Wohnen am Illerpark (ehem. Ulmer Riedteile)

  • Bei der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt des Stadtrats Neu-Ulm am 5. April (wie üblich bitte manuell suchen...) sind neben diesem fies-witzigen Konzertsaal-Epilog auch ein paar andere, ganz interessante Vorhaben verhandelt worden, die ich in den jeweiligen Threads verlinken und mit ein paar Infos und Plänen unterfüttern werde.


    An dieser Stelle möchte ich nur auf die CSU-Anfrage des TOP 7 verweisen. Die Fraktion hat sich bei der Verwaltung nach dem Planungsstand für die Ulmer Riedteile erkundigt. Dieses Gebiet, das circa zwischen Muthenhölzle und Ludwigsfeld liegt, sollte meines Wissens nach ab etwa 2018 bebaut werden. Ich denke, dass die Anfrage auch im Rahmen der Bebauung des Wiley Nord erfolgt, die ja nun doch weit weniger WE generieren wird als angenommen.


    Die Verwaltung schreibt in ihrer Antwort:

    Zitat

    Es ist vorgesehen, über die Sommermonate ein städtebauliches Plangutachten durchzuführen, sodass voraussichtlich im Herbst 2016 erste Entwürfe vorgestellt werden können. Die genaue Vorgehensweise wird in einer der nächsten SU-Sitzungen erörtert werden. Im Anschluss an das Plangutachten ist 2017 der Bebauungsplan aufzustellen.

    Möglicherweise scheint das Gebiet nun ein paar Monate vor dem ursprünglichen Plan zu liegen. Für uns ganz spannend ist, dass wir schon im Herbst 2016 neues Futter kriegen, und wenn's nur Entwürfe sind :) .

  • Zwei Posts weiter oben habe ich geschrieben, dass die Stadtverwaltung über die Sommermonate einen Ideenwettbewerb für die Ulmer Riedteile durchführen lassen und im Herbst die Entwürfe vorstellen möchte. Man war fix: Vorgestern wurde der entsprechende Ausschuss informiert. Infos und Unterlagen gibt es bei der Neu-Ulmer Rats- und Bürgerinfo in den Unterlagen der Sitzung vom 3. Mai 2016.


    Tatsächlich erging 2015 ein Gemeinderatsbeschluss, eben zur Kompensation der entfallenden Wohnbauflächen im Wiley-Nord, die von Schulneubauten belegt werden, die Riedteile vorzuziehen. Dieses Gebiet setzt sich im Flächennutzungsplan der Stadt Neu-Ulm aus einem Wohngebiet ("W1", 6,1 ha) und einem Mischgebiet ("M5", 2,4 ha) zusammen. Die Verwaltung taxiert die Zahl der Wohneinheiten, die hier verwirklicht werden können, auf 400.


    Zum Vergleich: Das Areal der Hindenburgkaserne hat eine Fläche von 8,6 ha und soll 800-900 WE beherbergen -- das soll aber keine Aufforderung zur Verdichtung sein, sondern nur verdeutlichen, wie man sich die Bebauung in den Riedteilen vorstellen kann: Durchaus auch mit Doppelhäusern oder zwei- bis dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern, also passend zur direkten Nachbarschaft wie auch zur indirekten in Wiley-Süd und Ludwigsfeld.


    Gewünscht wird, "ein breit gefächertes Wohnraumangebot für möglichst viele Zielgruppen zu schaffen (Familien mit Kindern, Teilfamilien, Wohngemeinschaften, Paare und Singles verschiedenen Alters und verschiedener Herkunft)".



    (Quelle: FNP 2025 der Stadt Neu-Ulm)


    Unten sieht man noch die Vorbehaltstrasse für eine eventuelle Durchbindung der B30 an die B10/A7, die ja zuletzt bei der Diskussion rund um den B10-Ausbau wieder ausgebuddelt wurde.


    Wenn die Riedteile kommen, muss der Bereich übrigens deutlich besser mit dem ÖPNV erschlossen werden.

  • Hallo Finn, :)
    Ich hoffe Du nimmst mir es nicht Übel, habe mir erlaubt in deinem Text aus "W5" "W1" aus "M1" "M5" und aus der B3 eine B30 zu machen.


    Zur kleineren Bebauung die du angesprochen hast gegenüber der Hindenburgkaserne. Ich finde es schon richtig das dort außerhalb der Kernstadt nicht so sehr verdichtet wird wie in Ulm.
    Zur Vorhaltung einer Straßenspange sage ich aber das dieses Gebiet schon lange in den zum Be-Bauen Plan rann genommen gehört, wenn jemals Mittel oder Langfristig so eine Spange als Anschluss Richtung A7 kommen sollte, dann gehört sie in eine Tunnel, alles andere halte ich durch dieses Gebiet für falsch und absolut nicht tragbar und Zeit-Gemäß. Die dadurch nötigen Schallwände und der Umweltschutz wie auch das begrünen der Straßen Wälle verschandeln die Landschaft auch zu sehr.
    Eine Straßenbahn in Richtung Ludwigsfeld wird durch diese Wohnbebauung auch immer dringender wie Du erwähnst, nur sollte ein gewisser G.N. da erst mal sein Amt verlassen. :D

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  • Wenn die Riedteile kommen, muss der Bereich übrigens deutlich besser mit dem ÖPNV erschlossen werden.

