Stadtgespräche Neu-Ulm

  • Ich bin echt überfragt, wo die Reise dieses Centers hingeht. Es ist ja wohl anscheinend richtig schwer, hier ein nachhaltiges und dauerhaft belastbares Konzept zu etablieren, wenn man an die in letzter Zeit immer häufigeren Änderungen beim Besatz, der Nutzung und der Eigentümerstruktur denkt. Und ein Immobilienentwickler kauft halt Immobilien, um sie zu entwickeln. Nur, in welche Richtung?

  • Ich glaube, das Hauptproblem ist hier das allgemeine Umfeld eines in die Jahre gekommenen Industriegebietes. Unübersichtlich, dunkle Ecken, plötzlich gibt es mittendrin Einfamilienhäuser oder sogar ne Villa... Einladend ist etwas anderes. Dazu kommt, dass das Ganze schlecht erschlossen ist (nur PKW).


    Das wird auch durch einen neuen Eigentümer nicht besser. Hier muss die Stadt eingreifen und einen Entwicklungsplan erarbeiten.

  • In die Jahre gekommen ist die Gegend sicherlich. An sich habe ich kein Problem damit, dass hier der Pkw dominiert - rund um den Mahler und entlang der Straße Am Starkfeld ist halt das Fachmarktzentrum Neu-Ulms, für den Abtransport von Einkäufen dieser Natur braucht man halt ein Auto oder einen Kastenwagen. An der ein oder anderen Stelle kann man sicher ein Bürogebäude auf einem schlecht genutzten Parkplatz hochziehen oder ein paar der alten Gebäude ersetzen, aber an der Grundstruktur wird sich eher wenig ändern.


    Bisschen nördlich davon sehe ich im Quartier entlang der Industriestraße aber schon einiges an Potential. Das ist über die Jahre schon ziemlich krumm gewachsen. Grundsätzlich wäre es aber für ein innenstadtnahes Mischnutzungsgebiet gut geeignet, wenn man es großmaßstäblich entwickeln könnte. Dann könnte es auch den Bogen zum Fachmarktzentrum schlagen, zum Beispiel auch mit einem neuen Radweg und einer Buslinie.

  • Zitat

    [...] Der Stadtbaumeister sagt nun, die eingegangenen Konzeptionen würden jetzt geprüft und gewertet. Was sich schon abzeichne sei, „dass durch eine wirtschaftliche Nutzung eine relativ starke Überformung und Veränderung des besonderen Erscheinungsbilds in Kauf genommen werden müsste“

    [...]

    Das ist freilich gar nicht im Sinne von Ulrich Seitz und seinen Mitstreitern vom Historischen Verein. Seitz geht es darum, den Wasserturm so zu bewahren, wie er ist. Denn er sei „ein Monument der Neu-Ulmer Stadtgeschichte des 20. Jahrhunderts“. Nichts mehr erinnere sonst noch an 40-jährige Ära der Amerikaner. Eine alternative Nutzung, Zu- und Anbauten will Seitz nicht. [...]

    Eine Sanierung durch eine dritte Partei, sprich einen Investor, ohne Aussicht auf wirtschaftliche Nutzung wird es nicht geben.

  • Eine Sanierung durch eine dritte Partei, sprich einen Investor, ohne Aussicht auf wirtschaftliche Nutzung wird es nicht geben.

    Man muß auch nicht alles optimieren und umnutzen.

    Manche Dinge oder Gebäude sprechen einfach für sich.


    Als kleines Kind hatte ich den Turm für eine Rakete gehalten... ;)

  • Man muß auch nicht alles optimieren und umnutzen.

    Manche Dinge oder Gebäude sprechen einfach für sich.


    Als kleines Kind hatte ich den Turm für eine Rakete gehalten... ;)

    Klar, nur steht das Ding nicht unter Denkmalschutz, ergo kann man auch keine Fördermittel für Sanierungen und Instandhaltungen abgreifen. Die Instandhaltung kostet halt nicht wenig.


    Ich würde es weiterhin für vertretbar halten, wenn man den Parkplatz neben dem Turm bis (fast) zur vollen Höhe des Turms bebaut und dann in luftiger Höhe eine Brücke rüberlegt. Zum einen, um den Innenraum des Wasserturms zu nutzen, und zum anderen, um für Turm und Neubau jeweils einen zweiten Fluchtweg zu schaffen. Allemal besser als dieses Stückwerk (SWP, NUZ), das bald die Gesamterscheinung der Hochschule aufbrechen wird.

