Stadtgespräche Ulm

  • Ein Großer des Bauens in Ulm [SWP+]

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    Die Jüngeren mögen Helmut Schaber nicht mehr kennen, mit seinem Namen nichts verbinden. Sein Wirken hat aber überall in Ulm Spuren hinterlassen. Spuren? Ach was. Vieles, was nicht wegzudenken ist, was das Stadtbild prägt und die Stadtgesellschaft gleich mit, ist ihm zu verdanken. Als Baubürgermeister hat er in Ulm von 1975 bis 1991 gewirkt – und wie. Die Neugestaltung des Münsterplatzes mit dem von Richard Meier entworfenen Stadthaus, die Erweiterung der Fußgängerzonen, eine Wohnungsbauoffensive mit erschwinglichen Bauplätzen, die erste Landesgartenschau 1980, die Sanierung der Altstadt, der Bau des Congress Centrums mit Maritim-Hotel: All das fiel in seine Ägide oder wurde von ihm mit angestoßen. 1989 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Jetzt ist Helmut Schaber im Alter von 96 Jahren gestorben.

  • Wieder einmal steht eine Sitzung des Gestaltungsbeirats an, am kommenden Freitag (08.11.2024) nämlich, wieder mal gucke ich drei Tage vorher auf der Seite der Stadt Ulm nach... und finde nix :). Vielleicht bin ich auch blind.

    Kannst ja den KI-Bot "Ulmer Spatz" fragen... :D Nein Spaß, ich finde leider auch nichts. Schade für ein Gremium, was auf der Webseite davon spricht, die "zu beratenden Projekte öffentlich bekanntzugeben". Selbst im SessionNet Ratsinfo sind die Termine nicht mehr gepflegt...


    Ich hab mich gerade noch bei der SWP eingeloggt und finde leider durch die Suche auch keinen aktuellen Artikel aus Ulm.

  • Will ja auch absolut nicht den Verwaltungs-Sheriff spielen oder so. Ich finde den Einblick in zukünftige Vorhaben, auch wenn sie teilweise noch lang brauchen, einfach interessant. Und grundsätzlich gilt auch, dass die Beratungen öffentlich bekannt gemacht werden, auch wenn es einigen der beteiligten Parteien (wie Architekturbüros, deren Entwürfe zerlegt werden) vielleicht nicht immer recht ist. Schade, dass die Stadt die Öffentlichkeitsbeteiligung beim Gestaltungsbeirat so nachlässig agiert.

  • Graffiti zur Vielfalt von Eissorten und Menschen [SWP+]

    Zitat

    Street-Art in der Sedelhofgasse. Und zwar jene, die schon allein wegen ihrer Größe beeindruckt. Auf der Fassade des Umspannwerkes am Heigeleshof hat der Künstler Dani Daschu, mit bürgerlichen Namen Daniel Schuster (34), erst vor wenigen Tagen sein jüngstes Werk in Ulm fertiggestellt. Es macht Lust auf Sommer oder zumindest auf den nächsten Besuch in einer Eisdiele. Gesprayt sind verschiedene Sorten Eis in drei Eistüten, in den Händen gehalten von drei Menschen mit verschiedener Hautfarbe. Gekonnt sind auch die gesprayten Schatten.

    Das ist ja ein absolut fantastisches Teil. Nach der alten Keplerhalle das nächste brutal beeindruckende, großformatige Stück Streetart in Ulm. Hätte ich eine besprühbare Fassade in Ulm, würde ich mir sofort auch so etwas holen ^^.

  • Disco-Urgestein Frieder Hieber schließt den Ulmer Kult-Club für immer [SWP+]

    Zitat

    „Sag' mit erhobenem Blick, das war's für mich“, singt Schlagersängerin Michelle. Und Frieder Hieber stimmt mit ein. Er schließt sich Michells Worten an. Das war's für ihn. Nach 45 Jahren im Ulmer Nachtleben hört er auf. Am 31. Mai schließt er die Türen seines Clubs „Rockside“ – für immer. Eine letzte große Party soll es noch geben. Selbstverständlich. Ohne kann er nicht gehen.


    Daraus:

    Zitat

    Wie geht es nun weiter an diesem Ort? Hieber zuckt mit den Schultern, er macht ein Pokerface, er kann noch nicht viel sagen. Er befindet sich in Verhandlungen. „Es gibt zwei Interessenten, die das Grundstück haben wollen“, sagt er. Ob in der Banzenmacherstraße künftig weitergetanzt wird, ob sich dort ein Unternehmen ansiedelt, ob alles abgerissen wird, steht derzeit noch in den Sternen.


