Stadtgespräche Neu-Ulm

  • Bei dem Thema Fußgängerzone in Neu-Ulm bin ich etwas zwiegespalten. Ich sehe Ulm und Neu-Ulm mehr als eine Stadt. So sehe ich die Innenstadt von Neu-Ulm eher als eine Art Südstadt (Oststadt/Weststadt). Da finde ich passt eine richtige Fußgängerzone nicht so. Für mich muss eine Fußgängerzone Geschäfte und Restaurants haben, um sie zu beleben. Dazu sollte auch die Auswahl der Geschäfte einer Fußgängerzone entsprechen. Hier macht es die Mischung aus. Auch baulich ist es schwer in Neu-Ulm. Die In vielen Straßen passen die Gebäude nicht zu einer Fußgängerzone. Und das man das in Neu-Ulm nicht hin bekommt, da kann die Stadt aber auch nur bedingt was dafür, zeigt der Petrusplatz. Eine Fußgängerzone in Neu-Ulm würde denke eine recht wenig belebte Straße werden.

    Man sollte immer das ganze betrachten und verstehen, was man ist bzw. wo die Stärken und Vorteile der jeweiligen Gemeinde oder Stadt liegen. Oft ist das alles eine Gute Idee, passt aber nicht zu der Stadt oder Gemeinde oder lässt sich in der Praxis nicht oder nur schwer umsetzen. Man sieht das auch an so manchem Dorfplatz oder Stadtteilplatz. Er ist oft verweist oder wird nur von Jugendlichen genutzt um dort abzuhängen

  • Und das man das in Neu-Ulm nicht hin bekommt, da kann die Stadt aber auch nur bedingt was dafür, zeigt der Petrusplatz. Eine Fußgängerzone in Neu-Ulm würde denke eine recht wenig belebte Straße werden.

    Naja,

    es würde ja keine FuZo wie z.B. die Hirschstraße, sondern eher verbreiterte Trottoirs mit einer ÖPNV-Trasse in der Mitte. Das gibt die Straße zwischen Donaucenter und Rathaus Neu-Ulm schon her.

    Die Tiefgarage z. B. im Brückenhaus wäre ja trotzdem von Ulm her erreichbar. Auch der Lieferverkehr für die Geschäfte wird ja nicht abgeschnürt sondern ist rückwärtig wie bisher möglich.

    Der ÖPNV hätte alle Vorteile auf seiner Seite:

    Haltestelle Petrusplatz wie bisher, Haltestelle Rathaus NU ließe sich vor der Kreuzung mit der Ludwigstraße einrichten und behindert dadurch nicht den MIV an der Ecke Augsburger/Ludwigstraße.

    Was die Ludwigstr. selbst angeht mache ich mir wenig Hoffnung auf Änderung, die Geschäftsleute da wollen ihren MIV auf der Straße, da wird auch eine Tiefgarage unter dem Heiner-Metzger-Platz kaum einen Umschwung in der Meinung bringen.

  • Von solchen Mischformen sage ich mal bin ich kein Fan. Eine Straßenbahn in einer FuZo ok, aber ein Bus passt für mich da einfach nicht.

    Daher gefällt mir auch die Neue Mitte in Ulm vom Konzept her nicht.

    Das ist nix anderes als z.B. in Hamburg die Mönckebergstraße zwischen HBF und Rathaus. Unten drunter die U-Bahn und auf der Straße sind mehrere Buslinien sowie Taxen und Polizei/Rettungsdienste unterwegs. Rechts und links breite Gehwege. Das klappt ohne Probleme. Früher (bis 1978) fuhr dort übrigens die Straßenbahn durch.
    Das östliche Ende der Mönckebergstr. trifft am HBF auf den Steintordamm mit der Südbrücke. Diese soll für den MIV gesperrt werden, überdacht und die Bahnhofshalle so verlängert werden. Durchfahrt nur noch für den ÖPNV, es wird dort eine Haltestellenanlage geschaffen. Unter der Kreuzung befindet sich ein Verbindungstunnel/Geschäftspassage von der Mönckebergstr. bis zur Bahnhofshalle, mit Geschäften von der Imbissbude bis zum Blumenladen. So was ähnliches hätte ich mir unter dem Ulmer HBF auch gewünscht.

    Für eine autoaffine Stadt wie Hamburg ist das alles ziemlich gewagt, ich hoffe es klappt dort in meiner zweiten Heimat wie vorgesehen.

