Neubau Wohngebäude | Adolph-Kolping-Platz 5

  • Die St. Elisabeth Stiftung aus Bad Waldsee als Eigentümerin möchte das Bestandsgebäudes am Adolph-Kolping-Platz 5 (zwischen Zinglerstraße und Promenade) durch einen Neubau ersetzen. Der Neubau auf dem schmalen Grundstück wird der Hanglage geschuldet zum Platz hin sechsgeschossig wirken, nimmt sich zum rückwärtig gelegenen Garten aber mit einem Staffelgeschoss zurück; die ersten beiden Geschosse sind für (betreute) Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen vorgesehen, die darüberliegenden für Studenten und Auszubildende.



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    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: St. Elisabeth Stiftung Bad Waldsee, Braunger & Wörtz).


    Um den Altbau neben dem Munk ist es nicht schade. Leider ist der Entwurf für den Neubau aber auch nicht sehr prickelnd. Das ist sicherlich teilweise dem schmalen Zuschnitt des Grundstücks, den Abstandsflächen zu den Nachbargebäuden und der Topographie geschuldet; auf Ebene 0 befinden sich lediglich das Eingangsfoyer und der Radkeller, das Treppenhaus führt direkt hinter der Außenwand in die Obergeschosse. Einer kirchlichen Stiftung mit sozialem Auftrag und besseren Verwendungen fürs Geld kann man auch nicht so recht böse sein. Trotz finde ich es unglücklich, dass die zur vielbefahrenen Zinglerstraße zeigende Stirnseite des Neubaus nahezu komplett fensterlos ist, zudem ich auch hier nur faden weißen Mineralputz erwarte.


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    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: St. Elisabeth Stiftung Bad Waldsee, Braunger & Wörtz)


    Ich hätte mir gewünscht, dass das Treppenhaus auf voller Höhe verglast wird. Stand dato ist dies nur auf Ebene 0 der Fall. Vielleicht will man auch bewusst einen etwas "geschützten" Eindruck machen, aber auf mich wirkt das Gebäude abweisend.

  • @Reiner L.: Da bin ich überfragt... aber ehrlich gesagt wünsche ich Stellplätze für die Nachbarschaft gerne realisiert sehen, wenn irgendwann einmal der flachere Trakt hinter den Ulmer Stuben ersetzt wird. Da könnte man sehr schön ein Parkdeck in den Hang bauen.


    ***


    Ein Haus für Studenten und junge Behinderte [Schwäbische]

    Zitat

    Es ist ein Projekt, das seinesgleichen sucht. „Wir sind da recht innovativ“, sagt Christian Metz, Pressesprecher der St.-Elisabeth-Stiftung. Der katholische Träger, der seinen Sitz in Bad Waldsee im Landkreis Ravensburg hat, will in Ulm ein Haus errichten lassen, das ganz unterschiedliche Gruppen von Menschen beherbergen soll.

    Ich fühl mich ja fast schon schlecht, die Ansicht von der Straße kritisiert zu haben... also nochmal: Als Projekt ist das Vorhaben absolut lobenswert!

  • Ich habe mir nach Lektüre des Artikels auch noch einmal Gedanken gemacht und die Pläne angeschaut (man hat ja sonst nichts zu tun ;) ).


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    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: St. Elisabeth Stiftung Bad Waldsee, Braunger & Wörtz)


    Das ist das in den Hang zu bauende EG. Hätte man hier Parkfläche schaffen können? Ja. Man hätte alle anderen Nutzungen ins 1. OG verfrachten können. Dann hätte man zwar die Fahrräder und Mülltonnen immer ein Geschoss schleppen müssen, und es wäre ein als Wohnfläche nutzbares Geschoss entfallen; aber okay, das Blech wäre untergebracht.


    Hätte man unterhalb des EG noch in einem UG ein Parkgeschoss einbauen können? Ja. Ich kann mir hier neben dem Treppenhaus gut eine Rampe oder einen Autolift vorstellen können. Dann hätte man die anderen Nutzungen auch im EG belassen können.


    Man hätte bei beiden Ansätzen auch noch Mehrfachparker verwirklichen können: Zwei Stellplätze übereinander, per Hebebühne anfahrbar.