    Wer's nicht kennt: Das Rockside liegt ungefähr zwischen dem Mercedes-Autohaus und der Holz-Autowaschanlage ganz in der Nähe des Blaubeurer Tors.


    Das Areal zwischen der Blaubeurer Straße, dem Hindenburgring, der Banzenmacherstraße und der Blau besteht im Wesentlichen aus besagtem Mercedes-Autohaus, dem Rockside, dem Hotel am Blaubeurer Tor und einer Burgerking-Filiale. Wenn nun das Autohaus in das MOCO-Areal umzieht und auch die Fläche des Rocksides zur Disposition steht, könnten rund vier Fünftel der Gesamtfläche mittelfristig neu entwickelt werden - vielleicht auch mehr, wenn zu den beiden anderen Nutzungen auch Gespräche laufen. Man kann ja mutmaßen, ob zu den Rockside-Interessenten auch ein Projektentwickler gehört, der in der Nähe schon recht aktiv war... :)

  • Der Gestaltungsbeirat der Stadt tagt am 11.07.2025 wieder, und diesmal ist die Tagesordnung schon sehr zeitig online :). Und sie ist diesmal sogar ziemlich üppig. Besprochen werden:

    Zitat

    12:45 Uhr Syrlinstraße 6

    13:30 Uhr Olgastraße 110

    14.00 Uhr Neunkirchenweg 75-85

    14:45 Uhr Zeitblomstraße 28

    15:30 Uhr Söflinger Straße 70


    Die Syrlinstraße 6 ist ein unansehnlicher Flachdachbau, in dem die BSG Aufbau sitzt. Der Abstand des Bestandsgebäudes zum benachbarten Studentenwohnheim ist arg gering...



    Die Olgastraße 110 ist ein Wohnkomplex am Justizgebäude, der zur Laupheimer GWO gehört und in den Jahren 2012-2016 einen auch hier im Forum dokumentierten, eher mittelmäßig gelungenen Anbau erhielt. Wahrscheinich geht es um den Altbau mit derselben Straßennummer.



    Der Neunkirchenweg 75-85 ist ein Wohnkomplex aus drei Gebäuden hinter der Pestalozzischule am Kuhberg. Ich kenne die Gebäude nicht, aber auf den ersten Blick wirken sie recht frisch saniert (Dächer, Fassaden, Grünanlagen, Stellflächen). Vielleicht geht es um Aufstockungen oder Ergänzungsbauten?



    Die Zeitblomstraße 28 ist ein ältliches Häuschen direkt neben der "Drachenburg" am Karlsplatz. Auch von der anderen Seite her rückt das Nachbargebäude nahe ran. Die Lage ist dementsprechend etwas verzwickt.



    Die Söflinger Straße 70 ist das große Highlight auf der Tagesordnung. Wolfe hatte im Februar 2020 ein Projekt ("Tech Campus") zu dieser Adresse gefunden und im Forum hinterlegt. Mal sehen, ob es weiterhin dasselbe Projekt wie damals ist, nur von Corona und den Baukostensprüngen ausgebremst... bin sehr gespannt! Wenn auch die benachbarten Stellflächen ganz oder auch nur teilweise in die Neuentwicklung einbezogen werden, steht da eine sehr stattliche und städtebaulich durchaus exponierte Fläche zur Disposition.


  • Noch ein bisschen Detektivarbeit, diesmal aus dem Hauptausschuss vom nächsten Mittwoch (10.07.2025). Die UWS will mehrere Gebäude erwerben, für die die Stadt eine Ausfallbürgschaft übernehmen soll. Hinter den Erwerben kann alles mögliche stecken... bis hin zu möglichen, künftigen Neuentwicklungen. Im Einzelnen, jeweils mit OSM-Kartenlink hinterlegt:

    Besonders interessant finde ich das letztgenannte Objekt. Für einen Baubetriebshof fand ich die Fläche in sehr gut angebundener Lage immer etwas schade.

  • Danke für diese Zusammenstellung Finn !


    Mich würde echt interessieren wem die Häuser davor gehört haben. Nicht falsch verstehen, ich finde es großartig das die MFH in die Hand unserer städtischen Wohnungsbaugesellschaft kommen und nicht irgendwelche Inbestoren, die sicherlich mehr bieten würden aber nicht zu bezahlbaren Preisen vermieten würden.


