Neubau Adenauerbrücke

  • Zum Einwand eines Users hier, wo man denn eine Tramlinie an den Zufahrten unterbringen und so eine Tramlinie hinführen will:

    Und eine Tramlinie vom Ehinger Tor über die Brücke nach Wiblingen halte ich dann auch nicht für so abwegig.

    Ja meine Frage war eben wie die Straßenbahn durch die fotografierte Engstelle zu legen ist, je eine Schiene auf eine Seite zum Tunnel und dann eine Autofahrbahn weg? Weil wenn ich es richtig verstanden habe, wird nicht bis zu dieser Stelle Bäume westlich gefällt werden, und die Fahrbahn verbreitert? Geht ja auch nicht ist ja Bebauung, Tunnel und ein Gewerbe.

  • Hier ein Bericht der SWP von der "BI" gegen den Ausbau der Adenauerbrücke, die sich die Welt erdenkt wie sie ihr gefällt. Da wird dann schon gegen die Abstimmung protestiert...


    Neubau der Brücke: Protest gegen die Abstimmung im Gemeinderat Ulm

    Am Mittwoch entscheidet der Ulmer Gemeinderat , ob der Neubau acht oder sechs Spuren haben soll. Das geht vielen Bürgern zu schnell. Das sind ihre Forderungen.


    Quelle SWP:

    https://www.swp.de/suedwesten/…mmutprojekt-55808230.html

  • Ach, es ist schon völlig legitim, im Vorfeld gegen eine Abstimmung zu protestieren. Ich würde mich den Petent/innen hier aber inhaltlich nicht anschließen wollen - pro 8 Spuren, und das von einem, der hier nicht eben als Betonfinn verschrieen sein dürfte. Ich habe mich ja sogar mehrfach für den Rückbau von Infrastruktur eingesetzt ^^.


    Wer schauen mag: In der Bürgerinfo sind die Vorlagen und Pläne alle dokumentiert.

  • Ach, es ist schon völlig legitim, im Vorfeld gegen eine Abstimmung zu protestieren. Ich würde mich den Petent/innen hier aber inhaltlich nicht anschließen wollen - pro 8 Spuren, und das von einem, der hier nicht eben als Betonfinn verschrieen sein dürfte. Ich habe mich ja sogar mehrfach für den Rückbau von Infrastruktur eingesetzt ^^.


    Wer schauen mag: In der Bürgerinfo sind die Vorlagen und Pläne alle dokumentiert.

    Absolut, hier jetzt wegen 3,5 m Mehrbreite auf jeder Seite und einer Handvoll zusätzlich zu fällender Bäume auf die beiden Spuren zu verzichten, für ein weiteres Jahrhundert einen Flaschenhals in Beton zu gießen, und zukünftige Zusatznutzungen für ÖPNV drastisch zu erschweren, wäre meiner Meinung nach sehr verfehlt. Zumal ich (wie die meisten Experten) kaum mit einer Zunahme von Fernverkehr durch die Extraspuren rechne (wer den Umweg über A8 und A7 nicht ausfahren will, tut das auch nicht bei 6 Spuren, und die B10 ist ja in ihrem gesamten relevanten Verlauf eh nur vierspurig), hingegen würde man durch die zusätzlichen lokalen Spuren Verkehr von der Herdbrücke und somit aus der Innenstadt hinaus auf die neue Adenauerbrücke verlegen, da Verflechtungsvorgänge dann von den Außenspuren wegverlagert würden.

  • Für mich ist die achtspurige Adenauerbrücke gewissermaßen so etwas wie die zwingend notwendige Vorbedingung, um die Herdbrücke (bis auf Einsatzfahrzeuge) autofrei stellen zu können - ob man das machen will, soll, kann oder muss, das müsste natürlich noch für sich untersucht und diskutiert werden. Aber ohne die Möglichkeit, Verkehr auf die erneuerten Gänstor- und Adenauerbrücken umzuplanen, würde sich die Diskussion gar nicht erst ergeben. Und ich habe den Verkehr lieber auf der Adenauerbrücke als in den Innenstädten.

