Bahnhofsvorplatz, Parkhaus am Bahnhof, Passage und ÖPNV-Haltestelle

  • Ich kann die Kritik vollkommen nachvollziehen, so ist das nicht. Die Vorschläge sind irgendwas zwisch fad und ängstlich. Mich wundert nur der ganze Ablauf der Geschichte: Erst zeichnen die Gemeinderäte einen Entwurf aus, dann schmeißen sie ihn vollkommen um, und dann sind sie mit keinem alternativen Vorschlag zufrieden. Aus dem Kontext heraus kann ich den Planern nicht böse sein.


    Ich führe das darauf zurück, dass das Grundkonzept der Haltestelle einfach nicht gut ist. Aus dieser langgestreckten Haltestelle, eingezwängt zwischen zwei MIV-Fahrbahnen, und dem insgesamt ziemlich verloren wirkenden Bahnhofsvorplatz kannst du einfach nichts Tolles machen, wenn du nicht die Logik des Platzes grundsätzlich anpackst. Aber das will man ja auch wieder nicht. Wenn dann auch noch keinerlei belastbare Pläne für das Bahnhofsgebäude selber und die restliche Platzbebauung bestehen, kann halt nur eine kosmetische Änderung zur früheren/jetzigen Haltestelle herauskommen, aber sicher keiner funktionale Verbesserung. Da den großen Wurf zu erwarten, wenn man so schlechte Parameter vorgibt, ist schon ein bisschen dreist.


    Vernünftig wäre es gewesen, die Platzgestaltung an die Zukunft des Bahnhofsgebäudes zu binden. Die jetzige Haltestelle hätte es bis dahin als Provisorium noch ein paar Jahre getan.

  • Ich sehe den Bahnhofsvorplatz durchaus auch als Visitenkarte einer Stadt. Die Schillerstraße bzw. der Arnulf-Klett-Platz vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof ist funktional prima, man kann rasant von einem Verkehrsmittel aufs andere wechseln. Wenn ich aus dem Hauptbahnhof rauskomme, denke ich mir aber jedes Mal: bäh.


    Deswegen find ich's prinzipiell richtig, dass man den Platz nicht nur funktional denkt. Durch die Neubaustrecke und die neue Nähe zu einem internationalen Flughafen werden in Zukunft noch viel mehr Menschen Ulm zum ersten Mal sehen, wenn sie aus dem Bahnhofsgebäude treten. Natürlich darf das nicht auf die Kosten der Pendler und Umsteiger gehen, die die Hauptnutzer sein dürften, aber die Gefahr sehe ich ehrlich gesagt derzeit nicht gegeben. Die zukünftigen Aufgänge zum Steg sind da schon recht hilfreich (erst recht mit dem Pendlerparkhaus), an der Erreichbarkeit der ÖPNV-Haltestelle ändert sich durch den Umbau nichts, und zum ZOB ist es wahrscheinlich nicht arg viel weiter, wenn überhaupt.


    Wenn das Gebäude am ZOB kommt und statischen Beschränkungen unterliegt, dann wünsche ich mir einen klugen Einsatz von Baustoffen, um trotzdem ein bisschen städtebauliche Markanz zu schinden. Meine eine Idee wäre, zumindest abschnittsweise, Textilbeton, die andere ein illuminierter Aufbau aus Stahl und Glas. Ich erlaube mir, zur Illustration ein Bild des ehemaligen Users LuftbaHN aus dem Deutschen Architektur-Forum hier zu posten; so etwas wie die Lösung hier, Am Kaiser's Turm in Heilbronn, schwebt mir da nämlich vor Augen:
    (Quelle und Bildrecht: LuftbaHN, Deutsches Architekturforum)


    (LuftbaHN war einer der wenigen Gründe, ab und zu mal die Foren dort zum Südwesten anzusteuern...)

  • Vielleicht am ehesten noch in diesem Thread...


    VCD: Neubaustrecke ohne Tiefbahnhof nutzen [SWP]

    Zitat

    Die neue ICE-Strecke nach Ulm wird Jahre vor dem Tiefbahnhof fertig.Sie sollte ans bestehende Netz angebunden werden,sagt der VCD. Pendler könnten profitieren.


    Sorgen wegen Stuttgart 21: Wird Ulm abgehängt? [SWP]

    Zitat

    Wegen der nun bekannt gewordenen Verlängerung der Bauzeit beim Bahnprojekt Stuttgart 21 um drei Jahre befürchten vor allem die Grünen, dass der Ulmer Hauptbahnhof an Frequenz verliert.


    Die Gefahr eines Abhängen Ulms sehe ich zwar nicht, aber ich Teile die Sorgen von Reinhold Eichhorn, was den Citybahnhof angeht.


