Regio-S-Bahn Donau/Iller

  • Beim Haltepunkt Schützenstraße schreibst du ja von der Donau, der Donauklinik und dem Edwin-Scharff-Haus, aber ich glaube nicht, dass die genügend Grundauslastung generieren würden, damit ein solcher Halt sich lohnt. Ich bin auch insgesamt kein Fan davon, "zu viele" Haltestellen zu haben. Man muss abwägen, wie viel Fahrtzeitverlängerung einem eine etwas günstigere Erschließung wert ist - zumal, wenn nicht jeder sofort sieht, dass der Haltepunkt Sinn macht, sondern man erst eine Begründung konstruieren muss.

    Macht man das am HP Schützenstraße fest sind das mit der Buslinie 7 nur einige Minuten von HBF oder ZUP Neu-Ulm. An der Stelle wäre es m.M.n. nicht nötig den HP zu bauen.

    Da kann der "flexible Bus" tatsächlich seine Vorteile ausspielen.

    An anderer Stelle kann das natürlich anders aussehen.

  • Wenn ich so darüber nachdenke... eigentlich kann man es auch viel leichter machen. Momentan ist Folgendes (grob) geplant:

    • S1: (Geislingen-)Ulm-Günzburg
    • S4: Günzburg-Krumbach-Mindelheim-Memmingen (a.k.a. Mittelschwabenbahn)

    Das ließe sich doch ohne Weiteres mit den vorgeschlagenen S9/S10 kombinieren:

    • S1: (Geislingen-)Ulm-Günzburg-Jettingen/Scheppach
    • S4: Dillingen-Günzburg-Krumbach-Mindelheim-Memmingen

    Voraussetzung wäre aber, dass der Landkreis Günzburg sich noch mehr engagiert und der Landkreis Dillingen in den Verein einsteigt.

  • Das ließe sich doch ohne Weiteres mit den vorgeschlagenen S9/S10 kombinieren:

    S1: (Geislingen-)Ulm-Günzburg-Jettingen/Scheppach
    S4: Dillingen-Günzburg-Krumbach-Mindelheim-Memmingen

    Voraussetzung wäre aber, dass der Landkreis Günzburg sich noch mehr engagiert und der Landkreis Dillingen in den Verein einsteigt.

    Stimmt, es muß ja nicht alles über UL/NU fahren.

  • Ja, das stimmt, aber ich glaube eigentlich ist das auch eher eine S-Bahn Ulm bzw Ulm/Neu-Ulm, um Leute auch an das Oberzentrum anzubinden. Wobei ich denke, es wird auch sehr regional genutzt und die kleineren Oberzentren, wie Memmingen, werden es eher nutzen, um ihr Umland anzubinden

  • Ich bin mir ehrlich gesagt gar nicht mehr so sicher... vor dem Posten habe ich noch einen Blick in das Zielkonzept geworfen, aber das hat ja zugegeben schon ein paar Jährchen auf dem Buckel.


    Zudem ja übrigens - ganz vergessen - in der Zwischenzeit die Ausschreibungsunterlagen für die Nutzen-Kosten-Analyse der Regio-S-Bahn im Internet aufgepoppt sind. Leider nicht mehr verfügbar, gespeichert habe ich sie aber natürlich... jedenfalls sehen die Unterlagen von sich aus gar keine spezifischen Linienführungen vor. Dagegen heißt es zum Beispiel an einer Stelle:

    Zitat

    Pos. 1.6 Ansätze für zur Verbesserung der Bewertung
    Es ist zu erwarten, dass der Auftragnehmer im Zuge des Bearbeitungsprozesses ein vertieftes Verständnis über die Nachfragepotenziale im Planungsraum und den infrastrukturellen und betrieblichen Aufwand zu ihrer Hebung erlangt. Es wird daher erwartet, dass der Auftragnehmer auf einer argumentativ-qualitativen Ebene erläutert, wie das Bewertungsergebnis voraussichtlich (weiter) verbessert werden könnte. Diese Hinweise und Vorschläge sollen den Auftraggeber und die SPNV-Aufgabenträger in die Lage versetzen, zielgerichtete Veränderungen am Konzept der Regio-S-Bahn vorzunehmen, um das Bewertungsergebnis zu verbessern und die Wirkungen zu steigern.

  • ... jedenfalls sehen die Unterlagen von sich aus gar keine spezifischen Linienführungen vor.

    Ist das üblich, dass man bei einer Kosten-Nutzen Analyse nicht mal die Rahmenbedingungen vorgibt, also die Mindestleistungen, die man erwartet? Ich meine ist ja schön und gut, wenn dann rauskommen kann, dass man nur zwei S-Bahn Linien braucht, aber ob das dem Gesamtkonzept dann noch Rechnung trägt? Ich hätte jetzt mehr erwartet, dass offen gelassen wird, in welcher Taktung, aber grundsätzliche Verkehrsströme und betriebliche Bedingungen dürften doch die einzelnen Linien recht fixieren? So fahren wahrscheinlich Memminger eher selten nach Biberach über Ulm, dagegen eher weiter nach Norden. Was übersehe ich?

