Neubau Pressehaus (NPG) | Olgastraße

  • Am 15. Dezember 2020 wurde im Fachbereichsausschuss Stadtentwicklung, Bau und Umwelt ein Vorhaben der Neuen Pressegesellschaft (NPG) vorgestellt, dem Verlag hinter der Südwest Presse mit dem sehr präsenten Hauptsitz an der Ecke Olgastraße/Frauenstraße.



    Dabei ging es zunächst nicht um beschlussreifes Vorhaben, sondern darum, die städtebaulichen Rahmenbedingungen abzustecken. Die NPG plant, westlich des bestehenden Pressehauses einen neuen Unternehmenssitz zu errichten, in dem alle über das Stadtgebiet verteilten Organisationseinheiten unterkommen sollen. Angestrebt wird dabei auch, das Grundstück der HEM-Tankstelle aufzukaufen und mit in die Entwicklung einzubeziehen. Baustart soll 2022 sein, als Kosten werden 30-40 Mio. Euro aufgerufen.


    Die Verwaltung schlägt im Sinne der Rahmenbedingungen eine fünf- bis sechsgeschossige Blockrandbebauung vor, die Gemeinderäte haben sich dem angeschlossen. Als Herausforderung wird dabei gesehen, die Mächtigkeit eines solchen Blocks architektonisch gut zu lösen.

    (Quelle: Stadt Ulm)


    Ich finde das Vorhaben ausgesprochen spannend. Die NPG will offensichtlich nicht nur einfach einen Erweiterungsbau hinstellen, sondern einen Hauptsitz, bei dem die Architektur Teil der Unternehmenskommunikation sein soll:


    Zitat
    Die NPG beabsichtigt im Planungsgebiet einen bedarfsgerechten, zukunftsfähigen und repräsentativen Neubau zu errichten. Die unternehmensstrategische Ausrichtung der NPG sieht vor, verschiedene Dienste und Organisationseinheiten zu zentralisieren. Hierfür soll der Standort Ulm erhalten bleiben und auf dem Entwicklungsgrundstück die Zentrale der Unternehmensgruppe entstehen. Das maximal flexible und identitätsstiftende Verlagsgebäude soll mit den neu entstehenden Arbeitswelten den organisatorischen Wandel bestmöglich unterstützen.

    Die NPG wünscht sich eine zeitgemäße architektonische Gestaltung (Formensprache, Materialität, Gliederung etc.) in Verbindung mit einem hohen Maß an Funktionalität (Barrierefreiheit, Andienung etc.) und Flexibilität zur Unterstützung der Unternehmensprozesse. Der zukünftige Baukörper soll den Anforderungen an die Bürostrukturen durch seine Grundrissgeometrie und flexible Aufteilungsmöglichkeiten Rechnung tragen.


    Bisschen viel Lyrik, aber die zentralen Begriffe hier sind repräsentativ - identitätsstiftend - zeitgemäße architektonische Gestaltung. Ich denke, wir können da schon leise auf ein kleines Highlight hoffen. Umso mehr, wenn die NPG auch über das Grundstück der Tankstelle verfügen kann, denn dann ließe sich eine wunderbar präsente Adresse an der Ecke Olgastraße/Keplerstraße realisieren.


    In der Beschlussvorlage steht allerdings nichts dazu, was aus dem Bestandsgebäude an der Frauenstraße und seinen Anbauten werden soll. Schaut man auf die Karte, kann man aber schon erahnen, dass Nutzungen plus X samt und sonders auch in einem Neubau Platz finden würden und der Komplex damit obsolet. Laut SWP-Artikel zur Sitzung soll auch noch nicht klar sein, wie es mit dem alten Pressehaus weitergeht; ich kann mir aber vorstellen, dass man diese Fläche zur Refinanzierung nutzt. Ob eigenentwickelt oder an einen Entwickler verkauft, die Fläche eignet sich prima für eine gute, städtische Wohnbebauung.

  • Finn

    Hat den Titel des Themas von „Neubau Bürogebäude (NPG) | Olgastraße“ zu „Neubau Pressehaus (NPG) | Olgastraße“ geändert.
  • "....

    In der Beschlussvorlage steht allerdings nichts dazu, was aus dem Bestandsgebäude an der Frauenstraße und seinen Anbauten werden soll. Schaut man auf die Karte, kann man aber schon erahnen, dass Nutzungen plus X samt und sonders auch in einem Neubau Platz finden würden und der Komplex damit obsolet. Laut SWP-Artikel zur Sitzung soll auch noch nicht klar sein, wie es mit dem alten Pressehaus weitergeht; ich kann mir aber vorstellen, dass man diese Fläche zur Refinanzierung nutzt. Ob eigenentwickelt oder an einen Entwickler verkauft, die Fläche eignet sich prima für eine gute, städtische Wohnbebauung.

