Umbau Hauptbahnhof (Projekt Citybahnhof)

  • Bin so frei und ziehe da noch einmal die Hauptaussagen heraus:

    • Die Bahn will das Stellwerk am Hbf (an der Schillerrampe) digitalisieren, was auch die alte Technik im Untergrund des Bahnhofsgebäudes verzichtbar macht, die 2016 noch eine baldige Lösung für das Bahnhofsgebäude verunmöglichte.
    • Rivoir MdL sieht in der Digitalisierung eine Möglichkeit, die Technik an anderer Stelle auf dem Bahnhofsgelände unterzubringen und das Bahnhofsgebäude von dieser Infrastruktur zu befreien. Die SPD im Gemeinderat hat dies auch OB Czisch so kommuniziert; der Antrag ist leider noch nicht online.
    • OB Czisch sagt: "Ich glaube, der ganz große Wurf, der weit über 100 Millionen Euro kostet, der bleibt Wunschtraum, solange wir es mit der Bahn nicht hinbekommen, ganz konkrete Schritte zu vereinbaren. Und daran sind wir jetzt gerade, die Bahn hat ja auch zum Thema Bahnhöfe ein neues Programm aufgelegt."
    • Konkrete Schritte seien aber erst nach Abschluss und Eröffnung der NBS zu erwarten.

    Zwei Dinge will ich festhalten: Die Stadt will weiterhin die große Lösung, wie zuletzt auch einmal IIRC von Winning betonte. Das finde ich gut, und das ist mir zumindest die Wartezeit bis in die 2020er hinein wert. Und: Finde ich prima von der Kommunalpolitik (in diesem Fall die SPD-Fraktion), dass sie ein waches Auge auf die Aktivitäten der Bahn hat. Schnell kann es ja passieren, dass die Bahn etwas macht (z.B. den Untergrund des Bahnhofs neu verkabelt oder das alte Stellwerk einfach umrüstet), was eine große Lösung für das Bahnhofsgebäude oder die Schillerrampe unmöglich macht.


    Wünschenswert fände ich, wenn die Bahn nicht nur das Bahnhofsgebäude von der Alttechnik befreit, sondern auch das Stellwerk an der Schillerrampe freigibt. Vielleicht wäre es nun kurz- bis mittelfristig möglich, wie ursprünglich angedacht alles in einem neuen Technikgebäude unterzubringen. Das würde in Sachen Citybahnhof sehr viel Erleichterung bringen.

  • Schönes Ding. Ich hab das in Altona so ein bisschen mit einem müden Auge mitverfolgt, weil die Bahnhofsverlegung im Rahmen des städtebaulichen Projekts Neue Mitte Altona ja lange und hart diskutiert wurde. Die Räumung der Gleisfelder soll ja Baufläche für rund 1900 WE abwerfen, wobei bis zuletzt (meine ich) nicht klar war, wie viele davon sich auch eine Durchschnittshamburger leisten kann.


    Interessant ist ja, dass der neue Bahnhof am Standort Diebsteich mit seinen acht Durchgangsgleisen, davon zwei für die S-Bahn, "nur" für 22.000 Fahrgäste am Tag ausgelegt ist. In Ulm haben wir rund 40.000 Fahrgäste am Tag, mit sieben Durchfahrts- und fünf Stumpfgleisen (5a, 5b, 25, 27, 28). Mit dem Aufbau/Ausbau der S-Bahn werden es noch einmal mehr. Vielleicht sollte man auch das Thema des fünften Bahnsteigs zu gegebener Zeit wieder ins Gespräch bringen...


    Nun ist Ulm nicht Altona, man darf das nicht überstrapazieren, aber in diesen Dimensionen sollte man wahrscheinlich schon denken.

  • Ja, klar, sage ich ja auch: Die Größe kommt auf jeden Fall so in etwa hin. Ulm hat deutlich mehr Fahrgäste, dafür ist Altona ein Fernverkehrsbahnhof in einer Millionenstadt, daher nur muss man den Vergleich nicht überstrapazieren. Aber ich finde es schon erstaunlich, dass ich mir die Visualisierung fast 1:1 in Ulm vorstellen könnte...

  • Nach Diebsteich passt der prima, finde ich. Im MoPo-Artikel sieht man ein Luftbild von der Gegend, und die hat keine prägenden Hochpunkte und keine urbane Geschlossenheit, wo der neue Bahnhof hinkommt. Da finde ich so eine Gestaltung, mit zwei prägnanten Türmen und einem interessanten, sehr luftigen Sockelbau echt gut. Und wenn die Gegend wie berichtet in Zukunft noch weiter entwickelt wird, kann das ein ganz guter Taktgeber und Orientierungspunkt sein.



