Wohnbebauung Nördlich Leubeweg / Ulmer Straße

  • https://www.blaustein.de/ratsi…system/index.php?&publish


    Im Ehrenstein-Klingenstein-Ausschuss wurde der Bebauungsplan Ulmer Straße B28 / Leubeweg beraten. Damit soll die gesamte bewaldete Hanglage zwischen der Ulmer Straße und Leubeweg gerodet und mit Doppelhäusern am Leubeweg und Mehrfamilienhäuser bis 5 Geschosse entlang der B28 bebaut werden. Blaustein macht ernst mit ihrer Innenentwicklung und Schaffung von Wohnraum. Das der nahezu gesamte alte Baumbestand geopfert wird wundert in Zeiten ökologischer Weitsicht, auch wenn nach den Baumaßnahmen wieder aufgeforstet werden soll.


    Ein erstes Projekt (6 Doppelhäuser) im Leubeweg wird der Gemeinderat durchwinken. Da wurden mit den Fäll- und Planierarbeiten schon Fakten geschaffen.


    Insgesamt ein sehr großes Projekt. Meine Eltern werden es kritisch begleiten, sie wohnen in direkter Nachbarschaft.

  • @Leubeweg: Bin auch gespannt, wie es weitergeht. Handelt es sich denn wirklich um bezahlbaren Wohnraum, wie der Bürgermeister anführt? Gibt es da eine Vereinbarung? Das ist schließlich ein privater Projektentwickler. In jedem Fall gibt die Stadtverwaltung da eine eher unglückliche Figur ab.


    @Stadtzentrum: 1,3 Mio. Euro, davon 800.000 Euro vom Land... damit kann man doch was anfangen, oder? Die Pläne liegen vor und sehen tauglich aus, das Geld ist da, dann mal losgelegt.

  • https://www.swp.de/suedwesten/…ald-bleiben-27208660.html


    Der Widerstand der Klingensteiner gehen die Wohnbebauung zwischen Leubeweg und Ulmer Straße beginnt sich zu organisieren, nachdem die Stadtverwaltung alles andere als glücklich agiert hat. Die Stadtbaumeisterin, von den Gegnern sogar gelobt, räumte erhebliche Fehler im Zusammenhang mit der Rodung und dem Aushub für die Kettenhäuser ein. Bin mal gespannt wie es weiter geht. Am Ende fände ich einen Kompromiss am sinnvollsten, der meiner Ansicht nach so aussehen könnte, dass die Mehrfamilienhäuser an der Ulmer Straße und die Kettenhäuser am Leubeweg kommen und auf den Rest verzichtet wird.

  • Also, bei aller Liebe zur Natur: Blaustein ist umgeben von (großem und schönem) Wald! Erholungswert haben diese Bäume am Hang quasi keinen. Ob sie das Refugium seltener Tierarten sind, kann ich nicht beurteilen. Wenn die Stadt nach Platz für neuen Baugrund sucht, ist diese innerstädtische Lage aber unter Naturschutzgründen betrachtet allemal besser , als irgendwelche Randlagen, oder wirklich für die Natur wertvolle Bereiche entlang der Blau, oder ähnliches.

  • Generell gilt in Baden-Württemberg ja, Innenentwicklung vor Außenentwicklung, um den Flächenfraß im Außenbereich einzudämmen und die bestehende Infrastruktur effizienter und effektiver auszulasten. Insofern ist prinzipiell allemal legitim, dass man als Stadt an dieser Stelle etwas entwickeln (lassen) will. Im Flächennutzungsplan ist das Gelände auch tatsächlich als Grünfläche ausgewiesen und nicht als Wald oder als Natur- oder Landschaftsschutzgebiet; da liegen also nicht dieselben Maßstäbe an wie an besagten Schutzgebieten im Außenbereich.



    (Quelle: Nachbarschaftsverband Ulm)


    Unter planerisch-städtebaulichen Gesichtspunkten würde ich also sagen: Kann man machen. Dass man als Verwaltung den Beschluss der politischen Gremien vorwegnimmt und in eilfertiger und vorauseilender Gehorsamkeit schon einmal die Flächen roden lässt, geht aber natürlich gar nicht. Und auch, dass man die Nachbarschaft und Bürgerschaft bei einem offensichtlich sensiblen Thema nicht involviert.


