Landesgartenschau 2030

  • Wenn die meisten laufen sollen, wäre es wohl wirklich nicht schlecht die vorgeschlagene Richtung von der Wilhelmsburg zur Donau hinab zu wählen. So könnte man auch verhindern, dass eine womöglich etwas abseitig empfundende Wilhelmsburg weniger gut frequentiert ist. In Überlingen war es nämlich so zumindest meinem Eindruck nach, dass einige Menschen das hinterste Gelände dann einfach weggelassen hatten, wenn sie nicht gleich zu Beginn mit dem Bus dorthin fuhren. Kann jedoch auch sein, dass durch die unterschiedlichen Größen der Ausstellungsflächen, dieses hintere Areal etwas entzerrter wirkte bzw. meine eine Stichprobe einfach nicht repräsentativ war. Es war aber auch, wenn ich mich richtig erinnere keine Richtung vorgegeben. An der Wilhelmsburg ist halt auch nicht so viel Platz für große Schauflächen, man sollte da also wirklich acht geben.


    Was auch noch zu bedenken ist: Man muss realistisch sein, auch mit ÖV Konzepten wird der Großteil mit Auto kommen. In Überlingen konnte man sogar kostenlos Bahnfahren mit dem LGS Ticket und trotzdem kamen ich möchte behaupten die große Mehrheit mit dem Auto. Wenn in Ulm die Gartenschau sich nun um die B10 herum abspielt, wäre meine Sorge, dass ein Großteil der Besucher versucht über die B10 die LGS zu erreichen und somit mitten in die Stadt fährt, mit Parksuchverkehr usw. Ich weiß nicht ob soetwas durchsetzbar wäre, aber würdet ihr es für sinnvoll erachten, wenn man die B10 für die LGS ihrer direkten Zufahrten beraubt zur LGS? Das würde sicherlich einige Händler treffen, Stichwort Blaubeurer Straße z.B., vielleicht sogar die innerstädtischen Parkhäuser(?), hätte aber natürlich auch gewisse Wirkung, wenn man klar kommunizieren könnte, dass man mit der B10 nur von den Stadträndern aus zur LGS kommt. Sonst sehe ich halt die Gefahr, dass die B10 wie ein riesiger Sammler wirkt, der Verkehr aus vielen Richtungen bündelt und zentral ausspukt, wo gar nicht genug Abstellfläche irgendwo aufzutreiben ist.

  • Wenn in Ulm die Gartenschau sich nun um die B10 herum abspielt, wäre meine Sorge, dass ein Großteil der Besucher versucht über die B10 die LGS zu erreichen und somit mitten in die Stadt fährt, mit Parksuchverkehr usw. Ich weiß nicht ob soetwas durchsetzbar wäre, aber würdet ihr es für sinnvoll erachten, wenn man die B10 für die LGS ihrer direkten Zufahrten beraubt zur LGS?

    Daß ein Großteil der Besucher den MIV nutzt dürfte wohl leider so sein, wenn sich in den kommenden 8 Jahren nichts Grundlegendes ändert.

    Beim Verkauf der Eintrittskarten im Internet oder bei Reisebüros und Ähnlichem müsste klar kommuniziert werden daß es direkt am LGS-Gelände keine Parkplätze gibt.

    Die Gefahr besteht halt leider darin daß bei der vorherschenden Mentalität in unserem Land jede Möglichkeit genutzt wird in unmittelbarer Nähe zu parken, egal ob erlaubt oder nicht. Ich denke da vor allem an die großen Parkplätze bei IKEA und dem Fachmarktzentrum. Auch Anwohner in den angrenzenden Wohngebieten werden von Parkplatz-Suchverkehr nicht begeistert sein.

    Es muß halt schon an der B10 oder den Autobahnen klar ersichtlich sein wohin es zu Parkmöglichkeiten für die LGS geht. Parkplätze im Außenbereich der Stadt sind ja vorhanden, wie Donaustadion, Messe, Donaubad, Uni und ähnliches. Und selbstverständlich müssen von dort kostenlose Shuttle-Linien eingerichtet werden wenn die Menschen Eintrittskarten haben oder schon an den Parkplätzen erwerben.

  • Als kleine Randnotiz von den Nachbarn aus Bayern: Das Seilbahnprojekt in der Landeshauptstadt München ist gestorben. Es reiht sich damit ein in eine schier unendliche Reihe von kurzen Intermezzos von lokalpolitischen Irrungen zu Seilbahnen.

