Umbau Kaufhaus Abt zu Hotel | Münsterplatz

  • Natürlich ist die Theorie keine Blaupause für die Praxis. Wer aber Veränderung sprich die Verkehrswende im großen Maßstab anstrebt,
    wird wohl nicht um gesetzgeberische Eingriffe rum kommen. Der Mehrwert wiederum einer Autofreien oder weitestgehend Emissionslosen Innenstadt ist ein vielfaches mehr an Lebensqualität sowohl für die jetzigen Generationen
    wie auch der künftigen als die Einschränkungen die dazu nötig sind. Hier ist ein gewisser Konsens in der Gesellschaft natürlich unabdingbar. Aber auch eine ansatzweise konsensfähige Politik, die in der Lage ist der Gesellschaft ihre Pläne und Visionen weitestgehend angstfrei zu kommunizieren.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Ich seh's wie ABC , mit Fertigstellung der Sedelhöfe und der Bahnhofsgarage, und mit dem Bau des sinnvollen DB-Pendlerparkhauses, sollte es mit der Schaffung öffentlichen Parkraums in der Innenstadt erstmal reichen.


    Klar wird es kommunalpolitisch Mut brauchen, da auch wirklich erstmal einen Strich zu setzen und eine langfristige Strategie zu verfolgen, die über die (eigene) Legislaturperiode hinausgeht. Man denke daran, wie manche Gemeinderäte in der ersten Woche der Sperrung des Marktplatzes für den Durchgangsverkehr umgekippt sind...

  • Man denke daran, wie manche Gemeinderäte in der ersten Woche der Sperrung des Marktplatzes für den Durchgangsverkehr umgekippt sind...

    Das war kein Ruhmesblatt für die Umfaller.

    Da haben einige Geschäftsleute denen wohl Feuer untern H..... gemacht.

    Typische Verhalten gegenüber Partikularinteressen.


    Im Übrigen hatten mir einige SPD-Gemeinderäte bezüglich der Linienführung der Buslinie 8 durch Söflingen zugesagt diese Planungen und Vorschläge aufgrund massiver Proteste nicht mehr weiterverfolgen zu wollen. Na, mal abwarten...

  • Hallo mucerl,

    vielen Dank für den Artikel!

    Mir persönlich ist es ja egal ob Neubau oder Altbau sanieren. Da traue ich den Architekten und Analysten bei Müller schon zu das Richtige zu entscheiden.

    Gut auch wenn die öffentliche Tiefgarage vom Tisch ist, das zieht nur unnötigen Suchverkehr an. Für die Lieferfahrzeuge und Angestellten von Müller wäre so eine Parkgarage ja ok.

  • Hallo Reiner,


    gerne geschehen :) Bin nur mal gespannt, was da für ein Mieter bzw. Geschäft in das Gebäude nach dem Umbau kommen soll.

    Ich vermute einfach mal daß da wieder Abt reingeht.

    Müller und Abt sind zwar zum Konzern zugehörig, aber verschiedene Geschäftsbereiche.

    Da verlangt dann der Mutterkonzern vom Ableger Pacht oder Miete, könnte ich mir vorstellen.

  • Bei mir hat dieses Zitat für Stirnrunzeln gesorgt.


    Offensichtlich wollte Müller einen Neubau mit öffentlicher Tiefgarage, bei dem die Stadt mit Hinweis auf noch zu erstellende (Verkehrs-) Gutachten nicht mitmachte. Was ich sehr vernünftig finde. Aber nun scheint Müller eine Entwicklung des Areals buchstäblich so lange blockieren zu wollen, wie er lebt. Auch den Wiedereinzug von Abt an seinem traditionellen Standort halte ich nun für unwahrscheinlicher.

  • Erpressen lassen sollte sich die Stadt trotzdem nicht. Und der Herr Müller wird auch nicht ewig leben.

    Es sollte doch klar sein daß die Zeiten von Park- und Tiefgaragen in der Altstadt vorbei sind! Da hats in der näheren Umgebung mindestens 2 davon.