    Ja, der alte Sitz des Pressehauses mit den Gebäuden im Hof zur Neithardstraße bieten sich geradezu für eine verdichtete Wohnbebauung an, allerdings ist Rücksicht auf das Ensemble der Wieland-Villa mit ihren Anbauten zu nehmen. Davon wird sich die NPG nicht trennen und sie stehen unter Schutz. Für einen Privaten sind das dann oft zu viele Einschränkungen, um dem maximalen Erlös zu erwirtschaften. Ich meine auch, dass der NPG zur Schaffnerstraße noch zwei ältere Gebäude gehören. Insofern würde sich nach dem Umzug eine komplette Neubebauung im Bereich Frauen-/Schaffner-/Neithardstraße zur Refinanzierung anbieten.

  • Ja, das stimmt, die Wielandvilla und ihre Nebengebäude schränken die "Nutzbarkeit" im Sinne der potentielle vermarktungsfähigen Bruttogeschossfläche schon ein. Aber da hätte ich jetzt nicht die ganz große Furcht davor. Zum NPG-Gelände gehören auch große Schotterflächen, die nur zum Abstellen von Fahrzeugen genutzt werden. Wenn man die entwickelt, könnte man mit Zugeständnissen an den gewissermaßen nicht "verwertbaren" Villa-Teil leben, schätze ich.



    Städtebaulich sehe ich hier sogar eine Chance, die so ein bisschen im Schatten der Aufmerksamkeit schlummernde Wieland-Villa für die Öffentlichkeit erfahrbar zu machen. Man kriegt die Villa ja quasi nur im Vorbeifahren mit. Den Innenhof habe ich beispielsweise noch nie persönlich gesehen, nur auf Luftaufnahmen. Ein gutes Architekturbüro könnte sicherlich das Ensemble dezent baulich abrunden und eine mit der Villa harmonisierende, verdichtete Wohnbebauung im restlichen Areal realisieren. Wäre keine leichte, aber sicherlich eine reizvolle Bauaufgabe.

  • Hierzu noch passend dieses Video der Stadt Ulm.


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    Quelle: YouTube / Stadt Ulm

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Sag ich ja! 😉 Wäre jedenfalls sehr wünschenswert. Setze schon auf eine weitere architektonische Aufwertung in dieser Ecke durch den Neubau.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Hallo besteht noch die Möglichkeit das man das Gebäude so plant das die Straßenbahn auf ihre eigene Trasse fährt? Links,rechts eine PKW Fahrbahn entsteht. Wenn man gerade durch den Abriss Platz hat. Am besten die Tankstelle auch abreißen aber das wird bestimmt nicht einfach. Oder so planen das , wenn die Tankstelle später weg kommt, das dann Platz für die Straßenbahn da ist?

  • Hallo besteht noch die Möglichkeit das man das Gebäude so plant das die Straßenbahn auf ihre eigene Trasse fährt? Links,rechts eine PKW Fahrbahn entsteht. Wenn man gerade durch den Abriss Platz hat. Am besten die Tankstelle auch abreißen aber das wird bestimmt nicht einfach. Oder so planen das , wenn die Tankstelle später weg kommt, das dann Platz für die Straßenbahn da ist?

    Meiner Meinung nach reicht die Breite der Strasse völlig.

    Wenn nötig hat halt der MIV nur noch eine Fahrspur/Richtung zur Verfügung.

    Das wird ja derzeit weiter westlich in Richtung Theater mit den neuen Abbiegespuren so umgesetzt.

  • Hallo besteht noch die Möglichkeit das man das Gebäude so plant das die Straßenbahn auf ihre eigene Trasse fährt? Links,rechts eine PKW Fahrbahn entsteht. Wenn man gerade durch den Abriss Platz hat. Am besten die Tankstelle auch abreißen aber das wird bestimmt nicht einfach. Oder so planen das , wenn die Tankstelle später weg kommt, das dann Platz für die Straßenbahn da ist?

    Von den reinen Abläufen her besteht da keine Möglichkeit mehr, der vorhabenbezogene Bebauungsplan ist durch. Ich glaube aber auch nicht, dass die Stadt so ein Vorhaben verfolgt hätte, also eine separate ÖPNV-Trasse und links und rechts davon jeweils zwei MIV-Spuren zu schaffen. Ich erwarte da wie ABC eher, dass man perspektivisch irgendwann die Reduktion der Olgastraße auf je eine MIV-Spur je Fahrtrichtung diskutieren wird.