Neubau-/Ausbaustrecke Ulm-Augsburg

  • Immer getreu dem Motto "Verkehrswende - Ja, aber nicht vor meiner Haustüre!"


    Einmal aus meiner Sichtweise eines Nersingers aus einem Ortsteil.

    Die bestehende Trasse ist für mich von meinem Haus zu erblicken, Sichtweite mit 400m (ca. 100m Teilstück sichtbar, Rest ist verdeckt durch 1 Haus und Bäume).

    Der Lärm der bestehenden Trasse ohne jeglichen Lärmschutz ist für mich nicht wahrnehmbar,

    entweder weil ich diesen mittlerweile ausblende oder weil aufgrund des Auwaldes vielleicht viel Lärm geschluckt wird (?!).

    Was eine alternative Trassenführung für mich ändern würde? Vermutlich nicht viel,

    Ich gehe davon aus dass eine alternative Trassenführung - falls diese kommt - mit deutlich besseren Lärmschutzmaßnahmen versehen wird.

    Die neue Trasse wäre für mich nicht mehr direkt vom Haus sichtbar und die Entfernung erhöht sich auf ca. 500-600m.

    Somit bin ich da sehr neutral gehalten.


    Wenn man sich die ganze Situation im Gemeinde Gebiet Nersingens anschaut wird man sicherlich viele Anwohner finden,

    welche dies nicht ganz so neutral treffen wird.


    Dies kann ich natürlich verstehen wenn man als Anwohner in Straß oder im südlichen Nersingen oder den anderen direkt betroffenen Bereichen plötzlich eine Bahntrasse vor der Haustüre hat.

    Auch finde ich eine mögliche Querung der Engstelle Glassenhart / Kirchholz als sehr schwierig ohne großen Eingriff / Bauwerke (Tunnel?) in diesem Gebiet.


    Es gibt meinerseits jedoch auch für die Weiterentwicklung entlang der bestehenden Trasse - bei Entfall - genug Argumente.

    Der nördlichste Teil Nersingens könnte besser mit dem Bestandsgebiet von Nersingen zusammenwachsen und wäre nicht über zwei Bahnübergänge isoliert.

    Der OT Leibi könnte stärker mit Nersingen verwachsen (auch hier trennt ein isolierender Bahnübergang)

    Der Nersingener Bahnhof wäre näher am OT Straß angesiedelt -> bessere ÖPNV Anbindung für diesen OT,

    dies hätte natürlich zur Folge dass der OT Leibi eine Verschlechterung erfährt.

    Zusätzlich würde die alternative Trassenführung die bestehende Bahntrasse aus dem Landschaftsschutzgebiet 'Donau Auwald' (Bereich Nersingen-Leipheim) entfernen.



    Was ich mir wünschen würde?

    Ein Bahnhalt auf Höhe / im OT Unterfahlheim.

    Entweder durch Reaktivierung des außer Betrieb genommen Bahnhofs oder durch Erstellung eines Neubahnhofs auf der alternativen Trassenführung.

    Hierbei handelt es sich jedoch vermutlich um eine Utopie, da hierfür die bestehenden / geplanten Bahnhalte zu nah sind besonders für ein solch kleines Einzugsgebiet.

    Aber träumen darf man ja noch ;)




    In meinen Post geht es primär um eine mögliche alternative Trassenführung zwischen Nersingen und dem OT Straß hindurch.

    Die anderen möglichen Trassenführung sind von mir nicht näher betrachtet (Ausbau Bestandstrasse, Bestandstrasse verschwenken nach Gemeinde Nersingen / Höhe Bibertal, etc.).

  • Der Bestandstrasse würde aber nie zurückgebaut werden. Im Extremfall auf 4 Gleise erweitert, was sogar Abriss von Gebäuden bedeuten könnte.

    Hatte das mit dem Rückbau erwähnt, da ich noch einen topologischen Plan im Kopf hatte (Juli 2018).

    Link: VR-NBS-Ulm-Augsburg-Topo-Lageplan (Juli 2018)


    Natürlich zeigt dieser Plan nur eine grobe Idee der möglichen Trassierungen und nicht die endgültigen Trassen,

    da bin ich wohl etwas vorschnell gewesen.



    Es bleibt spannend, mal sehen welche tatsächlichen Trassenverläufe in die engere Auswahl kommen.

  • Ich habe zu den im Januar beginnenden Probungsarbeiten einen Artikel gelesen in dem es heißt:

    Alle 20 Kilometer ist ein Überholgleis entlang der neuen Ausbaustrecke zwischen Ulm und Augsburg geplant.

    Heißt das, die Strecke wird 2-gleisig und alle 20 km kommt ein 3 gleisiger Abschnitt? Ich bin etwas irritiert, das gibts bei der Ausbaustrecke Ulm-Stuttgart doch auch nicht? Oder heißt das, dass auf bayrischer Seite bisher keine Regionalhalte geplant, die auf BW Seite diese Funktion übernehmen?


