Kiesbaggern in der Donau,

  • Wenns nach mir ginge gehört ausbaggern von Flussbetten verboten. Reine Symptombekämpfung und dafür dann aber umso tödlicher für den Fluss. Ist ja nicht mal wie an der Elbe, dass es wirtschaftlich groß nützt. Nichtsdestotrotz danke natürlich für die Dokumentierung.

  • Wenns nach mir ginge gehört ausbaggern von Flussbetten verboten. Reine Symptombekämpfung und dafür dann aber umso tödlicher für den Fluss. Ist ja nicht mal wie an der Elbe, dass es wirtschaftlich groß nützt. Nichtsdestotrotz danke natürlich für die Dokumentierung.

    Da kann ich dir nicht zustimmen.

    Zumindest verdient die Stadt mit dem Verkauf der Kiesmengen Geld.

    Und verhindert mit dem ausbaggern im Spätherbst das Verkiesen des Flußbetts und mindert das Auftreten von Überschwemmungen in Ulm und Neu-Ulm.

  • Und verhindert mit dem ausbaggern im Spätherbst das Verkiesen des Flußbetts und mindert das Auftreten von Überschwemmungen in Ulm und Neu-Ulm.

    Das ist genau die Symptombekämpfung von der ich sprach. Die Ursachen wären sehr viel nachhaltiger anzugehen, als dieses alljährliche Prozedere. Man muss der Donau mehr Überflutungsraum außerhalb des inneren Stadtgebiets geben. Damit löst man mehrere Probleme auf einmal. 1. Wird viel CO2 in diesen Auen gebunden, 2. sind Extremhochwässer nur so zu begegnen, da viel mehr Wasser zwischengespeichert wird und so die Peaks weggenommen werden, 3. Kann nur ein Fluss lebendig sein, dem man sein Kiesgrund nicht ständig umgräbt. Die Aufwirbelungen und Vermischungen schädigen erheblich Wasserqualität und zerstört alle notwendigen ökologischen Nischen. 4. Kiesbänke gehören zu Flusslandschaften, die Flachwasserbereiche sind essentiell auch für die Flora, die das Licht braucht, schau mal an die Isar, da ist mitten in München auch der Kies, und Überraschung: Kein Hochwasser. Stattdessen noch attraktivere Naherholung, als diese Kanalisierung, wo auch kein Mensch gut ins Wasser kann usw.

  • Man muss der Donau mehr Überflutungsraum außerhalb des inneren Stadtgebiets geben

    Der Hauptwasserstrom kommt von der Iller, dort sind Renaturierungen schon seit Jahren im Gange, zB. zwischen Illertissen und Senden.

    Östlich von Ulm Donauabwärts sehe ich für Hochwasserfluträume dort kaum Möglichkeiten, erst wieder bei Elchingen/Riedheim.


    Kann nur ein Fluss lebendig sein, dem man sein Kiesgrund nicht ständig umgräbt.

    Die Ausbaggerungen finden meines Wissens nur alle 2 Jahre statt und auch nur im Bereich vor dem E.-Scharff-Haus.

    Kiesbänke gibt es zw. Illerspitze und Eisenbahnbrücke durchaus und die werden auch genutzt.

    Entlang der Iller werden solche Kiesbänke trotz Renaturierung intensiv genutzt.

  • Der Hauptwasserstrom kommt von der Iller, dort sind Renaturierungen schon seit Jahren im Gange, zB. zwischen Illertissen und Senden.

    Naja, da müsste auch viel mehr gemacht werden. Fakt ist nämlich, dass nur an bisher zwei zusammenhängenden Abschnitten einige wenige Kilometer renaturiert wurde und ansonsten die Iller als ökologisch hoch problematischer Fluss gilt. Natürlich muss da auch ran gegangen werden.

    Die Ausbaggerungen finden meines Wissens nur alle 2 Jahre statt und auch nur im Bereich vor dem E.-Scharff-Haus.

    Entlang der Iller werden solche Kiesbänke trotz Renaturierung intensiv genutzt.

