Einstein Discovery Center

  • Wolfe: Große Zustimmung!


    Ich halte die Arbeit des Vereins für aller Ehren wert und auch für ebenso clever wie erfolgreich, aber natürlich kommt man irgendwann an einen Punkt, an dem es um zweistellige Millionenbeträge geht - und zwar nicht nur für den Anfangsinvest, sondern für Laufzeitkosten. Spätestens dann braucht es mindestens einen Investor, Sponsor oder Mäzen. Ich gehe aber davon aus, dass man das auch in dem Verein weiß. Einen Dieter Schwarz haben wir in der Region nicht in petto, aber durchaus potente Unternehmen und sowie gute Verbindungen zur Bundes- und Landespolitik.


    Beim Fahrradparkhaus in der Paketposthalle bin ich vollkommen bei euch. Ich kann den Gedanken dahinter verstehen, zumal die Halle genau in der Ost-West-Radachse der Zeitblomstraße steht, die ja mit einem Zeitblomsteg über die Gleise ins Dichterviertel und dann über den Blaupark Richtung Weststadt verlängert werden soll. Aber für eine Funktion als Mobilitätsdrehscheibe taugt der Standort nicht, da auch meiner Meinung die entscheidenden Meter zu weit weg vom Hauptbahnhof.


    Die Idee mit der (Zwischen-) Nutzung der Ebene -1 der neuen Bahnhofsgarage finde ich sehr charmant! Ich würde das allemal modellhaft für einige Monate untersuchen. In der Tat zeigt sich wohl, dass wir mit der Sedelhofgarage und der Bahnhofsgarage wahrscheinlich ein Überangebot an Stellflächen an dieser Stelle geschaffen haben. Erinnert ihr euch, dass zu den heißesten Phasen dieser Diskussion sogar eine Aufstockung der Deutschhausgarage gefordert und ernsthaft diskutiert wurde? Angesichts des anhaltenden und nachhaltigen Wachstums der Stadt bin ich mir zwar sicher, dass auch diese Plätze irgendwann ausgelastet sein werden, aber bis dahin bzw. bis zur Schaffung einer guten Dauerlösung für Fahrräder am Hbf würde ich es gerne mal mit diesem Experiment versuchen.

  • Der Ort war mir völlig fremd. Jetzt verstehe ich, wieso die Verwaltung ihn gerne enthalten und weiternutzen will.

  • Finn

    Hat den Titel des Themas von „Neubau "Einstein Discovery Center" (Einstein-Museum)“ zu „Einstein Discovery Center (Umnutzung Paketposthalle)“ geändert.
  • Discovery Center soll mitten in der Stadt entstehen [SWP+]

    Zitat

    Die alte Posthalle statt einem futuristischen Neubau: War es schwierig, sich von Ihrer ursprünglichen Vision des Albert Einstein Discovery Centers zu verabschieden?

    Nancy Hecker-Denschlag: Ganz ehrlich, erstmal ja. Aber umso mehr man nachdenkt, umso besser ist der Standort für uns. Wir brauchen kreative Ideen, sind jetzt aber komplett überzeugt. Also von „oh no“ zu „oh yes“ (lacht)!

    Jens Burkert: Wir sind ja keinen Millimeter davon abgerückt, dass es ein großer Wurf werden soll – also von unserer Vorstellung, dass es ein architektonisch ganz besonderes Gebäude werden soll. Die Halle ist nicht das Ziel, sondern eine Etappe. Ob man dort dann an- und überbaut, muss man sehen. Baubürgermeister Tim von Winning hat gesagt, wir können alles machen, es darf nur nicht höher werden als das Münster (lacht). Im Ernst: Wir haben noch keine statischen Berechnungen, keine genauen Planungen – aber wir haben einen tollen Platz.

    Der Tenor der Antwort Herrn Burkerts zieht sich durch das ganze Interview: Man freut sich und betrachtet die jetzige Lösung als ersten oder Zwischenschritt.

  • A propos Fahrradinfrastruktur. Keiner der Ideen hat leider versucht doch noch den Masterplan integriert zu bekommen, bei dem die Zeitblomstraße als Fahrradachse entwickelt wurde bis zum Dichterviertel. Dabei lassen ja einige Entwürfe hier die Paketposthalle in Bereichen "schweben", oder führen Wege oberhalb der Halle, es wäre also Potential da.


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  • Ich habe ja immer noch die Hoffnung, dass wo jetzt der Parkplatz der Bahn ist (westlich Post), ein Fahrradparkhaus errichtet wird. Zu mindestens sieht man schonmal auf der Umsicht einen Bereich "Parken".


    Ein Parkplatz für Autos braucht man meiner Meinung hier nicht mehr. Dafür gibt es 3 Parkhäuser in direkter Nähe.


    Vorteil wäre die direkte Anbindung an die geplante Fahrradachse (Zeitblomstraße), sowie eine mögliche direkte Anbindung an die Bahngleise via alte Postunterführung. Diese müsste nur dann noch in das Fahrradparkhaus geöffnet werden und eventuell an Bahnsteig 6/7 verlängert werden.

  • Ich sehe die Einbindung durchaus in einigen Entwürfen angedeutet:

    Oh, da hatte ich eine zu vorgefestigte Vorstellung, wie es aussehen müsste (ich war völlig darauf eingeschossen, dass die Strecke ja irgendwie durchs oder übers Gebäude muss). Dagegen haben die zwei von Dir hervorgehobenen Ideen einen Brückenanschluss übers Gleisfeld, und führen dann aber die Radfahrer quasi um die Paketposthalle herum. Danke für den Hinweis, worauf ich achten muss, gutes Auge.


