Stadtgespräche Ulm

  • Minister will Nazi-Reichsadler hängen lassen [Schwäbische+]

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    Das Hakenkreuz unterhalb des steingewordenen Federtiers wurde schon vor langer Zeit entfernt, trotzdem ist der große Reichsadler an der Fassade des Ulmer Finanzamts – er prangt nicht zu übersehen an der Front am Eingangsbereich – einigen ein Dorn im Auge. Allen voran der Ulmer Landtagsabgeordnete Martin Rivoir (SPD) fordert: Der Adler muss weg. Doch das wird nicht passieren.

    Finanzminister Bayaz lässt stattdessen eine erläuternde Tafel an der Fassade anbringen.

  • Halte ich genau für die richtige Maßnahme. So sieht richtiger Umgang mit der Vergangenheit aus und nicht die Entfernung aller Devotionalien und Straßennamen. Diesen Nihilismus in unserer Gesellschaft halte ich für falsch und nervt nur noch.

  • Diskussion um Optik des Brückengeländers im Fischerviertel [SWP+]

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    Im Fischerviertel wird ein Steg saniert, das Brückengeländer ist abmontiert. Für Politiker Martin Rivoir stellt sich die Frage, ob nicht auf ein einheitliches Erscheinungsbild, angelehnt am historischen, geachtet werden soll. Nur: Wie sahen die Geländer aus früheren Jahrhunderten eigentlich aus? So reagieren städtische Experten auf den Vorschlag.

    Das Netteste an dieser Detaildiskussion ist ja, dass man mal einen Blick auf die in aller Regel übersehen Gestaltung von Brückengeländern im Allgemeinen und ihre Ausformungen in der Altstadt im Besonderen werfen kann. Ich nehme mit, dass es eigentlich auch früher kunterbunt zuging - mit der Industrialisierung etwa hielten plötzlich neumodisch genietete Eisenbrücken Einzug ins (weitgehend) mittelalterliche Fischerviertel, die heute wiederum als historisch gelten... insofern: So, wie das Geländer am Ende rauskommt, wird's schon passen :).

  • Raser und Falschparker im Wengenviertel: Was die Fraktionen wollen [SWP+]

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    Anwohner und auch Geschäftsleute zwischen Wengen- und Pfauengasse haben keine Geduld mehr: Sie fühlen sich vom motorisierten Verkehr in den Gassen gegängelt, egal ob fahrend oder parkend. Nun melden sich die Fraktionen im Gemeinderat zur Wort.

    Kurz: SPD und CDU wollen einen Ortstermin à la Lederhof vor einigen Wochen, die FWG freundliche Hinweise auf die umliegenden Tiefgaragen an die Knöllchen tackern lassen und die Grünen eine rasche Ausweitung der Fußgängerzone auch in diesem Areal.


    So oder so: Ich war kürzlich einige Male in der neuen Bahnhofsgarage - eine fantastische Garage, die jedoch viel zu wenig genutzt wird. Auch die Sedelhofgarage hat in der Regel üppig Luft. Eine Einschränkung der Stellflächen und der Durchfahrtsrechte im Wengenviertel wäre meines Erachtens gut begründbar und mit absolut zumutbaren (da nur geringfügigen) Zumutungen verbunden.

  • So oder so: Ich war kürzlich einige Male in der neuen Bahnhofsgarage - eine fantastische Garage, die jedoch viel zu wenig genutzt wird. Auch die Sedelhofgarage hat in der Regel üppig Luft. Eine Einschränkung der Stellflächen und der Durchfahrtsrechte im Wengenviertel wäre meines Erachtens gut begründbar und mit absolut zumutbaren (da nur geringfügigen) Zumutungen verbunden.g

    Das geht in einer Stat wie Ulm schon mal gar nicht!

    Da werden keine Parkdecks für Fahrradparkplätze geopfert und das Heilig Blechle muß immer und überall seinen Platz haben.

    Wer kein Auto nutzen will muß halt Fahrrad und Strampe nutzen!

  • Ich nehme mit, dass es eigentlich auch früher kunterbunt zuging - mit der Industrialisierung etwa hielten plötzlich neumodisch genietete Eisenbrücken Einzug ins (weitgehend) mittelalterliche Fischerviertel, die heute wiederum als historisch gelten... insofern: So, wie das Geländer am Ende rauskommt, wird's schon passen :)

    Ich würde hier sanft widersprechen wollen zumindest bei der Eingrenzung auf einzelne Viertel. Heutzutage gibt es einen erheblichen Wert darin eine - ja fast ins künstliche gesteigerte - Authentizität zu schaffen. Beliebt sind nicht Städte, die jede Zeitschicht in einem Viertel hat erkennbar in ihr Stadtbild bauen lassen. Nein, Städte wie Paris, Salzburg, Blaubeuren, Tübingen, Füssen, Überlingen, Biberach oder Lindau, ja auch Ulm, werden touristisch nachgefragt. Daher sollte man sich als Stadt seinen Bestand anschauen, und wenn möglich dessen Kernzeit auch kultivieren. Ich würde dabei soweit gehen, sogar beispielsweise in Fachwerkhausbereichen einen Fachwerkneubau zu befördern.

