Bahnhofsvorplatz, Parkhaus am Bahnhof, Passage und ÖPNV-Haltestelle

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    In unserer schönen Stadt brauchts das ja nicht... ^^

  • Hallo Sputnik,

    Zu Deiner Frage der Sperrung Ludwig E. Straße habe ich auch nicht mehr Infos, nur habe ich durch eine Dummheit beim Scrollen versehentlich Deine Nachricht gelöscht.


    https://www.swp.de/lokales/ulm…-am-bahnhof-65501087.html

    Es gibt nur das, von der Stadt nichts auch nicht im Newsletter.

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  • Am 1. Oktober wurde der Bahnhofsplatz feierlich eröffnet. Anlass zurück zu blicken: Hier im Forum kam es nicht zur Sprache, aber der Umbau hat bereits Ende letzten Jahres eine erhebliche Kostensteigerung abgenickt bekommen, die sich zumindest nun nicht mehr weiter ausgewachsen hat. Von veranschlagten 14 Mio. Euro ging es um 6,7 Mio Euro rauf auf voraussichtlichen Gesamtkosten i. H. v. 20,7 Mio. Euro (47% Kostensteigerung). Die Endrechnung wird eventuell noch die 50% knacken. ;)

  • Update Oktober 2022


    Was für ein wunderschönes filigranes sich im Licht brechendes Bahnhofsdach. So wird der in die Jahre gekommene Bahnhofsgebäude Mix zumindest etwas aufgehübscht.


    Ulm Neubau Bahnhofsdach Oktober 2022


    Ulm Neubau Bahnhofsdach Oktober 2022


    Ulm Neubau Bahnhofsdach Oktober 2022

    ©️ Bauforum-Ulm

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Was für ein wunderschönes filigranes sich im Licht brechendes Bahnhofsdach. So wird der in die Jahre gekommene Bahnhofsgebäude Mix zumindest etwas aufgehübscht.

    Danke für die Bilder, Thorsten.


    Wenn ihr gestattet, dann würde ich mich dann doch nochmal gestalterisch mit diesem Vordach auseinandersetzen, auch wenn der Entwurf nun lange so bekannt war und nun ja final errichtet wurde.


    Zunächst einmal stellt sich da immer auch die Frage, warum überhaupt so ein Element nötig ist. Betrachtet man die Architektur des heutigen Bahnhofs bzw. die Anlage des Bahnhofsplatzes, so hat man auf dieses Dach verzichten wollen, siehe z.B. hier: https://www.augsburger-allgeme…880/Copy-20of-20hbh-2.jpg Ein nasser Weg zur Straßenbahn und zu den Zügen.

    Infolgedessen hat man dann ja auch schon vor dem heutigen Umbau des Platzes längst ein solches Dach nachgerüstet samt Unterführung. Jedoch wurde nun ein weiteres Mal, wie vor dem Umbau auch, darauf verzichtet, dass die Straßenbahn tatsächlich vollständig trockenen Fußes erreicht werden kann.

    Das verstärkt die Frage, warum es überhaupt dieses Dach in dieser Form braucht?

    Denn ein weiterer einfach hier nun wiederholter Fehler vom Vorgänger zeigt sich bei Betrachtung dessen: https://www.stuttgarter-nachri…ffc242abefa5.original.jpg

    Der Übergang vom Vordach zum Bahnhofsgebäude war durch diese Lücke nie ganz ideal, eine mit dem Gebäude verbundene einheitliche Lösung, statt zweimal angestückelt, gestalterisch und funktional wertiger. Was fällt noch auf? Natürlich der Elefant im Raum: Das Dach ist nun kein leichtes geschwungenes Glasdach mehr, sondern ein geschlossener Deckel. Das mag gestalterisch zur Haltestelle der Straßenbahn passen, einen guten Eindruck, wie ein offener heller weiter Platz beim Austreten des Bahnhofs es machen würde, ist damit (wie auch tlw. mit dem Parkhauszugang) ausgeschlossen.

    Auch in Gegenrichtung: Die Architektur des Bahnhofs wird vollständig verdeckt von der Passantenebene aus, auch aus einiger Distanz. Das führt zum fatalen Ergebnis, dass die Architektur des Bahnhofsgebäudes auch nach dessen Sanierung keine platzbildprägende Wirkung mehr vorbestimmt ist.




