Wohngebiet Auf dem Hart | Jungingen

  • Ja, die Vergabe findet in zwei Abschnitten statt.

    Wenn man diese riesigen Mengen an Bauplätzen auf einmal vergeben würde, hätten ja plötzlich 4% der Bewerber statt nur 2 % einen Bauplatz und das wäre dann schon etwas zu großzügig für Ulm. ;)

  • Wenn man diese riesigen Mengen an Bauplätzen auf einmal vergeben würde, hätten ja plötzlich 4% der Bewerber statt nur 2 % einen Bauplatz und das wäre dann schon etwas zu großzügig für Ulm.

    Ich habe an dem betreffenden Abschnitt mitgearbeitet.

    Es wäre von der Kapazität her fast unmöglich alle Bauabschnitte auf einmal zu erschließen. Wir arbeiten jetzt schon am Anschlag. Auch die derzeitigen Anwohner werden durch Baulärm und Dreck ziemlich eingeschränkt.

    Deshalb findet das Gejammere hier auf ziemlich hohem Niveau statt.

  • Ich habe an dem betreffenden Abschnitt mitgearbeitet.

    Es wäre von der Kapazität her fast unmöglich alle Bauabschnitte auf einmal zu erschließen. Wir arbeiten jetzt schon am Anschlag. Auch die derzeitigen Anwohner werden durch Baulärm und Dreck ziemlich eingeschränkt.

    Deshalb findet das Gejammere hier auf ziemlich hohem Niveau statt.

    Dort ist doch schon erschlossen?

  • Ich habe an dem betreffenden Abschnitt mitgearbeitet.

    Es wäre von der Kapazität her fast unmöglich alle Bauabschnitte auf einmal zu erschließen. Wir arbeiten jetzt schon am Anschlag. Auch die derzeitigen Anwohner werden durch Baulärm und Dreck ziemlich eingeschränkt.

    Deshalb findet das Gejammere hier auf ziemlich hohem Niveau statt.

    Mit meinem Text wollte ich nicht sagen, dass hier Mitarbeiter zu wenig arbeiten. Aber es ist Ausdruck meiner Frust, wie die Politik der Stadt Ulm mit dem Thema Bauplätze umgeht. Es lohnt sich mal ein Blick in den Baupilot, da zeigt sich, wie minimalistisch das Angebot im Vergleich zu anderen Städten und Dörfern ist.


    Hier müsste mehr getan werden, um mehr Leuten die Möglichkeit zu geben zu bauen.

    Wieviele Bauplätze bietet die Stadt denn aktuell in jüngster Vergangenheit und nächster Zukunft? Ich wäre sehr überrascht, wenn wir mit den Bauplätzen pro Jahr und Einwohner im deutschlandweiten Vergleich nicht auf einem der allerletzten Plätze liegen. Angebot und Nachfrage sind hier in einem extrem krassen Missverhältnis.


    Ein zusätzliches Problem besteht darin, dass dieser extreme Mangel sich auch auf die Preise von Bestandsimmobilien auswirkt.


    Edit:

    Dass das "Gejammere hier auf ziemlich hohem Niveau" stattfindet, kann ich übrigens nicht nachvollziehen. Wie gesagt: 2% der Bewerber haben eine Zusage erhalten. Viele derjenigen die leer ausgegangen sind, warten schon 8, 9 oder sogar schon 10 Jahre auf einen Bauplatz.

  • Ich bin sowieso der Meinung dass der Bau von neuen Einfamilienhäusern zuviel Naturverbrauch und Ressourcen verschwendet.

    Wichtiger wäre vermehrter Geschoßbau um mehr Menschen Wohnraum zu bieten.

    Und wenn ich 10 Jahre auf einen Bauplatz warte dann suche ich mir lieber was anderes.

    Welche Möglichkeiten schlägst du denn für neue Bauplätze vor, die sowohl ökologisch, ökonomisch und infrastrukturell geeignet wären?

  • Es lohnt sich mal ein Blick in den Baupilot, da zeigt sich, wie minimalistisch das Angebot im Vergleich zu anderen Städten und Dörfern ist.


    Edit:

    Dass das "Gejammere hier auf ziemlich hohem Niveau" stattfindet, kann ich übrigens nicht nachvollziehen. Wie gesagt: 2% der Bewerber haben eine Zusage erhalten. Viele derjenigen die leer ausgegangen sind, warten schon 8, 9 oder sogar schon 10 Jahre auf einen Bauplatz.