  • Klar, nur steht das Ding nicht unter Denkmalschutz, ergo kann man auch keine Fördermittel für Sanierungen und Instandhaltungen abgreifen. Die Instandhaltung kostet halt nicht wenig.


    Ich würde es weiterhin für vertretbar halten, wenn man den Parkplatz neben dem Turm bis (fast) zur vollen Höhe des Turms bebaut und dann in luftiger Höhe eine Brücke rüberlegt. Zum einen, um den Innenraum des Wasserturms zu nutzen, und zum anderen, um für Turm und Neubau jeweils einen zweiten Fluchtweg zu schaffen. Allemal besser als dieses Stückwerk (SWP, NUZ), das bald die Gesamterscheinung der Hochschule aufbrechen wird.

    Naja, der Parkplatz vor den Gebäuden ist schon eine Hässlichkeit für sich...

    Da wäre ein versentes Parkdeck oser eine TG mit einem Erweiterungsbau drüber schon ne feine Sache.

  • Der Wasserturm in den Wileys ist auch mal wieder im Gespräch.


    Hochschule im Wasserturm? Das sind die neuen Ideen

    Moin,


    aktueller Artikel hierzu in der SWP. Leider Bezahlartikel aber wenigstens mit einem Bildentwurf.

    Viele Grüße


    RT




    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehenbleiben soll, muss recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine.

    J-W Goethe

  • Moin,


    aktueller Artikel hierzu in der SWP. Leider Bezahlartikel aber wenigstens mit einem Bildentwurf.

    Im Artikel steht, dass - wie man es auf der Skizze sieht - Module aus Holz eingeschoben werden sollen, die dann als Studentenwohnung genutzt werden können. Die unter 4-5 Meter sollen frei bleiben. Oben soll eine Aussichtsplattform mit öffentlicher Bar oder Kaffee entstehen. Der Wassertank kommt weg und an dessen Stelle soll es in den bisherigen Proportion dann Seminarräume entstehen. Das ist der Vorschlag des Architekten. Ziel ist einen sinnhafte Nutzung, um die Substanz überhaupt erhalten zu können und den Turm in eine Zukunft zu überführen.

    Der historische Verein, will das nicht, sondern ihn so belassen, wie er ist. Jedoch steht der Turm nicht unter Denkmalschutz und könnte somit auch einfach abgerissen werden.

    Der Stadtrat entscheidet im Sommer.

  • Ich finde die Idee architektonisch eigentlich fast perfekt. Der alte Wasserturm hat momentan nur einen Nutzen. Erinnerung an die Amis. Ob schön und als Andenken sinnvoll, kann man streiten, einen weiteren Nutzen hat er überhaupt nicht. Und als Denkmal ? Na ja.

    Die Architektur des Turms in eine Zukunft zu überführen halte ich für sehr gelungen, lediglich die Farbgestaltung könne mehr an den Turm erinnern.

    Was ich sinnvoll finden würde, wäre wenn es in dem Cafe oder in einem Nebengebäude eine Dauerausstellung zum Thema "Wiley und US Militär" geben würde. Das bringt mehr Erinnerung, als ein Wasserturm, den man weder betreten noch sonst wie nutzen kann.

  • Bin sehr unentschieden, was die Neugestaltung des Wasserturms angeht. Einerseits mag ich das fast schon skulpturale Erscheinungsbild. Auf der anderen Seite, wenn das Gebäude schon bis zur Unkenntlichkeit verändert wird, kann es auch weg. Wiederum gibt es in Neu-Ulm schon genügend Beispiele von Stadtbild prägenden Abriss der ersetzt wird durch gesichtslose Neubauten.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Hab mal bisschen recherchiert und hierbei ist mir das hier aufgefallen:


    https://www.competitionline.com/de/projekte/50270


    Ein alter Wasserturm, ähnlich dem Wiley Wasserturm, wurde auch umgebaut. Soetwas könnte ich mir für Neu-Ulm auch vorstellen.


    Entweder als Museum (Thema Wiley Baracks) oder als Wahrzeichen für ein dort anzusiedelnder Start-Up Campus. Dafür müssten aber noch Gebäude errichtet werden, wo Start-Ups und Unternehmen in Themen der Hochschule sich ansiedeln können. Der Wasserturm könnte dann dort als Eventebene genutzt werden oder mit begehbarem Dach auch als Cafe und Meetingpoint.