    Wenn ich "1:1" sage, meine ich auch eher die Dimensionen, die echt erstaunlich gut passen, und den gestalterischen Willen. In Ulm haben wir ja eine ganz andere Lage, wo rund um den Bahnhofsvorplatz aktuell und geplant eine sehr großstädtische Randbebauung entsteht. Man denke nur an das Hotel Bahnhofstraße 7. Für das, was man dann vom Bahnhof "sieht", etwa von der Olgastraße oder den Sedelhöfen her, würde ich mir eher eine hochwertige, aber geschlossene urbane Front zum Platz hin wünschen.


    Die Bahnhofshalle, die wohl die Passage integrieren und damit vor allem auf Ebene -1 stattfinden soll, kann gerne transparent und luftig und locker sein. Aber ich bräuchte es nicht für das gesamte Bahnhofsgebäude bzw. den Sockelbau. In die Höhe gehen, mit einer Büro- oder Hotelnutzung, darf man aber gern.


    Aber naja, eher ein Thema für die 2020er... :|

  • Bevor der Post von @mucerl unverdienterweise untergeht: Die beiden direkt im Post verlinkten Entwürfe fände ich für Ulm richtig spannend. Der linke stammt von der Albert Wimmer ZT-GmbH aus Wien und ist ein für meine Begriffe angenehm ganzheitlicher Entwurf, vom Dichterviertel bis zum Südzipfel des ZOB stimmig durchgeplant mit vertikaler Fassadenbegrünung als tolles Schmankerl. Der rechte stammt von AURA aus Ulm, und an ihm finde ich interessant, wie gut er in den aktuellen Masterplan passen würde mit seiner in den Platz hineinragenden Haupthalle.


    Beide haben 2011 allerdings nur eine Anerkennung und keinen Preis bekommen. Nach einigen Jahren stelle ich mir allerdings auch ein bisschen die Frage, wozu man diesen Wettbewerb eigentlich damals veranstaltet hatte... ?(


    Bei beiden Entwürfen würde ich aber gerne noch auf ein Element hinweisen, dass ich in vielen anderen Beiträgen auch gesehen habe und das mir persönlich nicht gut gefüllt. Eine zu große Transparenz oder Durchlässigkeit, gar ein ebenerdiger Durchgang vom Platz zum Hausbahnsteig 1 käme mir irgendwie merkwürdig provinziell vor, wie bei einem Haltepunkt auf dem Land mit Pendlerparkplatz nebendran. Für eine Großstadt erwarte ich da eher eine geschlossene ubane Fassade. Den schnörkellosen Direktzugang liefert ja recht bald der Steg mit seinen neuen Abgängen und Aufzügen.

  • Den ebenerdigen Zugang zu Gleis 1 fände ich schon ok, aber wichtiger wäre für mich eher der direkte Zugang auf Ebene -1 von der Passage in den Bahnhof und zum Bahnsteigtunnel ohne Wechsel der Ebene. Für den Zugang in den ebenerdigen Teil der Halle gibt es Rolltreppen und Aufzüge.
    Möglich wäre dadurch auch die Weiterführung des Tunnels zur Schillerstraße. Aber daran glaube ich nicht mehr wenn am Bahnhofsteg die Aufzüge installiert sind.


    edit: Wichtig wäre für mich auch der Erhalt des "Bayerischen Bahnhof" mit seinen Stumpfgleisen und direkt daneben endlich mal eine Öffnung des Zauns vom ZOB her.

  • Für den Bayerischen Bahnhof fände ich eine direkte Zugänglichkeit von der Stadtseite her voll okay, wenn der ZOB an Ort und Stelle bleibt. Das macht Sinn. Nur direkt am Bahnhofsgebäude sehe ich das mehr als städtisch-repräsentativen Raum denn als alles andere, und da käme so eine Baulücke doch arg löchrig daher, meine ich.


    Bei der Passage etc. sind wir voll d'accord. Wir werden Geduld brauchen... :(

  • Aus meiner Sicht ist der Entwurf von Hähnig & Gemmeke aus Tübingen zumindest was das Bahnhofsgebäude anbetrifft und die Umsetzung des Theaterviertels der beste Entwurf. Diesen könnte man mit dem AURA Entwurf ganz gut kombinieren. Die jetzige Umgestaltung ließe eine Umsetzung trotzdem zu. Ich bin voll bei meinen beiden Vorschreiben, dass ein direkter Zugang zu den bayerischen Gleisen vom ZOB und Steg (und neuem Gebäude zw. ZOB und Bahnhofsvorplatz) Top wäre. Ebenso wichtig ist, dass die Ebene -1 der Passage in eine neue Bahnhofshalle übergeht.

  • Neue Pläne der Bahn für die Umgestaltung? Stadträte sorgen sich um Bahnhof [SWP]

    Zitat

    Will die Deutsche Bahn den Bahnhof Ulm nicht wie geplant umgestalten? Dieses Gerücht beunruhigt die Fraktionen des Gemeinderates. Sie fordern mehr Informationen über die angeblich neuen Pläne der DB.

    Ob da nicht einfach ein Missverständnis vorliegt? Die Position der Bahn ist ja schon seit längerem, dass das bestehende Gebäude nur saniert werden soll und die Neubaupläne der Stadt ablehnt. Oder erinnere ich mich hier falsch?


    In jedem Fall gut, dass die Gemeinderäte fraktionsübergreifend auf einen Neubau beharren.

  • Neue Pläne der Bahn für die Umgestaltung? Stadträte sorgen sich um Bahnhof [SWP]

    Ob da nicht einfach ein Missverständnis vorliegt? Die Position der Bahn ist ja schon seit längerem, dass das bestehende Gebäude nur saniert werden soll und die Neubaupläne der Stadt ablehnt. Oder erinnere ich mich hier falsch?


    In jedem Fall gut, dass die Gemeinderäte fraktionsübergreifend auf einen Neubau beharren.

    Die DBAG kann reden was sie will, von denen erwarte ich nix mehr. Wenn nicht die irrwitzige, irgendwann mal genannte Summe von 40 Mio. Euro im Raum stünde hätte die Stadt den hässlichen Bunker schon längst kaufen müssen.

  • Ich fände es enorm fahrlässig, sich zum aktuellen Zeitpunkt von der DB die Tür für einen Neubau zuschlagen zu lassen. Damit meine ich eine wie auch immer geartete Sanierung; den optischen Mängeln mag man damit etwas abhelfen, aber es sind ja die städtebaulich-funktionalen, die das Problem sind.


    Auch abgesehen vom Mondpreis kann ich es ja irgendwo einsehen, dass die Stadt kein eigenes Geld in ein Gebäude stecken will, das in der Verantwortung eines Fremdunternehmens steht. Aber spätestens mit der (sehr guten!) Idee der Durchbindung von der Schillerstraße zu den Sedelhöfen steckt da eben auch viel städtebauliche Zielsetzung drin, für die ein Fremdunternehmen halt auch keine Verantwortung übernehmen muss. Und in einer solchen Gemengelage muss die Stadt dann eben doch einen angemessenen finanziellen Beitrag leisten. An einer Kooperationslösung führt meines Erachtens kein Weg vorbei. Je mehr die Stadt sich bewegt, desto mehr Einfluss dürfte sie auf den Ausgang haben.


    Das schwierigste und vielleicht teuerste Problem soll ja wohl die viele Bahntechnik sein, die auf Ebene -1 unter dem Bahnhofsgebäude schlummert. Unlösbar dürfte das Problem nicht sein. Da die Lösung aber wirklich eine genuine Bahnaufgabe wäre, kann ich mir schon vorstellen, dass aktuell vielleicht die Kapazitäten fehlen, um so ein Projekt anzugehen - okay. Dann wartet man halt. Eine Eröffnung zur LGS 2030 wäre doch ein schönes, nicht ganz unrealistisches Ziel...


    ***


    Brandbrief an Ulmer OB: Springt die Bahn beim Citybahnhof ab? [Schwäbische+]

    Zitat

    Lässt die Deutsche Bahn die Stadt Ulm beim Projekt Citybahnhof im Regen stehen? Dies befürchten die Ulmer Fraktionen im Gemeinderat. Sie schlagen Alarm und fordern von OB Gunter Czisch schnellstmögliche Aufklärung.

  • Ich habe die neuesten Meldungen zum Anlass genommen, das Thema des möglichen Neubaus des Bahnhofsgebäudes aus dem Thread zum Bahnhofsvorplatz mit Tiefgarage, Passage und ÖPNV-Haltestelle herauszulösen. Kann sein, dass es dazu bald doch mehr zu schreiben gibt...


    Nehmen wir die Sache doch zum Anlass, einen Wunschzettel zu schreiben. Was müsste in euren idealen neuen Ulm Hbf rein, um ihn für das 21. Jahrhundert fit zu machen?