    Ich glaube, ich bringe die gestern gekauften Messer wieder zurück wenn sich der Herr so uneinsichtig zeigt! :D

  • Blumige Worte unseres Oberbürgermeisters gegenüber pampiges Großmanns-tun. Leider bestätigt sich im Artikel, dass sich Herr Müller mit einem Kaufhaus an prominentester Stelle ein eigenes Denkmal setzen wollte. Und der Gedanke einer Überdachung bleibt hoffentlich ein Fantasiegebilde eines nicht mehr aber auch nicht weniger sehr wohlhabenden Bürgers unserer schönen Stadt.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Aus dem Artikel:


    "Dem anwesenden Oberbürgermeister Gunter Czisch und den anwesenden Stadträten schrieb Müller ins Stammbuch, dass er am alten Abt-Standort am Münsterplatz gerne ein kleines Einkaufscenter mit Tiefgarage gebaut hätte. Die Stadtverwaltung habe aber zu viele „Ansprüche gestellt“. Jetzt werde er deshalb Unter- und Erdgeschoss gewerblich vermieten und ab dem ersten Stockwerk aufwärts Wohnungen vorsehen. „Wenn man nicht den Mut hat, dann wird eben nicht gebaut“, sagte Müller."


    Da war der Herr Müller also beleidigt und schmollt jetzt. Dann kommen halt schöne Luxuswohnungen an den Münsterplatz. Hoffentlich beschweren sich dann die neuen Mieter nicht wenns öfters mal laut ist, vor allem am 3. Juliwochenende... :P



    "Über die Überdachung der Hirschstraße müssen wir nochmal reden. Aber ich habe ja verstanden, Sie zahlen es dann.“ Zum Rückzieher Müllers am Münsterplatz sagte Czisch: „So eine prominente Stelle ist anstrengend. Da ist es schwer, es allen recht zu machen.“ Erwin Müller versicherte der OB seine Wertschätzung für die „große Lebensleistung“.


    Touché... hört sich im letzten Satz für mich so an wie: " Jetz mach halt amol Schluß" :D

  • Es ist ja wirklich nicht gute Etikette, sich am Alter einer Person abzuarbeiten, und ich versuche es auch nach Möglichkeit zu vermeiden; aber die Idee, dass ein Einkaufscenter mit Tiefgarage so etwas wie ein städtebauliches Nonplusultra darstellt, ist buchstäblich im letzten Jahrtausend aus der Mode gefallen. Und völlig zu recht.


    Herr Müller ist ein Händler mit Leib und Seele. Wenn er etwas tut, dann nur, weil er sich davon Gewinn verspricht. Das ist für meine Begriffe noch nicht per se verwerflich. Aber wer baulich im öffentlichen Raum agiert, muss sich damit abfinden, dass im und für den öffentlichen Raum andere Kriterien herangezogen werden als Umsatz und Kundenfrequenz. Das Abt-Gebäude steht an einem städtebaulich hochsensiblen, weil für Ulm identitätsstiftenden Ort. Da kann man seitens der Stadtregierung gar nicht zu viele Ansprüche stellen.


    Ein kluges Vorhaben an dieser Stelle wäre für Herr Müller eine gute Gelegenheit gewesen, in der Stadt etwas zu hinterlassen, was für lange Zeit bleibt. Man stelle sich vor, es wäre ein Architekturhighlight herausgekommen: Das Müllerhaus, mit dem Traditionskaufhaus Abt. Ein Projekt eines Ulmers für Ulm und ein Vermächtnis für ihn. Daran war Herr Müller aber wohl nie interessiert; noch mit 86 tut er nur, was Gewinn verspricht.


    Eine Minimalsanierung mit Einzelhandel in UG und EG hält zumindest die Grundfunktion des Gebäudes aufrecht. Ich glaube nicht, dass man in den OGs angesichts der enormen Gebäudetiefe und mangelnden natürlichen Beleuchtung und Belüftung attraktive Wohngrundrisse realisieren kann; aber je größer die Eingriffe, desto unwahrscheinlicher, dass die Fläche auch nur mittelfristig grundlegend neu strukturiert werden kann.


    Eine wirklich nachhaltig vergeudete Chance. Sehr frustrierend.

  • Hotel, Shopping, Gastro: Was Erwin Müller im ehemaligen Abt am Münster plant [SWP]

    Zitat

    Der Drogerie-Unternehmer Erwin Müller will am Ulmer Münsterplatz ein Hotel bauen. Im ehemaligen Abt-Gebäude sollen außerdem Restaurant- und Handelsflächen entstehen.

    "Bauen" (im Sinne von "neu bauen") ist nicht ganz richtig, laut Artikeltext soll das Gebäude umgebaut werden.


    Daraus:

    Zitat

    „Eigentlich wäre mir Handel lieber gewesen. Ich dachte eigentlich an ein Einkaufszentrum, ein Pendant zu den Sedelhöfen“, erklärt er. Dieses Vorhaben habe die Stadtverwaltung aber durch ihre „unkooperative Haltung“ vereitelt. „Die wollten da ein Gutachten, da ein Gutachten und da ein Gutachten. Dann habe ich das fallenlassen.“

    [...]

    Und er macht klar, dass er überzogene Auflagen der Stadtverwaltung nicht akzeptieren will: „Wenn sie mich ärgern, dann lass ich alles so stehen.“

    Legendär pampig, der Gute ^^.


    Laut der aktuell gültigen Verwaltungsvorschrift Stellplätze ist in Baden-Württemberg bei Hotels ein Stellplatz je 2-6 Zimmer erforderlich. Wenn ich bei 150 geplanten Betten... sagen wir, 80 Ein-Bett-Zimmer und 35 Zwei-Bett-Zimmer annehme, wäre bei 115 Zimmern der Nachweis von 19-58 Stellplätzen erforderlich, je nach Nähe und Angebot der nächsten ÖPNV-Haltestelle (hier: Rathaus/Neue Mitte). Nach meiner überschlägigen Berechnung könnten das 35 Stellplätze sein.


    Wo möchte man die nachweisen? Ist die firmeneigene Müllergarage (Frauenstraße/Rosengasse) nah genug am geplanten Hotel? Würde die Stadt Stellplätze in den stadteigenen Parkhäusern Rathaus oder Salzstadel anbieten?


    Mein Tipp: Das Hotel wird nicht kommen. Die Stadt wird das schlicht prüfen müssen, und Herr Müller scheint gerade sehr dünnhäutig zu sein, was Verwaltungsverfahren angeht.

  • Gewohnt pampig passt ja...

    Wehe wenn der Herr aus Böfingen nicht seinen Willen bekommt.

    Zuerst hatte ich mich ja gefreut über die Nachricht, dann aber auch überlegt wo man die Stellplätze herbekommen will.

    Naja, irgendwann wird sich das biologisch erledigen...

  • Nur, falls ich da etwas undeutlich war: Mein Tipp bezieht sich darauf, dass dieses Vorhaben gesetzlichen Bestimmungen unterliegt, die geprüft werden müssen - was Herr Müller im Zweifelsfall als Injurie/Insubordination/Majestätsbeleidigung auffassen könnte. Man stelle sich mal vor, das Vorhaben geht durch den Gestaltungsbeirat, der den Entwurf auseinandernimmt :huh:


    Ein Hotel sehe ich grundsätzlich als geeignete Nutzung für diese Stelle, ein architektonisch ansprechender Umbau des ja mittlerweile auch geschichtsträchtigen Bestandsbaus könnte mir gefallen. Motel One hat einen guten Ruf und legt Wert auf einen ansprechenden Auftritt. Ändert aber nix daran, dass alles geprüft werden muss und bei Vorhaben gerade an so städtebaulich sensiblen Orten wie dem Münsterplatz aus gutem Grund die Stadt mitreden muss.


    ***


    Hotel-Kette Motel One will in altes Abt-Gebäude am Münsterplatz einziehen [Schwäbische]

    Zitat

    Das 2000 gegründete Unternehmen Motel-One mit Sitz in München bestätigt auf Nachfrage von Schwäbische.de, dass am Münsterplatz ein neues Hotel entstehen soll. Und zwar im ehemaligen Abt-Gebäude, das derzeit leer steht.


    Das sagen OB Gunter Czisch und Tim von Winning zu den Hotelplänen von Erwin Müller [SWP+]

    Zitat

    Drogerie-Unternehmer Erwin Müller will aus dem Abt-Gebäude ein Hotel machen. Die Kette Motel One will 150 Zimmer bauen. Zudem sollen Shopping-Geschäfte und Gastro entstehen. Das sagen die Verantwortlichen der Stadt dazu.

  • Ich könnte mir eher vorstellen daß da Stellplätze in der Tiefgarage Neue Mitte angemietet werden. Die Müller-Tiefgarage ist da zu weit ab vom Schuß.

