Umbau Hauptbahnhof (Projekt Citybahnhof)

  • 28 Mio. Euro für die Aufhübschung einer dann trotzdem zu kleinen Bahnhofshalle?


    Die vor Jahren genannte Summe von 40 Mio Euro hätte für eine größere Lösung (durchgehende Passage vom Sedelhof-Tunnel bis zum Bahnsteigtunnel auf Ebene -1 und Weiterführung bis zur Schillerstraße, Einbau von mehreren Rolltreppen und Aufzügen in der Haupthalle, durch diese Maßnahmen, Entflechtung der Warte- und Einkaufsbereiche von den Pendlerströmen).

    Wäre dann wohl eher bei 80 Mio angelangt, hätte sich dann aber eher gelohnt als die anvisierten 28 Mio, die auch noch nicht das letzte Wort sein werden.

    Ist halt, wie der mißlungene Bahnhofsvorplatz, eine vertane Chance auf bessere Infrastruktur.

    Schade drum...

  • Was den ebenerdigen Südzugang zu Gleis 1 /25 angeht:

    In den nächsten Jahren wird der ZOB Ost umgebaut/neugebaut.

    Das wäre sicher eine gute Gelegenheit, das zeitgleich zu erledigen, auch wenn unterschiedliche Bauträger (DB / Stadt Ulm) und Baufirmen daran beteiligt sind.

  • Die Nachvollziehbarkeit deiner Argumentation ist durchaus gegeben Finn. Wäre das IC Hotel ein Solitär, hätte ich mit den unterschiedlichen Fassaden kein größeres Problem. Da es sich aber sichtbar um ein untrennbares Gesamtgebilde handelt ergibt die unterschiedliche Fassadengestaltung ein unstimmiges Bild ab und ist für eine Stadt wie Ulm, um es etwas populistisch oder provokant auszudrücken unwürdig. Mindestens wird es aber den hochtrabenden Plänen der Vergangenheit nicht im Ansatz gerecht.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Das Gute am IC-Hotel: Das Gebäude gehört der UWS und damit mittelbar der Stadt. Auch wenn ich da jetzt keine vom eigentlichen Bahnhofsgebäude unabhängige Entwicklung erwarte, an dem Bau wird eine größere Lösung (wie auch immer, wann auch immer) nicht scheitern.


    Zumindest in den letzten Sachstandsberichten wurde meiner Erinnerung nach stets als größtes Hindernis bezeichnet, dass so viel betriebsrelevante Bahntechnik unter dem Bahnhofsgebäude liegt. Eine Umorganisation der Technik kam für die Bahn wohl nie in Frage.


    Über die letzten Jahre habe ich zumindest als Außenstehender das Gefühl bekommen, dass die Bahn ein eher sperriger Gesprächspartner zu sein scheint, wenn es um übergeordnete städtebauliche Projekte geht. Ich denke da an den Hauptbahnhof, aber zum Beispiel auch an die Schillerrampe, wo die Bahn wohl vollende Tatsachen schafft, oder die rumplige Lehrlingswerkstatt, die der Durchbindung der Schillerstraße im Weg steht. Vielleicht bräuchte es da mal einen Kulturwandel...

  • Vielleicht bräuchte es da mal einen Kulturwandel...

    Das Paradoxe ist, soweit ich informiert bin gab es diesen Kulturwandel....aber leider in einem für Ulm nun sehr ungünstigen Zusammenhang: Die Bahn hat noch vor wenigen Jahren alles verscherbelt an Verkehrsflächen und Bahnhöfen, das sie nur los werden konnte. Überall in der Republik wurden riesige Flächen Bahngelände bebaut oder anders entwickelt. S21 steht dafür exemplarisch, noch viel mehr aber die tausenden von kleinen Bahnhöfen in den Städtchen und Dörfern. Seit einiger Zeit hat sich das nun stark gewandelt, bis hin zum jüngsten Paukenschlag, dass keine Bahnhöfe mehr verkauft werden sollen.

  • Das Visualisierungsbild in dem Artikel gefällt mir auf jeden Fall. Ein Glasdach sowie eine Öffnung des Seitentraktes mit innenliegenden fenstern finde ich sehr gelungen. Nur von außen gefällt mir der Bahnhof nicht so. Klar es ist besser, als der Istzustand, aber doch irgendwie eine Lösung, de man den Rotstift ansieht

  • Imagefilm der Stadt:

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    Bei der Visualisierung von Innen, ist da oben im ersten Obergeschoss eine Terrasse geplant?

    Da es in Veröffentlichungen hieß, dass es sich um Aufenthaltsbereiche für Fahrgäste handelt, halte ich das für sehr wahrscheinlich.

  • Leider kann ich Herrn Czisch und von Winning da keineswegs zustimmen.

    Ein Ort für alle Verkehrsteilnehmer*innen ist der neue Bahnhofsvorplatz leider gerade nicht.