    Nebenbei sei übrigens darauf verwiesen, wie sich der Widerstand gegen die Neubaupläne breit macht, egal ob bei

    Waldbesitzern,

    Bauern,

    Kommunen, die an der alten Strecke liegen und

    Kommunen, die an der neuen Strecke liegen.

  • Sorry habe den Eintrag löschen müssen, da die Info nicht stimmt. Laut Pressemitteilung fällt die Blaue und Grüne Variante raus.


    Hier die Details:


    https://www.ulm-augsburg.de/ne…9f-4921-ab63-165fbb49349e


    Hier die aktuelle Planung. Ichenhausen ist also raus, genauso Günzburg.



    Interessant sind die Fahrzeiten: (Vorgabe sind 26 Minuten!)


    Variante Violett:


    Fahrzeit direkt von Ulm nach Augsburg: 26 Minuten

    Fahrzeit über Günzburg: 40 Minuten


    Variante Türkis:


    Fahrzeit direkt von Ulm nach Augsburg: 23 Minuten

    Fahrzeit über Günzburg: 38 Minuten


    Variante Orange:


    Fahrzeit direkt von Ulm nach Augsburg: 25 Minuten

    Fahrzeit über Günzburg: 38 Minuten


    Variante Blau-Grün:


    Fahrzeit direkt von Ulm nach Augsburg: 26 Minuten

    Fahrzeit über Günzburg: 40 Minuten


    Meine Meinung:



    Türkis

    schnellste Verbindung, aber fast alles Neubaustrecke


    Ich persönlich würde von Ulm violett bis Burgau und dann türkis/orange bis Augsburg gut finden.

  • Hochspannend, danke euch!


    Muss gestehen, dass ich bei den farbkodierten Trassenvarianten nicht mehr mitkomme... wird langsam Zeit, dass die Strecken mit A-D bezeichnet und kommuniziert werden. Mir fehlt auch die Ortskenntnis im Osten unserer Region etwas zu sehr, um die Vor- und Nachteile der Varianten für den LK Neu-Ulm und für eine mögliche RS-Strecke nach Günzburg raus nachvollziehen zu können. Gefühlt wäre mir die Variante Türkis mit einer Regelfahrzeit von 23 Minuten schon alleine des Puffers zur Zielzeit 26 Minuten wegen relativ sympathisch.

  • Ich würde in unserer Region die grüne Variante am besten finden. Da sie an der B10 entlang geht und dann direkt unter dem Buchberg wohl eine Kurve macht zerschneidet sie das Pfuhler oder Finniger Ried nicht so sehr. Nur leider müsste man dann ja denke ich die Brücke bei Burlafingen sowie die gerade im bau befindlichen Bauwerke vom "Kreuz Nersingen" nochmal umbauen

  • Ich würde in unserer Region die grüne Variante am besten finden. Da sie an der B10 entlang geht und dann direkt unter dem Buchberg wohl eine Kurve macht zerschneidet sie das Pfuhler oder Finniger Ried nicht so sehr. Nur leider müsste man dann ja denke ich die Brücke bei Burlafingen sowie die gerade im bau befindlichen Bauwerke vom "Kreuz Nersingen" nochmal umbauen

    Wenn man sich die Virtualisierungsvideos anschaut, dann sieht man mehr Details. So sieht grün-blau im Bereich A7 aus:



    und Anschlussstelle Burlafingen/Nersingen:


    Türkis:


    Wäre im Bereich Neu-Ulm/steinheim auch abgesenkt (Lärmbelästigung deutlich geringer als gedacht):


    aber Ulmer Ried, etc. wird halt komplett durchkreuzt:




    Wobei ich den Planungen in der Virtualisierung nicht glaube. Bei der Anschlussstelle Burlafingen wird die Trasse tiefer dargestellt, als der Brandstätter See, der ist aber auf Grundwasserniveau.

  • Die Karte ist richtig gut gemacht! Muss schon sagen, dass die Bahn diesen Prozess wirklich wunderbar zugänglich macht. Bin leider immer noch nicht arg viel schlauer, was die Frage angeht, welche Variante für unsere Region die sinnvollste wäre - auch vor dem Hintergrund der Regio-S-Bahn. Am Ende wird es wohl die Variante, wo der Druck durch die Fundamentalopposition von BIs der geringste ist...

  • Falls eine Neubaustrecke türkis gibt, wären da mögliche neue Haltestellen für Regionalzüge möglich?


    Bibertal?


    Allein aus Zeitgründen, spricht viel für türkis, jedoch gefällt mir die Zerstörung im Ulmer Ried gar nicht. Türkis ja, aber um den Buchberg herum.