    Als Randnotiz noch zwei Beobachtungen, deren Richtigkeit jeder für sich einordnen kann: Die nicht nur von erhöhter Position aus ersichtliche äußerst ungünstige Platzzerschneidung durch das Vordach und dem recht verengten Bahnhofsplatz durch die ganzen Verkehrsträger, wurde meines Erachtens einfach wiederholt, wenn nicht verschärft, siehe die Luftaufnahme des Vorgängers: https://www.augsburger-allgeme…5-cv16_9-w940/AKY9822.jpg Hier jedoch insbesondere auch durch den Parkhauszugang ist der Platz noch zerteilter als vorher, zumindest aus einer überschauenden Perspektive. Meine Vermutung dazu ist ja, dass damit die Provinzialisierung, wie ich sie bereits mit der architektonischen Zweiteilung des Bahnhofsgebäudes andeute, sich in einem auf den rechten Flügel geschrumpften Bahnhofsvorplatz fortsetzt.


    Noch die zweite Beobachtung, nämlich zu den grafischen Modellen. Zur Umgestaltung des Bahnhofsgebäudes wurde von Finn eine Visualisierung gezeigt:

    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: DB / Lindenkreuz Eggert)

    Ich finde es sehr vielsagend, dass hier die Kameraperspektive bewusst auf Höhe des Vordaches liegt, dieses quasi ,,verschwinden" lässt und den Parkhauszugang ganz vom Bild abschneidet (wie übrigens die frühere Einheit des linken Bahnhofsflügels auch!). Ich halte solche Techniken zwar für nachvollziehbar vor dem Hintergrund meiner gestalterischen Analyse, jedoch auch gleichzeitig höchst fragwürdig, da den Entwerfenden offenbar sehr wohl Schwachpunkte in der Gestaltung auffallen, aber häufig dann wohl erst rückwirkend, bzw. dann verschärfend wieder weiterentwickelt werden, weil den Entscheidern durch solche Grafiken nicht mal der gerade entstandene Missstand ehrlich mitgegeben wird. So kann keine Lösung entstehen, die den aufkommenden Problemstellen gerecht wird.

  • Puquio: Sehr guter Beitrag!


    Vorweggeschickt: Ich glaube, dass sich Thorstens und Puquios Eindrücke gar nicht mal unbedingt widersprechen. Völlig für sich genommen hat das neue Vordach echte Qualitäten, die gebrochenen Lichtreflexionen sind spannend. Ich stelle mir zum Beispiel gerade vor dem inneren Auge vor, dass das Dach frei in der Friedrichsau steht, vielleicht als Überdachung einer Seebühne... gefällt mir. Hätte was Ikonisches.


    Aber das Vordach steht halt nicht für sich genommen frei in der Gegend herum, sondern in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bahnhofsgebäude - und da kann ich Puquios Beobachtungen und Befunde eigentlich nur unterstreichen. Gerade mit Blick auf die Fotos des alten Vordaches muss ich feststellen, dass es vielleicht nicht gestalterisch, aber konzeptionell besser gepasst hat. Die Lichtdurchlässigkeit und Leichtigkeit wird fehlen. Das neue Dach hat eine Mächtigkeit und Dominanz, die mir fast schon oppressiv vorkommt.


    Vor vielen, vielen Jahren und Seiten in diesem Thread, als es noch um den Beschluss zum Umbau des Bahnhofsvorplatzes ging, hatte ich mal eingeworfen, dass das neue Vordach hoffentlich auch hinsichtlich eines möglichen Rückbaus und Wiederaufbaus an anderer Stelle entworfen wird. Da muss ich gerade wieder daran denken :).

  • Das hätte ich ja so nicht erwartet.

    Im letzten Jahr schon bemerkt das die gesamte Trassendecke im Haltestellen Bereich schadhaft ist und sich tausende Löcher bilden.

    Jetzt wurde das gesamte Stück flüssig noch verschlimmert, anstatt abgefräst und richtig ausgeführt.

    Was ist denn das fùr ein Flickschusterei, schlimmer geht wohl immer.

    Wer trägt da die Verantwortung und wann wird das richtig ausgeführt.