    Auch dort waren letztlich die Kosten ausschlaggebend, neben Fragen zur Nachfrage, die aber wohl jede neue Linie zu bestreiten hat. Da die Herausforderungen dort kleiner gewesen sein dürften als in Ulm (Millionenstadt, ebenes Gelände ohne naturräumliche oder historische Einschränkungen), muss ich wohl mein Urteil korrigieren, dass es hier auch an mangelnder Unterstützung gescheitert ist.

  • Ich weiß nicht wer von euch schon die Sitzungsunterlagen für den Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt angeguckt hat, aber dort ist eine Verkehrs-Machbarkeitsstudie zur Landesgartenschau mit einigen Erklärungen und Visualisierungen zum Blaubeurer Tor bzw Tunnel, Söflinger Kreisel und das Ehinger Tor zu finden. Sowie ein Vorentwurf Bebauungsplan zum Blaubeurer Tor.


    SessionNet | Bebauungsplan "Blaubeurer-Tor-Tunnel und Umbau Blaubeurer-Tor-Kreisel" (ulm.de)

  • Nachtrag:


    Jetzt geht es bei den Planungen für die Landesgartenschau ans Eingemachte [Schwäbische+]

    Zitat

    Die Ulmer Landesgartenschau (im Jahr 2030) soll die graue Autoschneise B10 durch einen grünen Streifen ersetzen. Viele Ideen sind aufgeploppt, manche schon jetzt beerdigt oder sehr unrealistisch geworden. Was wird wirklich kommen? Eine erste Antwort sollen Planerinnen und Planer geben, die Vorschläge für Ulm abgeben.

    Der städtebauliche Wettbewerb wurde Anfang des Monats ausgeschrieben ("Baubürgermeister Tim von Winning spricht vom größten Wettbewerb in seinem Berufsleben"), bis Ende des Monats können Bewerbungen eingehen. Mitte September sollen die Bewerbungen gesichtet und teilnehmende Büros zugelassen werden, die ihre Arbeiten bis Ende Januar 2023 einreichen können. Im März 2023 schließlich tagt das Preisgericht, und dann wissen wir mehr oder weniger endgültig, wie das gesamte LGS-Gelände bis 2030 umgestaltet wird.

  • Die Stadt bekommt auch für die LGS nicht die Fläche der Bahn. Kann die Relevanz noch nicht ganz einordnen, aber möchte doch dieses wahrscheinlich untergegangene Detail mal festhalten:

    Zitat

    Anlass ist das städtebauliche Ziel, die Schillerstraße im Norden unter der Wallstraßenbrücke hindurch an die kleine Blaubeurer Straße anzubinden. Hierfür hatte die Stadt bereits seinerzeit ein Bebauungsplanverfahren durchgeführt. Die Umsetzung der Planung scheiterte bislang am Lehrlingsheim der DB; das Gebäude befindet sich innerhalb der geplanten Straßentrasse. Die Verhandlungen über diese Fläche haben im vergangenen Jahr einen neuen Impuls erfahren, da diese für die Landesgartenschau große Relevanz hat. Zwischenzeitlich hat die DB mitgeteilt, dass ein Verkauf der Lehrlingswerkstatt weder kurz- noch mittelfristig in Aussicht gestellt werden kann und damit einer Durchbindung der Schillerstraße gemäß Bebauungsplan eine vorläufige Absage erteilt.

    Quelle: https://buergerinfo.ulm.de/getfile.php?id=99874&type=do

  • Wenn ich das richtig lese, geht es weniger um das für die LGS nutzbare, heute an den Bypässen des Blaubeurer Rings gelegene Areal sondern eben um die Verlängerung der Schillerstraße bis hinter den IKEA. Dem steht dieses Gebäude der Bahn im Weg, und die Bahn will das Gebäude wohl auch nicht aufgeben. Schade.

    Danke für die Zuordnung des Gebäudes, Finn. Da von der Stadtverwaltung hier von ,,für die LGS große Relevanz" spricht, könnte man auch spekulieren, ob es nicht doch bereits Vorstellungen gab, wie die Fläche für die LGS notwendig werden könnte, und wenn es nur um die nach der LGS vorgesehene Bebauung des Bereichs geht.

  • Um 17.31 Uhr hat es auch die Haus- und Hofzeitung der Stadt Ulm geschafft einen Artikel zu veröffentlichen. Den Link hinter der Bezahlsperre spare ich mir. Manchmal frage ich mich, warum ich das Abo noch habe!

  • https://www.swr.de/swraktuell/…ulm-daueranlagen-108.html


    Der Wettbewerb ist entschieden! Kleiner Überblick ohne große Details aber wenigstens berichtet im Gegensatz zur örtlichen Presse der SWR über diese fraglos wichtIge Entscheidung zum größten Projekt der Stadt für nächsten acht Jahre.