    In den Riedteilen war ja eine Trasse für die Trambahnlinie nach Wiblingen vorgesehen (5-Linienplan 1999).
    Hoffentlich ist man so weitsichtig und hält sich das offen, z.B. mit einem breiten Grünstreifen in der Mitte der Erschließungsstraße.
    Schlußendlich würde die Bebauung auch den Kosten-Nutzen-Faktor über die magischen 1,0 heben falls es dann für sowas noch Zuschüsse gibt...

  • Die Mitglieder im Ausschuss für Stadtentwicklung beschlossen nun, dass neben einer Beteiligung der Bürger auch ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt werden soll.


    [...]


    Oberbürgermeister Gerold Noerenberg sagte daraufhin, dass eine echte Bürgerbeteiligung ohnehin nicht funktioniere. Er prognostizierte: „Ich sage Ihnen, was passieren wird: Es gibt keine Bürger-, sondern eine Betroffenenbeteiligung. Die einen werden sich Einfamilienhäuser mit großem Garten wünschen und die anderen werden sich beschweren, dass die freie Fläche zugebaut wird.“

    Herr Nörgel… äh Nölen, nein Noerenberg zeigt sich von seiner sympatischsten Seite.

  • Der Herr wußte ja auch schon daß es kein Warmwasser im Nuißl-Heim braucht...


    Und in Sachen Trambahn ist der Herr eh merkbefreit.
    Sorry, das musste mal sein... :(


    Man kann nur hoffen daß sein Nachfolger den ÖPNV in der Donau-Vorstadt etwas besser in den Vordergrund rückt...

  • Habe jetzt das ganze einfach mal zusammen geführt und mit dem ersten Post darüber von Finn einen Thread erstellt. Der Bedarf darüber ist sicher da.
    Auch die SWP schreibt Heute etwas darüber, also doch sehr Aktuell mit dem Wettbewerb.


    http://www.swp.de/ulm/lokales/…en-Weg;art1158544,3824741

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  • Danke Reinhold, ein eigener Thread war hier sicher notwendig.


    Reiner, wie würdest du eine Trambahnlinie durch die Riedteile und dann weiter nach Wiblingen führen? Ich hatte auch schon mit dem Gedanken gespielt, habe aber echte Mühe, mir eine Trasse zwischen Riedteilen und Wiblingen vorzustellen, die nicht die Wirtschaftlichkeit zerschießt. Es sind mit Illerkanal, autobahnähnlicher B28 und Iller gleich drei größere Hindernisse zu überwinden.


    Am ehesten noch könnte ich mir folgendes vorstellen: Die Vorbehaltstrasse für die B30/B10-Querspange wird aufgelöst und die Straßenbahn per Brücke auf das ungenutzte Asphalt- und Brückenstück des halben Kleebatts der B30 über der B28 geführt. Dann könnte man das bestehende Bauwerk, das eh nicht genutzt wird, für die B28-Überführung nutzen, und spart sich außer der Anlage des Gleiskörpers die Kosten. Dann wäre noch eine Brücke zu errichten, die (halbwegs parallel zur B30-Ausfahrt auf die B28 in Fahrtrichtung UL/NU) die Iller überwindet und zur Ostermahd führt, wo die nächste Haltestelle "Kloster" lauten könnte und wo auch die Wirtschaftlichkeit wieder beginnt. Aber angesichts der mindestens zwei Brücken und der großen Distanz zwischen Riedteilen und Wiblingen... puh.

  • Meint ihr, dass es wirklich notwendig ist, Ludwigsfeld/Wiley mit Wiblingen zu verbinden? Gibt es dort wirklich so großen Bedarf?
    Ich denke, sinnvoll wäre die Straßenbahnlinie von Ludwigsfeld bis zum ZUP (und von mir aus auch von Wiblingen z.B. übers Donautal nach Ulm Hbf). Die große Frage bleibt dann trotzdem, wo sie auf Höhe Wiley entlang laufen sollte. Am einfachsten wäre wohl an der Memminger Straße.

  • Da ginge es nur darum, Wiblingen mit der Ulmer Innenstadt zu verbinden. Eine direktere Verbindung einer fiktiven Linie 4 etwa übers Wonnemar und die Konrad-Adenauer-Brücke wäre hoffnungslos unwirtschaftlich; der Schwenk übers südliche Neu-Ulm wäre wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, unterwegs genügend Nutzer aufzuklauben (Wiblingen+Riedteile+Sportzentrum/Schulzentrum Muthenhölzle+Hochschule+Arena+Schulzentrum Wiley-Nord+Innenstadt NU), um in einer standardisierten Wirtschaftlichkeitsberechnung irgendwie auf einen Nutzen-Kosten-Faktor von über 1,0 zu kommen, ohne den keine Fördergelder fließen würden.


    Klar, die Tram von der Neu-Ulmer Innenstadt nach Ludwigsfeld ist eigentlich ein No-Brainer. Hat auch viele Fans, aber bei Teilen der Stadtverwaltung und bei der Stadtspitze stößt man damit nur auf taube Ohren.