    Aber wer bezahlt dann auch den Schaden.

    Können wir den wirklich nichts mehr richtig und ohne große Fehler machen.

    Wo man hinschaut, Pfusch ohne Ende und keiner fühlt sich dann verantwortlich für den Schaden den die Allgemeinheit bezahlen muss.


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  • Ja das ist schon klar, aber ist der Hauptschuldige nicht das Materialmischwerk.

    Oder wo liegt da der Grund für so einen Erfolg, das das Kies aus der Decke springt.

    Kann am Material liegen, aber auch an der Verarbeitung beim Einbau.

    Da wir von solchen Lieferungen Proben entnehmen kann man das ja überprüfen.

  • Ein spannende Parallele zum Bahnhofsumfeld, speziell auf den Untergrund bezogen ist übrigens Stuttgart. Hier wird es, wenn dann der HBF fertig ist, frühestens ab 2026, wahrscheinlich aber ab 2028, in der Klett-Passage vor dem Bahnhof zu großen Umbauarbeiten kommen. Dabei soll wie in Ulm ein deutlich übersichtlicherer und moderner Zugang zwischen Stadt und Bahnhof geschaffen werden. Außerdem ist zum bevorstehenden Wettbewerb bekannt, dass sehr viel Platz für zwei Fahrradgaragen eingeplant werden soll.

    Ganz interessant wird es aber dann bei der noch offenen Frage, ob nicht besser gleich der Arnulf-Klett-Platz, das Analog zum Bahnhofsvorplatz in Ulm, durch eine deutliche Verkehrsberuhigung nicht sogar soweit gebracht werden könnte, auf die großen Abstiege für die komplette Passantenschaft zwischen Bahnhof und Königstraße zu verzichten.

    Sehr spannend, welche Wege bei all diesen Fragen die Hauptstadt hier gehen wird. Ich befürchte so ein wenig, dass einige verkehrliche/bauliche Antworten aus Ulm bereits aus der Zeit gefallen sein könnten in diesen paar Jahren.

  • Den Arnulf-Klett-Platz, der ja de facto einschließlich der Busspuren eine sechsspurige Stadtautobahn ist, habe ich heute Morgen erst wieder gequert :). In der Tat sind mir die Parallelen auch immer mal wieder eingefallen. Selbst die Konstellationen in Rathaus und Gemeinderat sind einigermaßen vergleichbar.


    Der weitgehendste Vorschlag für die Umgestaltung ist meines Wissens, die asphaltierten Verkehrsflächen bis auf eine ÖPNV-Trasse gänzlich aufzugeben. Der Ost-West-MIV soll sich dann weitgehend auf die nördlich gelegene Wolframstraße verlegen. Ich schätze allerdings, dass auch in Stuttgart die Diskussion sehr kontrovers geführt werden wird und die Befürworterinnen und Befürworter des status quo sich sehr lautstark hervortun werden - zumal in Stuttgart immer wieder ins Feld geführt wird, dass dort ja zwei Autohersteller und mehrere große Zulieferer ihren Sitz hätten. Vom gegenwärtigen OB ist keine progressive Verkehrspolitik zu erwarten. Insofern stelle ich mir die Frage (auch hier wieder eine denkbare Parallele), ob ein solch konsequenter Vorschlag schlicht durchsetzbar ist.


    Immerhin findet die Diskussion schwerpunktmäßig ein gutes Jahrzehnt später als in Ulm statt und dürfte auch unter dem Eindruck der turnusmäßig wieder für 2028 angesetzten OB-Wahl in Stuttgart geführt werden; vielleicht ist man dann doch noch weiter, und dann würde Ulm tatsächlich alt aussehen.


    (Quelle: OSM)

  • Ich schätze allerdings, dass auch in Stuttgart die Diskussion sehr kontrovers geführt werden wird und die Befürworterinnen und Befürworter des status quo sich sehr lautstark hervortun werden - zumal in Stuttgart immer wieder ins Feld geführt wird, dass dort ja zwei Autohersteller und mehrere große Zulieferer ihren Sitz hätten. Vom gegenwärtigen OB ist keine progressive Verkehrspolitik zu erwarten. Insofern stelle ich mir die Frage (auch hier wieder eine denkbare Parallele), ob ein solch konsequenter Vorschlag schlicht durchsetzbar ist.