  • Im Prinzip finde ich den Bahnhof garnicht so schlecht. Allein die Grösse der Wartehalle ist für mich nicht mehr angemessen. Da gibts doch bloß die eine Bank in der Mitte mit gerade mal 10 Sitzplätzen. Klar, die Barrierefreiheit mit den nun vorhandenen Aufzügen ist auch nur suboptimal, wird aber nach Beendigung der Bauarbeiten vor dem Bahnhof sicherlich auch angenehmer. Die Versorgung im Bahnhof selbst ist ganz gut. Gastro, Supermarkt, Bäcker und Zeitschriften sind vorhanden. Es ginge sicherlich auch etwas vielfältiger und üppiger. Ein Supermarkt, der preislich nicht ganz so überteuert ist und evtl. auch Produkte des täglichen Bedarfs bietet, wäre angebracht. Sollte es wirklich nur auf eine Sanierung hinauslaufen, müssen unbedingt mehr Sitzplätze im witterungsfreien Raum geschaffen werden.


    Bei einem Neubau würde ich mir eine lichtdurchflutete Halle mit Blick auf Wilhelmsburg und Sedelhöfe (und die Münsterspitze) wünschen. Architektonisch fände ich eine organische Form der Halle, welche von kubischen Gebäudeteilen und einem Hochpunkt (mindestens so hoch wie Bahnhofplstz 7 bald wird) teilweise eingefasst wird, am schönsten. Dann sollte auch genügend Platz für die oben erwähnten Sitzbänke und den Supermarkt vorhanden sein. Den Bereich, wo die Bundespolizei und der Parkplatz neben der Post ist, würde ich zu den Gleisen offen gestalten.Mit Grünflächen und Sitzmöglichkeiten für schönes Wetter. In diesem Bereich könnte man auch grosse Stufen zum Sitzen am neuen Bahnhofsgebäude schaffen, wo sich dann die Trinker/Drogenszene, die man nunmal nicht wegbekommen wird, versammeln könnte.

  • Die exorbitante Kostensteigerung von S21 war wohl einer der Sargnägel des Neubauprojekt Hbf Ulm. Wiederum hoffnungsvoll stimmt mich die künftige staatliche Förderung der Schiene im Gesamten. Auch ich würde gerne, wenn das Geld locker sitzen würde eine futuristische oder organische Architektur umgesetzt sehen. Die Halle ist für eine Stadt wie Ulm ein schlechter Witz. Und gibt Zeugnis über den Zustand vieler Bahnhöfe in Deutschland ab.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Ganz so drastisch wollte ich das jetzt nicht ausdrücken, aber ja, die Hallengröße stört mich schon jedes mal, wenn ich zu Stosszeiten durch den Bahnhof muss. Als Übergangslösung könnte ich mir da, nach der Fertigstellung der Tiefgarage, eine Verlängerung der Halle zur Friedrich Ebert Straße hin vorstellen.

    Ich suche schon länger ein Bild der geplanten Unterführung. Gab es da überhaupt eins, oder bilde ich mir das nur ein? Jedenfalls wäre es doch eine relativ günstige Lösung, das geplante neue Vordach mit Mauern und Fenstern zu umranden, um es jetzt mal salopp auszudrücken. Anschliessend natürlich die momentanen Ausgänge/Fassade entfernen und die neuen dann seitlich, zur Post und zum Steg hin, platzieren.

    Dann wäre auch die Rolltreppe/Übergang etc. zur Unterführung im Innenraum und das Gedränge könnte sich etwas entspannen.

    Aber das würde dann vermutlich die ersehnte Platzwirkung zu sehr stören.

  • guyincognito: Guter Post mit guten Ideen!


    Meinst du mit der Unterführung die Passage, die gerade im Bau ist? Ulmer hatte einmal auf Facebook Visualisierungen gefunden, siehe hier: https://www.facebook.com/Ulmer…ng/posts/1566056366742396 - Architektur von Hochstrasser, aber auf deren Seite fand ich leider nichts.