    Die Memminger Straße wäre für diese Linie 3 wohl die günstigste Lösung. Ginge es nach mir, würde ich die Linie durch das Wiley-Nord und über die Wileybrücke zur Hochschule und weiter durchs Wiley-Süd ziehen. Auch, um die Straßenbahn nicht die Kreuzung mit der Europastraße queren lassen zu müssen und den MIV flüssig zu halten. Wäre aber auch sympathisch, eine Nord-Süd-Trasse für den Umweltverbund zu haben, die vom MIV getrennt wird und an einigen Hauptnutzern (Berufsschule, Gymnasium, Hochschule) direkt vorbeiläuft.

  • Der Idealfall für die Tramlinie nach Ludwigsfeld wäre sicher eine Führung vom Glacis-Center über Allgäuer Ring, durchs Vorfeld, Wiley-Nord.
    In Wiley-Süd über die freigehaltene Trasse neben der Grünanlage und dann nach Ludwigsfeld. Über die Trassenführung in Ludwigsfeld selber kann man sicher streiten, da wirds bestimmt noch Diskussionen geben wenn es soweit ist.
    Eine Anbindung der Riedteile an den ÖPNV können mit Sicherheit (vorerst) Buslinien übernehmen. Wer weiß ob eine Tramlinie nach Wiblingen jemals realisiert wird.


    Finn:
    Ich halte eine Tramlinie nach Wiblingen sicher nicht für vordringlich. Da wäre sogar ein Ast nach Offenhausen/Pfuhl, eventuell bis Burlafingen, attraktiver.

  • Servus,


    Laut Amtsblatt Neu-Ulm gibt es am


    Mittwoch, den 18. Mai 2016, um 18:00 Uhr
    in der Hochschule Neu-Ulm in der Wileystraße 1


    eine öffentliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema Ulmer Riedteile.




    Zitat von Amtsblatt Neu-Ulm KW19

    Darüber hinaus können Sie Ihre Anregungen bis Mittwoch, den 25. Mai 2016, schriftlich oder zur Niederschrift im Rathaus der Stadt Neu-Ulm abgeben (Augsburger Str. 15, Abteilung Stadtplanung, 3. OG, Zi. 324 und 329)

  • In der Zwischenzeit hat ein städtebaulicher Wettbewerb stattgefunden, denn ein Frankfurter Büro einstimmig gewonnen hat. Die Ergebnisse sind laut Homepage der Stadt Neu-Ulm bis Ende Dezember im Rathaus einsehbar. Der gute alte Herr Prof. Pesch meinte zum Gewinner:

    Zitat

    Der mit dem ersten Preis ausgezeichnete Entwurf des Büros tobeSTADT erreicht ein Alleinstellungsmerkmal, indem er die wichtigen städtebaulichen Bezugspunkte – die Feste im Westen, das Biotop im Zentrum des Grundstücks und die nördlich anschließenden Grün- und Erschießungsstrukturen – zu einem sehr prägnanten Stadtraum zusammenfügt


    (Quelle: Stadt Neu-Ulm)


    Leider gibt's online nicht viel mehr als das. Bei competitionline sind die Ergebnisse nicht hochgeladen, und die Homepage des frischen Büros ist noch leer. Man kann aber erahnen, wie das Ergebnis gedacht ist, wenn man die Karte danebenlegt. Die hellen/weißen Gebäude rechts am Rand sind die bestehende Ladenzeile und die kleine Gewerbeansiedlung entlang der Filchnerstraße, die oben die Wohngebäude, die links oben die Schulgebäude. Welche Funktion die neuen türkisen und hell- und dunkelgrauen Gebäude erfüllen und wie die Straßen gedacht sind, no idea.


    Interessant, wenn ich die Worte von Herrn Pesch richtig deute: Ist im Westen ein neues Festgelände als Ersatz für das alte Volksfestgelände geplant?

  • Mit der "Feste im Westen" dürften wohl die Bunkeranlagen der ehem. Reichsfestung aus den Nullerjahren des letzten Jahrhunderts gemeint sein. Name: Stützpunkt 58
    Siehe hier:
    http://www.swp.de/ulm/lokales/…-feind-kommt-9795606.html


    Auch wenn ein Ausbau der Tram hier vielleicht noch lange auf sich warten lässt oder nie kommen wird sollte man im Straßenraum genügend Platz dafür lassen. Man könnte die zukünftige Tramtrasse ja derweil für einen Grünstreifen in Straßenmitte nutzen.

  • Neues Baugebiet: „Riedhöfe“ machen das Rennen [NUZ]

    Zitat

    Die Stadt Neu-Ulm plant ein neues Baugebiet. Wie das aussehen könnte, haben Architekturbüros skizziert – ein Vorschlag kam besonders gut an.

    "Riedhöfe" also :D . Ich finde die dezentrale Erschließung ganz gut, verteilt die Verkehrsbelastung. Das höhere Gebäude könnte im EG eine kleine Gastronomie vertragen, käme mitten in diesem Grünzug ganz nett.