  • Von solchen Mischformen sage ich mal bin ich kein Fan. Eine Straßenbahn in einer FuZo ok, aber ein Bus passt für mich da einfach nicht.

    Daher gefällt mir auch die Neue Mitte in Ulm vom Konzept her nicht.

    Zumindest wenn es diese Riesenbrummis sind bin ich da auch etwas unglücklich, aber Kleinbusse werden in der Kreisstadt Freising sehr erfolgreich durch die beruhigte Innenstadt geführt. Die großen Busse sind den Umfahrungen vorbehalten.

  • Man sollte auch keineswegs unterschätzen, dass für Neu-Ulm ein großer Umbauprozess durch ein Abschirmen von Autos inbegriffen ist. Zumindest bevor mit der Glacis Galerie ein weiterer Schritt dahin getan wurde, kam die Frequentierung aus dem Süden (Richtung, die NU hauptsächlich speist) per Auto. Auch ahne ich, dass von W und O über die Augsb./Schützenstr. viel einfloss. Diese Stränge am Petrusplatz zu zerschneiden finde ich nicht sehr elegant gelöst, aber ich bin zu jung, um analysiert zu haben wie es vorher war. Wurden aber wahrscheinlich erfolgreich auf die B10 verschoben.


    Zusammenfassend: Neu-Ulm ist schon länger auf diesem Weg, auf dem eine Fußgängerzone nur ein weiterer Schritt wäre.

  • Zusammenfassend: Neu-Ulm ist schon länger auf diesem Weg, auf dem eine Fußgängerzone nur ein weiterer Schritt wäre.

    Es böte sich die Chance, das mAn undurchsichtige Verkehrskonzept um den Petrusplatz zu reparieren und die ankommenden Menschen am Bahnhof mehr "abzuholen". (auch an der Stelle auftreffende PKW Ströme)

  • Diese Stränge am Petrusplatz zu zerschneiden finde ich nicht sehr elegant gelöst, aber ich bin zu jung, um analysiert zu haben wie es vorher war.

    Vor dem Umbau war dieser "Platz" (welcher Euphemismus) eine große Kreuzung die man aus allen Richtungen befahren und wieder verlassen konnte. Dazu noch eine 2-spurige Einbahnstraße durch die enge "Hieberschlucht" zwischen Donaucenter und Schützenstraße.

    Auf jeden Fall kein lebenswerter Ort.

    Über Busse kann man streiten, ich mag sie auch nicht besonders. Aber den Teufel (Gelenkbusse) mit dem Beelzebub (Kleinbusse in Sprintergröße) austreiben ist keine gute Idee, sondern Geld- Personal- und Ressourcenverschwendung. Sowas wird sich kein Verkehrsbetrieb ans Bein binden. Für sowas wird es auch keine Zuschüsse geben.

    Es gab ja den Vorschlag eine E-Buslinie als Vorläufer einer Tramlinie vom ZUP durch die Neue Mitte zum HBF einzurichten und dafür die Buslinien aus dem Landkreis NU am ZUP zu brechen. Meinetwegen auch Busse mit Gasantrieb. Daß das keine Sprinter erledigen können dürfte auch klar sein, das geht nicht ohne großvolumige Gefäßgrößen.

    Ziel muß dennoch sein dort eine Tramlinie zu bauen und zu betreiben, auch wenn das Teile der Neu-Ulmer Bevölkerung und Stadtrat anders sehen.

    Daß eine Tramlinie 3 voll zu bekommen ist und erfolgreich sein wird steht für mich außer Frage, nicht nur weil ich Straßenbahnfan und -freund bin.

    Es gibt momentan kaum eine geplante Tramlinie die erfolgreicher sein könnte.

  • Diese Kleinbusse können auf so einer Hauptachse natürlich nicht den Hauptstrom aufnehmen -> Tram . Aber für Menschen denen die Strecken zwischen den Bahnhöfen bis in hintere Winkel der Flaniermeilen zu weit ist wäre das ein inkludierendes Angebot ohne Belastung der Fußgänger. Die Ulmer Innenstadt bietet das kombiniert im Großgefährtsystem -quasi von außen - durch die Neue Straße, Frauenstraße und all die anderen. Bietet sich in NU strukturell halt weniger an.

