Wenn ich mir die Statistik der Stadt anschaue, dann sieht man aber auch deutlich, dass der Anteil an Familien mit Kindern in den Orts/Stadtteilen außerhalb des Zentrums deutlich größer ist und fast an die 50% rankommt. Der Rest wird fast zur Hälfte an Mehrpersonenhaushalte ohne Kinder oder Singles aufgeteilt. Deutlich anders sieht es in der Innenstadt (Mitte, Oststadt, Weststadt) aus. Hier dominieren Einpersonenhaushalte mit bis zu 60%.
Bestärkt für mich wiederum den Ansatz, dass in den äußeren Gebieten mehr Bedarf für Mehrpersonenhaushalte mit Kindern geben muss. Und die sehe ich jetzt nicht wirklich in Mietskasernen.
Zum Thema Gründerzeitviertel. Hier habe ich mir mal die 4 dichtbesiedelsten Stadtviertel in Deutschland angeschaut. Berlin-Friedenau, Schwabing-West, Friedrichstadt (Düsseldorf) und Hamburg-Eimsbüttel. Was fällt bei diesen Wohngegenden auf? Alte Gebäude im Stil der Gründerzeit. sehr durchdachte Raum- und Straßenordnung, viele Plätze und ruhige Verkehrslage. Anders ausgedrückte eine bevorzugte Wohngegend, die in der Regel auch hervorragend durch ÖPNV erschlossen ist. Was noch auffällt, ist das die Wahlentscheidung der Bevölkerung in den oben genannten Stadtteilen, mit Ausnahme von Friedrichstadt wählen 30-40% die Grünen (Düsseldorf zuletzt um die 20%). Das lässt zu mindestens Rückschlüsse auf die mehrheitliche Einstellung der Bevölkerung dort zu, kann aber auch auf die wirtschaftliche Situation und Bildung hinweisen. Schließlich wählen Reiche und Akademiker eher die Grünen.
Wenn wir das Thema Reiche schon erwähnen, Mietwohnungen in den besagten Wohngebiete sind sehr teuer.
Ich bleibe dabei Einfamilienhäuser in Stadtrandlagen sollten weiterhin möglich und unterstützt werden.
Und noch was.
Wenn ich mir die Bevölkerungsentwicklung von Ulm und Neu-Ulm anschaue, dann wundert es mich schon, wieso Neu-Ulm so stark wächst und Ulm eher weniger, obwohl doch eher in Ulm sich neue Unternehmen oder Forschungseinrichtungen ansiedeln und Ulm definitiv die größere Strahlkraft hat. Hat hier die Stadt so arg verschlafen und keine Baugebiete ausgewiesen? Neu-Ulm hat es offensichtlich ganz gut hinbekommen und sich die Ansiedlingswilligen geholt oder Baugebiete mit Einfamilienhäuser oder Kettenhäuser mit Gärten ermöglicht. Schließlich ist Neu-Ulm in den letzten 15 Jahren, von 52.489 auf aktuell 65.273 gewachsen, also um ca. 24%. Ulm dagegen von 121.648 auf aktuell ca. 127.000, also ca. 4%.