    Unter dem Bestandsbau was zu realisieren stelle ich mir schwierig vor. Nicht wegen der technischen Machbarkeit sondern wegen der Zu- und Abfahrmöglichkeiten.

  • Ich würde sagen, dass es sich um altersbedingten Starrsinn handelt. Ja, der liebe Herr Müller liegt seit dem Bau seines Haupthauses und dem Kauf des alten Laumayer-Gebäudes mit dem anschliessenden Neubau für K&L Ruppert so richtig im Clinch mit der Stadt. Da gibt es eine wirklich köstliche Geschichte dazu, die würde aber den Rahmen hier sprengen. Ich durfte Herrn Müller vor einigen Jahren persönlich kennenlernen. Ja, als Geschäftsmann sehr eigen und speziell aber als Privatmann fand ich ihn durchaus sehr sympathisch und sehr humorvoll. Was seine eigenen Interessen angeht, kennt er wenig Freunde und leider lebt er schon ein bisschen in seiner eigenen Welt und da muss oder erwartet er halt, dass es nach seiner Meinung zu laufen hat.


    So what! Ich fände einen Umbau im Bestand durchaus akzeptabel und gut, weil das Abt-Gebäude für mich zum Müpla gehört. Kein Augenschmaus aber irgendwie nicht wegzudenken. Ein Hotel mit Handel im EG passt doch. Und glaubt mir eines, auch ein Umbau im Bestand wird keine B oder C-Lösung. Nein, da wird er trotzdem klotzen statt kleckern. Die gegenseitige Abneigung von Drogeriekönig und Stadt wird es nicht beseitigen!!

  • Für die Erstellung des Baugesuchs sind übrigens Ankner Buchholz Architekten engagiert, über Renommee und Qualität kann sich jede/r selbst ein Bild machen. Über den gestalterischen Aspekt mache ich mir bei der Sache auch die allerwenigsten Sorgen; knifflig wird wenn, dann die Kommunikation zwischen den Parteien.


    Auf einem ganz anderen Blatt steht natürlich noch einmal die Frage, wie viele Betten mehr der Hotelstandort Ulm/Neu-Ulm verträgt. In der Schwäbischen wurde Wolfgang Dieterich, Chef der Ulm/Neu-Ulm Touristik, paraphrasiert mit der Aussage, dass UL/NU mit 5.500 bestehenden und 1.000 geplanten Betten bald Karlsruhe überholen würde. Da musste ich schon schlucken. Vielleicht wäre es ratsam, UL/NU noch einmal deutlich mehr als Messestandort zu pushen.


    Mit der NBS und (etwas später) direkten Anbindung an den Flughafen Stuttgart bekommt man da durchaus Argumente. Ich meine auch, mich ganz ganz dunkel an so eine Art Hochschul-Konferenzzentrum zu erinnern, das zum ersten großen Öffentlichkeits-Push zum Citybahnhof mal als Möglichkeit für das Dichterviertel oder die Schillerrampe genannt wurde. Bei den vielen Initiativen der Uni Ulm und der regionalen Hochschulen, zuletzt beim Thema Startup, wäre so ein gemeinsames Zentrum durchaus sinnvoll.


    Und ich mache mir leise Hoffnungen, dass das Einstein Discovery Center (wenn es ca. so kommt, wie es angedacht ist) ein massiver Frequenzbringer für die Stadt sein kann. Momentan denke ich nicht, dass die Hoffnungen ganz unberechtigt sind. Auch dieses Museum könnte die Bettenbelegung gut steigern.

  • Finn

    Hat den Titel des Themas von „Abriss, Neubau Abt? | Münsterplatz“ zu „Umbau Kaufhaus Abt zu Hotel | Münsterplatz“ geändert.
  • Hoteliers rechnen mit belebender Konkurrenz [SWP]

    Zitat

    Mehr Hotel-Betten in Ulm und Motel One will direkt beim Münster öffnen. Das verändert den Ulmer Übernachtungsmarkt. Das sagen die örtlichen Hoteliers zur neuen Konkurrenz.


    Kommentar zum Abt-Gebäude: Guter Name, gute Adresse [SWP]

    Zitat

    Ein Motel One am Münsterplatz ist mehr als nur ein Ersatz für zusätzliche Handelsflächen. Nämlich eine neue gute Adresse in der Stadt, meint Matthias Stelzer.