Neubaugebiet Steinheim - Im Steinet

  • In Neu-Ulm Steinheim soll ein neues Neubaugebiet entstehen. Es befindet sich nordwestlich der Herdgasse, neben Kinderspielplatz, Kläranlage und Herdgasse.


    Der Geltungsbereich hat eine Größe von ca. 2,380 ha, wovon ca. 0,904 ha als Wohnbaufläche (allgemeines Wohngebiet) festgesetzt wird. Die übrigen Flächen werden als Verkehrsflächen (inkl. Straßenbegleitgrün, Fuß- und Feldweg) ca. 0,288 ha und Grünflächen (Fläche zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft) ca. 1,185 ha festgesetzt sowie Ver- Entsorgungsflächen ca. 0,003 ha. Des Weiteren werden öffentliche Stellplätze ausgewiesen.


    Erschließung soll 2023 kommen.



  • Es gibt - wie zu Erwarten - auch Kritik der direkten Anwohner, da diese vor 20 bzw. 10 Jahren davon ausgingen, dass Sie Randgebiet bleiben und freie Sicht haben werden. Auch gibt es Ärger, weil Anwohner der neuen Herdgasse an den Erschließungskosten (Verlängerung Herdgasse) beteiligt werden könnten.

    Und die erlaubte höhere Bauhöhe von 8,5m bzw. 9,5m wird kritisiert. Im Baugebiet Herdgasse war die Maximalhöhe mit einer Ausnahme auf ca. 6 m begrenzt.


    https://www.augsburger-allgeme…Steinheim-id56468646.html

  • 7 EFH, 5 ZFH und 2 3FH macht 23 Wohneinheiten, regelmäßig bewohnt von ~3,5 Personen macht ca. 80 Personen. Halte ich für eine ganz vernünftige und angemessene Dichte für Steinheim. Ich nehme an, bei der Ortsverwaltung liegen schon mehr Anfragen vor als es Bauplätze geben wird.


    Edit: Danke auch für die Aufbereitung der Unterlagen und den NUZ-Link - ich bin nicht der größte Fan der Neu-Ulmer Ratsinfo. Auf menschlicher Ebene kann ich die Verärgerung der zukünftigen Nachbarn nachvollziehen, die Differenz von 6 Metern zu 8,5 Metern ist nicht ohne und unverbaute Sicht ist etwas Schönes; aber der Preis für weniger Breite ist eben mehr Höhe, und städtebauliche Maßstäbe können sich durchaus im Laufe der Zeit verschieben. Wo ich einzig gar nicht folgen kann: Jeder, der unverbaute Sicht hat, hat früher mal irgendwem anders die unverbaute Sicht zugebaut.


    Einen der interessanteren Punkte in den Einwendungen fand ich, dass die zweigeschossige Neubebauung den dörflichen Charakter Steinheims mit einer Neubausiedlung à la Wiley aufweicht. Wenn ich an landwirtschaftlich geprägte, dörfliche Orte in der Region denke, dann sind in Schwaben zweigeschossige Gebäude an sich durchaus sehr üblich; eher noch würde ich die starren Vorgaben des alten Bebauungsplans für das Baugebiet Herdgasse als undörflich betrachten.

  • Einen der interessanteren Punkte in den Einwendungen fand ich, dass die zweigeschossige Neubebauung den dörflichen Charakter Steinheims mit einer Neubausiedlung à la Wiley aufweicht. Wenn ich an landwirtschaftlich geprägte, dörfliche Orte in der Region denke, dann sind in Schwaben zweigeschossige Gebäude an sich durchaus sehr üblich; eher noch würde ich die starren Vorgaben des alten Bebauungsplans für das Baugebiet Herdgasse als undörflich betrachten.

