Münsterplatz

  • Der Münsterplatz in Ulm sich schon ein lang fälliger Thread.
    Laufende Veränderungen um das Münster laden doch förmlich ein darüber zu berichten oder zur Diskussion, auch sei es nur bei Änderungen im EG Bereich durch wechselnde Geschäfte, Gastronomie oder anderem. Hin und wieder wird aber ja auch mal eine Fassade frisch gemacht, oder erneuert.


    Zum Anfang einfach mal einige Bilder des jetzigen Standes rund ums Münster.


    @ Auf Grund des Schwörmontages ist bis nächste Woche das knipsen vo eigentlichen Münsterplatz nicht gut. Bilder mache ich nächste Woche noch einige nach und stelle sie rein.


    Der Nördliche Münsterplatz, von der Kramgasse zur Platzgasse.


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    Münsterplatz,


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    Südlicher Münsterplatz,




    Östlicher Münsterplatz, / Kramgasse,


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    Sedelhöfe Galerie, klick, Orginalgröße,
    "Die beste Methode das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken." ( Jonathan Swift )

  • @ulmz: Leg los!


    Ich habe hier im Forum schon mindestens zweimal zur Randbebauung des Münsterplatzes rumfantasiert, aber find das mal... Stattdessen will ich auf das Innenstadtkonzept 2020 verweisen, das die Stadt 2011 aufgelegt hat. Seite 10 rekapituliert die Entwicklungen seit den letzten Innenstadtkonzepten, ab Seite 109 geht es um mögliche Entwicklungen in der Zukunft. Man würde gerne zurück zu den "beeindruckenden Ausmaßen" der "vielfältigen und hoch aufragenden Randbebauung", die in der Vorkriegszeit mit teils sechgeschossigen Gebäuden plus Steilgiebel am Münsterplatz herrschte. Kann ich verstehen. Die heutige Bebauung ist sowohl niedriger als auch - bei aller Liebe - hässlicher. Dreigeschosser, traufständig... aber: sämtliche Gebäude sind in privater Hand.

  • Schon an der Arbeit :D
    Wenn ich ganz ehrlich bin, gibt es nur eine absolut befriedigende Lösung für den (westlichen) Münsterplatz. Da es sich hier aber nicht um Frankfurt, Potsdam oder Dresden handelt, sondern um eine Mittelgroße Stadt im sehr rekonstruktionsfaulen Württemberg, halte ich die zumindest innerhalb der nächsten 10, 20 Jahre für ausgeschlossen.
    Als essentiell hingegen fände ich eine zumindest reduzierte Reko des Merathbaus, dessen Abriss nur eine Schande war. Er wurde ja nach dem Krieg sogar teilweise noch genutzt...


    Jedenfalls ist mit den 4 dominierenden Häusern zwischen Hirschstraße und Abt nichts anzufangen.
    1. zu wuchtig
    2. zu niedriges EG
    3. vom Fassadenraster kaum veränderbar und vor allem
    4. die idiotische Lösung mit den Zwischenbauten, die wertvollen (rentablen) Platz verschwenden und die Gesamtwirkung eines geschlossenen Platzes in einem Maße stören, wie ich es sonst noch selten gesehen habe.
    Das Problem mit der Belichtung der Innenräume durch eine geschlossene Bebauung könnte leicht durch weniger tiefe Vorderhäuser und evtl. entstehndem Platz für Hinterhäuser gelöst werden. Ein prinzip, dass eigentlich seit hunderten von Jahren bekannt aber durch die Zwanghafte Auflockerung der Blockrandbebauungen verloren gegangen ist. Weiterhin müssten die Gebäude wesentlich schmäler sein, sodass durch diese zwei Maßnahmen mindestens fünf bis sechs Häuser auf der selben Fläche Platz fänden.
    Da das Gebäude Ecke Hirschstraße ja noch nicht all zu lang saniert ist, täte es hier vielleicht auch im Verlauf eine Umgestaltun des platzseitigen Teils ohne Abriss - Ermessenssache.