    Du weisst schon wir im Jahr 2022 sind und nicht mehr in den 80ern ? Es ist nicht mehr so wie früher, dass jeder an seinen Heimatort bleibt, dort eine Ausbildung absolviert und dann am Rande der Stadt ein EFH baut und dann dieses sein Leben lang abzahlt, weil man ja in der gleichen Firma sein ganzes Leben lang arbeitet.


    Ne, da bist du leider vollkommen auf dem falschen Dampfer. Viele studieren oder machen eine Ausbildung, die nicht unbedingt am Heimatstandort stattfindet, sondern manchmal völlig woanders und lassen sich woanders nieder. Und bleiben da vielleicht nicht ein Leben lang, sondern wechseln nach ein paar Jahren/Jahrzehnten den Job. Da kann man nicht einfach sich jedes Mal ein Haus bauen/kaufen.


    Ulm ist eine sehr stark wachsende (Groß)stadt und wenn wir jeden Neuzugezogenen ein Einfamilienhaus zugestehen würden, dann hätten wir in unserer Region keine Landwirtschaft mehr, weil EFH enorm viel Flächen fressen. Dann können wir unsere schöne Natur mit ihren Wiesen und Freiflächen vergessen und den Kampf gegen das Artensterben gleich aufgeben, wenn wir alles zubetonieren und versiegeln.


    Und wie ABC richtig sagt, Einfamilienhäuser sind nicht nur Ressourcenfresser, sondern stehen alles andere als für eine soziale und inklusive Stadt.

    Wie du richtig sagst, nur ein Bruchteil der Leute bekommen einen Bauplatz, weil Boden eine extrem knappe Ressorcce ist. Und die Baumaterialien sind jetzt schon schweineteuer und das wir in den nächsten Jahren nicht besser werden.



    Was ist die Folge von immer mehr Einfamilienhaus-Neubaugebieten ? Trabantenstädte, in denen sich immer weniger Menschen es leisten können zu wohnen, und dann man wundert sich über den immer mehr zunehmenden Autoverkehr. Klar in EFH-Gebieten lohnt sich keine Straßenbahn und die vielbeschworene Krankenschwester muss mit dem Auto in die Stadt fahren, weil sie sich innerstädtisch wohnen nicht leisten kann.


    Es gibt Menschen die wohnen schon jahrelang in einer WG, weil sie nach einer bezahlbaren Wohnung händeringend suchen und wenn sie einmal eine Wohnung gefunden haben, dann liegt die irgendwo im Nirgendwo. Man verzweifelt mit der Anbindung an öffentlichen Verkehrsmitteln, weil man wegen seines Handicap´s o.ä. darauf angewiesen ist, dass ein Bus/Zug fährt. Aber nein ! Es ist wichtiger alle Grünflächen mit Einfamilienhäuser zuklatschen, die sich immer weniger leisten können, und keine Straßenbahn (aufgrund der geringen Einwohnerdichte) fährt damit man mit seinem Porsche auf der mehrspurigen Straße in die Stadt fährt. Lebensqualität in der Kernstadt kann ja einem völlig egal sein, man wohnt da ja nicht ...

  • Ein nicht ganz fairer Vergleich Yggdrasil . Wohnungen gibt es auch massenhaft zum Kauf. Mit teils gravierenden Folgen für das Stadtbild nebenbei, wenn mancher Zustand so zementiert wird. Umgekehrt können EFH auch gemietet bzw vermietet werden. Das Argument mangelnder Flexibilität greift hier also eher wohl nicht. Insbesondere dann, wenn man zugesteht, dass eine größere Familie immer noch wohl mit höchstem Lebensstandard in einem EFH wohnt. Das heißt umgekehrt, dass eine große Zahl an Menschen zumindest in einem Lebensabschnitt bestfalls Zugang zu dieser Wohnform hat.

    Wenn jedoch nicht die mangelnde Flexibilität oder eine mangelnde sinnvolle Nachfrage das Problem heute umreißt, was dann? Meiner bereits hier im Forum geteilten - und daher nur kurz nochmal gesagten - Wahrnehmung, leben zu viele Menschen in EFH, die da nicht mehr raus können, ohne wirtschaftlichen erheblichen Schaden, aber diese Wohnform extrem unternutzen. Das ist ein Kern des Problems, der auch die Angebotsproblematik einbegreift, und Deine durchaus nachvollziehbare Analyse zum veränderten Lebenswohnkonzept. Das ja lautete, dass die jungen Menschen aufgrund veränderter Bedingungen nicht mehr die Häuser ihrer Eltern übernehmen und diese damit wirtschaftlich sinnvoll sich verkleinern beizeiten.