  • Man sollte auch keineswegs unterschätzen, dass für Neu-Ulm ein großer Umbauprozess durch ein Abschirmen von Autos inbegriffen ist. Zumindest bevor mit der Glacis Galerie ein weiterer Schritt dahin getan wurde, kam die Frequentierung aus dem Süden (Richtung, die NU hauptsächlich speist) per Auto. Auch ahne ich, dass von W und O über die Augsb./Schützenstr. viel einfloss. Diese Stränge am Petrusplatz zu zerschneiden finde ich nicht sehr elegant gelöst, aber ich bin zu jung, um analysiert zu haben wie es vorher war. Wurden aber wahrscheinlich erfolgreich auf die B10 verschoben.


    Zusammenfassend: Neu-Ulm ist schon länger auf diesem Weg, auf dem eine Fußgängerzone nur ein weiterer Schritt wäre.

    Interessante Perspektive, so habe ich das noch nicht betrachtet.


    Wenn für die Erschließung der eigentlichen Innenstadt, die in Neu-Ulm meinem Eindruck nach einen überdurchschnittlich hohen Wohnanteil hat, durch die "umlaufenden" Straßen hinreichend gewährleistet wird, könnte man den Schnitt wagen. Mit umlaufenden Straßen meine ich dabei Augsburger Straße, Reuttier Straße, Bahnhofstraße, Hermann-Köhl-Straße. Die Zu- und Abläufe in alle Richtungen sind für meine Begriffe gut dimensioniert (vorausgesetzt, die Gänstorbrücke wird problemlos neu aufgebaut - toi toi toi).


    Mit Blick nach Augsburg, wo die City-Zone jetzt kostenfrei ist: Was würdet ihr davon halten, wenn eine (fiktive) Linie 3 zwischen Ulm Hbf und Neu-Ulm Bf kostenfrei wäre? Natürlich kann man auch über generell kostenlosen Nahverkehr diskutieren und ihn gut oder schlecht finden, die finanzielle Leistbarkeit steht auch auf einem anderen Blatt - aber mir geht es eher darum, ob man mit so einem situativen Angebot einen drastischen MIV-Rückschnitt, wie ihn eine Fußgängerzone in maximaler Ausprägung (also Herdbrücke, Marienstraße/Augsburger Straße bis Rathaus, Ludwigstraße bis Glacis-Galerie) bedeuten würde, politisch gut begegnen könnte.


    Nach meiner Zählung könnten das sieben Haltestellen sein: Neu-Ulm Bf/ZUP - Rathaus - Petrusplatz - Herdbrücke/Donaustraße - Neue Mitte - Steinerne Brücke - Ulm Hbf; in Augsburg fallen neun Haltestellen in die kostenlose City-Zone, freilich aber nicht entlang einer Achse/Linie. Zumindest für die Brechung der bayrischen Regionalbuslinien am ZUP wäre das ein schlagendes Argument, und auch der Innenstadthandel beider Städte würde davon profitieren.

  • Mit Blick nach Augsburg, wo die City-Zone jetzt kostenfrei ist: Was würdet ihr davon halten, wenn eine (fiktive) Linie 3 zwischen Ulm Hbf und Neu-Ulm Bf kostenfrei wäre? Natürlich kann man auch über generell kostenlosen Nahverkehr diskutieren und ihn gut oder schlecht finden, die finanzielle Leistbarkeit steht auch auf einem anderen Blatt - aber mir geht es eher darum, ob man mit so einem situativen Angebot einen drastischen MIV-Rückschnitt, wie ihn eine Fußgängerzone in maximaler Ausprägung (also Herdbrücke, Marienstraße/Augsburger Straße bis Rathaus, Ludwigstraße bis Glacis-Galerie) bedeuten würde, politisch gut begegnen könnte.


    Nach meiner Zählung könnten das sieben Haltestellen sein: Neu-Ulm Bf/ZUP - Rathaus - Petrusplatz - Herdbrücke/Donaustraße - Neue Mitte - Steinerne Brücke - Ulm Hbf; in Augsburg fallen neun Haltestellen in die kostenlose City-Zone, freilich aber nicht entlang einer Achse/Linie. Zumindest für die Brechung der bayrischen Regionalbuslinien am ZUP wäre das ein schlagendes Argument, und auch der Innenstadthandel beider Städte würde davon profitieren.

    Finde ich einen tollen Vorschlag, da A ganz kostenlose Angebote nicht wertgeschätzt werden, und B die Leute von jeder Stadtseite in die jeweils andere gezogen würden. Könnte mir so ein ernsthaftes Zusammenwachsen vorstellen. Bisher war mir persönlich der Weg jeweils über die Donau zu weit und Bus habe ich mir nie geleistet. Daher immer entweder in Ulm oder NU getrennt besucht. Ging sicherlich sehr vielen so.

