Wohnprojekt "Curd" Wiley Nord

Dass diese gemeinschaftlichen Wohnprojekte auch vom Baustoff häufig Verantwortung übernehmen ist schon toll. Wollen wir das ganze CO2 auch irgendwann wieder aus der Atmosphäre haben, bietet sich der Bausektor als Kohlenstoffsenke geradezu an.

Das Ding heißt tatsächlich "Curd" - nach Curd Jürgens, dem Namenspaten ist für die entsprechende Straße im Wiley-Nord, wo das Gebäude hochgezogen wird. Die SWP hatte da einen Buchstabendreher drin. Zitat aus dem Artikel:

Zitat

Die Gruppe hat sich in einer Planungsgesellschaft zusammengeschlossen und treibt das Projekt voran. Grundgedanke sei nicht nur, für unterschiedlich geprägte und unterschiedlich alte Menschen Wohnraum unter einem Dach zu schaffen – es gehe um mehr. Es gehe um echte Gemeinschaft, um gegenseitige Unterstützung, um Begegnungen. „Beiläufige Gemeinschaft“ sei das Stichwort, sagt Greiner: im Waschraum, der sich auf dem Dach befindet, in den Laubengängen, den Dachgärten oder im großzügigen Eingangsbereich mit Kaffeemaschine und Sitzbänken. [...]

Freilich macht der Gemeinschaftsraum auch „absichtliche Gemeinschaft“ möglich, gerne auch mit der Nachbarn: Dort können – wenn die Pandemie irgendwann handhabbar ist – Geburtstage gefeiert, Kurse abgehalten, Kinder betreut werden. Zur Verfügung stehen 200 Quadratmeter, auch Homeoffice-Arbeitsplätze soll es geben. Carsharing versteht sich von selbst: „Nicht jeder muss ein eigenes Auto haben.“

Man muss schon viel Wille, Geduld und auch etwas Mut haben, um so ein Projekt mit so vielen Beteiligten durchzubringen. 30 Parteien, 16 Millionen Euro Baukosten. Nachbarschaften sind ja oft nicht eben für ihre innigen Beziehungen bekannt. Kann durchaus sein, dass die gemeinsame Lebenseinstellung hier als Klammer taugt, um das Projekt zusammenzuhalten.