Neubau Studentenwohnkomplex ("Das grüne Haus am Ring"; Abriss Bowling-Center)

  • Hier würde ich um die mächtige Baumasse etwas aufzubrechen auf eine mutige versetzte Höhenstaffelung setzen. Sichtachsen dürften zumindest in diesem Fall nicht oder unwesentlich betroffen sein.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Die Höhenstaffelung ist ja schon angedeutet worden, da könnte noch etwas Bewegung in den Entwurf kommen. Ich könnte mir für das Punkthaus dafür auch ein Geschoss mehr vorstellen - gar nicht mal aus höhenfetischistischen Gründen, aber an dieser Stelle ist das Verschattungspotential für die Umgebung einfach nicht eben dramatisch, da tut es nicht weh. Wobei ich mir vorstellen kann, dass man mit einem zusätzlichen Geschoss die magische Hochhausgrenze knackt und dann einen zweiten Fluchtweg ausweisen und strengere Brandschutzvorschriften erfüllen muss. (Ich finde mehr Brandschutz und Redundanz gut, aber Investoren sehen darin einfach eine Kostenfrage...)

  • Naja eine schöne Visualisierung und ich muss sagen ich finde es rein vom optischen Gesichtspunkt nicht übel.

    Nur man muss es sich mal vor Augen führen.

    Welcher Student soll den das bezahlen, die neudeutsch genannten Mikroappartments für Studenten kosten

    durchschnittlich 500 -600 € im Monat, woher soll man als Student das Geld dafür hernehmen.

    Ich wäre sehr dafür neue Studentenwohnheim mit einem erschwinglichen Preisniveau von

    etwa 300 € in Monat zu erstellen. Dazu muss es doch eine vernünftige Lösung geben

  • Die Preise sind ja heftig, zumindest ohne Quadratmeterangabe. Was ich einen Bauingenieur hab sagen hören ist, dass Entwicklungsgesellschaften ständig extrem aggressiv kalkulieren, da es fast immer zu Kostensteigerungen kommt, die Baubranche so extrem volatil ist, hohe Kosten (Bauleistung, Bauland -> hohe Investitionssummen) und andere Minusprojekte querfinanziert werden müssen. So kommt es, dass sie extrem gut verdienen und im nächsten Jahr Pleite sind.

    Es müssten also entweder die Baurisiken sinken, die Investitionskosten sinken oder eine andere Raumplanung stattfinden, die Neubauten (ich meine keine Ersatzbauten) reduziert. Sprich ein sehr strukturelles Problem, welches wohl kurzfristig nur durch trickle down Effekte mildert: Neubau ist für reiche, gebrauchte Gebäude mit nicht so gutem Unterhalt dann günstiger.

  • Irgendwie oder irgendwas muss von der poitischen Seite kommen, die bisher eingesetzten Instrumente wie Mietendeckel

    Änderung des Maklerprinzip ... haben wenig gebracht. Der soziale Wohnungsbau wurde jahrzehntelang vernachlässigt.

    Ich habe er vor kurzem einen sehr interessanten Beitrag über die holländische Architektur und Bauweise gesehen.

    Und es war beeindruckend, wie einfach es die Holländer bewerstelligen, eigentlich wie ein Baukastensystem.

    Was halt in D das Hauptproblem ist sind diese ganzen Vorschriften und Vorgaben, die einzuhalten sind und es gibt

    eben keine einheitliche Landesbauordnung. Ein Paragrafendschungel ohne Ende.

  • Welcher Student soll den das bezahlen, die neudeutsch genannten Mikroappartments für Studenten kosten

    durchschnittlich 500 -600 € im Monat, woher soll man als Student das Geld dafür hernehmen.

    Ich wäre sehr dafür neue Studentenwohnheim mit einem erschwinglichen Preisniveau von

    etwa 300 € in Monat zu erstellen. Dazu muss es doch eine vernünftige Lösung geben

    Angebote wie das genannte richten sich weniger an selbstständige Studentinnen und Studenten und mehr an Eltern, die ihren Sprösslingen ein Rundum-Sorglos-Paket finanzieren können und wollen. Es scheint genügend von ihnen zu geben.


    Die Frage günstiger Zimmer für Studierende ist ja eigentlich nur ein Unteraspekt der Frage, wie leistbares Wohnen ganz allgemein möglich ist. An der Frage doktern ja alle möglichen Akteure mit diversesten Motivationen herum. Ich mache an dieser Stelle kein Geheimnis aus meiner Meinung, dass ich dem freien Markt die Lösung nicht zutraue.

  • Was ich einen Bauingenieur hab sagen hören ist, dass Entwicklungsgesellschaften ständig extrem aggressiv kalkulieren, da es fast immer zu Kostensteigerungen kommt, die Baubranche so extrem volatil ist, hohe Kosten (Bauleistung, Bauland -> hohe Investitionssummen) und andere Minusprojekte querfinanziert werden müssen. So kommt es, dass sie extrem gut verdienen und im nächsten Jahr Pleite sind.