  • Ich muss ehrlichweise sagen, ich bin mit Tim von Winning als Bürgermeister für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt ziemlich zufrieden.


    Die Wahl nächstes Jahr finde ich ehrlicherweise viel spannender, die OB Wahl. Ulm braucht dringend eine/n OB der eine Vision für die Stadt hat, in welche Richtung die Stadt sich entwickeln soll. Also Infrastruktur und Flächenplanungen nicht nur projektbezogen denken, sondern einen ganzheitlichen Fokus auf Entscheidungen haben sollte. Und vor allem natürlich Innenentwicklung vor Außenentwicklung nicht nur in den Sonntagsreden vortragen sondern auch in die Tat umsetzen. Und wenn man in Ausnahmefällen Neubaugebiete auf der grünen Wiese baut, dann selbstverständlich ausschließlich mehrgeschossiger Wohnungsbau. Außerdem sollte die/der zukünftige OB Ulm lebenswerter machen, mit weniger MIV und stattdessen volle Kraft in den Straßenbahn- und Radwegausbau stecken. Denn Mobilität ist die Grundvoraussetzung für soziale und gesellschaftliche Teilhabe und muss daher ökologisch, sozial und inklusiv sein.



    Sorry das musste einfach raus ;)

    Ich hätte da jemanden schon im Blick, wem ich meine Stimme gebe, vielleicht ihr auch, aber das soll ja hier kein Werbeblock sein, sondern nur eine Info sein, wo meine inhaltlichen (und personelle) Präferenzen liegen.

  • Alles gut, zu den vergangenen Wahlen auf allen Ebenen (Bund, Land, Kommune) haben wir es immer sehr gut hinbekommen, sach- statt personen- oder parteibezogen zu diskutieren. Wird auch nächstes Jahr so sein :).


    Mit Tim von Winning bin ich persönlich auch sehr zufrieden, und ich finde es gut, dass er sich wieder bewirbt. Es stehen ja richtig, richtig viele harte und komplexe Aufgaben bis zur LGS an - es wäre sicherlich nicht unmöglich, aber wohl schwierig, zum aktuellen Zeitpunkt den zuständigen Bürgermeister auszutauschen. Auf die OB-Wahl bin ich persönlich aber auch gespannter.

  • Das ist der größte Kritikpunkt an Czisch - leider hat sich da sehr wenig getan.

    Alle größeren Projekte in die Richtung wurden vor seiner Zeit angestossen.

    Meiner Meinung hat man sich da mit mit exotischen Projekten wie "Seilbahn" etwas verzettelt. Mir fehlt für Ulm ein Zukunftsplan für die Mobilität und zwar für die nächsten 5-25 Jahre.

    - S-Bahn
    - Straßenbahn
    - Fahrradtrassen / Fahrradschnellwege
    - Reduzierung MIV, z.B. Park & Ride, mehr Fussgängerzonen oder Fahrradstraßen,...

  • Der Fairness halber: Wenn der Wahlkampf mal losrollt, sollte man ein wenig darauf schauen, was auf den OB und was auf den Gemeinderat (als eigentlicher Souverän der Stadt) zurückzuführen ist, etwa beim Stichwort Seilbahn. Nicht, dass ich mich da vor bestimmte Personen stellen will, aber die Unterscheidung dürfte die dann anstehenden Diskussionen etwas klarer machen.


    Anderes Thema: Morgen Abend wird im Ersten um 20:15 Uhr ein Film ausgestrahlt, der teilweise in Ulm gedreht wurde. Der Film ist auch bereits in der ARD-Mediathek abrufbar:

    https://www.ardmediathek.de/vi…wLWJhOTQtNWFiM2E5NDIwNDFh

  • Meiner Meinung hat man sich da mit mit exotischen Projekten wie "Seilbahn" etwas verzettelt.

    Es war im Zuge der LGS 2030 lohnend sich für Ulm diese Möglichkeit anzuschauen. Jetzt mit den wohl kommenden Buslinien gewinnt die Stadt nichts an neuen Verkehrsverbindungen. Wenn dann nicht die Chance für die Fahrradinfrastruktur durch die drei Brückenabrisse und das durchgängige Band der B10 in brauchbarer Form genutzt würde, hätte man immerhin den Michelsberg ordentlich erschlossen gehabt.

    Die Aussage wäre sehr viel treffender in meinen Augen auf Neu-Ulm zu richten. Deren öffentliche Verkehrsplanung steckt vollkommen fest und wurde mit einer sinnlosen Seilbahndebatte tatsächlich mehr behindert als vorangebracht.