    Zumal im Ort selber große ehemalige Bauernhöfe, jetzt Wohnhäuser, oder Mehrfamilienhäuser stehen und die Gebäude an der Leibistraße (angrenzend zur Herdgasse) auch Häuser der 70ziger mit 2 Vollgeschosse und ausgebautem Dachgeschoss stehen. Der damalige Bebauungsplan für die Herdgasse, irgendwann in den 80zigern entstanden, war meiner Meinung falsch, die Häuser auf ein Vollgeschoss zu reduzieren. Zeiten ändern sich nun mal und Steinheim hat eigentlich eine sehr gute Lage. Gute Anbindung an Fernstraßen, Bahnhalt Burlafingen (wenn er irgendwann kommen sollte) und ländliche Umgebung, also ideal für junge Familien.

  • Na ja, so massenhaft Baulücken gibt es nicht, vielleicht eine gute Hand voll. Es gibt natürlich teilweise sehr große Grundstücke (ehemalige Bauernhöfe), die in den letzten Jahren innerhalb deren Verwandtschaft die Grundstücke aufgeteilt haben und da wurde dann gebaut.


    Die unbebauten Grundstücke liegen so seit Jahren brach, da die Leute natürlich nicht verkaufen wollen (wenn Sie nicht müssen) und die Grundstückpreise steigen ja. So kam der QM im neuesten Neubaugebiet (Herdgasse II) damals (2010) 130 €, jetzt wird es mit 175 € kalkuliert. Ohne Zwang und entsprechendem Gesetz kann man keinen der Besitzer verpflichten, dass Grundstück zu bebauen.

  • Im Bereich von Steinheim gibt es mehrere Bodendenkmale. Leider funktioniert die Übersicht zur Zeit nicht auf dem Geodatenbankserver der Stadt Neu-Ulm, aber im Artikel von Steinheim auf Wikipedia sind diese aufgeführt. Hauptsächlich liegen diese an der alten Römerstraße, also bei der Kirche und Strasser Weg, etc. Es gibt aber welche in der Nähe von der Kläranlage und am Buchberg. Aber bei den aktuellen Grabungen sehe ich als Laie gar nichts. Dort wo die Zettel liegen ist das Erdreich irgendwie dunkler und gefühlt lehmiger. Aber wirklich minimal.

  • Jaaaaaa... aber was sind schon paar Monate gegen zwei Jahrtausende, die jetzt ans Tageslicht werden :P

    Also heute waren mehrere Archäologen da und es wurden Münzen und Scherben aus der Römerzeit und früher gefunden. Die arbeiten, wie man es aus Reportagen kennt.


    Die sagten auch, dass es gut ein halbes Jahr dauern wird, bis sie fertig sind.

  • Wenn ich an die Grabungen beim Bau der Neuen Mitte in Ulm denke zaubert es mir immer noch ein Lächeln ins Gesicht. Archäologen und Studenten die mit ihren Pinselchen und Zahnbürsten sowie filigranen Werkzeug, welche sich besser zur Nagelpflege eignen in der Baugrube saßen und Fuge für Fuge sowie Tongefäße vom Staub befreiten und jeden Quadratzentimeter freilegten. Das war kurzweilig und fast wie Kino. Von den Behelfsbrücken über der Baugrube konnte man diesem Schauspiel sehr gut folgen, man saß praktisch in der ersten Reihe. Am Ende wurde das Ganze zwar kartiert aber doch von den Liebherr-Baugeräten zusammengeschoben.

  • Wer Lust hat, sollte Werktags, am besten Vormittags zum Neubaugebiet kommen. Die Archäologen sind mega freundlich und auskunftsfreudig. Der Kindergarten war auch schon da und durfte Scherben und so anfassen.


    Die gefundenen Sachen stammen aus einer Siedlung ca. 500-900 vor Christus. Momentan wird erst oberflächlich vermessen, so richtig gegraben wird erst später. Falls etwas besonders gefunden werden sollte, könnte das Neubaugebiet auch nicht umgesetzt werden. Die Vermutung ist, dass die Siedlung das Zentrum Richtung Leibi hatte und weiter westlich ( im Bereich der Kläranlage) auch ein jüngerer Teil ist, wo man jetzt relativ leicht auch noch Münzen finden würde.