    Aber das die UWS auf einen Schlag 7 Gebäude kauft, die nicht in Innenstadtlage sind und die Stadt dementsprechend mit Sicherheit kein Vorkaufsrecht für die Flurstücke hat, kommt mir bisschen seltsam vor...

  • Sehr interessant! Muss ich am Wochenende mal im Detail lesen. Direkt ins Auge gesprungen ist mir der Plan einer kommunalen Zweckentfremdungssatzung - lange in der Diskussion, lange von der Verwaltung nicht verfolgt, nun doch möglich. Macht wohl doch einen Unterschied, wen man an die Spitze der Verwaltung wählt...


    Aufgefallen ist mir auch, dass das interkommunale Wohngebiet Scheibenberg in der eigentlich umfassenden Auflistung der Vorhaben unter 3.1 und 3.2 fehlt. Ist vielleicht nur ein redaktioneller Fehler - auch, wenn es vielleicht technisch gesehen kein Ulmer Projekt im engeren Sinn sein sollte, hätte ich zumindest eine nachrichtliche Erwähnung erwartet.

  • Danke für diese Zusammenstellung Finn !


    Mich würde echt interessieren wem die Häuser davor gehört haben. Nicht falsch verstehen, ich finde es großartig das die MFH in die Hand unserer städtischen Wohnungsbaugesellschaft kommen und nicht irgendwelche Inbestoren, die sicherlich mehr bieten würden aber nicht zu bezahlbaren Preisen vermieten würden.


    Aber das die UWS auf einen Schlag 7 Gebäude kauft, die nicht in Innenstadtlage sind und die Stadt dementsprechend mit Sicherheit kein Vorkaufsrecht für die Flurstücke hat, kommt mir bisschen seltsam vor...

    Ich würde mal sagen, klassische Rechercheaufgabe der Lokalpresse ;).

  • Insgesamt scheint mit der neuen Spitze an der Verwaltung vieles möglich. Spannend finde ich, dass das Thema Kleingärten endlich nochmals angesprochen wird. Ulm hat viele Kleingärten (Verhältnis von Einwohnern zu Kleingärntern im Vergleich zu anderen Städten in Süddeutschland sehr groß, Ulm 24EW je KG, Augsburg 50EW je KG - siehe dazu) und sie liegen verdammt zentral. In der Vorlage werden folgende Flächen angesprochen:

    • Am unteren Eselsberg (in der Nähe des Projekts Mährblick der UWS)
    • Kleingartenanlage Braunland
    • Heidenheimer Straße

    Ich sehe da ehrlich gesagt sogar noch mehr Potential. Für mich ist es auch logisch solche Flächen zu aktivieren und die Kleingärten dann außerhalb der Stadt durch Agrarflächen außerhalb zu ersetzen.



    Ps. Die Frage wozu die Bürgschaften der Stadt für die Grundstückskäufe in der Jörg-Syrlin-Straße 89 und 91 gedacht sind, wäre somit auch geklärt:

    Im Hauptausschuss vom 05.06.2025 wurde beschlossen die Gebäude auf den Grundstücken der Jörg-Syrlin-Straßer 89 (Flst. 1541/1) und 91 (Flst. 1541/2) an die Ulmer Wohnungs- und Siedlungs-Gesellschaft mbH zu veräußern. (..) Im Zuge einer möglichen Wohnbaulandaktivierung sieht die Verwaltung in diesem Bereich ein Potenzial zur städtebaulichen Nachverdichtung.

  • Sehr interessant! Muss ich am Wochenende mal im Detail lesen. Direkt ins Auge gesprungen ist mir der Plan einer kommunalen Zweckentfremdungssatzung - lange in der Diskussion, lange von der Verwaltung nicht verfolgt, nun doch möglich. Macht wohl doch einen Unterschied, wen man an die Spitze der Verwaltung wählt...


    Aufgefallen ist mir auch, dass das interkommunale Wohngebiet Scheibenberg in der eigentlich umfassenden Auflistung der Vorhaben unter 3.1 und 3.2 fehlt. Ist vielleicht nur ein redaktioneller Fehler - auch, wenn es vielleicht technisch gesehen kein Ulmer Projekt im engeren Sinn sein sollte, hätte ich zumindest eine nachrichtliche Erwähnung erwartet.

    Korrekt, zumal die öPNV-Erschließung komplett in Richtung Ulmer Gebiet erfolgt.