    Es gibt kein Parkhaus für Fahrräder, auch im wenig genutzten Parkhaus unterm Platz kann man sich nicht durchringen das oberste Parkdeck für Fahrräder vorzuhalten.

    Der ÖPNV muß sich mit einer rudimentären Haltestelle zufriedengeben, das Dach ist nicht durchgehend sondern der Fahrgast Wind und Wetter ausgesetzt. Desweiteren gibt es für jede Richtung nur einen Bahnsteig, da wäre das Maximum von 2 Bahnsteigen/Richtung nicht nur angemessen, sondern auch nötig gewesen. 115m Bahnsteiglänge sind für Gehbehinderte wie mich eine Lachnummer!

    Die Kritik am Bahnhofsgebäude spare ich mir, die hatte ich vor ein paar Tagen schon ausgeführt.

    Die neugebauten Unzulänglichkeiten sind jetzt für die nächsten Jahrzehnte festzementiert. Ein Prosit darauf!

  • Finn

    Hat den Titel des Themas von „Neubau Hauptbahnhof (Citybahnhof)“ zu „Umbau Hauptbahnhof (Projekt Citybahnhof)“ geändert.
  • Vorher-Nachher-Vergleich zeigt: So wird der Ulmer Hauptbahnhof umgebaut [Schwäbische+]

    Zitat

    Die Großbaustelle vor dem Ulmer Hauptbahnhof ist geschafft, die noch viel größere auf der Strecke nach Stuttgart ebenfalls. Als Nächstes ist das Bahnhofsgebäude selbst an der Reihe. Die Hoffnungen der Stadt auf einen Neubau haben sich zwar längst zerschlagen, doch auch durch den Umbau wird sich das Aussehen gewaltig verändern.

  • Abgeordneter macht Druck beim Umbau des Bahnhofs [SWP+]

    Zitat

    Vor der Eröffnung der Neubaustrecke am 9. Dezember hatte der Landtagsabgeordnete Martin Rivoir (SPD) sich in einem Brief an Bahnchef Richard Lutz dafür eingesetzt, dass der Konzern beim geplanten Umbau des Bahnhofgebäudes auch Barrierefreiheit von der Unterführung zu den Bahnsteigen herstellt. Mit der Antwort ist Rivoir nicht zufrieden. Und auch nicht mit dem Umstand, dass Lutz bei der Feier über den städtischen Fußgängersteg geleitet wurde und nicht durch die Bahnhofshalle, er den Zustand also gar nicht zu Gesicht bekam. In mehreren Schreiben legt Rivoir noch einmal nach.


    Nicht gut genug – Kommentar zum Umbau des Bahnhofs [SWP+]

    Zitat

    Der geplante Umbau des Ulmer Hauptbahnhofs wird deutliche Verbesserungen bringen. Zukunftsfähig wird er damit aber noch nicht, meint Chirin Kolb.


    Ulmer Bahnhofsgebäude bleibt ein Sorgenkind [Schwäbische+]

    Zitat

    Zu klein, zu dunkel, marode und nicht barrierefrei. Seit vielen Jahren kommen und gehen die Ärgernisse. Bald soll sich endlich etwas tun. Doch ein Problem bleibt.


    Hell hath no fury like Martin Rivoir ^^.

  • Man hat sich beim Projekt "City-Bahnhof" von der DBAG schlicht und einfach über den Tisch ziehen lassen. Es fehlen schlicht und einfach Verträge mit denen man den Konzern festnageln könnte.

    Ist das so? Ich dachte die Bahn hat einfach feste Abschreibungszyklen und nach denen sind diese Bauteile, wie die Unterführung, einfach noch zu jung für den Abriss und Neubau. Das würde dann eher darauf deuten, dass man in der Vergangenheit den Fehler gemacht hat, mit kleinem Stückwerk die Abschreibung immer weiter nach hinten zu verschieben. Aber das ist nur mein laienhafter Eindruck des Geschehens.

  • Neuer Vorstoß für Durchstich am Bahnhof [SWP+]

    Zitat

    Unter den Fraktionen und der Stadtspitze herrscht seit langem Einigkeit: Die Bahnhofsunterführung muss bis zur Schillerstraße verlängert, an die Bahnsteige und die unterirdische Passage angeschlossen werden. Dieser Durchstich ist ein dringlicher Wunsch, der bei der Deutschen Bahn (DB) bisher aber auf wenig Gegenliebe stößt. [...] Die FWG-Fraktion will dem Thema frischen Wind einhauchen. Die Stadtverwaltung soll mit der DB Verhandlungen aufnehmen, um den Durchstich zu ermöglichen, heißt es in einem Antrag. Seine politische Bedeutung erhält er mit dem folgenden Satz: „Eine finanzielle Beteiligung der Stadt würden wir mittragen.“ Die Stadt soll die Verlängerung der Passage also mitfinanzieren.