    Bei der definitiven Gestaltung wäre in meinen Augen eine Mischung aus Spitzgiebeln und traufständigen Dächern am angenehmsten, wie es bei der stilistisch bunt gemischten Bebauung unmittelbar vor der Zerstörung war, fand ich aber nicht zwingend. Die Arkadengänge sollten erhöht beibehalten werden aber mit einer attraktiveren Ausgestaltung.
    Fassadentechnisch bin ich für eine abwechslungsreiche aber KONTRASTARME Gestaltung in gedeckten Farben unter Verwendung von Putz, Naturstein und Klinker mit einer deutlichen Absetzung des EGs jeweils. Als Auflockerung könnten kleine Balkone, Loggien und moderne Fänsterläden dienen. Dabei würde ich auf jeden Fall durchweg hochkant gesetzte Fensterformen Durchsetzen.
    Durch die Umverteilung der Baumassen könnten außerdem im rückwärtigen Teil attraktive Innenhöfe für Bewohner oder Gastro entstehen.


    Bei der Causa Abt sehe ich eigentlich keine Not für sehr tiefgreifende Veränderungen an der Bausubstanz. Es könnten leicht an der jetzigen Traufseite zwei oder drei Giebel aufgesetzt (war glaub ich am Vorgängerbau auch so), sowie evtl EG und 1. OG optisch zusammengeführt werden um die Klotzigkeit zu geduzieren und das ganze etwas zu strecken. Die Fassade noch etwas gepimped, neue Fenster rein und wir hätten schon ein ganz hübsches, großstädtisches Schmankerl auf diesem wichtigen Grundstück :)


    Das allergrößte Problem sind natürlich die Besitzverhältnisse, die ja leider so einiges in Ulm bremsen aber in nächster Zeit dürfen wir hier glaub ich eh nichts erwarten. Ist bestimmt auch besser, als wenn hier schnell aus der Not ein Kompromiss hingehudelt wird.

  • Ich bin bei fast allem voll bei dir. Zu der Liste der Schwächen der Bebauung am Westrand würde ich gerne noch den faden Dachwinkel hinzufügen - das ist nix. Solche Walmdächer haben Zweifamilienfertighäuser auf dem Land.


    Auch bei der Bauform gehe ich d'accord. Flachdachexperimente darf man hier nicht zulassen. Gut fände ich auch, die EGs deutlich abzusetzen. Bei den Fassaden würde ich, wenn es nicht Überhand nähme, aber gerne ein bisschen Mut hier und da sehen. Dabei denke ich z.B. an das Haus der Museumsgesellschaft in der Neuen Straße und seine Interpretation der althergebrachten Bauform - etwas Ähnliches könnte auch am Münsterplatz ganz gut wirken, wenn die anderen Gebäude sich eher an Naturstein oder Klinker halten. Balkons und Loggien dagegen müssen nicht unbedingt sein, zumindest nicht zum Münsterplatz hin.


    Welche Idee ich spontan hatte, da du auch traufständige Gebäude okay finden würdest: Wie wäre es zum Beispiel mal mit einem vollverglasten, steilen Glasdach zum Münsterplatz hin? Da dann eine Bar auf zwei Geschosse, mit einer aufwändigen Lichtinstallation für nachts... fände ich hübsch :-]. Wäre bei den eher schmalen neuen Bauten auch nicht wirklich dominierend, da eine solche Fläche von ~10 Metern Breite zu haben.


    Manchmal denke ich mir, es muss nur ein Dominostein fallen, damit es am Münsterplatz mal zur Sache geht. Wer zuckt zuerst ^^

  • Bin auch trotz der weniger traditionellen Marerialwahl ein Fan vom Haus der Museumsgesellschaft, weil sich da wirklich mal jemand was hat einfallen lassen und nicht krampfhaft grelle Farben und abstrakte Formen erzwungen hat, nur um sich abzuheben. Es greift die ulmtypische Kubatur auf, ist dabei leicht asymetrisch und präscht trotz Individualität nicht in den Vordergrund. Gerade auch dessen Arkaden find ich sehr gut gelöst und beweisen dadurch, dass das Gebäude jetzt ja auch schon etwas in die Jahre gekommen ist, sie aber trotzdem noch eine moderne Urbanität ausstrahlen ihre Nachhaltigkeit. Die nach außen abfallenden Lamellen schaffen nach dem Fensterladenprinzip außerdem besonders im Sommer angenehme Lichtverhältnisse im Inneren.