  • ... und die B10 ist ja in ihrem gesamten relevanten Verlauf eh nur vierspurig ...

    Ich denke genau das ist der Punkt der nicht verstanden wird, oder nicht verstanden werden will und zwar eben wegen der zusätzlich zu fällenden Bäume. Am meisten wird der "innerörtliche" Verkehr zwischen Ulm und Neu-Ulm vom 8-spurigen Ausbau profitieren und nicht der Fernverkehr.

  • Ich denke genau das ist der Punkt der nicht verstanden wird, oder nicht verstanden werden will und zwar eben wegen der zusätzlich zu fällenden Bäume. Am meisten wird der "innerörtliche" Verkehr zwischen Ulm und Neu-Ulm vom 8-spurigen Ausbau profitieren und nicht der Fernverkehr.

    Eben dieses. Und die tatsächlich mehr zu fällenden Bäume, bei denen es sich nicht nur um besseres Strauchwerk handelt, lassen sich an zwei Händen abzählen. Das ist nämlich der zweite Punkt, der nicht verstanden wird: dass auch die 6-spurige "Minimalvariante" eben 36 Meter breit sein muss (statt der 22 Meter heute), und die Baustelleneinrichtungsflächen auch nicht magisch verschwinden wenn man die zwei Spuren einspart.

  • Dazu kommt, dass der "Park" in dem Bereich der "Abholzung" auch sehr überschaubar ist. Wir reden hier von einer Breite des Parks von ca. 20-30 Meter. Die Ehinger Anlagen befinden sich - wie der Name schon sagt - eher in Richtung Ehinger Tor. dort ist der Park viel größer.

  • Dazu kommt, dass der "Park" in dem Bereich der "Abholzung" auch sehr überschaubar ist. Wir reden hier von einer Breite des Parks von ca. 20-30 Meter. Die Ehinger Anlagen befinden sich - wie der Name schon sagt - eher in Richtung Ehinger Tor. dort ist der Park viel größer.

    Natürlich ist dort eine Parkanlage. Die halte ich als Lärmschutz auch für sinnvoll.

    Das Ganze jetzt aber als schützenswert hinzustellen obwohl es hinterher wieder aufgeforstet wird oder man da vor einigen Tagen "Festungsanlagen" gefunden hat, die in Wirklichkeit Erdwälle sind und als solche nicht wirklich erkennbar, halte ich schon für grenzwertig.

    In der Neuen Mitte z. B. wurden die Ausgrabungen dokumentiert und, soweit möglich geborgen. Das wars dann und wird hier ähnlich ablaufen.

    Ich war Anfangs auch nicht begeistert von einer 8-spurigen Brücke mit Zufahrten, kann das aber akzeptieren wenn der ÖPNV mitberücksichtigt wird. Sprich: Je eine Fahrspur/Richtung für Bus oder Tram.

    Alles andere wäre weltfremd und birgt die Gefahr daß man hinterher mit leeren Händen dasteht und nicht mal minimalen Einfluß darauf nehmen konnte.

  • Ich bin kein großer Baumschützer, aber falls es tatsächlich dort Relikte der Festungsanlagen gibt, sollten diese möglichst wiederhergestellt werden nach den Arbeiten. Baukulturerbe kann man nicht unbegrenzt zerstören, irgendwann ist nichts mehr da bzw. wie in manchen Fällen so geschehen zu zerrissen, um als schützenswert noch deklariert zu werden. Um wacklige Bruchsteinmauern aus dem Mittelalter wird gerungen, die Bundesfestung, einmalig in ihrer Größe, mit ihren 150 Jahren und häufig qualitätsvoll in Sandstein/Ziegel ausgeführt, wird als Gesamtensemble ständig missachtet, zum Beispiel zuletzt vor etwas mehr als einem Jahrzehnt in Neu-Ulm neben der Glacis Galerie zerstört oder aber einfach vernachlässigt. Ich hoffe das ändert sich mit der LGS, wie in Neu-Ulm auch die Anlagen herausgeputzt wurden und damit für jeden deren Mehrwert erlebbar zu machen.

