Bahnhofsvorplatz, Parkhaus am Bahnhof, Passage und ÖPNV-Haltestelle

  • Am 26. September soll im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt final der Bebauungsplan "Bahnhofplatz - Friedrich-Ebert-Straße" als Satzung beschlossen werden. Der Entwurf ist ja bekanntlich weitestgehend festgezurrt, lag aber ein zweites Mal aus. Die nennenswerteste Änderung ist vielleicht, dass Fahrräder sich auf der durchgehend zweispurigen Westseite (Bahnhofsseite) doch nicht die Fahrbahn mit dem MIV teilen müssen, sondern einen separaten Radweg mit komfortablen 1,85 Metern Breite auf höherem Niveau gegenüber den Fahrspuren erhalten. Der ADFC und die RPG West konnten wohl überzeugend darlegen, dass ein Schutzstreifen auf der Stadtautobahn auf mangelnde Akzeptanz gestoßen wäre. Für den MIV bleibt mit 3,00 + 3,25 Metern weiterhin bequem Platz.


    In der Vorlage kann man noch einmal in den Stellungnahmen alle Argumente nachvollziehen, die jemals zu diesem Vorhaben insgesamt geäußert worden sind -- die IHK und die HWK plädieren nämlich "trotz Grundsatzbeschluss" weiterhin für vier Spuren, der BUND weiterhin für zwei Spuren. Die Verwaltung muss auf diese Stellungnahmen ausführlich antworten, weswegen im Anhang die Diskussion noch einmal mehr oder weniger kompakt nachvollzogen werden kann.


    Es ist zu diesem Thema viel gesagt worden, niemand ist so ganz glücklich (ich auch nicht)... aber irgendwann muss man mal den Knopf dranmachen und es gut sein lassen. :rolleyes:

  • Nach den Änderungen am siegreichen Entwurf für den Bahnhofsvorplatz (u.a. Verzicht auf ein durchgehendes Dach bei der ÖPNV-Haltestelle) haben die Architekten ein weiterentwickeltes Konzept vorgelegt. Die Visualisierungen und eine detaillierte Beschlussvorlage lassen sich bei der Bürgerinfo einsehen.


    Als Grundbaustein für die Platzmöblierung sollen Glaswürfel dienen, aus denen man zum Beispiel die Fahrgastunterstände zusammenbastelt. Soll Transparenz herstellen.
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    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: ARGE Hummert Hullak Rannow)


    In der Nordansicht sieht man auch ein Beispiel, wie eine Überbauung des ZOB wirken könnte.
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    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: ARGE Hummert Hullak Rannow)


    Der Baumstandort im Norden gruppiert sich um eine alte Platane, die die Bauarbeiten überleben soll, und ist eher lose angeordnet. Im Süden ist ein kleiner Hain mit regelmäßig strukturierten, kleineren Stadtbäumen geplant. Kommt dieser und kommt das Gebäude an der südlichen Platzkante, wird es keine direkte Beziehung mehr zum ZOB geben.
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    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: ARGE Hummert Hullak Rannow)


    Das Eintrittsgebäude der Bahnhofsgarage kann man sich wahrscheinlich ganz gut wie das am Rathaus vorstellen. Beide Parkhäuser stammen ja von Scherr+Klimke.
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    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: ARGE Hummert Hullak Rannow)

  • Alles ganz schön, aber die "Unterstände" für den ÖPNV sind echt ne Lachnummer. Keinerlei Verbesserung zur jetzigen Situation. Aber da die Haltestelle in meinen Augen eh falsch ge- und verplant ist, ist das nur der Tropfen der das Fass zum Überlaufen bringt.

  • @Reiner L. Ich wär mir nicht sicher dass die Stadt die abgebildeten Unterstände so realisieren lässt, die Stadt plant derzeit ein komplett neues Design für die Haltestellen. Neben den blauen, den grauen Wall-Wartehallen und den Neuen wird man nicht noch ein 4. Modell umsetzen würde ich zumindest vermuten

  • @Reiner L. Ich wär mir nicht sicher dass die Stadt die abgebildeten Unterstände so realisieren lässt, die Stadt plant derzeit ein komplett neues Design für die Haltestellen. Neben den blauen, den grauen Wall-Wartehallen und den Neuen wird man nicht noch ein 4. Modell umsetzen würde ich zumindest vermuten

    Hört sich logisch an.
    Die graue Serie war doch, glaube ich, auch von Wall?

  • @mucerl: Ich glaube, viel mehr Höhe und damit bei konventioneller Bauweise auch Masse vertragen die Stützen in der Tiefgarage nicht. Vielleicht mit Textilbeton als Baustoff, oder wenn man noch ein oder zwei Stahl-Glas-Geschosse aufsetzt...


    ***


    Und um nicht zu spammen, ein Terminhinweis aus dem aktuellen ulm-baut-um-Newsletter:
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    Ich denke, ich gehe hin. Vor allem die Infos zum Bahnhofplatz 7 würden mich interessieren, vielleicht gibt es einen ersten Entwurf zu sehen.

  • Wenn nix dazwischen kommt gehe ich auch hin... ;)

  • die 'Wartewürfel' sind ein schlechter Witz...ich kann die fadenscheinigen 'Gründe' nicht nachvollziehen weshalb man auf eine für ÖPNV-Benutzer komfortable durchgehende Bedachung verzichtet. Den Verantwortlichen ist wohl wurst wenn die armen Schweine beim Umsteigen entlang der Gleise im Regen entlanghetzen

  • Ich schreibe mal meinen Kommentar in leicht abgeänderter Form rein den ich in der SWP gepostet habe, der aber trotzdem meine Meinung zum Ausdruck bringt...


    "Das Problem am Berliner Ring gibts schon seit Jahren und liegt garantiert nicht an der Ampelsteuerung sondern an der starken Zunahme des Verkehrs in der Rushhour morgens sowie abends. Da kann man dann 8 Spuren nebeneinander bauen, das wird immer noch nicht reichen.
    Solange die Menschen nicht einsehen daß es so wie bisher nicht weitergehen kann wird sich weder auf dem Eselsberg noch in der Stadt was ändern.
    Es muß auch nicht jede Buslinie bis zum ZOB fahren müssen. Es kann den Fahrgästen auch zugemutet werden z.B. am ZUP Neu-Ulm oder am Kuhberg oder Eselsberg in eine Straßenbahn umzusteigen die die Menschen in die Innenstadt bringt.
    Sollte das nicht klappen wirds irgendwann der Gesetzgeber richten müssen. Dann kann man sich das Verkehrsmittel eben nicht mehr aussuchen mit dem man in die Innenstadt will.

  • Die von der IHK errechneten 23 Steige sind absoluter Unsinn meiner Ansicht nach, gerade in diesem zentralem Bereich sind Flächen insbesondere städtebaulich wertvoll, eine Bebauung die den Bereich aufwertet kann ich mir hier gut vorstellen. Ich habe gerade mal geschaut, es fahren 30 Linien den Ulmer ZOB an, davon einige mit nur einzelnen Fahrten täglich. Die halbstündliche 48 aus Mähringen wird künftig ja sogar ganz entfallen. Kurz gesagt, da braucht man nicht viele Gutachten, um zu erkennen dass die Steige nur maximal 1-2 mal die Stunde bedient werden würden und der IHK Vorschlag eine wahnsinnige Platzverschwendung wäre. Ob nun ein kleiner oder ein größerer ZOB nötig ist möchte ich aber auch nicht beurteilen, auch wenn ich eine Bebauung begrüßenswert fände.