Hochschule Ulm: Neubau Oberer Eselsberg, Aufgabe Standort Böfingen

  • War mal wieder nach längerer Zeit auf dem Oberen Eselsberg mit dem Fahrrad unterwegs und hab mir die Bauarbeiten angeschaut. Während bei der Linie 2 und dem Science Park III erfreuliche Fortschritte zu sehen waren stand ich ratlos an der Baustelle des Erweiterungsbaus der FH Ulm. Da steht die Planierraupe an der selben Stelle wie vor drei Monaten und rostet allmählich vor sich hin. Außer den linksseitigen Aushubarbeiten über die wir hier im Forum im April gerätselt haben, hat sich einfach gar nichts getan. Keìne Baustellengeräte und Container. Weiß jemand warum da nichts voran geht? Pleite der ausführenden Firma? Danach sieht es fast aus.

  • Am 29. Juli 2021 wird der Neubau eröffnet.


    Die SWP widmet sich indes der Frage, was aus dem Hauptstandort an der Prittwitzstraße werden soll:


    Denkmalschutz bremst Hochschule aus [SWP+]

    Zitat

    Die Technische Hochschule Ulm ist auf zwei Standorte verteilt. Mit Inbetriebnahme des Neubaus in der Wissenschaftsstadt stellt sich die Frage: Muss das so bleiben? Denn die THU würde gerne komplett auf den Oberen Eselsberg umziehen.

    Der Rektor möchte die THU komplett auf dem Oberen Eselsberg zusammenführen. Allerdings kann der Hauptstandort nicht ohne Weiteres aufgegeben werden - das Gebäude steht unter Denkmalschutz, Umbauten oder gar ein Abriss sind kaum denkbar, eine Vermietung ebenso schwer vorstellbar. Ohnehin würde ein kompletter Neubau auf dem Oberen Eselsberg mindestens 100 Mio. Euro (vom Land) kosten. Manche könnten sich vorstellen, dass ein guter Teil dieser Kosten mit der Vermarktung der Flächen an der Prittwitzstraße für den Wohnungsbau eingespielt werden könnte.





    Ich glaube nicht, dass sich hier mittelfristig etwas tun wird. Die denkmalschutzrechtlichen Bedenken sind enorm, und nach meinem Empfinden auch berechtigt - der Komplex ist unbedingt erhaltenswert. Dass der Denkmalschutz hier umgesetzt werden muss, steht für mich außer Frage - nicht aber, wie der Denkmalschutz umgesetzt wird. Ich denke, dass es da Möglichkeiten geben muss, die Gebäude so weit behutsam energetisch zu ertüchtigen, dass sie heutigen Ansprüchen genügen.


    Aber spannend ist die Idee einer Neuordnung des Geländes schon, zumal ja anschließend gleich Gelände in ganz vergleichbarer Größe gerade im Transformationsprozess stehen oder in absehbarer Zeit transformiert werden - namentlich nordöstlich die Alte Chirurgie und nordwestlich die Michelsbergkliniken.


    Idee: Denkmalschutzkonforme Ertüchtigung des Baus und Nachnutzung als (privater) (Hoch-) Schulstandort, ggf. mit Ergänzungsbauten nach Abriss von nicht-denkmalgeschützten Gebäuden auf dem Gelände. Seit der Nachricht zur Bevölkerungsvorausrechung für Ulm mit einer mittleren Prognose von +20.000 EW bis 2040 frage ich mich etwa, ob Ulm nicht noch ein Gymnasium und eine Realschule bräuchte. Oder: Die Valckenburgschule ist mehr oder weniger marode muss entweder teuer saniert oder (an anderer Stelle) komplett neu gebaut werden. Wäre das nicht ggf. ein Alternativstandort - der auch die Vermarktung des sehr attraktiven Geländes am Valckenburgufer ermöglichen könnte?


    In beiden Fällen müsste man die ÖPNV-Anbindung brutal ausbauen, aber das wäre für mich eher ein lang ersehnter Impuls denn ein Problem. Die Stuttgarter Straße ist nach wie vor ein prima Kandidat für eine Straßenbahnerweiterung, und die Verlegung des Bahnhaltepunktes Ulm-Ost mitsamt Anbindung an die gut frequentierte Filstalbahn steht ja auch noch zur Debatte.

  • Mir gefällt die alte Hochschule. Ein schönes Beispiel für den internationalen Stil. Auch das neue Gebäude gefältl mir sehr gut. Ich persönlich, habe das auch beim ISEK vorgeschlagen wäre ja für eine Neugründung der HfG. Sollte man wirklich einmal diese Gebäude aufgeben, könnte man dort vielleicht so eine Hochschule unterbringen.

    Aber wie gesagt, das ist ein Wunsch von mir

  • Die private Poligenius Schule (Böfingen) sucht seit Ewigkeiten größere Flächen, und könnte gut mit den anderen Einrichtungen von Dr. Engel (Schillerstraße, Einsingerstraße) zusammengelegt werden, dann müssen die Lehrkräfte nicht so weit pendeln.

    Spannende Idee, damit würde das Gebäude im Dichterviertel Nord abkömmlich werden (auch wenn ich es für eigentlich ganz ansehnlich halte).