Abriss und Neubau Wohn- und Geschäftsgebäude Karl-/Ensingerstraße

  • Fassadenmäßig scheint das eine Kopie der Neubauten an der Magirusstraße, Am Weinberg und im Dichterviertel. Mir gefällt der Klinker in unterschiedlichen Farbgebungen aber wenn es zu häufig vorkommt wird es auch langweilig, ähnlich den uniformen weißen Putzfassaden anderer moderner Neubauten aus den letzten Jahren. Wie gesagt, mir gefallen die Klinkerfassaden, weil sie Abwechslung in die Architekturgestaltung bringen aber manchmal wäre mir auch eine andere Formensprache der Gebäude recht, weg von streng gerade, quadratisch, praktisch, gut!

  • Die Gestaltung wirkt hochwertig. Und natürlich muss man die Gestaltung immer im Zuge der Gesamtwirtschaftlichkeit eines Neubaus sehen. Aber mir ist schon ein Dorn im Auge, dass man durch Rückversetzen von oberen Stockwerken scheinbar meint sich ins Stadtbild ausreichend einzufügen. Sowas geht eventuell noch mit einem zusätzlichen Geschoss, aber so wie hier mit 3en ists nicht nur städtebaulich seltsam, sondern sogar architektonisch.

  • Mir gefällt das Resultat für sich genommen ziemlich gut. Stimme zu: Wäre schade, wenn Klinker sich als "cheat code" für eine gefällige Fassadengestaltung irgendwann so breit durchsetzt, dass man sich daran sattgesehen hat. Aber hier hat man als bestimmenden Nachbarn den Karlsbau mit seinen sandsteinartigen Fassadenplatten, da geht das gut. Ein schönes Detail sind die hellen Fenstereinfassungen.


    Staffelgeschosse werden ja meist eingesetzt, um von Ebene 0 aus und gegenüber flacheren Nachbargebäuden nicht zu erdrückend zu wirken (beziehungsweise, um unter die Vorgabe des Bebauungsplans oder §34 BauGB zu rutschen). Hier finde ich das mit drei Staffelgeschossen auf drei Vollgeschossen aber auch ziemlich unrund. Wir haben ja im Allgemeinen ein Problem, dass ein großer Teil der Altbebauung nördlich der Karlstraße sehr niedrig ist. Beim K3 der SWU ist der Kontrast zur unmittelbaren Nachbarschaft auch krass bis eigentlich schon grenzwertig; sieht für mich manchmal aus wie im Parkhaus, wenn ein 2023er SUV neben einem Oldtimer steht. Ist sicher nicht leicht, hier einen Neubau einzufügen.

  • Wir haben ja im Allgemeinen ein Problem, dass ein großer Teil der Altbebauung nördlich der Karlstraße sehr niedrig ist.

    Dann muss hier aber von Seiten der Stadt auch einfach eine andere Regulierung her. Soweit mir bekannt stehen da im Gegensatz z.B. zur Schützenstraße in Neu-Ulm keine unauffälligen aber historisch wertvollen niedrigen Gebäude. Wäre also meiner Meinung nach angemessen hier einen Cut zu machen und eine neue Baumasse festzusetzen, in der dann die ganze Straße nach und nach umgesetzt wird. Dann muss man nicht so rumstückeln, und kann dafür aber auch funktionierende Grenzen setzen, was für diese Straße angemessen ist oder nicht. Jetzt hat man vom Schlechten beides: Scheinbare Anpassung an Altbauten, die völlig verunglückt, bei gleichzeitig völlig unabgestimmten inkohärenten Bauvolumen.