    Wenn ich mal reißerisch sein darf, im Baugeschäft sind halt auch einfach viele Banditen unterwegs, die Sorte mit gedeckter Krawatte und weißem Hemd. Erinnert ihr euch noch an Philipp Holzmann? Das gibt's in allen Kragenweiten und allen Varietäten. Mir selber stößt die groteske Unkultur der Sub-Sub-Subunternehmen sauer auf, weil die aggressiven Kostenkalkulationen natürlich nur aufgehen, wenn der Kostendruck bis ans letzte Glied der Kette durchgedrückt wird - wo am Ende oft genug einer steht, den ich nur als Lohnsklaven bezeichnen kann.

  • An der Frage doktern ja alle möglichen Akteure mit diversesten Motivationen herum. Ich mache an dieser Stelle kein Geheimnis aus meiner Meinung, dass ich dem freien Markt die Lösung nicht zutraue.

    Freie Märkte funktionieren sehr gut, so wäre es gar nicht möglich so viele potentielle Projekte als Stad zu entdecken und dann auch umzusetzen. Auch was benötigt wird, denke zumindest ich, sollte am Markt recht feinfühlig und besser ermittelt sein. Das Problem entsteht an zwei Stellen: Grund ist kein freies Gut, es ist limitiert vorhanden und dazu hoch abhängig von der Investition der Allgemeinheit in der Umgebung. Da funktioniert kein Markt, und es funktioniert auch kein Markt, wo Wohneigentum der Geldanlage dient.

    Wir haben also auf ein limitiertes Gut eine potenziell unendliche Nachfrage.

  • Wir haben also auf ein limitiertes Gut eine potenziell unendliche Nachfrage.

    Das ist dann aber auch durchaus eine Konstellation, bei der der Preisfindungsmechanismus abschmiert und wir im Marktversagen landen können.


    Ich spreche freien Märkten nicht ihre Effizienz und Effektivität ab, aber meiner Meinung nach eignet sich nicht jeder Markt für freies Spiel der Marktkräfte, und dazu zähle ich aufgrund seiner Begrenztheit und seiner immensen sozialen Bedeutung auch den Boden. Hans-Jochen Vogel beackert das Thema schon, seit er in den 1960ern OB in München war, und noch vor ein paar Monaten hat er mit über 90 Jahren wieder einmal dazu veröffentlicht. (Guter Kommentar von Prantl dazu in der SZ.)


    Indes - klar, du hast Recht, die öffentliche Hand kann gar nicht so viel leisten, wie sie vielleicht sollte. Das wäre utopisch. Es braucht auch freie Bauträger und private Investoren, nur: Die Spielregeln sind ja nicht in Stein gemeißelt.

  • Das ist dann aber auch durchaus eine Konstellation, bei der der Preisfindungsmechanismus abschmiert und wir im Marktversagen landen können.

    Genau jenen Punkt habe ich ja als nicht marktgerecht beschrieben. Ich habe nur unterlassen irgendwelche Schlüsse daraus zu formulieren. Sprich ich stimme Dir voll und ganz zu ^^

  • Thorsten

    Hat den Titel des Themas von „Abriss Bowling-Center, Neubau Studentenappartements“ zu „Abriss Bowling-Center, Neubau, Das grüne Haus am Ring“ geändert.
  • Einblicke vom Bau von innen und von oben. Falls das Video wie Werbung zu werten ist, kann es natürlich gerne gelöscht werden.

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  • Finn

    Hat den Titel des Themas von „Abriss Bowling-Center, Neubau, Das grüne Haus am Ring“ zu „Neubau Studentenwohnkomplex ("Das grüne Haus am Ring"; Abriss Bowling-Center)“ geändert.
  • Ist schon einen guten Monat fertiggestellt:


    300 Wohnungen an Allgäuer Ring fertig - Neues Projekt in Pipeline [SWP+]

    Zitat

    Gewerkelt wurde an den Außenanlagen bis kurz vor Schluss. Und die E-Tankstelle in der Tiefgarage funktionierte tatsächlich erst am Morgen des Eröffnungstages. Aber als Alexander Orthmann die zahlreichen Festgäste in seinem riesigen Neubaukomplex am Allgäuer Ring begrüßte, war tatsächlich alles fertig. Weil es so gut geklappt hat, will der Unternehmer aus Ingolstadt (Uniapart) in Neu-Ulm sogar weiterbauen – ungeachtet der gestiegenen Kosten.


    Dazu noch der Vollständigkeit halber ein paar Schnappschüsse kurz vor (schlechtes Wetter) und nach (gutes Wetter) der Fertigstellung: