Neubau Apotheke/Ärztehaus | Bahnhofstraße 13

  • Der Inhaber der Neuen Apotheke in der Bahnhofstraße 13 plant, das Gebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Sämtliche Unterlagen lassen sich in der Bürgerinfo einsehen, nächste Woche befinden die Gemeinderäte über den Antrag.



    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: Alfred Rohmer, Nething Generalplaner)


    Der Neubau soll das Baufenster maximal ausreizen und deutlich mehr Grundfläche als der Bestandsbau einnehmen, eine diese typischen, eher behelfsmäßigen Nachkriegsbauten. Dafür erwirbt der Bauherr, wenn ich die Vorlage richtig gelesen habe, auch einige Quadratmeter an städtischem Grund. Vorgesehen sind sechs Vollgeschosse, davon EG und OG1 für die Apotheke, OG2 bis OG4 für Praxen, und OG5 für eine private Wohnung. Die Oberkante führt diejenige des benachbarten Südwestbank-Gebäudes (Bahnhofstraße 11) fort. Parkierungsflächen sind nicht realisierbar und werden abgelöst, was angesichts der großen Nähe zu gleich drei bestehenden und zukünftigen Parkhäusern verschmerzbar sein dürfte...


    Ersichtlich ist, dass der Abstand zwischen Bahnhofstraße 13 und 17 deutlich schmaler wird, zukünftig 7,80 Meter. Es ist allerdings eine Schleppkurvenberechnung angestellt worden, derzufolge in mehreren Varianten auch ein Sattelzug noch durchkommt. Der Baumstandort ist, meine ich, aber schon aufgelöst (sprich: der Baum gefällt) worden. Oder? Jedenfalls: Der Bauherr ist angesichts der Baustellendichte in der direkten Umgebung damit einverstanden, das Baurecht erst 2020 in Anspruch zu nehmen.



    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: Alfred Rohmer, Büro Wassermüller)


    Mir gefällt der Entwurf sehr gut. Die Kubatur wird der städtebaulichen Situation endlich gerecht, und der neue Zuschnitt ordnet die räumliche Situation neu und ändert sie (wie ich finde) deutlich zum Besseren. Für ein so herausragend einsehbares Grundstück ist das Gebäude fast zu unauffällig, aber ich empfinde das als angenehmes Understatement. Der dunkle Klinker, wenn ich die Visualisierung richtig deute, wirkt edel. Doch, gefällt mir gut.

  • Hm, für einen Eckbau am Eingang zu der publikumsweirksamsten Achse der Stadt wäre ein bisschen mehr „Statement“ nicht verkehrt gewesen.
    In Bahnhofs- und Hirschstraße wurde, trotz der Bemühungen der letzten Jahre, seit dem Wiederaufbau für mich nichts Interessantes oder Beeindruckendes hervorgebracht.
    Viele andere Stätde entwickelt da langsam wieder ein gesundes Selbstbewusstsein, auf das ich mich beim Bau der Neuen Mitte, Stadtbibliothek etc. vor einiger Zeit eigentlich auch gefreut hatte.

  • Was erwartest du unter "Statement" an dieser Stelle? Ich finde das passt sich der Umgebungsbebauung sehr gut an. Mehr ist da nicht drin auf diesem Grundstück. Von der Höhe wäre das ein Solitär, nein ein Fremdkörper, wenn es deutlich höher oder vom äußeren Erscheinungsbild mit beispielsweise Glas-/Aluminiumfasade versehen würde. Die Architektur und vor allem die Klinkerfassade finde ich einen angenehmen Gegenpol zur gegenüberliegenden Sedelhofbebauung mit Hotel und seinem fast uniformen Fassaden.

  • Ich glaube, man darf hier auch die sehr überschaubare Grundfläche nicht außer Acht lassen. Das schränkt die Möglichkeiten schon auch etwas ein. Ich kann ulmz schon verstehen, ein wenig habe ich das auch kritisiert im Eingangspost; aber die Wahrscheinlichkeit, an dieser Stelle ein stolzes Stadthaus zu bekommen, ist eher gering. Gerade in der Neuen Mitte oder beim Beispiel der Stadtbibliothek war auch einfach der Raum dafür da, etwas Spezielles auch wirken zu lassen.


