Ortskernentwicklungskonzept Einsingen

  • Für den ländlichen Ulmer Ortsteil Einsingen wurde ein Ortskernentwicklungskonzept entwickelt und mit der Einwohnerschaft diskutiert, das den alten Dorfkernentwicklungsplan von 1986 ablösen soll. Das Konzept ist in der Bürgerinfo zu finden. Einsingen hat ca. 2580 Einwohner, und der Ortskern ist das eher im historischen Sinn - der Schwerpunkt der Siedlungsentwicklung geht schon seit langem Richtung Süden bzw. Donautal / B 311.


    (Quelle: Stadt Ulm)


    Mich hat bei der (kursorischen) Lektüre erstaunt, dass Einsingen tatsächlich seit 2012 schrumpft und altert, also die klassischen Probleme des Ländlichen Raums hat - und das als Ortsteil einer Boomstadt und in direkter Nachbarschaft zu einem großen Industriegebiet. Ich will da jetzt keinem Paradigma eines allheilbringenden und alternativlosen Wachstums das Wort reden - aber erstaunlich ist es doch, gerade im Kontext der Gesamtstadt und seines Wohnraumproblems.


    Die Maßnahmen, die aus dem vorgelegten Ortskernentwicklungskonzept heraus entwickelt wurden, sind relativ zahm: Punktuelle Sanierungen oder Neubebauung kommunaler und privater Liegenschaften, Aufwertung des Bereichs entlang des Rötelbachs, Straßenraumneuordnung, gestaffelt nach kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Zeitfenstern (3, 8, 12 Jahre).


    (Quelle: Stadt Ulm)


    Fairerweise kann man vielleicht auch nicht mehr von so einem Konzept erwarten, und es ist nachvollziehbar, dass die bestehende Bürgerschaft vor allem an Verbesserungen des Ist-Zustands statt an größeren Umbauten und Neuentwicklungen interessiert ist. Und: Das größte Hindernis für echte Weiterentwicklungen im Ländlichen Raum, so auch in Einsingen, sind aktive und passive Hofstellen mit Bestandsschutz im Ortskern. Da sind die Möglichkeiten etwa bei der Verdichtung, oder allgemein bei neuer Wohnbebauung, begrenzt. Andererseits: Sollten Hofstellen wegfallen, etwa durch Aussiedlungsvorhaben, würde der Ortsteil auch interessante Flächen zur Abrundung des Ortskerns gewinnen.

  • Ohne jetzt die genauen Strukturen in Einsingen zu kennen:

    Wenn man da nur durchfährt, empfinde ich die Häuser entlang der 40er-Zone schon zum großen Teil als heruntergekommen und ungepflegt. Ist ja auch wegen des Schwerlastverkehrs sehr unattraktiv dort zu wohnen.