Freitag dieser Woche tagt der Gestaltungsbeirat der Stadt Ulm. Auf der Tagesordnung steht auch das folgende Vorhaben:

Zitat

Kleiststraße - Wohnbauvorhaben mit integrierter Kindertagesstätte

Basierend auf den Vorgaben des städtebaulichen Rahmenplans "Dichterviertel Nord" soll ein weiterer Baustein als Teil einer Blockrandbebauung realisiert werden. Die 5-6 geschossige Bebauung mit Tiefgarage soll neben einer Kindertagesstätte im Erdgeschoss ca. 70 Wohneinheiten erhalten.

Ob es sich dabei um das UWS-Vorhaben handelt? Aber ich wüsste nicht, wieso ein Vorhaben der städtischen Wohnungsbaugesellschaft durch den Gestaltungsbeirat muss.

Dem aktuellen Bericht zu den Sanierungsgebieten vom Juni 2019 zufolge nimmt dieses Vorhaben das zentrale Grundstück im nördlichen Dichterviertel ein. Mit einer Gebäudefront zum zentralen Platz des Viertels macht es nun auch Sinn, hier den Gestaltungsbeirat drüberschauen zu lassen.

Die Gemeinderäte sollen nächste Woche die Auslegung des Bebauungsplans beschließen, der nun auch in der Bürgerinfo hinterlegt ist.

(Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: wup_wimmerundpartner, UWS, ulmer heimstätte)

Die Visualisierung oben zeigt den Blick vom Quartiersplatz. Die Fakten auf einen Blick:

• Blockrandbebauung, fünf- und sechsgeschossig
• EG-Nutzung gewerblich (Nord-/Nordwestabschnitt) und Kindertagesstätte (Süd-/Südwestabschnitt); letzterer ist auch gut die Hälfte des Innenhofs zugeordnet
• 77 Wohneinheiten

Vorhabenträger sind die UWS und die ulmer heimstätte, die in letzter Zeit öfter (Schwamberger Hof, Weinberg-Carré) gemeinsam auftreten. Muss eine gute Zusammenarbeit sein, der Stadt kommt das allemal sehr zu Gute. Die Gestaltung erinnert mich auch an das Weinberg-Carré, und ich würde sie (auch vor dem Hintergrund des Auftrags der beiden Bauträger) als guten Standard einstufen.

Was ich hier zum ersten Mal in dieser Form gelesen habe: Der neue Verkehrsweg nördlich dieses Vorhabens wird als "Achse Innenstadt" bezeichnet:

(Quelle: Stadt Ulm)

Dass die Straße kommen wird, war mir klar. Aber ich hatte nicht realisiert, dass sie eine solche Funktion einnehmen wird. Das Konzept erschließt sich mir - deutlicher Vorrang und viel Fläche für Fußgänger und Radfahrer, die Kleiststraße auf das notwendige Minimum für den MIV reduziert -, doch wenn ich mir vorstelle, dass ich auf dem Quartiersplatz stehe und in die Innenstadt will: Im Kopf orientiere ich mich nicht nach Nordosten, sondern Südosten, also zum Steg. Auch ein möglicher Westausgang der Bahnhofsunterführung läge südöstlich von diesem Gebiet.

Meine Schlussfolgerung daraus: Der Zeitblomsteg, der das Dichterviertel mit dem Theaterviertel verbinden soll, wird hier als gegeben und sicher kommend vorausgesetzt.

Ulmer und Bob: Danke für den Link und die Fotos! Die Perspektive der Webcam verdeutlicht die eigentlich echt ganz stattlichen Dimensionen des Vorhabens.

Ich habe den Thread-Titel etwas angepasst - es handelt sich ja nicht um den 4. BA der proinvest-Gebäude, sondern um das erste Vorhaben von UWS und heimstätte im Dichterviertel-Nord.

Dieser Sichtbeton-Abschnitt mit dem Laubengang ist schon etwas arg streng...

Ich mag ja Sichtbeton eigentlich sehr, und es stimmt auch vollkommen, dass sich der Abschnitt im Sinne einer Kontrastbildung eigentlich ganz schön von den Fassaden der umliegenden Gebäude absetzt. Irgendwie werde ich mit der Umsetzung nicht ganz warm... vielleicht ist der Laubengang auch nur zu tief, zumindest auf den Fotos mit diesem diesigen Wetter wirken die Fassadenöffnungen wie dunkle Löcher. Vielleicht wird es den Mietparteien gestattet sein, Blumenkübel anzubringen - würde den Eindruck sofort etwas auflockern.