  • Ach, das sind die Schilder, die ich neulich aus dem fahrenden Auto gesehen habe, entlang der B10 gen Nersingen. Hatte mich schon gewundert, ob da eine Versorgungsleitung gelegt werden soll, oder der Verlauf einer unterirdischen Gasleitung gekennzeichnet wurde...

  • Es wird sicherlich keine Neubaustrecke gebaut, die den Bedingungen für den Deutschlandtakt nicht gerecht wird.


    Und allen Gegnern geht es im Prinzip nur um das Beste für sie herauszuholen.


    Wenn die Strecke zu 100% im Tunnel wäre, würde wahrscheinlich kaum einer meckern.


    Die vorgebrachten Belange zum Lärm- und Naturschutz sind nur vorgeschobene Argumente, zu mindestens von den meisten Gegnern.

  • Die Kartenansicht ist aber "gefakt", um es mal so krass auszudrücken. Karten werden immer nach Norden ausgerichtet und hier ist das definitiv nicht der Fall, offensichtlich um den falschen Eindruck zu verstärken!

    München liegt deutlich südlicher als Stuttgart und hier wird auch klar, wieso die eventuelle Neubaustrecke auch eher südlich der A8 verläuft.


    Auschnitt aus Wikipedia: https://upload.wikimedia.org/w…-Strecken_Deutschland.png


  • Jetzt aber!


    Ich habe gesagt, dass die von dir als erste gepostete Kartenansicht, nicht richtig ist, da Sie nicht der üblichen Nordausrichtung entspricht. Das sieht man daran, dass hier München offensichtlich nördlicher liegt, als Stuttgart bzw. auf gleicher Höhe wie Augsburg, was nun mal nicht stimmt.


    Darüber sind wir uns sicherlich einig!


    Folge ist, dass diese "Karte" suggeriert, das es einen Bedarf einer Neubaustrecke (kürzeste mögliche Strecke) nördlich der A8 und nicht wie geplant südlich geben müsste.


    Darum ist diese Karte für mich eine gefakte Darstellung, um Tatsachen zu verdrehen. Und davon lasse ich mich auch nicht abbringen, egal wie du jetzt versuchst mir irgendwelche "Verschwörungstheorien" zu unterstellen. Das wird auch durch die eingebrachten Smilies nicht harmloser.


    Der von mir geposteter Kartenausschnitt ist zu mindestens mit einer Quelle hinterlegt und entspricht, was die Anordnung der Städte betrifft zumindest annähernd der Realität.


    P.S.: Schon ein bisschen Kindergarten jetzt...


  • BI-Netzwerk kritisiert Vorgehen der Bahn [SWP+]

    Zitat

    Im Rahmen des zweiten Dialogforum-Workshops zum Bahnprojekt Ulm-Augsburg hat sich die Bürgerinitiative Schwabentrasse (Bischt) in Neusäß erstmals als Netzwerk aus zwölf überregionalen Bürgerinitiativen präsentiert. Man vertrete mehr als 2000 Mitglieder entlang der Trassenkorridore, teilt Bischt mit. Der neu formierte Zusammenschluss lehne die vier von der Bahn vorgestellten Grobtrassierungen inklusive aller Kombinationsmöglichkeiten ab.

  • Man sollte meiner Meinung die Wichtigkeit dieser Bischt nicht zu hoch ansetzen. 2000 Mitglieder bei vielleicht 100.000 Menschen die im Abstand von ca. 5 km der Trassenvarianten wohnen, von der Gesamtbevölkerung die von der Neubaustrecke profitiert, ganz zu schweigen, ist nicht viel. Wenige, die viel Lärm machen.


    Vor allem ist das eine reine Antibewegung, denn sinnvolle Alternativorschläge gibt es ja nicht. Am liebsten würden Sie den Status Quo behalten wollen. Gerade der Zimmermann, der in Steinheim wohnt und das alles mit Umweltschutz begründet, hat sein ganzes Grundstück (un ddas ist nicht klein) komplett pflastern lassen und hat neben 2-3 Hochbeete überhaupt nichts Grünes im Garten.

    Unter Umweltschutz verstehe ich da schon was anderes. Hier geht es um die Verhinderung von persönlichen "Nachteilen" und nicht um Umweltschutz!

  • Eigeninteressen- und Ideologiepolitik! Die Großen in Berlin, Stuttgart und München machen es vor und im Kleinen wird es weiterverfolgt. Ist doch in den letzten Jahren erfolgreich, dass eine Minderheit mehr Gehör erlangt und der Mehrheit die Richtung vorgibt! Das ist Sozialisation: "Lernen am Vorbild!"


    Die Politik steuert doch nicht dagegen sondern lässt sich davon gängeln, anstatt mal klar zu machen, dass Politik dem Gemeinwesen und den übergeordneten Interessen der Mehrheit dienen soll.