Allgemeiner Diskussionsthread & Lounge

  • Die Entwicklung war zuletzt, dass China enorm Fokus auf die Biotech Branche gelegt hat. Hier geht es um enorme Entwicklungs- und Produktionsabteilungen und damit gut bezahlte Jobs. Diese wurden nach der rein chemisch-synthetischen Pharmazeutik nun auch beginnend nach Fernost verlagert. Wäre also ein Supergau, wie bei den Erneuerbaren. Ich bin überzeugt davon, dass die Grundstoffchemie in China verbleibt und selbst beim Wirkstoff (häufig Indien) ist schwer zu argumentieren, warum man den nicht lieber stärker einlagert, als kleinteilig zu produzieren. Aber der Hochlohnbiotechbereich sollte Europa nicht verloren gehen, denn er hat potentiell die besten Chancen hier etabliert zu bleiben. Es sind instabilere Wirkstoffe mit kürzerer Haltbarkeit, mehr Individualpharmazeutik, kleinere Mengen, Diagnostik.

    Ich muss zugeben, dass ich in diesem Bereich fachlich hoffnungslos überfordert bin. Sind aber sehr spannende Einblicke, danke dafür. Ist denn so ein Projekt wie die 500-Millionen-Euro-Investition von TEVA im Donautal etwas, was sich im globalen Maßstab bemerkbar macht? Hast du den Eindruck, dass die Bundes- und Landespolitik das hinreichend auf dem Schirm hat?


    Du sprachst von etwas viel Positivität, hier etwas Negatives: Durch die Krise wird eine Auflösung der Verzerrungen im Mobilitätssektor verzörgert oder unmöglich. So müsste man die Mautgebühren mindestens so hoch machen wie die Trassengebühren auf der Schiene (pro Transporttonne). Die Kerosinsteuer mindestens in Europa einführen. Die Mehrwertsteuer bei Fernbussen genauso senken, wie bei der Bahn. Bei innerdeutschen Flügen müsste die Mehrwertsteuer dann wohl auch runter, wäre aber fairer und im Vergleich zu steuerfreien Fernflügen, die auch besteuert gehörten. Die ganzen Verzerrungen haben direkten Einfluss auf Ulm und Umgebung, Du und andere haben schon dazu geschrieben.

    Wieso wird die Krise das denn unmöglich machen? Dem kann ich noch nicht folgen.

  • Wieso wird die Krise das denn unmöglich machen? Dem kann ich noch nicht folgen.

    Zunächst muss der Staat mit knapp 100 Mrd. Einsparungen dem Steuerausfall begegnen. Sprich kostspielige Mehrwertsteuersenkungen sind da nicht wirklich drin. Dann stehen die Busunternehmen massenhaft kurz vor der Insolvenz, wie die Flieger und die Flughafenbetreiber leiden ebenso. Der perfekte Nährboden, um zusätzliche Belastungen abzublocken. Dazu kommt unsere Autoindustrie, die die Richtung vorgibt mit Forderungen nach Kaufanreizen und Verschiebung von Grenzwertverschärfungen. Da wird wohl kaum eine Schwächung derer LKW- und Autosparten auch nur riskiert.

    Ich hoffe daher, dass die Wette mit den Wasserstoff LKW von Iveco und den Elektrobusentwicklungen im Ulmer Raum mehr Chancen bringen als die verschleppten Reformen im Verkehrsbereich. Auch dass die Elektrifizierung des Nahverkehrs auch von allein diese Verkehrsmittel durchsetzt.

  • Ist denn so ein Projekt wie die 500-Millionen-Euro-Investition von TEVA im Donautal etwas, was sich im globalen Maßstab bemerkbar macht? Hast du den Eindruck, dass die Bundes- und Landespolitik das hinreichend auf dem Schirm hat?

    Dass der größte Generikahersteller der Welt die Biotechnologie für sich als Zukunftsmarkt sieht ist natürlich ein starker Wink, ebenso, dass sich der Ulmer Raum hier in der Standortwahl zunächst zumindest durchgesetzt hat. Gleichzeitig sind die Investitionen in dem Bereich immer sehr groß, weswegen die 500 Mio. auch nicht überschätzt werden sollten. Man bedenke, dass die Entwicklung eines Medikaments grob zwischen 800 Mio. und 1 Mrd. kostet. Da sind die generischen Biosimilars leider auch deutlich teurer als die günstigere Generikaentwicklung. Speziell die Biosimilars müssen erst sich ökonomisch erst beweisen denke ich, daher auch dieser Testballon von TEVA.