  • Natürlich ist dort eine Parkanlage. Die halte ich als Lärmschutz auch für sinnvoll.

    Das Ganze jetzt aber als schützenswert hinzustellen obwohl es hinterher wieder aufgeforstet wird oder man da vor einigen Tagen "Festungsanlagen" gefunden hat, die in Wirklichkeit Erdwälle sind und als solche nicht wirklich erkennbar, halte ich schon für grenzwertig.

    In der Neuen Mitte z. B. wurden die Ausgrabungen dokumentiert und, soweit möglich geborgen. Das wars dann und wird hier ähnlich ablaufen.

    Ich war Anfangs auch nicht begeistert von einer 8-spurigen Brücke mit Zufahrten, kann das aber akzeptieren wenn der ÖPNV mitberücksichtigt wird. Sprich: Je eine Fahrspur/Richtung für Bus oder Tram.

    Alles andere wäre weltfremd und birgt die Gefahr daß man hinterher mit leeren Händen dasteht und nicht mal minimalen Einfluß darauf nehmen konnte.

    Ich meinte nicht den Park an sich, sondern den Bereich der abgeholzt werden müsste. Dieser Bereich ist überschaubar. Und Lärmschutz bringen die Bäume leider auch nur im späten Frühjahr/Sommer. Mit einer Lärmschutzwand ist da besser geholfen.


    Ich selber halte es sinnvoller, z.B. den Parkplatz am Roxy zu begrünen (Bäume wie beim Söflinger Klosterhof). Das bringt mehr Lebensqualität, als die B10/B28 ohne Lärmschutzwände, aber mit ein paar mehr Bäumen zu belassen.

  • Ich bin kein großer Baumschützer, aber falls es tatsächlich dort Relikte der Festungsanlagen gibt, sollten diese möglichst wiederhergestellt werden nach den Arbeiten. Baukulturerbe kann man nicht unbegrenzt zerstören, irgendwann ist nichts mehr da bzw. wie in manchen Fällen so geschehen zu zerrissen, um als schützenswert noch deklariert zu werden. Um wacklige Bruchsteinmauern aus dem Mittelalter wird gerungen, die Bundesfestung, einmalig in ihrer Größe, mit ihren 150 Jahren und häufig qualitätsvoll in Sandstein/Ziegel ausgeführt, wird als Gesamtensemble ständig missachtet, zum Beispiel zuletzt vor etwas mehr als einem Jahrzehnt in Neu-Ulm neben der Glacis Galerie zerstört oder aber einfach vernachlässigt. Ich hoffe das ändert sich mit der LGS, wie in Neu-Ulm auch die Anlagen herausgeputzt wurden und damit für jeden deren Mehrwert erlebbar zu machen.

    Was dort ausgegraben wurde sind Erdwälle und Grabenanlagen, völlig ohne Mauerwerk.

    Teilweise sind diese Wälle nur durch Verfärbungen im Erdreich zu sehen, sonst nichts.

  • Was dort ausgegraben wurde sind Erdwälle und Grabenanlagen, völlig ohne Mauerwerk.

    Teilweise sind diese Wälle nur durch Verfärbungen im Erdreich zu sehen, sonst nichts.

    Danke für die Aufklärung was gefunden wurde:thumbup: Es wäre nämlich durchaus erwartbar, dass Gebäudereste gefunden werden könnten. Ich habe mal ein Overlay erstellt, sorry für die Auflösung, hatte kein besseres Material.


    Rot sind Bauten, Blau der Wassergraben bzw. die Donau, dunkel grün das Glacis (wohl das von Dir angesprochene Erddenkmal?) bzw. das Ravelin am Bismarckring und Courtine.


    Also dürften wohl, wenn nichts gefunden wurde auch auf der innenstadtzugewandten Seite, die baulichen Spuren schon zerstört sein.

  • Rot sind Bauten, Blau der Wassergraben bzw. die Donau, dunkel grün das Glacis (wohl das von Dir angesprochene Erddenkmal?) bzw. das Ravelin am Bismarckring und Courtine.


