Kritisch finde ich hier einzig die Verschränkung zwischen Architekturkritik und einem ziemlich verstrahlten Traditionalismus. So à la: Ich schätze "traditionelle" Bauformen (was auch immer das ist), weil ich halt Traditionelles schätze (was auch immer das ist).
Klar ist eine Wertschätzung für althergebrachte Bauformen und historische Bausubstanz vollkommen legitim. Ich liebe sie ja auch. Ich werde halt skeptisch, wenn manche diese Bauformen und Bausubstanz offensichtlich nicht um ihrer selbst schätzen, sondern aus einem ziemlich stumpfen anti-modernen Reflex heraus, der sich noch auf ganz andere Bereiche der Gesellschaft bezieht: Emanzipation, Identität, Sexualmoral. Es gibt durchaus gute Gründe für originalgetreue Rekonstruktionen, aber die Ablehnung der Moderne an sich ist keiner dieser guten Gründe.
Ich habe weiter rein geschaut und Deine Aussage kann man wie eine Analyse so stehen lassen. Auch in dem Forum geht es gern auch um irgendwelche Interpretationen zum Kaiser oder 68er Bewegungen. Oder auch vollständige Rekonstruktionen, also eben nicht mal so wie beim Berliner Stadtschloss es jetzt gemacht wurde. Schade eigentlich, weil auch viele schöne Fotos drin sind und andere gute Ansätze. Aber scheint eh mehr auf das rekonstruktive Epizentrum Ostdeutschland fokussiert.