    Dadurch, dass die Bundesländer BY und BW (die kenne ich) Biotechclusterregionen ausgerufen haben, bin ich voller Erwartung, dass es auf dem Schirm ist. So gibt es in Martinsried bei München auch eine rare Start-up Szene für Biotec gefördert von staatlicher Seite. Die Gefahr von China ist aber wohl noch nicht so auf dem Schirm. Sonst müsste da noch viel mehr kommen auch an Universitätsausgründungen und vor allem Risikokapital. So eine kapitalintensive Branche kann entwerder nur von einem Oligopol multinationaler Konzerne dominiert werden oder intensivst gefördert werden.

  • Der Fairness halber will ich noch einmal den Beitrag von Jogi aus dem letzten Thread zitieren:

    Also ich bin einer der so einen Steingarten vor dem Haus hat. Die Fläche ist etwa 3 x 7m.


    Aber:


    Ich hab mich wirklich bemüht dort was wachsen zu lassen. Die Erde war immer steinhart - Ostseite. Ich hab dort (von Hand) 20cm abgetragen und beste Muttererde eingebracht und bepflanzt, bereits 3 Jahre später wieder nur halb vertrocknetes Unkraut im verdichteten Boden. Mir war das ehrlich gesagt zu blöd vor dem Haus mir einen abzureißen. Da ist jetzt ein Kiessteingarten mit ein paar Gräsern und ich bin der Meinung da versickert das Wasser jetzt sogar besser als vorher. Früher bei Starkregen war der Boden sofort dicht und das Wasser ist auf den Gehweg und dann in den Gulli geflossen. Das passiert jetzt nicht mehr.

  • Jeder wie er mag, Finn.

    Bei uns in der Reihenhaussiedlung haben auch einige Steingärten hinter dem Haus - Südwestlage!

    Muß ich nicht verstehen denn da wuchs so einiges. Jetzt nur noch Zierrasen und die vorherigen Blumenrabatten mit Kies oder schwarzem Schotter aufgefüllt. Zur Nordseite hin, da wächst selbst bei unserer Bude wenigstens noch Gras und ein paar Blümchen, da wurde komplett eingekiest. <X

  • Ich hab ja auch noch einen klitzekleinen Garten hinterm Haus ;)

    Die halbtote Blutpflaume lass ich seit Jahren stehen, weil sich da die Blaue Holzbiene eingenistet hat, ist toll zu beobachten wie es in dem toten Holz raschelt. Für die normalen Bienen streu ich jedes Jahr eine Bienen-Blumenmischung in die Tröge. Und die meisten Spatzen, Amseln, Kohl- und Blaumeisen treiben sich in meinem Garten rum, hin- und wieder auch ein Buntspecht.


    Achja, und nachts kommt auch der Igel regelmäßig zu Besuch, so schrecklich kann es bei mir nicht sein :D

  • Jeder wie er mag, Finn.

    Bei uns in der Reihenhaussiedlung haben auch einige Steingärten hinter dem Haus - Südwestlage!

    Muß ich nicht verstehen denn da wuchs so einiges. Jetzt nur noch Zierrasen und die vorherigen Blumenrabatten mit Kies oder schwarzem Schotter aufgefüllt. Zur Nordseite hin, da wächst selbst bei unserer Bude wenigstens noch Gras und ein paar Blümchen, da wurde komplett eingekiest. <X

    Haha, wollte nur den Einwand bringen, dass es bei manchen trotz aller Bemühungen nicht klappt. Ich hatte das Thema im März ins Forum eingebracht und mich sehr klar positioniert - und zwar ganz bei dir ;).

  • Ich finde das ist schon recht oberflächlich reguliert. Schotter sieht man halt am ehesten an, dass er tot ist und doch gibt es viele tote grüne Optionen und wahrscheinlich auch Wege Schotter lebensfreundlichen zu gestalten. Ich denke zum Beispiel an Eidechsen. Gleichzeitig ist ein gepflegter Rasen mindestens genauso tot, auch die meisten Koniferengärten. Tendenziell kann sogar ein vollblühender Garten tot sein, da immer mehr Sorten aus dem Baumarkt auf maximale Blütenpracht gezüchtet werden, was bedeutet, dass sämtliche Blütenorgane zu Blütenblättern gezüchtet werden.

    Zielführender wäre in meinen Augen den Städten das Recht zu geben einzugreifen, die könnten dann viel individueller die jeweiligen Stellen sich anschauen, anstatt alles über einen Kamm zu scheren. Wer tatsächlich per Verbot ran will, der sollte bestimmte Gifte für Privatanwender verbieten und Pflanzen einheitlich klassifizieren als schädlich und nicht schädlich (zum Beispiel Stauden fördern), Altbaumbestand fördern. Dann kann man einen Schottergarten auch gar nicht einfach mehrere Jahre arbeitsarm betreiben, weil selbst auf Unkrautvliesen die Natur nach ein paar Jahren Wege findet.

  • Post Corona City [Zeit]

    Zitat

    Leere Geschäfte und Büros, aber knapper Wohnraum und volle Radwege: Das kann man doch einfach umverteilen. Corona zeigt, wie sich deutsche Innenstädte verändern müssen.

    Den Artikel lese ich eher als Diskussionsanstoß denn als Maßnahmenkatalog, interessant ist er allemal als Schnappschuss aus der städtebaulichen Diskussion in Coronazeiten.


    Natürlich habe ich die hier diskutierten Ideen im Kopf auch gleich für Ulm und die Region durchgedacht... sollten die Trends aus dem Artikel sich einigermaßen bewahrheiten, werden auch in unserer kleinen Regiopole neue Entwicklungen zukommen. Ich denke da zum Beispiel an das Blautalcenter, bei dem immer mal wieder angedeutet wurde, dass auch tiefgreifende Umbauoptionen auf dem Tisch sind.

  • Reiche Stadt, arme Auswahl [Zeit]

    Zitat

    In Ingolstadt legt die Pleite von Galeria Kaufhof offen, was schon lange geschieht: Die Innenstadt verödet – trotz ihrer historischen Pracht. Sie zu retten wird schwer.

    Vor dem Hintergrund des Erhalts der Ulmer Kaufhof-Filiale, aber auch der allgemeinen Vergleichbarkeit der Städte Ulm und Ingolstadt, fand ich diesen Artikel sehr interessant.

  • Ich denke Ingolstadt hat mehrere Probleme, die wir hier nicht haben. Die Stadt hat ein kleineres Einzugsgebiet, liegt verkehrstechnisch nicht so gut wie der Großraum Ulm und hat mit Audi einen proportional sehr großen Hauptarbeitgeber, von dem viel abhängt. Da ist Ulm insgesamt besser aufgestellt. Ich denke auch deshalb läuft unser Kaufhof besser. Wir haben kein Outlet Center, aber auch wenn wir eines hätten denke ich würden die Händler hier das besser wegstecken.

    Aber manchmal scheint mir, als ob Ulm (unbewusst) daran arbeitet, das weniger Menschen in die Innenstadt kommen. Baustellen, aber auch immer weniger Parkplatzmöglichkeiten und das reduzieren von Verkehrsflächen ist für eine Stadt wie Ulm, mit großem Einzugsgebiet verheerend.

    Man muss nur mal die Autokennzeichen gerade an Wochenenden in den Parkhäusern sich ansehen, da weiß man dann, das Ulm einen großen Radius hat und auch attraktiv ist und dieses Potential nicht verbaut

  • Ich denke Ingolstadt hat mehrere Probleme, die wir hier nicht haben. Die Stadt hat ein kleineres Einzugsgebiet, liegt verkehrstechnisch nicht so gut wie der Großraum Ulm und hat mit Audi einen proportional sehr großen Hauptarbeitgeber, von dem viel abhängt. Da ist Ulm insgesamt besser aufgestellt. Ich denke auch deshalb läuft unser Kaufhof besser. Wir haben kein Outlet Center, aber auch wenn wir eines hätten denke ich würden die Händler hier das besser wegstecken.

    Aber manchmal scheint mir, als ob Ulm (unbewusst) daran arbeitet, das weniger Menschen in die Innenstadt kommen. Baustellen, aber auch immer weniger Parkplatzmöglichkeiten und das reduzieren von Verkehrsflächen ist für eine Stadt wie Ulm, mit großem Einzugsgebiet verheerend.

