Sanierung Ludwig-Erhard-Brücke

  • Das Vorhaben wird so umfangreich, dass es einen eigenen Thread verdient.


    Warum die Ludwig-Erhard-Brücke 2021 zum Nadelöhr wird [SWP+]

    Zitat

    Die Ludwig-Erhard-Brücke wird 2021 das ganze Jahr über saniert. Für Autofahrer bedeutet das starke Einschränkungen.

    Die Planungen lassen sich auch in der Bürgerinfo nachlesen.


    Kurzum: Die Brückenkappen und die daran angebrachten Brüstungen müssen dringend ersetzt werden, weil sie (wohl wegen Baumängeln) durch Frost und Tau stark angegriffen sind und eine verkehrssichere Absturzsicherung nicht mehr gewährleistet werden kann - was schlimmstenfalls eine Vollsperrung zur Folge hätte. Um das zu verhindern, und weil die Bahn keine Sperrpause für 2022 anbieten kann, müssen sämtliche Arbeiten, bei denen die Bahn mitredet, im Jahr 2021 stattfinden. Nachdem nächstes Jahr die Kappen und Brüstungen ausgetauscht werden, soll 2011 noch der Belag folgen. Eine Visualisierung der Brücke, wie sie danach aussehen soll, kann man in diesem SWP-Artikel von 2018 sehen. Wir hatten das Thema damals kurz diskutiert.


    Bauzeitlich sollen stets drei Spuren zur Verfügung stehen, morgens/abends dabei jeweils in Stoßrichtung zwei Spuren. Ausnahme sind die Sommerferien, auf die die Bahn eine Sperrpause gelegt hat, in der man intensiver arbeiten kann; dann wird es nur eine Spur pro Richtung geben.


    Heftig sind die Kosten: 7,8 Millionen Euro, und das auch nur für eine Teilsanierung. Zum Vergleich: Für die Neubauten der Gänstorbrücke und Adenauerbrücke werden 20 bzw. 25 Millionen Euro veranschlagt. Der hohe zeitliche Druck lässt keine andere Lösung zu, der Zustand der Brücke diktiert den Zeitplan - trotzdem tut das weh.

  • Auf das die Staus in Ulm kein Ende nehmen! Die Notwendigkeit der Maßnahme steht natürlich außer Frage aber für die Erholung des Innenstadthandels nach den hoffentlich kommenden Lockdown-Zeiten ein weiterer Rückschlag. Das "Stau- und Verkehrlenkungsmanagement" hört sich gut an - ob es dann auch so funktioniert?

  • ich hoffe irgendjemand haftet für die Baumängel. Kann doch nicht sein das so gepfuscht wird. ich habe das Gefühl dass von jähr zu Jahr mehr Pfusch abgeliefert wird, nicht nur im Straßenbau...siehe die renovierten UWS-Häuser in Wiblingen in der Reutlinger Straße - Pfusch ohne Ende. ich weiß wovon ich rede, ich wohne in einem davon

  • ich hoffe irgendjemand haftet für die Baumängel. Kann doch nicht sein das so gepfuscht wird. ich habe das Gefühl dass von jähr zu Jahr mehr Pfusch abgeliefert wird, nicht nur im Straßenbau...siehe die renovierten UWS-Häuser in Wiblingen in der Reutlinger Straße - Pfusch ohne Ende. ich weiß wovon ich rede, ich wohne in einem davon

    Die Ludwig-Erhard-Brücke wurde vergangenes Jahr 31 Jahre alt.

    Wie weit und wie lange möchtest du die Gewährleistungen denn ausdehnen?

    Ich gehe davon aus daß die damals gebaute Brücke damals Stand der Technik war und auch vom Bauherrn und Eigentümer so abgenommen wurde.

  • Ich finde schon auch, dass sich kurzlebiges Bauen stärker verbreitet. Hat viele Gründe, einer z.B. der Bauhaus Stil/ Moderne. Aber auch die Ausschreibungsmethodik, die stets erzwungenermaßen dem günstigsten Anbieter den Auftrag erteilt.

    Beim Infrastrukturbau sehe ich da persönlich keine ganz so schweren Auswüchse. Ich denke der Eindruck entsteht dadurch, dass tatsächlich immer mehr Geld eingesetzt wird nach kürzeren Zeiträumen. Das kommt zum einen durch den durchgängig wachsenden Bestand wartungsaufwendigerer Infrastruktur und zum andern - ein doch recht entscheidender - dass die Fahrzeuglasten konstant zunehmen. Gerade ältere Brückenbauwerke sind dafür nicht ausgelegt worden - siehe Adenauerbrücke. So erreichen diese Bauwerke nicht ihre normal erwartbare Nutzungsdauer zwischen 50-70 Jahren. Und die Belastungen werden weiter zunehmen mit Batteriefahrzeugen auf Schiene und Straße.

  • ich hoffe irgendjemand haftet für die Baumängel. Kann doch nicht sein das so gepfuscht wird. ich habe das Gefühl dass von jähr zu Jahr mehr Pfusch abgeliefert wird, nicht nur im Straßenbau...siehe die renovierten UWS-Häuser in Wiblingen in der Reutlinger Straße - Pfusch ohne Ende. ich weiß wovon ich rede, ich wohne in einem davon

    Nach so langer Zeit ist da nichts mehr mit Regress. Das nicht mehr sanierungsfähige und mittlerweile abgerissene Parkhaus am Bahnhof in Neu-Ulm wurde keine 20 Jahre alt, da war auch niemand mehr greifbar. Ist bitter, aber leider nicht zu ändern.


    Schließe mich ansonsten Puquio voll an: Bauen ist teuer, gleichzeitig muss öffentliches Bauen quasi immer zum günstigsten Anbieter greifen. Und bei der Infrastruktur kommen Mehrbelastungen durch die Fahrzeuggewichte hinzu, die man zu den Entstehungszeiten der Bauwerke noch nicht absehen konnte.

  • Das fast 300 Meter lange Bauwerk wurde in Rekordzeit saniert [SWP+]

    Zitat

    Nach nur 16 Monaten Bauzeit und damit 5 Monate schneller als geplant ist die Ludwig-Erhard-­Brücke saniert und dem Verkehr übergeben worden. Seit Mitte Mai fließt der Autoverkehr ungehindert über die breite Gleisanlage der ICE-Strecke, jetzt ist die Sanierung ganz offiziell abgeschlossen und mit einem kleinen Festakt unterhalb der Anlage gefeiert worden.

    Bin durchaus beeindruckt, was man optisch aus dieser Brücke herausgeholt hat - hätte ich nicht für möglich gehalten. Die Unterschiede sind natürlich insgesamt eher subtil, aber die zurückhaltendere Farbgebung, der Wegfall der Geländer zwischen Fahrbahn und Fußgänger-/Radwegen sowie die feineren Außengeländer machen in der Summe durchaus etwas her. So kann das Ding dann auch dreißig weitere Jahre stehen :).