    Dabei liegt der Gedanke schon irgendwo nahe, dass es den Nachbarn primär um den unverstellten Blick ins Grüne und die ruhige Nachbarschaft geht als um Naturschutz. Auch wenn das dann wieder ein Fall von NIMBY ist, finde ich das hier gar nicht mal so verwerflich; die Nachbarn scheinen ja einigermaßen holterdiepolter von der Verwaltung übergangen worden zu sein.

  • Also, bei aller Liebe zur Natur: Blaustein ist umgeben von (großem und schönem) Wald! Erholungswert haben diese Bäume am Hang quasi keinen. Ob sie das Refugium seltener Tierarten sind, kann ich nicht beurteilen. Wenn die Stadt nach Platz für neuen Baugrund sucht, ist diese innerstädtische Lage aber unter Naturschutzgründen betrachtet allemal besser , als irgendwelche Randlagen, oder wirklich für die Natur wertvolle Bereiche entlang der Blau, oder ähnliches.

    Und am Ende muss ein Gericht entscheiden: Wald oder nicht Wald! Leute, Leute diese Diskussionen nerven echt. Ich bin in Blaustein aufgewachsen und muss sagen, dass dieses Stück Ansammlung von Bäumen alles andere als einen Erholungswert oder ähnliches hat. Ich stimme auch @Finn zu, dass es in Blaustein und den Stadtteilen in Tallage mehr schützenswerte Bereiche gibt. Ebenso die vielen Wälder auf Albhochfläche und Hochsträß.


    Deshalb bin ich für die Baupläne.


    Aber leider ist das die derzeitige Gesellschaftskultur in Deutschland: Wohnraum ja aber billig - nur nicht vor meiner Haustür!

  • https://www.swp.de/suedwesten/…im-leubeweg-28142320.html


    Stadträte stimmen für Nachverdichtung im Leubeweg:


    "Nicht alle, aber die meisten Blausteiner Stadträte sind zufrieden mit dem Kompromiss: 16 Ja-Stimmen erhielt der überarbeitete Bebauungsplan für das Gebiet Nördlich Leubeweg /Ulmer Straße in Klingenstein".......


    Hätte nicht erwartet, dass das Projekt jetzt doch so schnell durchgewunken wird, nachdem sich in den vergangenen Wochen doch Widerstand formiert hat. Der Wohnraumbedarf ist hoch und traf auf gesunden Menschenverstand. :thumbup:

  • Ich glaube, das war auch in erster Linie ein Lehrstück dafür, wie man es als Verwaltung nicht (mehr) machen soll. Dafür sind die Bürger von heute auch viel zu informiert und aktiv, als dass sie alles hinnehmen. Mit dem Vorhaben selber kann man sich ja anfreunden, wenn man die Argumente abwägt.

  • Bürgerinitiative fühlt sich nicht ernst genommen [SWP]

    Zitat

    „Wir wollen noch nicht aufgeben.“ Das ist das Fazit eines Treffens der Bürgerinitiative (BI) „Pro Klingenstein” nach der Zustimmung des Blausteiner Gemeinderats zu dem umstrittenen Bebauungsplan Nördlich Leubeweg/Ulmer Straße. Wie berichtet, hat das Gremium Mitte Oktober für einen Kompromissvorschlag gestimmt, nach dem lediglich ein Viertel des Baumbestands zwischen Leubeweg und Ulmer Straße, also B 28, gerodet wird.

  • Verletzte Eitelkeiten! Das ist aber doch der allgemeine gesellschaftliche Tenor: "Erst mal gegen alles sein und wenn man verliert hat man doch Recht gehabt und die Anderen liegen immer falsch!"


    Das ist doch im letzten Jahrzehnt hoffähig geworden und von den Gerichten mit teils abstrusen Urteilen gestärkt worden.


    Nur meine bescheidene Meinung und nur eines vieler exemplarischer Beispiele für gesellschaftliches Auseinandertriften :(

  • Blaustein: Diskussion um Parkraum, Lärm und Erhalt des Walds [SWP]

    Zitat

    Das Baugebiet „Nördlich Leubeweg/ Ulmer Straße“ war Thema einer Info-Veranstaltung.

    Zum Thema Parkdruck sollte man vielleicht noch erwähnen, dass Klingenstein nahverkehrstechnisch schon arg schwach erschlossen ist. Aufgrund der teils extremen Hanglage kann man vor allem Älteren und Gebrechlichen nicht unbedingt ohne weiteres zumuten, den Treck runter zur Ulmer Straße und wieder rauf zu machen.


