Renovierung und Neubau | Baurengasse / In der Höll

  • Wieder mal Zeit für etwas ganz besonderes.


    An der Ecke der Bauerngasse bekommt ein älteres Gebäude ein völlig neues Gesicht. Das Gebäude wurde bis auf die Außenmauern abgerissen und im inneren total aus gehöhlt.
    Nach Auskunft eines Nachbarn, der mir freundlicher Weise einiges nannte wird es ein größeres Wohnhaus mit großem steilen Dach, es soll 4 Meter über der jetzigen Außenwand beginnen und steiler als das Alte werden.
    Ich kannte dieses Haus noch aus meiner Jugend, früher wohl mal ein Bäuerliches war es nach dem Krieg eine Sammelstelle für alt Waren, Eisen und Papier, dort war ich auch immer mal wieder zu Besuch. Lange Lange hat es jetzt gedauert bis daraus etwas Sinnvolles geschieht, war über die Jahre hinweg nur als Garage genutzt.




    https://www.google.de/maps/@48…,20y,41.59t/data=!3m1!1e3


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    Sedelhöfe Galerie, klick, Orginalgröße,
    "Die beste Methode das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken." ( Jonathan Swift )

  • @Aki: Ich habe den Beitrag in den passenden Thread verschoben :) . Wir hatten die Baurengasse früher auch als Bauerngasse im Forum, führt immer mal wieder zu Verwirrung.


    Danke für die Fotos! Ich komme da selten vorbei. Das Dach mit seinen drei Reihen an Oberlichtern wirkt, wenn auch ahistorisch, so richtig stattlich. Hinter dem Vorhaben muss ein Liebhaber stecken.

  • Finn, deine Fotos weiter oben habe ich erst heute gesehen!
    Die Firma Minholz hat vor allem Altmetalle aller Art gesammelt und weiterverkauft - ein typischer Altmetallhändler eben.
    Die Firma hatte bis zum Bau von IKEA und dem Fachmarktzentrum in der Blaubeurer Straße ihren Sitz. Sie befand sich ungefähr an der Stelle wo sich jetzt der Parkplatz vor Fressnapf und Media-Markt befindet. Ist schwer vorstellbar, aber dort befanden sich ungefähr ein halbes Dutzend verschiedener kleiner Firmen die sich dort bis zur Firma Bantleon hin angesiedelt hatten.
    Nach dem Abriss des gesamten Quartiers für das Fachmarktzentrum besaß der Herr Minholz nur noch einen LKW mit Anhänger und arbeitete mit dem Schrotthandel Karletshofer in Neu-Ulm zusammen bis er vor einigen Jahren verstarb.
    Soweit mein Gedächtnis... ;)

  • An das Gelump an der Blaubeurer Straße kann ich mich, meine ich, noch erinnern :D . Sah schon wüst aus, gehört aber auch zur Ulmer Wirtschaftsgeschichte. Das stand Anfang der 1990er noch, nicht wahr?


    Auf jeden Fall Danke für die historische Anekdote. Es ist schön, wenn so etwas noch irgendwo bewahrt wird.

  • Mich würde mal interessieren, inwiefern es von euch als sinnvoll erachtet wird, ein solches Projekt als Komplettumbau statt als Neubau zu realisieren. Ich bin ja ein Freund der Erhaltung alter Bausubstanz, und finde es schade um jedes Vorkriegshaus, das abgerissen wird. Aber in diesem konkreten Fall ist ja wirklich außer den Grundmauern nichts stehengeblieben, und nach Fertigstellung wird das Ergebnis auch nichts mit dem historischen Aussehen zu tun haben. Auch einen historischen Gewölbekeller oder sonstiges Erhaltenswertes scheint es hier nicht zu geben, und ich denke auch Fenster und Türen werden den Umbau nicht überleben. Selbst das aus Laiensicht einzig spannende, nämlich das Ensemble aus Tor und Firmen-Schriftzug, ist verschwunden.


    Warum also treibt man diesen Aufwand, das alte Gemäuer erst auszuhöhlen, um es dann komplett unter einem Fast-Neubau verschwinden zu lassen?

  • Ich mag es auch lieber, wenn was erhalten bleibt. Aber ich könnte mir vorstellen, dass das Haus früher auch mal einen so spitzen Giebel hatte, vielleicht auch mit diesem ovalen Fenster
    Das recht flache Dach vorher sah nach Provisorium aus, was man vielleicht nach dem Krieg drauf gebaut hat.
    Ich vergleiche das mal mit dem Gebäude Neue Straße 71 (Fielmann), das ja auch wieder ein spitzes Dach bekommen hat, wie es früher mal hatte.


    Um das Tor ist es schade, denke man hat das komplett entkernt, weil vielleicht die Räumlichkeiten schlecht in Wohnungen umzubauen wären.
    Ich denke da entstehen auch eher teuerere Wohnungen. Habe bei dem fotografieren auch was innen gesehen, was nach Aufzugsschacht aussah

  • Vielleicht war ich da etwas zu vorschnell, als ich meinte, dass da ein Liebhaber dahintersteckt. Könnte auch Wunschdenken sein.


    Ich finde es an sich schon sympathisch, wenn Bausubstanz erhalten bleibt, aber die Sanierung kann natürlich unterschiedlich gut ausgeführt werden. Sputnick hat schon recht, man kann hier auch skeptisch sein; die Oberlichter sind nicht historisch, der Torbogen wird durch eine fade Eingangstür ersetzt, und ob das nicht vielleicht sogar weiße Kunststofffenster sind, muss ich mir noch vor Ort mal anschauen. Wenn man es nicht aus Liebhaberei tut, kann auch schnöde Gewinnmaximierung dahinterstecken: Sanierter Altbau vermietet und verkauft sich relativ zum Neubau in derselben Lage teurer, und Neubauten unterliegen schärferen Baurichtlinien, sodass dann schon einmal ein Geschoss an Fläche weniger abfällt.


    Allerdings habe ich auch viel zu wenige Infos zu diesem Vorhaben.