener Bebauungsplan
    24.03.Adenauerbrücke: Beschluss
    22.04.Neubau Fußballarena: Standortuntersuchung
    04.05."Nördl. Dichterviertel Kleiststraße Teil V": Vorhabenbezogener Bebauungsplan
    04.05.Kohlplatte: Zwischenbericht
    04.05.LGS 2030: Verkehrsuntersuchungen
    04.05.Beschluss zum ZOB-Neubau
    04.05.Stockmahd: Bericht über die Projektentwicklung
    04.05."Mühlengasse-Heigeleshof-Wengengasse": Bericht über Mehrfachbeauftragung und Vorhabenbezogener Bebauungsplan
    04.05.Museum: Planungsauftrag für Umbaumaßnahmen
    04.05Schweinmarkt 6-8: Bericht über Mehrfachbeauftragung und Vorhabenbezogener Bebauungsplan
    22.06.Citybahnhof: Sachstandsbericht
    22.06.LGS 2030: Beschluss Rahmenplanentwurf
    22.06.Fortschreibung des Verkehrsmodells und Modal-Split-Erhebung (Stadt Ulm, Stadt Neu-Ulm)
    13.07.Zwischenbericht Wohnungsdebatte inkl. Ergebnisse Bevölkerungsvorausrechnung
    13.07.Quartiersentwicklung Am Hermannsgarten: städtebaulicher Rahmenplan
    13.07.Stockmahd: Bebauungsplan
    13.07.Neubau SWP-Hauptsitz: Vorhabenbezogener Bebauungsplan
    13.07.Brückenzustandsbericht und Masterplan Brücken
    Q4 2021
    Abschließende Projektdokumentation Sedelhöfe
    Q4 2021
    Kohlplatte: Vertiefungsstudie
    Q4 2021
    Multscherschulgelände / Mähringer Weg: Überarbeitung Rahmenplan
    Q4 2021
    Erweiterungsgebäude Theater Ulm: Vorhabenbezogener Bebauungsplan
    Q4 2021
    Parkhaus Schillerstraße: Vorhabenbezogener Bebauungsplan
    09.11.Museum: Bericht über Wettbewerbsverfahren zum Umbau
    14.12.LGS 2030: Beschluss Rahmenplan


    Im Programm steckt noch mehr, und die "kleineren" Maßnahmen sind oft auch spannend - aber das dürften die Vorhaben sein, die am meisten für Aufsehen sorgen werden. Neu sind mir die Vorhaben Dichterviertel Teil V, "Mühlengasse-Heigeleshof-Wengengasse", Schweinmarkt 6-8 und Am Hermannsgarten. Auf die neuen Infos zum SWP-Neubau und zur Stockmahd freue ich mich, ebenso auf die Beschlüsse zur LGS 2030 - das wird den Rahmen abstecken, in dem wir weiterdenken dürfen :).