  • Ja, sowas müssten die Verkehrsexperten dann besprechen. Könnte natürlich sein. Jemand hat auch gemeint bei meinem Vorschlag, er würde die S-Bahn Augsburg bis Jettingen Scheppach fahren lassen und dort der gemeinsame Endbahnhof. So wie ich aber weiß hält nicht jede Linie an jeder Station. Zum Beispiel einige Linien, die von Heidenheim kommen halten nicht oder nicht zu jeder Uhrzeit in Ulm-Ost

    Du meinst mich :)

    Wenn es so "viele" S-Bahnen dann gibt, dann ist auch die Frage, inwieweit braucht es die RB oder RE noch. Auf diese würde ich total verzichten und nur noch IR einsetzen. Diese halten dann Ulm, Neu-Ulm. Günzburg, Dinkelscherben, Augsburg.

  • Deinen Vorschlag in ISEK fand ich sehr gut. Mir war auch diese gemeinsame Endhaltestellen der S-Bahnen im Kopf.

    Ja Nersingen oder Leipheim müssten dann nicht mehr von RB oder RE angefahren werden. Und die neuen Haltepukte in Burlafingen, Offenhausen oder Pfuhl wären auch reine S-Bahn Stationen

  • Vielleicht muss man sich auch einfach vergegenwärtigen, dass die Regio-S-Bahn so, wie sie wohl kommen wird, eine taktverstärkte Regionalbahn mit neuem Wagenmaterial darstellen wird - das wird dann zwangsläufig zur Folge haben, dass das bisherige RB-Angebot ersetzt bzw. dort, wo es über das Netz der RSB hinausgeht, stark verdünnt wird.

  • Vielleicht muss man sich auch einfach vergegenwärtigen, dass die Regio-S-Bahn so, wie sie wohl kommen wird, eine taktverstärkte Regionalbahn mit neuem Wagenmaterial darstellen wird - das wird dann zwangsläufig zur Folge haben, dass das bisherige RB-Angebot ersetzt bzw. dort, wo es über das Netz der RSB hinausgeht, stark verdünnt wird.

    Dazu passt auch vielleicht nochmal der angepasste Netzplan - auch wenn bei der Studie eventuell ein ganz anderer rauskommt. Schwarz sind die REs (mit Ausnahme) und farbig überwiegend die heutigen RBs plus natürlich die eigentlichen Angebotserweiterungen.


    Zitat von cortauri

    Du meinst mich :)

    Wenn es so "viele" S-Bahnen dann gibt, dann ist auch die Frage, inwieweit braucht es die RB oder RE noch. Auf diese würde ich total verzichten und nur noch IR einsetzen. Diese halten dann Ulm, Neu-Ulm. Günzburg, Dinkelscherben, Augsburg.


    Ich glaube, da überschätzt Du das Verkehrsaufkommen. Dinkelscherben hat nur 6400 Einwohner, auf BW Seite sind die IRE Halte zumindest bei 15.000+ Gemeinden meiner Recherche nach. Ich denke mit einem sehr weiten ggf. zusammenhängenden S-Bahnnetz, wäre gar kein weiterer Regionalverkehr nötig, weil die Besiedelung einfach recht dünn ist. Sonst ist der IRE ja Konkurrenz zum IC. Mit der Neubaustrecke kommt ja ein weiterer schneller Regionalhalt wahrscheinlich, wie Merklingen, in diese Region.

  • Startschuß für Elektrifizierung der Illertalbahn gefallen

    Etwas verwundert mich, dass die Elektrifizierung bis Kempten erfolgen soll. Das würde heißen, dass die jetzigen Regionalexpress verkürzt werden, die bisher bis Immenstadt/Oberstdorf verkehren oder weiter dieseln?

    Auf jeden Fall schade, dass nicht wenigstens bis nach Senden komplett zweigleisig ausgebaut wird, aber das wurde ja auch schon früher hier angesprochen. Halte ich daher für keine Maßnahme für die Regio-S-Bahn, sondern für das Schaffen des Halbstundentakt zwischen Memmingen und Ulm und nicht für die Region - im Gegenteil Illertissen wird seinen Halt dafür verlieren, sollte es auf der dicht befahreren Strecke keine extra Verbindung geben.

  • Auf jeden Fall schade, dass nicht wenigstens bis nach Senden komplett zweigleisig ausgebaut wird, aber das wurde ja auch schon früher hier angesprochen. Halte ich daher für keine Maßnahme für die Regio-S-Bahn, sondern für das Schaffen des Halbstundentakt zwischen Memmingen und Ulm und nicht für die Region - im Gegenteil Illertissen wird seinen Halt dafür verlieren, sollte es auf der dicht befahreren Strecke keine extra Verbindung geben.