    Ich hatte gestern mal überlegt, was ich gerne funktional im neuen Hbf hätte. In mehr oder weniger absteigender Reihenfolge/Priorität/Dringlichkeit:

    • Durchbindung der Unterführung. Es ist viel dazu geschrieben worden. Eine so gute Möglichkeit, die trennende Wirkung der Bahnanlagen zu überwinden, wird es nicht mehr geben. Das Darf man nicht aufgeben.
    • Platz. Der Hbf Ulm hatte 2015 laut dem damaligen Bahnchef Grube über 40.000 Gäste pro Tag, 2005 sollen es 28.600 gewesen sein - die Tendenz zeigt klar nach oben. Mehr Platz heißt nicht nur, endlich Kapazität für das angestrebte Wachstum zu schaffen (S-Bahn!), sondern auch Komfort und vor allem auch Sicherheitsgefühl. Ich denke, man darf hier auch städtisches Selbstbewusstsein ins Feld führen.
    • Fünfter Bahnsteig. Ich bezweifle, dass sich das angestrebte Wachstum (S-Bahn!) und bequeme Umstiegsrelationen ohne einen weiteren Bahnsteig realisieren lässt. Erst recht, sollte der Deutschlandtakt kommen und die Gleise dadurch länger belegt sind.
    • Attraktvität der Unterführung. Hell, weit, hoch, mit möglichst viel sozialer Kontrolle.
    • Westportal. Vielleicht sogar eine Art kleines Bahnhofsgebäude, Angemessen dimensionierte Flächen für Kiss+Ride, Taxis, Bushaltestelle(n) für SEV und ggf. auch Linienverkehr.
    • Rolltreppen und Aufzüge von der Unterführung zu den Bahngleisen. Für die Bahn ist das Thema mit den Treppen und Aufzügen zum Steg gegessen, aber viele werden den Weg zum Ende der Bahnsteige und die große Höhendifferenz scheuen.
    • Fahrrad-Abstellanlage. Muss angemessen Platz haben und die Anbindung über die Ebenen 0 (Bahnhofsvorplatz) und -1 (Unterführung, ggf. Wartehalle) sicherstellen.
    • Sicherheit. Eine gewisse Präsenz der Bundespolizei, und wenn es nur eine verdunkelte Fensterfront zur Wartehalle ist.
    • Mobilitätsdrehscheibe. Für alle Teilnehmer klar ersichtliche Zugänge zu Angeboten des SPNV und ÖPNV sowie aller weiteren Angebote: Taxi, E-Scooter,...
    • Flächennutzung. Integration von möglichst vielen Angeboten auf möglichst wenig Platz - z.B. Bahntechnik, Stellwerk, Büros, Sozialräume auf den Ebenen 2+
    • Rückbau von Bahngleisen. Abstellgleise in innenstädtischer Lage sind keine tolle Flächennutzung. Wenn bahnverkehrlich nicht mehr unbedingt nötig, würde ich die Flächen entlang der Schillerstraße überbauen.

    Ein angemessenes gastronomisches Angebot und der übliche Besatz von Einkaufsmöglichkeiten (Presse, Bücher, Tabak, Lotto, Blumen,...) wird schon sichergestellt werden, da mache ich mir die geringsten Sorgen.


    Architektonisch habe ich keine großen Vorstellungen; ich bin mir auch sehr bewusst, dass ich kein Architekt bin. Ich schaue aber gerne durch die Wettbewerbsbeiträge, die 2011 und 2014 eingereicht wurden und noch online sind. Die 2011er umfassen ja das gesamte Citybahnhof-Areal inklusive Theater- und Dichterviertel, und daraus habe ich vor allem mitgenommen, das Bahnhofsgebäude als Kernstück und nicht als Solitär zu sehen. Eine Ensemblewirkung kann man sicherlich nicht erzielen (ist auch besser so), aber eine bauliche Integration finde ich sympathischer als ein freistehendes Gebäude.


    Von den Entwürfen aus dem 2011er Wettbewerb haben es mir vor allem, was das Bahnhofsgebäude selber angeht, die Beiträge von Heide und Gößler/Kinz/Kreienbaum angetan. Mir gefällt die Idee einer großzügigen und luftigen Bahnhofshalle ab Ebene -1. Idealerweise gibt es am Rand der Bahnhofshalle auf Ebene 0 ebenfalls Nutzungen, die baulich nicht abgetrennt sind, sondern z.B. über eine Galerie offen einsehbar. Das lindert den Eindruck ab, dass man als Fußgänger auf Ebene -1 dem Straßen-/Bahnverkehr psychologisch untergeordnet wird.


    Für die Gebäude und Gebäudeteile neben der Bahnhofshalle gibt es sicher gute Lösungen und Nutzungen. Hier fände ich eine gewisse Höhenentwicklung ganz gut, mit einigen Hochpunkten am Ehinger Tor (Schillerrampe), am Bahnhof und im Dichterviertel.