  • Hallo Zusammen,


    der Entwurf der neuen LL wurde heute veröffentlicht und wird am 11.11. im Hauptausschuss diskutiert.

    Mehr Infos hier.


    Natürlich hat jeder eine andere Meinung/Ausgangslage, ich finde aber die Stadt Ulm hat hier im Großen und Ganzen einen guten Job gemacht, auch wenn die LL nicht ganz in meinem Interesse ist ;)



    Nichtdestotrotz ist mir folgendes aufgefallen:


    - Es gibt weiterhin zwei Listen (A für Familien mit Kindern, B kinderlos)

    - So wie ich es verstanden habe zählen in Liste B nur noch der Familienstand und Pflegebedürftigkeit/schwerbehinderte Person im Haushalt.

    - Dementsprechend gehe ich davon aus, dass Liste B quasi mit Lotto mit relativ guten Gewinnchancen (im Vergleich zu 6aus49 ;) ) gleichzusetzen ist.

    - Eigentlich sollte man sich mit einem Kind (Chancen sehr schlecht) doch auch für die Liste B bewerben können, wenn man einfach "keine Kinder" angibt? Ein "Nachweis für kinderlosigkeit" wird nicht gefordert.



    Zusätzlich würde ich es begrüßen wenn ein Nachweis von der Bank für einen gewissen Kreditrahmen/Eigenkapital (z.B. 750.000 Euro) mit als Eingangsbedingung abgefragt wird. Kenne ich von sämtlichen anderen Bewerbungsverfahren. Die Lage ist bekanntlichermaßen gerade sehr schwierig und es wäre schade wenn die Grundstücke nach x Jahren nach nicht erfülltem Bauzwang neu vergeben werden müssten.

  • In der Tat häufen sich zuletzt die Berichte, dass (andernorts) Bauplätze zurückgegeben werden, weil die Finanzierungspläne zerfallen - zum Beispiel in Blaubeuren-Beiningen. Es gibt dann zwar Nachrücker, aber insgesamt verzögert sich das gesamte Verfahren von der ersten Vergabe bis zum Abschluss der letzten Bebauung dann halt doch erheblich.


    Bezüglich der Leitlinien hoffe ich einfach mal, dass man sie gerichtsfest geklopft hat... ein nicht ganz optimales, aber tragfähiges Konzept ist immer noch besser als gar keines :). Das werden wir dann schon rausfinden, denn geklagt werden wird sowieso.


  • Habe mich nochmal ein wenig mit der LL auseinandergesetzt und wollte diesen Beitrag nochmal zitieren. In meinen Augen wurde diese Problematik der alten LL nicht gelöst.

    Jetzt werden kinderlose Bewerber nicht mehr benachteiligt, dafür Familien mit 1 oder 2 Kindern.


    Lösungsvorschlag der mir auf die Schnelle gekommen ist: keine Bepunktung der Anzahl der Kinder - nur Zuordnung in Liste A wenn mind. ein Kind vorhanden.


    Wie sehr ihr das?

    -

  • Lösungsvorschlag der mir auf die Schnelle gekommen ist: keine Bepunktung der Anzahl der Kinder - nur Zuordnung in Liste A wenn mind. ein Kind vorhanden.


    Wie sehr ihr das?

    Finde ich ganz gut, ja. Anderseits scheint ja die Begründung des Kriteriums zu sein: je mehr Kinder, desto mehr tragen diese zu Vereinsleben etc. bei, daher möchte man da schon unterscheiden zwischen einem oder mehreren Kindern.


    Was mir bei den neuen LL ins Auge sticht, ist wie krass hoch der Wohnsitz in Jungingen bewertet wird im Vergleich zu früher. Warum muss man das 3x höher bepunkten als bisher, wären 2x nicht auch ausreichend?


    Ich habe das Gefühl, dass die Punkte hier so zurechtgelegt wurden, dass man bestimmte Ziele "erreicht". Man hat ja nun durch die erste Bewerbungs-Runde die Datenbasis der Bewerber und weiß genau, wie viele Punkte man welchem Klientel ermöglichen muss, damit es zum Zug kommt. Die Begründungen für alle Kriterien sind ja durchaus ausführlich dargelegt, aber ich habe nichts wirklich überzeugendes gefunden, warum Wohnsitz in Jungingen pro Jahr nochmal fette 10 Punkte zusätzlich gibt im Vergleich zu 5 außerhalb, das scheint mir willkürlich bzw. eben passend zurechtgelegt.