    Ist schon richtig, richtig schade - da würde ja wirklich nicht viel fehlen, und die Lagegunst der Strecke in diesem Abschnitt ist weitestgehend auch prima.

  • Also ich habe das jetzt nachgelesen im Gutachten hier der Link, wer selbst lesen mag. Das hat mir keine Ruhe gelassen. Also erstmal, es scheint tatsächlich eine Änderung für die REs nötig zu sein, da ab Kempten keine Elektrifizierung erfolgen wird. Heißt entweder Bruch der Linie oder E-Hybride.

    Nicht korrekt ist, wie ich annahm, dass der RE die 30 Minuten schaffen kann zwischen Memmingen und Ulm, selbst bei einem Ausbau von 140 auf 160kmh (der nicht vorgesehen ist aus Kostengründen). Daher wird es auch weiterhin den Halt in Illertissen geben. (puh :) )

    In der Studie wird des Weiteren gesagt, dass der zweigleisige Ausbau komplett bis nach Senden lediglich Qualitätsgewinne, jedoch nicht erweitertes Angebot zugelassen hätte, weswegen die veranschlagten 50 Mio für den restlichen Abschnitt nicht zu rechtfertigen sind. Stattdessen ist die günstigere und nun wohl kommende Lösung die Verstärkerzüge zur HVZ in Senden zu trennen bzw. wieder zu koppeln für die beiden Äste mit Endpunkten Weißenhorn und Illertissen.

    Für eine bessere Güterzugnutzung wären laut Gutachten weitere Abschnitte zweigleisig auszubauen.

  • Ich bin mir ehrlich gesagt gar nicht mehr so sicher... vor dem Posten habe ich noch einen Blick in das Zielkonzept geworfen, aber das hat ja zugegeben schon ein paar Jährchen auf dem Buckel.


    Zudem ja übrigens - ganz vergessen - in der Zwischenzeit die Ausschreibungsunterlagen für die Nutzen-Kosten-Analyse der Regio-S-Bahn im Internet aufgepoppt sind. Leider nicht mehr verfügbar, gespeichert habe ich sie aber natürlich... jedenfalls sehen die Unterlagen von sich aus gar keine spezifischen Linienführungen vor. Dagegen heißt es zum Beispiel an einer Stelle:

    Wenn ich die Untersuchung zur Illertalbahn lese, muss ich diese Interpretation hinterfragen. In der Studie der Illertalbahn wurde spezifisch nach dem Zielkonzept an Bedarf untersucht, und wird dann also baulich so in Stahl gegossen, was an Linien vorgesehen ist. Ich kann mir aus Deinem Auszug vorstellen, dass damit vielmehr gemeint ist, dass die Feinheiten vom Betreiber frei gestaltbar sind, wie eben oder ob bestimmte Züge geteilt und gekoppelt werden in Senden, ob von der Linie nach Buxheim oder von Illertissen. Einzelne HVZ Züge können laut Studie nämlich ohne Kopplung nach Ulm rein fahren. Also zumindest beim Ausbau der Illertalstrecke wird sich genau an das von mir weiter oben aktualisierte Zielkonzept gehalten, womit ich ausgehe, dass es die Analyse auch wird.

    Interessantes Gutachten. Leider bestätigt dieses genau die bestehenden Befürchtungen, der Sparausbau ermöglicht auf vielen Abschnitten im Vergleich zu heute kein besseres Angebot.

    Ja die Verbesserungen auf der Illertalstrecke sind leider vom Zugangebot her eher Feinjustierungen und lauten nur:

    - Buxheim wird ohne Umstieg erreicht, was wohl aber eher für den Memminger Raum interessant sein dürfte

    - Zur HVZ wird es es einen halben Zug pro Ast bis Illertissen und Weißenhorn mehr geben

    - vereinzelte, leichte Fahrzeitverkürzungen im einstelligen unteren Minutenbereich

    - das Verspätungsrisko wird auf einigen Abschnitten reduziert


    Das Beste finde ich für die Region ist aber weniger betrieblicher Natur, sondern, dass es deutlich mehr Halte geben wird und damit mehr Orte für den Schienenverkehr erschlossen werden, da wurde eigentlich nicht gespart, denkt man sogar an eine Bahnsteigverlegung in die Dorfmitte.


    Betriebliche Nachteile durch die Sparzwänge:

    - Unwahrscheinlich, dass der RE weiterhin bis Oberstdorf fährt, die Studie plant nicht mit den nötigen Spezialzügen

    - Mit der jetzigen Sparversion ist kein weiterer Angebotsausbau möglich

    - Fahrzeitgewinne, werden durch Zugkopplungen teilweise kompensiert

    - Kein Ausbau auf höhere Geschwindigkeit und kein Ausbau des Fernverkehrs z.B. um von der Ausbaustrecke München-Zürich zu profitieren