    Definitiv kontrovers. Aber erst die letzten Tage habe ich gelesen, dass es sogar soweit mittlerweile schon Forderungen im Gemeinderat gibt, dass sogar die in den Bebauungsplänen für S21 festgeschriebenen Taxirondelle, bei denen auch sonstige PKWs eine Art Kiss+Ride Zone haben sollten, infragezustellen sind. Bei solch einem weitgehenden Umdenken, halte ich die reine ÖPNV-Trasse für nicht mehr unwahrscheinlich. München ist zwar aufgrund der naheliegenden Umfahrung kein direktes Beispiel für Stuttgart und Ulm, aber auch die sperren den Verkehr weg vor dem Hauptbahnhof.

  • Für mich gibt es bei Großstädten und nur bei denen macht eine Diskussion sinn folgende Fragen:


    1. möchte man den PKW Verkehr innerhalb der Stadt, besonders im Kernbereich extrem reduzieren oder sogar nur noch für Anwohner ermöglichen?

    2. gibt es eine andere Grundlage, wenn die PKWs bei nahezu 100% CO2 Neutral fahren (Elektro, Wasserstoff,...)


    Diese beiden Fragen muss man erst einmal beantworten, bevor man in eine Detailplanung geht. Sonst sind das Hauruck Aktionen ohne einen Masterplan...


    Ich für meinen Teil würde die Frage 1. mit einem klaren JA beantworten und Frag e2. mit einem klaren NEIN.


    Ein Ausbau des ÖPNV und der Schiene und die Verdoppelung der Nutzung geht nur dann, wenn man den Autoverkehr so unattraktiv wie möglich macht. Zur Bemerkung es geht hier nur um Großstädte und hier um den Kernbereich.


    Ich würde gerne in Ulm und Neu-Ulm bleiben und da muss ich sagen, dass der Bereich innerhalb des Ulmer Altstadtringes auf Autoverkehr definitiv verzichten kann. Ich persönlich würde den Bereich sogar erweitern.


    Für mich stellt sich auch die Frage, ob die Olgastraße in der Form zukunftsträchtig ist oder ob es nicht sibbvoller ist einen Ost-West Tunnel zu haben. Die 2-spurige Olgastraße könnte dann neben der Straßenbahn, eine Spur für Radfahrer bekommen und die 2.Spur könnte teilweise auch wegfallen. gewisse Straßen wären dann Sackgassen, wie z.B. Neithardtstraße, Hafenbad, Keplerstraße, Karl-Schefold-Straße, Syrlinstraße .

  • ob es nicht sibbvoller ist einen Ost-West Tunnel zu haben. Die 2-spurige Olgastraße könnte dann neben der Straßenbahn, eine Spur für Radfahrer bekommen und die 2.Spur könnte teilweise auch wegfallen.

    Die Generallösung Tunnel...

    überflüssig und teuer.

    Eine eigene Radspur gibt es bereits zwischen Theater und Justizgebäudei im südlichen Grünstreifen, weitergeführt Richtung Osten durch die Heimstraße.

    Die Olgastraße ist de facto bereits "nur" 2-spurig da die bisherigen inneren Spuren großteils zu Abbiegespuren umgebaut wurden.

    Dafür braucht es keine Tunnelanlagen, nur um das schnelle durchfahren zu ermöglichen.

    Mehr ÜPNV nutzen um den MIV zu reduzieren genügt völlig und ist billiger.

  • Masterplan

    Den hätten wir ja sogar mit dem Citybahnhof Masterplan. Bisher wird sich daran ja recht konsequent gehalten. Der Nachteil ist von solchen Masterplänen, dass sie Veränderungen an den Prämissen nicht mehr aufnehmen können und dann für Jahrzehnte Bestand haben. So war es denke ich rückwirkend wahrscheinlich nicht die richtige Entscheidung, das Dichterviertel nicht stärker Auto unabhängig zu gestalten. Bei den sehr großen Parkhauskapazitäten um den Bahnhofsplatz herum ist es für mich noch nicht absehbar, ob es eher ein dauerhafter Gewinn ist, oder ein großes Problem, weil die Autoströme bis an den Altstadtkern herangebracht werden müssen.