Neubau Wohngebäude mit Café | Kurt-Mühlen-Straße, Blaustein

    https://www.blaustein.de/ratsi…system/index.php?&publish[mode]=9&publish[target]=1&publish[id]=283190&publish[id2]=10509&publish[d]=14&publish[m]=7&publish[y]=2020&publish[g]=120&publish[desc]=Gemeinderat


    So, in Blaustein geht es in der nächsten Stadtratsitzung mal wiederum konkrete Sachthemen, wenn auch das Thema Bürgerentscheid wieder auf der Tagesordnung steht.


    Am Zugang zum UNESCO-Welterbe "Steinzeitdorf", direkt neben der RAN-Tankstelle, will ein Bauträger ein Gebäude mit 6 Vollgeschossen plus Staffelgeschoss und zwei Tiefgaragenebenen verwirklichen. Im Gebäude kommen 34 WE unter. Im EG soll ein Steinzeitdorf-Cafe mit direktem Bezug einziehen. Leider konnte ich die beiden Riesenvorlagen hier nicht einfügen. Die Entwürfe finde ich gut und für das Areal und die Stadt insgesamt allemal eine große Aufwertung.

  • Finn

    Hat den Titel des Themas von „Neubau Wohngebäude mit Café | Kurt-Mühlen-Straße“ zu „Neubau Wohngebäude mit Café | Kurt-Mühlen-Straße, Blaustein“ geändert.

    Brauchst dich wegen des Links nicht grämen, die Blausteiner Ratsinfo sitzt auf einer ziemlich mäßigen Software...


    (Quelle: Stadt Blaustein; Bildrechte: Steinhoff Haehnel Architekten, GIP 20 GmbH)

    (Quelle: Stadt Blaustein; Bildrechte: Steinhoff Haehnel Architekten, GIP 20 GmbH)


    (Quelle: Stadt Blaustein; Bildrechte: Steinhoff Haehnel Architekten, GIP 20 GmbH)


    Den Entwurf an sich finde ich sehr schön. Vom Architekturbüro kommt auch die Gestaltung für die Frauenstraße 124, der hier positiv aufgenommen wurde. Mit den Ausstellungsräumen im EG für das Steinzeitdorf bekommt Blaustein dazu noch Räumlichkeiten für das Welterbe, die ansonsten angesichts des schmalen Budgets des Vereins wohl nie drin gewesen wären.


    Aber: Ich finde es schon arg, arg grenzwertig, an dieser Stelle Wohnbebauung zu realisieren. Weit und breit wohnt da niemand sonst, drumherum finden wir eine Tankstelle, einen Aldi und eine Kfz-Werkstatt im benachbarten Gewerbegebiet, ein Brückenbauwerk; jenseits der Bahngleise eine Ladenzeile mit Parkfläche, noch weiter erstmal eine Pension und einen Gewerbebetrieb, der gerade ausbaut, und dann erst mit den Höhwiesen und dem Schwenk-Areal Wohnbebauung in diesen Dimensionen. Auch Richtung Süden dauert es, bis man jenseits der B 28 Wohngebäude am Hang trifft. Und das Gebäude ist mit 7 (!) Vollgeschossen auch noch deutlich höher als alles in der näheren Umgebung.



    Auch wenn das Vorhaben mutmaßlich baurechtlich zulässig ist (sonst hätte es nicht diese Entwurfsreife erlangt), fühlt es sich an wie ein Projekt für ein Wohngebiet, das in ein Gewerbegebiet gepflanzt wurde. Ich finde das irritierend. Der Ort hätte sich für ein Gewerbeobjekt - sagen wir, einen Firmensitz mit Büros etc. - in ähnlichen Dimensionen besser geeignet.

    Als groben Klotz würde ich das nun nicht bezeichnen. Die Visualisierung im Artikel erinnert mich eher an das Casa Milà von Gaudi. Die "Randlage" empfinde ich garnicht als solche. Blaustein und Ulm/Eselsberg sind in dieser Gegend interessant miteinander verwachsen und durch diesen starken Pol könnte man auch interessante Entwicklungen in der Nachbarschaft im dortigen Blautal bekräftigen.

    Das Steinzeitdorf wird auch mal fertig sein und bestimmt Touristen anziehen, somdass da bestimmt noch reichlich Dynamik in die Randlage kommen kann.

    Gegen die Dimensionen und die Architektur habe ich nichts einzuwenden, die finde ich auch gut. Aber ich sehe den Rahmen für dynamische Entwicklungen, die das auslösen könnte, schon als arg begrenzt an. Wenn man oben noch einmal auf den Kartenausschnitt schaut, sieht man als direkte Nachbarn eine Tankstelle, eine Kfz-Werkstatt und das Steinzeitdorf, als indirekte Nachbarn noch einen Aldi und einen LIDL, je mit großen Parkierungsflächen, sowie einen Gebrauchtwagenhandel. Ich erwarte da weder in baldiger noch in ferner Zukunft nennenswerte Änderungen. Das Gebäude dürfte leider ein Satellit bleiben.