    Ich kann bei allen Lösungen aber auch nachvollziehen, dass die Kosten prohibitiv gewesen wären. In der einen Alternativen ginge ca. 20-25% für Wohnzwecke nutzbare Fläche flöten, in der anderen wäre ein UG im Tiefbau plus z.B. Autolifttechnik sehr happig im Preis, und das Investment könnte etwa 8 Autos versorgen, das Doppelte mit teurer Mehrfachparkertechnik. Das kann man bei privaten Bauvorhaben im hochpreisigen Segment verlangen, aber bei sozialen Bauträgern würde ich Bauchschmerzen bekommen.


    Letztlich würde das aber auch nicht die chronische Parkplatznote in diesem Bereich beheben, nur nicht verschärfen. Für eine nachhaltige Linderung braucht es eine Quartiersgarage, ähnlich wie sie aktuell im Irrgängle gebaut wird.


    Ich denke, das würde am besten hinter dem Hauptgebäude der Ulmer Stuben klappen. Man könnte dort ein großes Parkdeck verwirklichen, das ebenerdig angefahren werden kann. Natürlich wäre das aber privates Bauvorhaben, und ich habe keine Ahnung, ob die Eigentümer hier überhaupt Interesse an einer baulichen Veränderung haben. Falls ja, könnte man als Stadt vielleicht einhaken, um hier auch vermietbare Parkfläche für die umliegenden Anrainer zu schaffen.

  • Nach Diskussionen: Soziales Wohnprojekt kommt doch [NUZ]

    Zitat

    Stiftung macht der Stadt großzügige Angebote, um das Haus umsetzen zu können. Die Räte sind einverstanden – und verzichten auf die geforderten Parkplätze.

    Hört sich gut an, wie Kommunalpolitik, Verwaltung und auswärtiger Bauträger hier zu einer so vernünftigen Lösung gekommen sind -- wenn ich so an Caligulaas Erfahrungen mit der GWO und der LBG denke. Stellplätze in der Umgebung anmieten, Jahreskarten für Bus und Straßenbahn, Pedelecs und Beteiligung an einem Carsharing-Standort vor dem Haus ist ein sehr ordentliches Paket.

  • Was auch immer jetzt da gebaut werden soll, die Arbeiten dazu haben bereits begonnen

    Oh, dann ist das wohl die letzte Möglichkeit einen Blick auf das scheinbar rückwärtige Kulturdenkmal zu werfen, muss ich noch vorbei spazieren, danke für den aktuellen Blick, Bob.


    Geschützte Gartenhütte Kulturdenkmal


    Im hinteren Grundstücksbereich am Adolph-Kolping-Platz 5, also Richtung Promenade, steht ein Gartenhaus aus der Biedermeierzeit, das als Kulturdenkmal klassifiziert ist und bestehen bleiben muss. Das Häuschen gehört laut Stadtverwaltung zu einer nicht mehr erhaltenen Gartenanlage aus der Zeit um 1800 und befindet sich „in einem desolaten Zustand“, wie Stadtplaner Helmut Kalupa sagte. Das Gartenhaus soll saniert und danach als temporäre Notunterkunft für Mütter mit Kindern genutzt werden.

    Das müsste in der zwischenzeit eben jene Sanierung bekommen haben? Konntest Du da eventuell etwas hinter dem Bagger sehen?

  • Oh, dann ist das wohl die letzte Möglichkeit einen Blick auf das scheinbar rückwärtige Kulturdenkmal zu werfen, muss ich noch vorbei spazieren, danke für den aktuellen Blick, Bob.


    Das müsste in der zwischenzeit eben jene Sanierung bekommen haben? Konntest Du da eventuell etwas hinter dem Bagger sehen?

    Ich lauf da fast täglich vorbei. Äußerlich machte das "Hüttchen" keinen sanierten Eindruck. Die Baustelle ist schon seit Ende September eingerichtet. Nach Geobohrungen folgte im Oktober die Baugrubensicherung mittels Bohrpfahlwände und Mitte November dann dieeigentlichen Aushubarbeiten.


    Ich schau beim nächsten Mal genauer, sofern man mit dem Baugrubensichtschutz noch einen Blick auf den Garten hat.