    Aber ich schätze die Qualitäten, die auf der Visualisierung angedeutet werden, weiterhin. Wenn schon nicht markant, dann gerne edel. Auf den Kontrast zu den Sedelhöfen bin ich auch gespannt.

  • Was erwartest du unter "Statement" an dieser Stelle? Ich finde das passt sich der Umgebungsbebauung sehr gut an. Mehr ist da nicht drin auf diesem Grundstück. Von der Höhe wäre das ein Solitär, nein ein Fremdkörper, wenn es deutlich höher oder vom äußeren Erscheinungsbild mit beispielsweise Glas-/Aluminiumfasade versehen würde. Die Architektur und vor allem die Klinkerfassade finde ich einen angenehmen Gegenpol zur gegenüberliegenden Sedelhofbebauung mit Hotel und seinem fast uniformen Fassaden.

    Gegen die Verklinkerung habe ich nichts gesagt ;) und die ist mir, auch wenn ich bekanntermaßen kein Freund von grau in grau bin, grenzenlos lieber als Rauhputz, Glas oder Gott bewahre Alu. Auch mehr Höhe hab ich mir nicht gewünscht. Es ist einfach nur schade, dass es so wahnsinnig viele Möglichkeiten gäbe, Eingänge, Fenster, Dächer - Einfach alles, was zu einem Gebäude gehört in irgend einer Weise zu zu gestalten, insbesondere bei Eckbauten... Das sehe ich hier nicht und darum passt es sich leider sehr gut in die Umgebung ein, das stimmt schon.

  • Grässlich finde ich vor allem die klinkerverkleideten Öffnungen an der Hirschstraßenseite. Vermutlich sind da Technikräume oder der Aufzug dahinter? Das ist so unglaublich hässlich, erinnert mich an die 70er-Jahre. :( Auch die LKW-Zufahrt ist etwas diffizil, wenn da Autos am Straßenrand parken wirds knapp...

  • @ulmz
    War nicht böse von mir gemeint. Hab einfach nicht verstanden was du unter Statement verstanden hast. Passt schon. Sehe in dem Entwurf das optimale was man aus dem beengten Grundstück herausholen kann.


    @Reiner L.
    Da dürfen keine Autos parken, weil es mit Verkehrszeichen als Fussgängerzone ausgewiesen ist.

  • Der Entwurf gefällt mir ganz gut, aber ich würde noch versuchen, auf der Rückseite zu dem Platz zwischen Kaufhof und C&A einen Ladenfläche oder Restaurant zu machen.
    Denn durch den Umstand, dass das Gebäude breiter wird entsteht da noch mehr der Charakter eines Hinterhofs. Man sagt ja, der jetzige McDonalds Countainer würde in der
    oberen Bahnhofsstraße eine Art Hinterhof machen und Kleinkriminelle anlocken. Ich fürchte, was das anbelangt, könnte dieses Gebäude den Effekt auf dem Platz noch verschlechtern

  • Baulich ist es schwer, aber ich denke, wenn man auf der Rückseite dieses Gebäudes noch Läden oder Lokale entstehen würden, könnte man diesen Platz beleben.
    Vielleicht sollte man hierzu auch das Gebäude mit der Diagonale auch noch bisschen umbauen

  • Ingenuus: Danke für die Aufklärung! Ich war nach den Berichten in der Presse noch etwas verwirrt.


    Wolfe hat schon recht, definitiv beantwortet das die Frage nicht. Mein Tipp: Der Apothekter behält beide Standorte, so seltsam das auf den ersten Blick bei 150 Metern Distanz wirkt. Die Apotheke im Neubau bleibt definitiv, denn in den drei Geschossen darüber ziehen Arztpraxen ein - easy money. Und bevor man in die Fläche quasi nebenan einen Konkurrenten einziehen lässt, bespielt man die halt lieber selbst als Verkaufsstelle.