    Und es gibt auch keinerlei Begründung, warum z.B. Menschen mit Behinderung in der neuen LL gerade mal noch mit einmaligen 10 "Alibi-Punkten" berücksichtigt werden im Vergleich zu früher, als das pro haushaltsangehörige Person genau so viele Punkte gab wie für ein Kind. Diese frühere Bepunktung bzw. Gewichtung von Behinderung wurde im Gerichtsverfahren ja z.B. gar nicht bemängelt - warum wurde das dennoch so krass verändert in der neuen LL ... ?

  • Finde ich ganz gut, ja. Anderseits scheint ja die Begründung des Kriteriums zu sein: je mehr Kinder, desto mehr tragen diese zu Vereinsleben etc. bei, daher möchte man da schon unterscheiden zwischen einem oder mehreren Kindern.

    Kann ich natürlich nachvollziehen, was soll aber dann die Liste ohne Kinder? Das will einfach nicht in meinen Kopf :D


    Und es gibt auch keinerlei Begründung, warum z.B. Menschen mit Behinderung in der neuen LL gerade mal noch mit einmaligen 10 "Alibi-Punkten" berücksichtigt werden im Vergleich zu früher, als das pro haushaltsangehörige Person genau so viele Punkte gab wie für ein Kind. Diese frühere Bepunktung bzw. Gewichtung von Behinderung wurde im Gerichtsverfahren ja z.B. gar nicht bemängelt - warum wurde das dennoch so krass verändert in der neuen LL ... ?

    Das stimmt. Vorfallen macht es bei der kinderlosen Liste mit 20 Punkte verheiratet quasi 50% aus (10 Punkte), bei der Kinder Liste fällt es aber kaum ins Gewicht. Also hat man verheiratet mit Behinderungen das Grundstück quasi sicher, kommt aber ein Kind dazu ist es sehr sehr unwahrscheinlich einen Bauplatz zu bekommen. Irgendwie sehr schräg..



    Und mit dem Ortsansässig kann ich dir auch nur zustimmen…

  • Falls es jemanden interessiert, hier eine tabellarische Übersicht der möglichen Punkte in der neuen LL:



    In der Mitte ist die jeweilige Summe eingetragen, die man für Ziffern 1-3 und jeweils entweder Arbeitsplatz/Wohnung in Ulm (4a) oder Ortsansässig Jungingen (4b) erreichen könnte - entsprechend der Regeln in der LL. Der Übersicht halber in der Annahme, dass man verheiratet ist.


    Ganz interessant ist, was die Kappungsgrenze bewirkt:

    Da würde z.B. eine verheiratete, mehr als 5 Jahre ortsansässige Familie mit einem Kind hinter einer verheirateten Familie mit 2 Kindern landen, wenn diese mehr als 5 Jahre in Ulm wohnt oder arbeitet und hinter jeder Familie mit mind 3 Kindern. Ohne Kappungsgrenze wär die mehr als 5 Jahre ortsansässige Familie mit 1 Kind kaum zu überholen.


    Auf der anderen Seite findet die Kappung ab dem 2. Kind keine Anwendung mehr und es ist z.B. mind. 5 Jahre ortsansässig und mind. 2 Kinder durch niemanden nicht-ortsansässigen überholbar (155 > 145).


    Wie viele ortsansässige Familien mit mind. 2 Kindern gibt es denn wohl so...? :/ ;)


  • Ich finde deine Übersicht zeigt ganz gut wie unwahrscheinlich es ist mit ein/zwei Kindern einen Bauplatz zu bekommen. (Zumindest wenn man nicht in Jungingen wohnt). Wenn man hier reinfällt sollte man sich am besten ohne Kinder bewerben. Es wird ja kein Nachweis für Kinderlosigkeit (und dass man aktuell nicht schwanger ist 🤣) verlangt. Dann hat man zumindest noch eine Loschance ☺️

  • Wer kriegt einen Bauplatz? Rangfolge der Bewerber per Los festgelegt [SWP+]

    Zitat

    Am 18. Januar endete die Bewerbungsfrist für die 40 Plätze im Junginger Baugebiet „Unter dem Hart“. 909 Bewerbungen waren eingegangen. Weil viele Bewerber bei dem Verfahren einen gleichen Punktestand erreicht haben, musste nun die Rangfolge ausgelost werden.[...] Um das Auswahlverfahren möglichst stringent zu gestalten, haben alle, die jetzt auf der Rangliste stehen, einige Wochen Zeit, um eine Prioritätenliste zu erstellen: Sie sollen die vorhandenen 40 Plätze in eine Rangfolge bringen und das bei der Stadt einreichen.