    Also dürften wohl, wenn nichts gefunden wurde auch auf der innenstadtzugewandten Seite, die baulichen Spuren schon zerstört sein.

    Wenn man im Glacis noch was findet, könnten das nur die im Boden versteckten Grundmauer der Blockhäuser sein, soweit noch vorhanden.

  • Wenn man im Glacis noch was findet, könnten das nur die im Boden versteckten Grundmauer der Blockhäuser sein, soweit noch vorhanden.

    Ja, genau so sehe ich das auch, hier das Modell und hier. Da es bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in diesem Bereich zur Einebnung und Überbauung kam u.a. mit der Reithalle, ist auch nicht unwahrscheinlich, dass alles abgetragen wurde. Deswegen halte ich das auch für keinen Grund, nicht dort eine Brücke zu bauen, nur falls etwas gefunden wird, sollte es nicht einfach verschwinden.

  • Votum zur Brücke vertagt

    Die Grünen drücken im Gemeinderat eine zweite Lesung durch. Eine Mehrheit mit Freien Wählern, CDU und SPD war zuvor für die achtspurige Variante.


    https://www.swp.de/suedwesten/…cke-vertagt-55897716.html

    Aus dem Artikel bekommen wir nochmal konkrete Zahlen: Acht Spuren würden elf Bäume mehr kosten als die sechsspurige Variante, davon seien fünf bereits tot. Das ist nun wirklich eine verkraftbare Größenordnung, zumal es ja umfangreiche Ersatzpflanzungen geben wird.

  • Was mich an der Debatte stört, ist die offensichtliche Kampagne der Grünen diese 8-spurige Brücke als Beleg einer nicht stattfindende Mobilitätswende zu werten. Es geht denen hier eher um einen ideologischen Kampf, als um pragmatisch Überlegungen, diese Wende auch sinnvoll durchzuführen.


    Wieso gibt es keine ernsthaften Überlegungen diese 4. Spur (wobei ja nur innerstädtisch nutzbar) als offizielle ÖPNV Spur oder Fahrradspur,.. auszuweisen?


    Und wenn das nicht umgehend geht, dann sollte man einen Plan B entwickeln, wie dies nach Fertigstellung umgesetzt werden kann.


    Das würde deutlich mehr bringen, als wegen 6 Bäumen und ideologischen Grundsätzen hier eine Lösung zu verteufeln.

  • Die CDU-Fraktion im Stadtrat bringt es in der heutigen Printausgabe der SWP auf den Punkt. Das spiegelt auch meine persönliche Meinung zum seltsamen Demokratieverständnis dieses Noch- Stadtrates und künftigen MdL. Recht haben wollen und letztlich Recht bekommen sind wohl Dinge die der Herr und die Grünen-Fraktion noch verinnerlichen müssen. Eine Abstimmung um 11 Bäume zur ideoligischen Grundsatzfrage zu machen halte ich für grenzwertig. Die Demokratie lebt von Mehrheitsentscheidungen. Wo sich Mehrheiten finden, gibt es auch unterlegene Minderheiten. Genau das gehört zum demokratischen Grundverständnis. Mit solchen taktischen Winkelzügen eines Herrn J.-S. in einem Gremium demokratisch gewählter Volksvertretungen macht die Politik für den Bürger nur noch unverständlicher und lächerlicher.


    Da sollte er schnell lernen. Ansonsten wünsche ich ihm alles Gute im Haifischbecken Stuttgart.


    Erinnern tut mich dieses politische Gebahren an den berühmten Sandkasten mit seinem Förmchen und Schäufelchen im Kindergarten.:wacko:


    Das Thema wurde ausführlich dargelegt und diskutiert. Eine Mehrheit ist für eine weitblickende und zukunftsfähige 8-Spurenlösung mit deutlich größerer finanzieller Beteiligung des Bundes. Dem Gegenüber stehen 11 Bäume, darunter auch kranke und daher ohnehin mittelfristig zu fallende Bäume. Ersatzpflanzungen im zahlenmäßig deutlich über der zu fallenden Bäume inklusive! Hab ich was falsch verstanden oder Herr J.-S.?:/