  • Da bin ich ganz bei euch.

    Der kostenlose ÖPNV Samstags in Ulm wird sehr gut angenommen. Gehört da Neu-Ulm auch dazu? Hatte mir da noch nie Gedanken drüber gemacht da ich bei meiner Frau am Wochenende kostenlos mitfahre.

    Sicher ließe sich ein kostenloser ÖPNV 24/7 im Stadtgebiet UL/NU nicht einfach so errichten bevor nicht grundlegend eine Finanzierung gesichert ist.

    Meine Idee im Innenstadtbereich ginge in etwa als Begrenzung über den UL/NU Altstadtring, also Ehinger Tor, HBF, Theater, W.-Brandt-Platz. In NU etwa Augsburger Tor, ZUP, Petrusplatz.

  • Ja, das gesamte Stadtgebiet Ulm/Neu-Ulm gehört dazu, Ding Waben 10 und 20. Gab aber Leute, die sagen wir von Weißenhorn gekommen sind und die meinten, sie müssten nur bis zur Stadtgrenze zahlen. das gilt nicht. Also alle, die außerhalb dieser Waben einsteigen müssen den vollen Preis zahlen.


    Ich persönlich muss leider oft am Samstag arbeiten, aber wenn ich mal Zeit und lust habe nutze ich das Angebot auch gerne. Ich bin auch schon einfach nur so mit der Straßenbahn gefahren:)

  • Der Wasserturm mag gefallen oder nicht, ist aber ohne Zweifel ein erhaltenswertes Symbol eines Stadtteils einer jungen Stadt die nicht mit viel zeitgeschichtlichen Bauwerken und Stadtbild prägender Gebäude glänzt.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Neu-Ulmer Stadtbaudirektor darf sich zur Wiederwahl stellen [SWP+]

    Zitat

    Der von der Findungskommission aussortierte Stadtbaudirektor Markus Krämer darf sich doch vor dem Stadtrat für eine weitere Amtszeit bewerben. Das wollte er per Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht durchsetzen, zu einem Urteil kam es aber nicht. „Eine Entscheidung war nicht notwendig“, sagt Krämer auf Anfrage. „Die Bedingungen sehen jetzt so aus, dass ich zufrieden bin.“ Mehr will Krämer nicht sagen. Die Stadt Neu-Ulm dürfte damit eingelenkt haben.

    Neben Krämer kandidieren noch mindestens Tobias Frieß, Leiter des bisherigen Fachbereichs "Öffentlicher Lebensraum und Verkehr", der mit dem Fachbereich von Krämer ("Stadtentwicklung, Umwelt, Hochbau") zusammengelegt wird, sowie ein namentlich nicht bekannter dritter Kandidat, ein Jurist ohne Ausbildung in der Bauverwaltung. Die Wahl im Stadtrat ist am 5. Februar.

  • Neu-Ulmer Bahnhof soll renoviert werden [SWP+]

    Zitat

    Empfangssituation wird von Reisenden als nicht ideal betrachtet. Bahn: Sicherheitsleute können nicht dauerhaft Streife laufen. Ein neuer Anstrich soll dennoch in diesem Jahr noch erfolgen.

    Neuer Anstrich irgendwann 2020.


    Aus dem Artikel:

    Zitat

    Roland Prießnitz, OB-Kandidat der Freien Wähler, wärmt indes einen alten Vorschlag auf: Der Trog könnte überbaut werden. So könne stadtnaher Wohnraum entstehen und der Platz belebt werden. Für Prießnitz, der nach eigenen Angaben selbst schlechte Erfahrungen am Neu-Ulmer Bahnhof gemacht hat, steht fest: „Es muss sich viel ändern, damit der ÖPNV angenommen wird.“

    Das dürfte statisch kaum machbar sein, ganz zu schweigen von den bauzeitlichen Auswirkungen auf den Bahnverkehr. No pun intended: Der Zug ist abgefahren.


    Worauf ich erst über diesen Artikel gekommen bin:


    Immer Sommer in Neu-Ulm [SZ]

    Zitat

    Am Bahnhof der Stadt geht eine Uhr um eine Stunde vor. So einfach lässt sich der Zeiger aber nicht zurückdrehen.

    Putzig.