    Gerade das Modell, das die Radfahrer bis auf die Höhe des Daches der Paketposthalle hochstrampeln lässt, halte ich für die unterlegenere Lösung. Der andere Entwurf lässt die Radler nur ca. 6 Meter Höhe bewältigen. Die jeweilige Höhe des Steges muss man ja auf der anderen Seite im Dichterviertel wieder herunterkommen, ohne möglichst riesige Umwege.

  • Star-Architekt will Albert Einstein Discovery Center in Ulm bauen [SWP+]

    Zitat

    Größer könnte der Name nicht sein. Das Stadthaus von Richard Meier, die Zentralbibliothek von Gottfried Böhm – und nun das Albert Einstein Discovery Center von Daniel Libeskind? Wie der Trägerverein der geplanten Erlebniswelt mitteilt, ist der berühmte US-Architekt Feuer und Flamme für das Projekt und will das Ulmer Center rund um die Person und die Forschungen des Physik-Nobelpreisträgers entwerfen.

    Holla.

  • Kann mir nur schwer vorstellen, dass die alte Paketposthalle im Libeskind Entwurf eine allzu große Rolle spielen wird. Ein Architekt von Weltruf, wie Libeskind es eben ist, verfolgt seine ganz eigene Agenda und wird wenn überhaupt nur wenige Kompromisse machen. Zumindest würde ich es mir so wünschen. Einstein war ein Visionär und Libeskind ist ein Architekt der mit Konventionen bricht und fast schon skulpturale Gebäude in die Städte dieser Welt setzt.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Deshalb dachte ich, dass ein Architekturwettbewerb besser wäre, um nach Qualität auswählen zu können. Aber ich denke die Vorteile waren einfach zu eindeutig, bzw. wird mir nun auch klar, weshalb man wohl darauf verzichtet:

    Der renommierte US-amerikanische Architekt hat bereits das Jüdische Museum in Berlin und den sogenannten Master Plan für das neue World Trade Center in New York entworfen. Zeitgleich zum Ulmer Erlebniszentrum rund um den in Ulm geborenen, jüdischen Physiker Albert Einstein ist Libeskind mit dem Bau des Einstein-Museums der Hebräischen Universität in Jerusalem beauftragt worden. Im Dezember hatte Libeskind die angedachten Grundstücke am Ulmer Hauptbahnhof besichtigt. Das Discovery Center soll pünktlich zum 150. Geburtstag Einsteins in sechs Jahren eröffnet werden. Libeskind will sich laut Verein an der Suche nach Sponsoren beteiligen.

    Hier noch weitere Artikel:

    https://www.ulm-news.de/weblog…covery_Center_in_Ulm.html


    Die dpa hat einen Artikel dazu verfasst, der von zahlreichen Medien, wie Stern, SZ und Zeit aufgenommen wurde. Ein bisschen Strahlkraft bietet das also schon, nur ist das eben auch gefährlich, weil man sich so schnell blenden lässt. Ich hoffe der Entwurf wird aber gut.

  • Garantieren große Namen Qualität?

    Nee, natürlich nicht. Libeskind ist zunächst und in erster Linie Spektakel, architektonisch ebenso wie vom Nachrichtenwert her. Die Verpflichtung generiert wahnsinnig viel Aufmerksamkeit, stellt eine noch engere Verbindung zur Hebrew University her - von der man markenrechtlich abhängig ist - und generiert absehbar weitere Sponsoren und Investoren. Das spielt mindestens dieselbe Rolle wie seine Architektur, die gelinde gesagt kontrovers diskutiert wird. (Wobei das ohnehin bei allen, die in der Weltliga spielen, der Fall ist.)


    In der Summe halte ich das für eine gute Nachricht. De Realisierungschancen des Vorhabens und die Chance, tatsächlich die Mittel akquirieren zu können, die für den inhaltlich-programmatisch "großen Wurf" notwendig sind, sind in meinen Augen sprunghaft gestiegen. Der gestalterische Entwurf für das AEDC wird natürlich exaltiert, davon können wir ausgehen. Für ein außergewöhnliches Vorhaben wie dieses halte ich das grundsätzlich schon für zulässig, zumal es sich an dieser Stelle weder einfügen kann (da nahezu das komplette Theaterviertel eh eine tabula rasa ist) noch muss. Es kann städtebaulich nix kaputtmachen. Und wenn wir ehrlich sind: Weder die Stadtbibliothek von Gottfried Böhm noch das Stadthaus von Norman Foster, die ja weiß Gott an empfindlicheren Stellen in der Stadt stehen, machen was kaputt.

  • Auch wenn durch die wahrscheinlich extravagante Architektur durch Libeskind die Baukosten hoch sein werden (hoffentlich nicht so wie die Elbphilarmonie), kann das Discovery Center durchaus eine weltweite Strahlkraft wie das Guggenheim Museum, das MoMA oder das National Air and Space Museum werden.


    Weltweit gibt es nur in Bern ein überschaubares Einsteinmuseum, was kaum jemand kennt. Wenn man sich bewusst macht, was Einstein eigentlich geleistet hat, dann ist er in einer Liga mit Newton, Ampere, Aristoteles oder Galilei. Einstein wird teilweise als der bedeutendste Physiker der Menschheit gesehen.


    Da verwundert es, dass es zwar zig Kunstmuseen auf der Welt gibt, aber kaum Museen über Physik oder deren Entdecker... (Wenn man mal das Deutsche Museum ausklammert).


    Und zurück zu Libeskind, sein Baustil passt hervorragend zu Einstein und auch zu Ulm. Der Bruch von Altem und Neuen. Für mich ein wahnsinniger Gewinn für Ulm, wenn wirklich groß gedacht wird.