  • Also selbst jetzt müsste einen gewissen Fraktionsvorsitzenden aus Söflingen ein Licht aufgehen, dass es so nicht weitergehen kann. Wenn nur noch die reichsten Familien mit viel Glück einen Bauplatz bekommen und alle anderen gucken müssen wo sie unterkommen, dann sollte doch ein jeder verstehen, dass die Zeit mit einer flächenfressenden, unsozialen Baupolitik mit Einfamilienhäusern vorbei ist...

  • Ach ja, die Diskussion um die "flächenfressenden, unsozialen Baupolitik mit Einfamilienhäusern"... Ich weiß manchmal nicht, ob das wirklich idiologisch, neid oder aus sozial Gründen diskutiert wird.


    Wenn wir mal ehrlich sind, ist es der Wunsch von sehr vielen, ein Einfamilienhaus zu haben, besonders Familien mit Kindern wünschen sich einen Garten. Die Zeiten, in denen wir von Grundstücksflächen von 800 qm oder deutlich mehr reden, sind vorbei. Das weiß eigentlich auch jeder.


    Und ehrlich gesagt, möchte ich die Möglichkeit eines Einfamilienhauses anderen nicht vorenthalten. Die Frage ist also was ist gerecht, wie kann diese Möglichkeit gerecht bereitgestellt werden.


    Klar sollte sein, dass es Einfamilienhäuser in der Stadt direkt nicht mehr geben kann, dass geht nur noch in den Randgebieten oder besser im Umland. Da hat Ulm auch einige Fehler gemacht, z.B. Oststadt gegenüber Mayser.


    Im weigere mich auch Einfamilienhäuser pauschal als flächenfressend oder unsozial zu bezeichnen. Man muss aufpassend das man durch eine sehr kompakte Besiedelung oder Bauweise nicht soziale Konfliktzonen schafft. Berlin Marzahn ist das eine extrem, aber der Mensch braucht auch Platz. Wenn er es in der Wohnung schon nicht hat, dann in Form von Parks und Grünflächen. Wenn wir beim Beispiel Berlin bleiben, dann sieht man auch, dass die Innenstadt natürlich einer Großstadt typisch hauptsächlich Mehrgeschosswohnungen hat, aber selbst innerhalb Berlins (Südlich Tempelhof, Mariendorf,...) gibt es enorme Flächen mit Einfamilienhäusern.

    Meiner Meinung muss die Stadt im Umland mehr Flächen für Einfamilienhäuser schaffen. Mit Umland meine ich z.B. Ermingen, Mähringen oder Einsingen. Da muss es Baugebiete mit mind. 100 Bauplätze pro Ort geben. Berechtigt nur Familien mit Kindern oder junge Leute. In Ulm selber muss man auch bei Neuprojekten mehr in die Höhe und in den Randlagen von Ulm, nur noch Mehrparteienhäuser.

  • Man muss aufpassend das man durch eine sehr kompakte Besiedelung oder Bauweise nicht soziale Konfliktzonen schafft. Berlin Marzahn ist das eine extrem, aber der Mensch braucht auch Platz. Wenn er es in der Wohnung schon nicht hat, dann in Form von Parks und Grünflächen.

    Das ist zu eindimensional. Weißt Du, wo die höchsten Einwohnerdichten in europäischen Städten liegen? Nein sie liegen nicht in den sozialen Brennpunkten, sondern in den Gründerzeitvierteln! Was Orte zu sozialen Brennpunkten macht ist mangelhafte soziale Durchmischung, schlechter Städtebau mit Vernachlässigung, und perpetuierende Benachteiligung (z.B. lokale "Problemschulen"). Und da sind wir durchaus wieder beim Einfamilienhaus. Dieses ist - Stand heute - segregierend durch seine neuerliche starke Preisselektion. Das würde eigentlich heißen man müsste Wohnungesbau mit Einfamilienhäusern untermischen, dem Gegenteil, was Du weiter unten für Ulm empfiehlst. Da so eine Durchmischung keine besonders attraktive Stadt macht, denke ich muss man anerkennen, dass EFH momentan tatsächlich negativ wirken. Da haben Wir noch gar nicht über die Umwelteffekte gesprochen.

    Deutschland hat übrigens einen recht hohen Anteil an Einfamilienhäusern, nur leider wohnen darin zum erheblichen Anteil keine Familien...