    Das habe ich falsch gelesen mit jährlich. Über die genauen Bereiche kann ich nichts sagen, hab erst paar mal diese Kieshaufen gesehen, aber Deine Argumentation mit ist ja nur in nem ganz kleinen Abschnitt und auch nur ganz selten ist nicht gerade stichhaltig. Wenn man paar Schrottautos nur alle paar Jahre in nen Fluss schmeißt ist das auch nur ein kurzer lokaler Eingriff, er vernichtet trotzdem Ökosysteme und Potential überhaupt etwas besser werden zu lassen.


    Die Illerbänke sind von den Befürwortern z.B. in Vöhringen zu einem Hauptargument geworden, weil wie Du sagst, die Leute so gerne sich dort aufhalten und auch an der Isar ist das höchst beliebt. Bleibt also die Frage, warum das einer Donau nicht zugetraut wird, was in München Zentrum geht.

  • An der Donau in Ulm könnte ich mir höchstens im Bereich Friedrichsau auf Ulmer und Neu-Ulmer Seite Kiesbänke vorstellen.

    An der Iller gibt es das aber, wenn man über die Illerbrücke fährt nach Wiblingen. Wenn sie nicht überschwemmt sind ist es dort ganz nett.

    Gerade im Sommer seiht man auch Leute dort baden oder sonnen

  • Ich glaube es sollte doch gesagt werden warum das Donaukies gennant im Fachbereich "Geschiebe" überhaupt herausgeholt werden muss.

    Die Stadt Ulm als Betreiber des Kraftwerks in der Steinhäule ist für einen sicheren Betrieb verantwortlich und dazu gehört auch das garantieren eines gewissen gleichmäßigen Abflusses. Ulm ist auch der letzte Ort wohin die Iller das Geschiebe bringt. Beim Pfingsthochwasser war das zum Beispiel so eine riesige Menge das eine ca. 2 Meter hohe Bank vor dem Scharpfhaus entstand. Alle ca. 20.bis 25 Jahre muß die Donau zudem mit einem Pontonbagger und den daführ benötigten Schuten bis zur Steinhäule von ca. 200 tausent Tonnen befreit werden damit das Stück von der Herdbrücke bis zum Kraftwerk nicht verlandet. Vor dem Kraftwerk einige 100 Meter Fluß aufwerts ist der Wasserstand durch die offenen Schleusen und die starke Strömung ca. 1 Meter niedriger. Das macht dann biz zur Messstelle an der Adenauerbrücke, genannt Bad Held immerhin gute 4 bis 5 Meter Unterschied. Und gerade dieser schnelle Abfluss duch die Doppelstadt soll ja auch gesichert werden.

    Warum gerade am Scharpfhaus, es ist die letzte größere Biegung der Donau vor dem Kraftwerk, das Geschiebe wird somit an der Innenseite nach der Brücke abgelagert, kann auch dort nur über die Neu-Ulmer Dammstraße sicher abgefahren werden.


    Noch etwas zu früher. Bin ja seit meiner Kindheit vor 60 Jahren an der Donau zu Hause. Zu der früheren Zeit wurde die Donau noch mit Seilbagger und schwerer Zugschaufel ausgehoben und am Ufer hoch abgelegt. Erst ab ca. Mitte 70er Jahre fuhren die schweren Kettenbagger in die Donau hinein.

    Damals war noch die Baufirma Richard Vogel für die Aktion angestellt. Von der SWU bis zu ihrer Insolvenz. Danach jetzt seit Jahren immer Heim, was für sie spricht ist natührlich ihr Kies werk in den Auen bei Erbach und Donaustetten. Dort kann mann es gut lagern, sieben und aufbereiten zur Eigenverwendung im Straßenbau oder zum Verkauf. Früher wurde es auf Freiflächen im Industriegebiet Donautal gelagert. Bei der letzten großen Baggeraktion zur Steinhäule wurde das Kies Geschiebe an der Steinhäule mit Schuten wieder in die Donau gekippt dann mit einem großen Seilbagger wieder herausgeholt, abgefahren gelagert und aufbereitet im Beton und Plattenwerk bei der dortigen Kläranlage.