    Man muss nur mal die Autokennzeichen gerade an Wochenenden in den Parkhäusern sich ansehen, da weiß man dann, das Ulm einen großen Radius hat und auch attraktiv ist und dieses Potential nicht verbaut

    Ich kann dir da, was die Parkmöglichkeiten in der Innenstadt angeht, absolut nicht zustimmen. Die Anzahl der Stellplätze in den Tiefgaragen/Parkhäusern wurden in den letzten 20 Jahren stark vergrößert.

    Daß das zu Kosten der kostenlosen Parkplätze am Straßenrand geht halte ich für verständlich, denn da hat die Stadt nichts zu verschenken. Solche Stellplätze in der Innenstadt nehmen anderen Verkehrsteilnehmern die nötigen Flächen, da sind Rad- und Fußwege sowie ÖPNV-Trassen die besseren Investitionen.

    Und wer meint aus z.B. Weißenhorn mit dem Auto nach Ulm zu kommen mit dem Anspruch in der Innenstadt zu parken, der muß halt zahlen oder sich in den Stau stellen. Zumal es von Weißenhorn eine hervorragende Bahnverbindung nach Ulm gibt (den Fall gab es tatsächlich mal in einem Interview bei regio-TV).

    Stattdessen kommt dann der Ausspruch daß man halt in Zukunft zum einkaufen woanders hinfährt. Also der Typ beleidigte Leberwurst die nicht bekommt was sie sich in den Kopf gesetzt hat.

    Dazu kommen noch die Verkehrsbelastungen durch Lärm und Abgase für die Stadtbewohner, die auch nicht unerheblich sind. Aber das wollte ich nur am Rande erwähnen.

  • Ja, klar - Ingolstadt ist nicht Ulm. Jeder Vergleich hat seine Grenzen. Aber beide Städte sind wohlhabend, befinden sich in ungefähr derselben Größenklasse (Ingolstadt 140.000 EW, Ulm 125.000 EW (+ NU 60.000 EW)) und haben einen überdurchschnittlich ausgeprägten industriellen Anteil im städtischen Wirtschaftsleben. Im Großraum Ingolstadt leben auch ungefähr 500.000 Menschen. Für mich vergleichbar genug, um zu schauen: Wo kann man aus den Problemen der Vergleichsstadt für Ulm eine Lehre ziehen?


    Der Artikel nennt folgende Gründe für das latente oder prognostizierte Darben der Ingolstadter Innenstadt:

    • Outletcenter und Einkaufscenter am Stadtrand, die Touristen und Audi-Mitarbeiter eben dort, am Stadtrand, hält
    • Filialisierung der Innenstadt auf Kosten inhabergeführter Geschäfte
    • Berufsbedingt hohe Fluktuation in der Bewohnerschaft, dadurch mangelnde Identifikation mit der Innenstadt

    Daraus leite ich sogar noch einen Ansatz für einen Vergleich ab: Der große Erfolg kann eine Stadt auch ein bisschen auffressen, wenn die zuziehende Bevölkerung keine Identifikation mit ihrem neuen/zwischenzeitlichen Wohnort entwickelt.


    Baustellen, aber auch immer weniger Parkplatzmöglichkeiten und das reduzieren von Verkehrsflächen ist für eine Stadt wie Ulm, mit großem Einzugsgebiet verheerend.

    Man muss nur mal die Autokennzeichen gerade an Wochenenden in den Parkhäusern sich ansehen, da weiß man dann, das Ulm einen großen Radius hat und auch attraktiv ist und dieses Potential nicht verbaut

    Da schließe ich mich ABC an. Das Angebot an Stellplätzen in der Innenstadt wird nicht reduziert, sondern sogar massiv ausgebaut - Sedelhöfe +700 (dafür alte Sedelhofgarage -500), Bahnhofsgarage +500 (mit die teuersten Stellplätze Deutschlands!), perspektivisch das Pendlerparkhaus an der Schillerstraße mit sicherlich mindestens +300. Auch das Parkhaus am Rathaus ist teuerst hergestellte Infrastruktur in Premiumlage mit 560 Plätzen, und auch erst 14 Jahre alt.