    Soweit ich das sehe, äußern alle Fraktionen grundsätzliche Zustimmung zum Vorschlag. Die SPD würde analog zu einem wohl vergleichbaren Vorhaben in Crailsheim gerne auch eine Beteiligung des Landes sehen wollen, die CDU/UfA ist hinsichtlich der Kosten bzw. der Federführung bei einem solchen Projekt skeptisch.


    Vor dem Hintergrund der anhaltend guten Finanzen der Stadt halte ich den Vorschlag auch für absolut überlegenswert. 2022 hat man einen Überschuss in Höhe von 50,7 Mio. Euro erzielt, in der Rücklage liegen nun 195 Mio. Euro bei einem stetig abschmelzenden Schuldenstand in Höhe von 83 Mio. Euro. Man könnte es sich leisten. Und es wäre ja auch tatsächlich ein Vorhaben von erheblicher, wahrscheinlich sogar primär städtebaulicher Bedeutung. Selbst für den in Raum stehenden fünften Bahnsteig könnte ich mir eine solche Beteiligung, vielleicht auch von den im RSB-Verein organisierten Kommunen, vorstellen. So lief es ja auch beim NBS-Halt Merklingen.


    Der große Wermutstropfen bleibt halt, dass der Durchstich erst so wirklich einer ist, wenn er von der Schillerstraße unterbrechungsfrei zum Albert-Einstein-Platz durchgebunden wird. Und das ist halt leider doch in weite Ferne gerückt...

  • Der große Wermutstropfen bleibt halt, dass der Durchstich erst so wirklich einer ist, wenn er von der Schillerstraße unterbrechungsfrei zum Albert-Einstein-Platz durchgebunden wird. Und das ist halt leider doch in weite Ferne gerückt...

    "Die Bahnhofsunterführung muss bis zur Schillerstraße verlängert [...] und die unterirdische Passage angeschlossen werden" würde doch aber genau das bedeuten?!?

  • Ja, das ist natürlich richtig, steht auch so im FWG-Antrag drin. Mein Kommentar war leider schlecht und verknappt formuliert: Ein richtiger Durchstich ist es erst, wenn er auf voller Länge erfolgt, von der Schillerstraße zum Albert-Einstein-Platz in den Sedelhöfen - aber das ist vor kurzem (nach meinem Verständnis) in weite Ferne gerückt, weil die Bahn das Bahnhofsgebäude sanieren und insbesondere auch die Bahntechnik, die unter der Bahnhofshalle liegt und einem Durchstich im Weg stünde, nicht verlagern will.


    Vielleicht könnte man die Sanierung des Bahnhofs und den Durchstich noch irgendwie zusammenbringen, aber was die Bahntechnik angeht, dürfte der Handlungsspielraum der Stadt begrenzt sein. Konstruktive Lösungen könnte ich mir schon vorstellen, die Bahn könnte die Technik vielleicht auch in ihrem geplanten Parkhaus an der Schillerstraße unterbringen, aber ich stelle mir den fachplanerischen Aufwand für einen Bahnknoten wie Ulm einigermaßen aufwändig und langwierig vor.


    Randbeobachtung: Das angebaute Intercity-Hotel, dessen Gebäude ja im Besitz der UWS ist, ist bereits seit Dezember 2022 aufgrund eines Wasserschadens geschlossen - voraussichtlich bis Oktober 2023, aber wer weiß.

  • Hmm, bei der FWG steht im Prinzip nur was von der Schillerstraße...

    Aber ganz ehrlich, der Mehrwert wäre überschaubar: Will ich von den Gleisen in die Weststadt muss ich jetzt hoch, dann runter. Mit Durchstich wärs halt andersrum.

    In die City muss ich aber runter, hoch, runter und nochmal hoch. Da wäre eine Verbindung ein echter Gewinn!

  • Das sehe ich im Grunde genommen auch so, wobei mit einem Ausbau der bestehenden Gleisunterführung (von der Bahnhofshalle bis Gleis 7/8) und einer Verlängerung eben dieser bis zur Schillerstraße vielleicht schon etwas gewonnen wäre. Das wäre zumindest ein gewisser Gewinn für das Dichterviertel: Mit einem Westportal, also einem kleinen Bahnhofsgebäude, erhielte es einen echten eigenen Zugang zum Bahnhof. Dieser wiederum könnte - zumindest nach meiner Vorstellung - zum Kern einer weiteren Entwicklung des Areals werden, etwa mit Taxistellplätzen, einer Bushaltestelle und einer weiteren Randbebauung der Schillerstraße auf der Fläche der drei äußersten Gleise.


    Klar ist aber auch: Erst der komplette Durchstich macht einen richtigen Unterschied aus. Bin jedenfalls gespannt, ob die Initiative eine neue Diskussion auslöst. Sind ja schließlich bald OB- und Gemeinderatswahlen...