    Ich wünsche mir trotz anderer Vorstellungen meinerseits dass das Projekt erfolgreich und rechtzeitig fertig wird.

    Glaube aber nicht daran, ich halte die Zeitspanne von 7 Jahren für zu kurz.

    Auch die Erreichbarkeit mit dem ÖPNV ist ungeklärt.

  • SPD wagt Vorstoß: Jetzt doch Alternative zur Seilbahn? [SWP+]

    Zitat

    Nach Abschluss des Gestaltungswettbewerbs zur Landesgartenschau (LGS) 2030 haben sich Ulmer SPD-Stadträte überlegt, was man an den Resten der historischen Gebäude noch ändern und auf dem vorgesehenen Gelände ganz neu einführen könnte [...] „Der Höhenunterschied innerhalb der Landesgartenschau erfordert einen Peoplemover“, schreiben Martin Ansbacher, Dorothee Kühne und Martin Rivoir in einem Antrag an Oberbürgermeister Gunter Czisch. Unter einem Peoplemover versteht man meist schienengebundene und automatisch funktionierende Verkehrsmittel für kurze Strecken, wie sie hauptsächlich auf Flughäfen und Messen verwendet werden. Für Ulm solle geprüft werden, ob ein schienenbasiertes System gebaut werden kann. Dieses müsse dann an die Haltestelle Lehrer Tal angebunden werden.

  • Nominiert für den Deutschen Städtebaupreis [SWP+]

    Zitat

    Das Konzept für die Landesgartenschau 2030 ist für den Sonderpreis „Klimawandel gestalten“ des Deutschen Städtebaupreises nominiert. Unter 30 Bewerbungen kam Ulm unter die letzten sechs, die nun um die Vergabe am 26. Mai in der Akademie der Künste in Berlin konkurrieren. Die Ulmer Bewerbung trägt den Titel „Landesgartenschau 2030 Ulm – Transformation der innerstädtischen B10-Achse“.

    Der zugehörige Internetauftritt: https://staedtebaupreis.de/

  • Tim von Winning: „Wir wollen die B10 von einem Straßen-Monster zum Teil der Stadt machen“ [SWP+]

    Zitat

    Von der Wilhelmsburg die B10 entlang bis zur Donau soll sich 2030 das Gelände der Landesgartenschau in Ulm ziehen. Ein groß angelegter Stadtumbau ist geplant. Unvorhergesehen kam noch der vorzeitig nötige Neubau der Wallstraßenbrücke über die Bahngleise hinzu. Baubürgermeister Tim von Winning sagt, weshalb er trotzdem zuversichtlich auf die nächsten Jahre blickt.

    Nur der Vollständigkeit halber, keine neuen Erkenntnisse.

  • Ich finde es weiterhin unerlässlich die Chance des Neubaus dieser riesigen Brücke in Zusammenspiel mit der Gartenschau zu ergreifen, um eine begrünte Brücke zu errichten. Wahrscheinlich wird jedoch ein solches Ansinnen unterlaufen von dem gewaltigen Zeitdruck, der Standardlösungen Vorschub gibt.

  • Wahrscheinlich wird jedoch ein solches Ansinnen unterlaufen von dem gewaltigen Zeitdruck, der Standardlösungen Vorschub gibt.

    Da wäre ich jetzt gar nicht mal so pessimistisch, sonst hätte man mit Knights Architects aus London nicht bereits ein besonderes Büro engagiert. Auch deren Kienlesbergbrücke ist unter enormem Zeitdruck entstanden und errichtet worden. Ob es dann eine "begrünte Brücke" sein kann oder wird, kann ich nicht sagen. Die Bahngleise und Oberleitungen unter der Brücke machen den Spielraum wahrscheinlich ohnehin enger. Eine stimmige Lösung dürfte aber schon verfolgt werden, schließlich schlägt der Neubau ja buchstäblich eine Brücke zwischen den LGS-Abschnitte an der Wilhelmsburg und am Blaubeurer Tor.

  • War eine Begrünung der bestehenden Brücke nicht eh geplant? Ich meine mich da an Visualisierungen erinnern zu können. Die LGS-Gäste können ja schlecht über den Standstreifen der B10 geführt werden...

    Sehr richtig ShyFly, diese hier:

    https://www.augsburger-allgeme…-20of-20glacissteg?t=.jpg


    Die Bahngleise und Oberleitungen unter der Brücke machen den Spielraum wahrscheinlich ohnehin enger.

    Das habe ich überprüft und betrifft einzelne kürzere Abschnitte:

    https://www.swp.de/imgs/07/1/0…jpg-660b0b09ec2494b3.jpeg

    https://www.augsburger-allgeme…gstferien-verstaerkt-.jpg