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    "Die beste Methode das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken." ( Jonathan Swift )

  • Über die genauen Bereiche kann ich nichts sagen, hab erst paar mal diese Kieshaufen gesehen, aber Deine Argumentation mit ist ja nur in nem ganz kleinen Abschnitt und auch nur ganz selten ist nicht gerade stichhaltig. Wenn man paar Schrottautos nur alle paar Jahre in nen Fluss schmeißt ist das auch nur ein kurzer lokaler Eingriff, er vernichtet trotzdem Ökosysteme und Potential überhaupt etwas besser werden zu lassen.

    Sorry, aber mit so einer abwegigen Argumentation können wir am Gänstor auch einen Öltanker auf Grund laufen lassen...

  • Sorry, aber mit so einer abwegigen Argumentation können wir am Gänstor auch einen Öltanker auf Grund laufen lassen...

    Das eine ist vergleichbar ökologisch, da Rost und Gummiteile nur lokal schädigen, wie eine Ausbaggerung, Dein Öltanker würde hunderte Kilometer verschmutzen. Wer hier also abwegiger argumentiert ist eigentlich recht offensichtlich. Zudem hinken Vergleiche immer zu einem kleineren Teil, Deiner hier aber ist zum Kopfschütteln.

  • Ich glaube es sollte doch gesagt werden warum das Donaukies gennant im Fachbereich "Geschiebe" überhaupt herausgeholt werden muss.

    Die Stadt Ulm als Betreiber des Kraftwerks in der Steinhäule ist für einen sicheren Betrieb verantwortlich und dazu gehört auch das garantieren eines gewissen gleichmäßigen Abflusses. Ulm ist auch der letzte Ort wohin die Iller das Geschiebe bringt. Beim Pfingsthochwasser war das zum Beispiel so eine riesige Menge das eine ca. 2 Meter hohe Bank vor dem Scharpfhaus entstand. Alle ca. 20.bis 25 Jahre muß die Donau zudem mit einem Pontonbagger und den daführ benötigten Schuten bis zur Steinhäule von ca. 200 tausent Tonnen befreit werden damit das Stück von der Herdbrücke bis zum Kraftwerk nicht verlandet. Vor dem Kraftwerk einige 100 Meter Fluß aufwerts ist der Wasserstand durch die offenen Schleusen und die starke Strömung ca. 1 Meter niedriger. Das macht dann biz zur Messstelle an der Adenauerbrücke, genannt Bad Held immerhin gute 4 bis 5 Meter Unterschied. Und gerade dieser schnelle Abfluss duch die Doppelstadt soll ja auch gesichert werden.

    Was ich nicht verstehe, warum sollte ein Flussbett verlanden? Es gibt ja stetigen Abfluss, der auch an Engstellen deutlich an Kraft, weil Geschwindigkeit gewinnt. Legt sich also an einer Stelle zu viel ab, steigt die Strömung und nimmt bei angenommener guter Uferbefestigung in der Stadt den Kies auch wieder mit. Ich kann nachvollziehen, dass das Kraftwerk diese Mengen nicht verträgt, weswegen in der Iller ja auch ein neuer Typ Kraftwerk gebaut wird, der den Kies einfach durchlässt.

  • Also eigentlich ist ein Flusslauf über längere Zeit nie Konstant. Ein Fluss ändert im Laufe der Zeit seinen Flusslauf, so entstehen dann auch so Altarme.

    Zumindest wenn der Fluss sich selbst überlassen wird kann das so geschehen

  • Ist einfach, bekanntlich bewegen sich die Steinchen am Boden daher der Name Geschiebe und an Kraftwerken wie in der Steinhäule geht es am Boden durch die Kraftwerks oder Staumauer nicht mehr weiter. Also lagert sich das ganze von dort den Fluß hinauf ab. Die Steincgen springen doch nicht über die Mauer. :) Einen freien Abfkuss gibt es dort nicht mehr

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  • Das eine ist vergleichbar ökologisch, da Rost und Gummiteile nur lokal schädigen, wie eine Ausbaggerung, Dein Öltanker würde hunderte Kilometer verschmutzen. Wer hier also abwegiger argumentiert ist eigentlich recht offensichtlich. Zudem hinken Vergleiche immer zu einem kleineren Teil, Deiner hier aber ist zum Kopfschütteln.