    Die Rückbaumaßnahmen in der Neuen Straße, Frauenstraße, Karlstraße kann man in der Diskussion gerne einbringen - der Fairness halber muss man dann aber auch anerkennen, wie viel Geld in den kapazitätsgleichen oder -ausweitenden Erhalt von Straßeninfrastruktur gesteckt wird, vor allem die zahlreichen Brücken. Und mir ist nicht zuletzt auch der Blick auf die Kennzeichen zu knapp - niemand, der mit dem Zug, Bus oder Rad in die Stadt gekommen ist, hat ein Kennzeichen auf der Stirn kleben.

  • Die Reduzierung von Fahrspuren meinte ich. Ok, ich muss sagen, das Parkhaus Neue Mitte ist für mich nicht mehr so neu, da ich meinen Führerschein noch keine 14 Jahre habe. Ich weiß zwar als Kind noch so ungefähr, wie es vorher war, aber so richtig kann ich mich nicht mehr erinnern. Als jugendlicher bin ich auch noch öfters in der Stadt gewesen wegen einkaufen, heute gehe ich in der Innenstadt kaum in Geschäfte. Glaube so richtig shoppen war ich in den letzten 2-3 Jahren in der Innenstadt nicht mehr, aber glaube das hat weniger was mit dem Parken zu tun. Eher weil ich in der Stadt was Einkaufen anbelangt nicht so recht das finde, was mir gefallen würde.

    Seit ich ein Auto habe gehe ich immer weniger in die Stadt, da ich dort hin lieber mit ÖPNV fahren würde. Aber Bus fahren ist nicht meins, hoffe die S-Bahn wird wirklich mal ausgebaut. Wenn ich in die Stadt gehe eher wegen Kultur oder essen gehen oder sowas.


    Ich finde schon, das man an den Kennzeichen seiht, woher die Leute mit dem Auto so alles kommen. Andersrum genauso, wenn ich zum Beispiel nach Kempten müsste, würde ich auch eher mit dem Auto fahren, statt mit dem Zug. Daher muss Ulm auch für den Autoverkehr attraktiv bleiben.

    Ulm hat einen Vorteil, den Ingolstadt nicht hat. Wie auch in Augsburg ist München gar nicht so weit mit dem Auto. Von Augsburg weiß ich, dass Augsburg wenig Einzugsgebiet hat Richtung München, was ja klar ist. Könnte mir vorstellen, das es in Ingolstadt zwar geringer ist, aber das hier auch teilweise München mit seinem Einzugsgebiet sich teils überscheidet mit Ingolstadt. Ulm dagegen ist eine richtige, klassische Regiopole. Unsere Wirtschaft ist zwar auch von der Industrie geprägt, aber wir haben hier viele mittelständische Betriebe und keinen so großen einzelnen Betrieb wie Audi für Ingolstadt.

  • Meine Erfahrung ist, dass meine Nutzungsänderung nur bedingt mit dem Autoverkehr zusammenhängt. Klar überlegt man, ob man sich das Geld fürs Parken nicht lieber spart (oder auch das nicht ganz billige ÖPNV Ticket), klar fährt man dann im Zweifel nach Senden z.B. ins Industriegebiet. Aber viel viel öfter gehts mir so, dass ich allgemein nicht mehr die Filialisten aufsuche. Mein Einkauf beginnt sowieso mit der Recherche - was überhaupt für ein Teil meinen Bedarf decken kann - im Internet. Und wenn ich mich da entschieden habe, bin ich ehrlich gesagt selbst für einen kleinen Rabatt nicht mehr sehr motiviert das Geschäft zu finden, dass diesen Bedarf deckt. So kommt es dann, dass ich in die Stadt reinfahre, um die Stadt zu erleben, Essen zu gehen und Freunde zu sehen. Aber zum Einkaufen relativ spezifisch nur noch, z.B. weil ich ein individualisiertes Produkt brauche, einen Fachmann, bzw. einen Filialisten, den es sonst nirgends gibt. Da ich von Deinem Führerschein her auf ein ähnliches Alter schließe Aki , war ich aufmerksam bei Deiner Aussage, dass Du heute kaum mehr Geschäfte aufsuchst.

    Da glaube ich sehr wohl, dass es vielleicht eine generelle Entwicklung gibt, welche solche Städte gleicher Größe und Einzugsgebiete trifft, wie Ingolstadt/Ulm. Bisher war diese Kannibalisierung hauptsächlich auf Klein- und Mittelzentren begranzt, jetzt kommen die Oberzentren dran.