    Könnte mir durchaus auch etwas Vergleichbares am Müpla vorstellen. Bin auch gern für wesentlich dunklere Absetzungen innerhalb einer Fassade zu haben oder eine abwechslungsreiche Dachlandschaft, wie du sie beschriebst, solang sie einen gewissen Rahmen einhält (Steilheit, Höhe, Winkel etc.). Die gläserne Dachgeschichte wäre natürlich auch interessant fürs Kaffe Tröglen z.B. ( auch wenns mir um den Kultfaktor fast ein bissl schade wär ;))
    Mit den Kontrasten meinte ich übrigens nur, dass ich keine Frauenstraße 12 zwischen einer Pfauengasse 1 und einer Dreikönigskirche sehen wollte :D Ihr wisst, was ich mein

  • Mit den Kontrasten meinte ich übrigens nur, dass ich keine Frauenstraße 12 zwischen einer Pfauengasse 1 und einer Dreikönigskirche sehen wollte :D Ihr wisst, was ich mein


    Haha, ja, das wäre zu viel des Guten :D.


    Angesichts des Alters der Gebäude kann ich mir noch einen nicht unerheblichen Haken vorstellen: Erbengemeinschaften. Je mehr beteiligt sind, und es sind sicher schon ein paar Erbvorgänge angefallen, desto schwieriger wird ein Neubauvorhaben. Zumal man noch Späße wie Anlieferung und dergleichen klären muss. Und wenn man dann noch z.B. der Beleuchtung und Belüftung halber Innenhöfe realisieren und mit den Nachbarn abstimmen will, wird das alles schnell zum gordischen Knoten.

  • Ich packe es mal hier rein, da ich diese Form der Verdichtung mehr dem Zentrum zuordnen würde, wo ja auch schon viel mit Giebeln heute neu gebaut wird.



    So könnte ich mir eine organische Fortschreibung der Entwicklung zu größeren Baukörpern, mehr Verdichtung, bei gleichzeitigem Markenkernerhalt vorstellen. Ich denke diese Bauweise ist durchaus mit touristischen Interessen vereinbar und liegt dabei gleichzeitig unter der von vielen geforderten Hochpunktsetzung beim Theaterviertel und am Ehinger Tor.

  • Sehr cooler Entwurf, könnte ich mir ganz wunderbar am Münsterplatz vorstellen. Viele moderne Giebelbauten sind sehr glatt, sehr uniform, und ehrlich gesagt habe ich mich deswegen auch schon etwas an ihnen sattgesehen. Über diesen Entwurf sind meine Augen minutenlang gewandert - die mit Glas eingefassten Eckloggien, die kleinen Vorsprünge, der irre spitze Giebel, das hohe 1. DG. Wie könnte es im 2. DG innen aussehen? Ist der kleine Vorsprung im 4. OG begehbar? Nicht alle Details gefallen mir - nur ein schmaler öffentlicher Eingang im EG, die etwas gruslig wirkenden Fassadenöffnungen ganz links -, aber hier ist wenigstens viel Musik drin. Wer als Eigentümer/in einen adressbildenden Neubau auf dem Münster haben mag, darf sich gerne an so etwas orientieren...


    Ich denke diese Bauweise ist durchaus mit touristischen Interessen vereinbar und liegt dabei gleichzeitig unter der von vielen geforderten Hochpunktsetzung beim Theaterviertel und am Ehinger Tor.

    Absolut. 6 Vollgeschosse und 2 Dachgeschosse mit hohem Giebel dürften auf dem Münsterplatz locker mit dem Münster verträglich sein. Es sollte nur nicht alleine bleiben - legt man den Entwurf vom Abt-Umbau daneben (5+1), würde ich eine direkte Nachbarschaft als etwas krassen Unterschied empfinden. In einem Ensemble aber: prima.