    Mir geht es da wie dir.

    Anhand deiner Argumentation scheinst du nicht so recht zu wissen wie das an der Donau funktioniert und was unter Wasser passiert.

    Wen ich mich bei einem Thema nicht auskenne dann kommentiere bestimmte Threads halt nicht.

  • Ist einfach, bekanntlich bewegen sich die Steinchen am Boden daher der Name Geschiebe und an Kraftwerken wie in der Steinhäule geht es am Boden durch die Kraftwerks oder Staumauer nicht mehr weiter. Also lagert sich das ganze von dort den Fluß hinauf ab. Die Steincgen springen doch nicht über die Mauer. :) Einen freien Abfkuss gibt es dort nicht mehr

    Das meinte ich nicht, dass das alte Kraftwerk sich zulegen kann ist logisch, aber auch da gibts doch diese im Forum vorgestellte Lösung. Nein, Deine Aussage war doch, dass sich das Flussbett schon weiter vorne komplett zusetzen würde und damit der Abfluss nicht mehr da wäre oder habe ich da was misverstanden?


    Aki Ja genau aber in der Innenstadt hat man ja eine gewisse feste Engstelle, das sollte also doch immer gut durchspült sein und nicht vollständig verstopfen.

  • Dazu noch,. Das eine ist wie das andere, viele lokale Sauereien haben den Efekt oder das Ergebnis wie eine große. :(


    Das eine ist vergleichbar ökologisch, da Rost und Gummiteile nur lokal schädigen, wie eine Ausbaggerung, Dein Öltanker würde hunderte Kilometer verschmutzen. Wer hier also abwegiger argumentiert ist eigentlich recht offensichtlich. Zudem hinken Vergleiche immer zu einem kleineren Teil, Deiner hier aber ist zum Kopfschütteln.

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  • Zitat poquio

    Das meinte ich nicht, dass das alte Kraftwerk sich zulegen kann ist logisch, aber auch da gibts doch diese im Forum vorgestellte Lösung. Nein, Deine Aussage war doch, dass sich das Flussbett schon weiter vorne komplett zusetzen würde und damit der Abfluss nicht mehr da wäre oder habe ich da was misverstanden?



    Sagen wir es so. Würden wir das baggern über 10 Jahre ausetzen würde vor dem Scharpfhaus eine schöne Kiesbank enstehe, aber kein Berg der immer höher wird. Das gesamte geht dann aber ja weiter immermehr Richtung Steinhäule dann wäre Schluss.. Also würde mit der Zeit eine längere Aufhäufung des Kieses entstehen von der Herdbrücke langsam Abwärts.

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  • Sagen wir es so. Würden wir das baggern über 10 Jahre ausetzen würde vor dem Scharpfhaus eine schöne Kiesbank enstehe, aber kein Berg der immer höher wird. Das gesamte geht dann aber ja weiter immermehr Richtung Steinhäule dann wäre Schluss.. Also würde mit der Zeit eine längere Aufhäufung des Kieses entstehen von der Herdbrücke langsam Abwärts.

    Ja das sehe ich ein, deswegen wäre es eine gute Lösung, falls diese ökologischen Kraftwerke sich durchsetzen, auch an dieser Stelle solche zu errichten. Für den Fluss wäre wahrscheinlich das Ausbaggern bis dahin vor dem Wehr besser, da dort eh das Wasser parktisch steht und damit kaum für Tiere und Pflanzen attraktiv ist. Dafür wären dann die Abschnitte davor wieder attraktiver.

    Ich bin nur Laie, aber als Laie darf ich mir einen vitalen Fluss wünschen ohne dauernde Eingriffe. Technisch gibt es fast immer Lösungen, oft scheitert es eher daran, dass der Wille fehlt. Wir verstoßen übrigens mit Unseren Gewässern gegen EU-Recht, weil Wir eben genau solche Probleme nicht angehen.