    ***


    Alb-Bahnhof: Zu- und Absagen [SWP]

    Zitat

    Acht Kommunen haben im November 2016 den Verband „Region Schwäbische Alb“ gegründet: Laichingen, Berghülen, Drackenstein, Heroldstatt, Hohenstadt, Merklingen, Nellingen und Westerheim. Sie tragen zum Bau des rund 43 Millionen Euro teuren Bahnhofs in Merklingen an der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm bis zu 11,5 Millionen Euro bei.


    Daraus:

    Zitat

    Auch in Münsingen war eine mögliche Beteiligung Thema, wie Bürgermeister Mike Münzing auf Anfrage bestätigt. Die 15.000-Einwohner-Stadt hat abgesagt. „Wir können beim besten Willen nicht alle Engagements gleichzeitig stemmen“, sagt Münzing. Gerade gehe es um die Verlängerung der Regionalstadtbahn Reutlingen bis Münsingen.

    Hat gleich mal meine Synapsen befeuert. Rund um Tübingen und Reutlingen wird gerade eine Stadtbahn nach Karlsruher Modell geplant. Nicht ganz bewusst war mir, dass eine Neubaustrecke nach Kleinengstingen in den Reutlinger Süden geplant ist, auf der Trasse der 1969 stillgelegten und abgebauten Zahnradbahn. Die Stadtbahn könnte dann bis nach Münsingen oder sogar Schelklingen geführt werden.


    Ich fände es witzig, wenn es wieder eine direkte Schienenverbindung zwischen Ulm und Reutlingen gäbe. Man könnte da zwar nicht eben IREs losschicken, da die Strecke zwischen Reutlingen und Engstingen über Verkehrsstraßen durch die Ortschaften führt, aber Stadtbahnen von Reutlingen bis nach Schelklingen und vielleicht Regionalbahnen von Ulm bis nach Kleinengstingen brächten die beiden Regionen doch wieder näher zusammen. Oder man trifft sich in der Mitte: In Münsingen.

  • Bahnhofsteg erhält provisorische Treppe [SWP]

    Zitat

    Der Bau der Tiefgarage am Bahnhofplatz hat Auswirkungen auf den Bahnhofsteg: Die Treppe muss weichen. Eigentlich hätte sie schon zum Monatsanfang gesperrt werden sollen. Dann wäre der Steg auf der Innenstadtseite aber nur noch über den Aufzug zu erreichen. Diese Lösung bereitete Gerhard Fraidel, bei der Stadt Ulm für die Verkehrsinfrastruktur verantwortlich, Kopfzerbrechen. Denn der Aufzug ist störungsanfällig und kaum dazu geeignet, die tausenden Fußgänger täglich zu bewältigen. Deshalb hat er eine Ersatzlösung ersonnen und eine behelfsmäßige Treppe bestellt.

    Ich hatte mich schon gewundert, wie der Aufzug das Passantenaufkommen hätte abfertigen sollen.

  • Hallo,


    Folgender Artikel ist für mehrere Bauprojekte interessant:


    Wird wohl ein heißer Herbst in Ulm.


    An die Admins: kann ich diesen Beitrag in mehreren Threads verlinken?

  • Hallo,


    Folgender Artikel ist für mehrere Bauprojekte interessant:


    Wird wohl ein heißer Herbst in Ulm.
    An die Admins: kann ich diesen Beitrag in mehreren Threads verlinken?

    Soweit ich das in anderen Zeitungen gelesen habe soll nur der Fernverkehr nicht mehr Ulm anfahren, stattdessen die IRE zwischen Stuttgart und Friedrichshafen ab Ulm gekappt werden und der SEV Richtung Biberach/Friedrichshafen vom Bahnhof Neu-Ulm aus mit Bussen geführt werden.
    Die ankommenden und abgehenden IRE von und nach Stuttgart werden von der KBS 750 in den Rangierbahnhof Ulm geführt und dort mit einer Wende in den Hauptbahnhof geleitet und fahren anschließend zum Bahnhof Neu-Ulm um dort Kopf zu machen. In Richtung Stuttgart dann das gleiche Spiel genau andersrum.

  • Hallo Mondlicht,


    eine Querverlinkung bzw. ein Cross-Posting ist (aktuell) technisch nicht möglich, aber in diesem Fall auch nicht unbedingt notwendig. Der Artikel beträfe zwei Threads -- diesen hier und "Mobilität und Infrastruktur" --, und er ist in beiden unabhängig voneinander gepostet worden.


    Dass das ein heißer Herbst werden wird, stimmt allerdings :D . Die Lösung für die IREs klingt ganz schlüssig, aber das wird schon eine haarige Zeit werden. Will ein Stuttgarter zum Bodensee, muss er sich im IRE mit Fernreisenden um einen Platz kabbeln, über Söflingen nach Neu-Ulm, dann im SEV minimum über Laupheim, Biberach, Bad Waldsee, Ravensburg und Friedrichshafen nach Lindau. Da muss auch alles klappen mit den Verbindungen und Anschlüssen.