    Insoweit kann ich den Ärger nachvollziehen, als dass viele Klingensteiner in ähnlichem Maße auf den eigenen Wagen angewiesen sind wie Dorfbewohner viel weiter draußen. Indes stellt sich aber die Frage, wieso man so nah an Ulm und der Blausteiner Ortsmitte so vom ÖPNV abgehängt ist. Sollte eigentlich behoben werden...

  • Hier sind viele Nachrichten der letzten Wochen und Monate untergegangen... also, ein Nachtrag:


    Walddebatte in Blaustein geht vor Gericht [SWP]

    Zitat

    In der Frage, ob zwischen der Ulmer Straße (B 28) und dem Leubeweg in Klingenstein ein Waldstück gerodet werden soll, bleibt die Stadt Blaustein auf ihrem Standpunkt: Es handle sich nicht um einen Wald, deshalb „gehen wir nach wie vor davon aus, dass wir keine Umwandlungsgenehmigung brauchen“.


    Wald oder nicht Wald: Blaustein rechnet mit schneller Entscheidung [SWP]

    Zitat

    Die Blausteiner Verwaltung rechnet kommende Woche mit einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Sigmaringen. Nach der Klage des BUND muss das Gericht klären, ob auf der Fläche des in der jüngsten Sitzung verabschiedeten Bebauungsplans „Nördlich Leubeweg/Ulmer Straße“ ein Wald wächst oder nicht.


    Blaustein darf Wald nicht roden [SWP]

    Zitat

    Das Verwaltungsgericht Sigmaringen bremst die Stadt Blaustein beim Bebauungsplan „Nördlich Leubeweg/Ulmer Straße“.


    Blaustein verfolgt Bauprojekt in Klingenstein weiter [SWP]

    Zitat

    Wir sind erleichtert und sehr froh“, sagte Gerlinde Grö­schel-­­­Jungwirth von der BUND-Gruppe Blaustein am Mittwoch zur Entscheidung des Verwaltungsgerichts Sigmaringen. Dieses hatte, wie berichtet, Rodungsarbeiten am Hang an der Ulmer Straße in Klingenstein per Beschluss untersagt, solange nicht die Waldeigenschaft der Fläche bestandskräftig verneint wird oder eine Umwandlungs­genehmigung vorliegt.


    Gericht begründet Beschluss mit Klima und Fläche [SWP]

    Zitat

    Die Baumreihen zwischen Leubeweg und Ulmer Straße/B 28 in Klingenstein seien zu schmal, um ein waldtypisches Klima zu entwickeln. So hatte das Landratsamt Alb-Donau-Kreis begründet, dass die Stadt Blaustein für das Aufstellen des Bebauungsplans in diesem Gebiet keine Waldumwandlungsgenehmigung brauche. Das Verwaltungsgericht Sigmaringen lieferte – nach einem Beschluss gegen die Rodung in der vergangenen Woche – eine ausführliche Begründung, warum es die Situation anders einschätzt.


    Kein Ruhmesblatt für die Verwaltung - im Übrigen auch nicht für das Landratsamt. Sei es darum, dafür haben wir ja die Verwaltungsgerichtsbarkeit. Wenn es der Legitimität zuträglich ist, kann das Vorhaben ruhig noch eine Schleife drehen.

  • Und das ist auch richtig so. Vor der neuen Zusammensetzung desStadtrates wird mir als Bürger himmelangst. Auf der einen Seite sind die selbsternannten Weltverbesserer, welche sich auf den FfF Demos ein gutes Gewissen einreden, für mehr bezahlbaren Wohnraum und auf der anderen Seite hält man an seiner Linie "ich bin mal zunächst gehen alles"-Linie fest. Ja, so entwickelt sich unsere Bananenrepublik weiter. Boah, das musste jetzt mal raus......

  • Nach meinen Erfahrungen lässt sich eine... inkonsequente Haltung auf kommunalpolitischer Ebene selten am Parteibuch festmachen. Das zieht sich in aller Regel schön durch; genauso aber, wie sich oft genug Vernunft und Augenmaß über die Parteigrenzen hinweg erstrecken kann. Kommunalpolitik ist da schon eigen.


    Diese ganzen Leubeweg-Angelegenheit bleibt so oder so hoffentlich noch länger als mahnendes Beispiel im Gedächtnis, wie man es als Verwaltung und als Gemeinderat nicht machen darf. Vor allem, da man damit ein eigentlich sehr sinnvolles Vorhaben (Schaffung von Wohnraum im gut erschlossenen Innenbereich) delegitimiert. Jetzt nicht mehr lange winden, Ausgleichsfläche für den Wald finden und gut ist.