Neubau Geschäftshaus | Neue Straße 44

  • Zum Sommer soll die neue Homepage der Stadt Ulm starten. Ich hoffe sehr, dass wir dann zuverlässig Infos zu den Gestaltungsbeiratssitzungen kriegen werden. Am 24.02.2017 fand wieder eine statt, und wieder wusste man gar nichts. Die entsprechende Unterseite bei der Stadt ist sogar nicht mal mehr verfügbar. Über Google Cache findet man aber folgendes:


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    (Quelle: Google Cache einer Unterseite der Homepage der Stadt Ulm)


    Es handelt sich um dieses Gebäude zwischen Neue Straße und Schwilmengasse; nicht dazu gehört das Eckgebäude mit den fünf Vollgeschossen.



    Im Prinzip also alt gegen neu. Selbe Geschosszahl, nur weiter zur Neuen Straße hin gerückt. Sehr bedauerlich, dass nicht im Tandem mit dem Nachbar geplant wird. Das Projekt richtet den Blick auf diesen frustrierend lange unbeachtet gebliebenen Abschnitt der Neuen Straße, für den das Innenstadtkonzept 2020 (siehe hier und hier) einprägsam Handlungsbedarf formuliert hat. Ob diese Maßnahme eine Initialzündung darstellt... wäre nett, aber ich bezweifle es. Ob die bauliche Qualität dafür überhaupt erst geeignet ist, wird man abwarten müssen; es gibt noch keine Infos nirgendwo. Einen großen Wurf kann ich mir fast nicht vorstellen.


  • (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: Nething, Munk)


    Der vorhabenbezogene Bebauungsplan für dieses Projekt wird nächste Woche dem Bau-Ausschuss zur Beschlussfassung zwecks Aufstellung und Auslegung vorgelegt, wie in der Bürgerinfo zu sehen ist. Der Vorhabenträger ist Munk, die Fassade und die Auslagen im EG sind aktuell schon entsprechend tapeziert. EG Ladenfläche, OG1-3 Büros/Praxen, OG4-5 (= Dachgeschosse) Wohnungen. Das Bestandsgebäude soll komplett abgerissen, der Neubau aber auf dem Fundament des Altbaus errichtet werden.


    Der städtebaulich interessanteste Beitrag des Gebäudes besteht im Arkadengang. Damit folgt man den Vorstellungen des Innenstadtkonzepts, den Straßenraum der Neuen Straße, der in diesem Bereich überbreit ist, optisch enger zu fassen. Architektonisch nahe beim üblichen neuen Ulmer Spitzgiebel*, aber bei der Fassaden- und Dachfarbe scheint man sich etwas gedacht zu haben. Mal schauen, ob das auf eine willkommene Abwechslung bei der Materialität hindeutet. Klinker?


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    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: Nething, Munk)


    Beim westlichen Nachbarn Neue Straße 42 wird wohl eine mögliche Aufstockung nachrichtlich mitgeteilt. Irgendeine Form von Absprache dürfte es geben, die auf das Nachbargebäude angepasste Westansicht des Neubaus deutet das an. Im Osten müsste im Falle einer Neubebauung des anderen Nachbargrundstücks eine Lücke gelassen werden, da die Neue Straße 44 ab OG1 Fenster im Osten hat. Wäre aber nicht schlimm, Neue Straße 42 und 44 könnten einen soliden kleinen Block bilden, mit einem Durchlass im Osten zur Schwilmengasse. Eine Neubebauung im Osten müsste dann aber genauso nah an die Straße heranrücken, wie Neue Straße 42 und 44 es jetzt bzw. zukünftig vorgeben.


    Aus der Beschlussvorlage geht nicht hervor, für wann das Projekt terminiert ist. Hinsichtlich der aktuellen Baustellensituation und der schwierigen Lage direkt an der Neuen Straße hoffe ich mal, dass es erst 2019 losgeht. Munk war ja auch beim Ypsilon nicht so fix.


    * P.S.: Vielleicht komme ich nicht oft genug raus, aber gibt es sonst noch irgendwo eine derartige Häufung von modernen Spitzgiebelgebäuden bei Neubauten wie in Ulm?

  • @Thorsten: Hast dich extra auf das Münster begeben für die Bilder? Hut ab und danke für die tollen Bilder. :thumbup:


    Und dem Ypsilon fehlen doch zwei Stockwerke. Trotz das vom derzeitigen Bauzustand noch zwei drauf kommen finde ich verliert sich das Hochhaus. Mit der ursprünglich geplanten Höhe wär's ein echtes und weithin sichtbares Gegenstück zum UC.

  • Die geschlemmte Fassade sieht auch in Natur wirklich sehr gut aus. Insgesamt gefällt der Neubau, wenn der hässliche Altbau links davon (zurückgesetzter traufständiger Altbau) nicht wäreX/

    Ich könnte mir vorstellen daß die zurückgesetzte Ladenzeile mit dem Haus dahinter in den nächsten Jahren ebenfalls abgängig sein wird. Der Allgemeinzustand ist ja auch nicht mehr der beste. Vor allem die Parkplätze davor machen das Haus optisch hässlich.

  • Können nur hoffen, dass die Verantwortlichen bei der Stadt aber auch mögliche Investoren es genauso so sehen und diese unsägliche Erbmasse aus den 60iger oder 70iger Jahren bald beseitigt.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Dann muss ich mal persönlich vorbeilaufen und mir das in natura anschauen, wenn ihr so von der Fassade schwärmt...


    Die Nachbarn links (auf den Fotos), aber auch rechts fallen jetzt natürlich umso mehr ins Auge. Etwas schade finde ich es, dass die Fassade des Neubaus zum linken Nachbarn voll gefenstert ist. Das macht eine Blockrandbebauung, wie sie an dieser Stelle eine interessante Option gewesen wäre, unmöglich. Klar, die mögliche Gebäudetiefe bei einer solchen Blockrandbebauung, die von der Neuen Straße bis zur Schwilmengasse reicht, wäre extrem gewesen. Eine durchgängige Bebauung wäre nicht möglich gewesen, allenfalls mit einem größeren Lichthof. Trotzdem hätte ich es gut gefunden, zumindest die Option zu haben.


    Sei's drum, wenn die Neue Straße 44 genug Qualität hat, kann sie auch alleine stehen.