Radweginfrastruktur in Ulm, Neu-Ulm und der Region

  • Was hindert Radfahrer daran, gerade im Bahnhofsbereich, wo der Verkehr angesichts der Menschenmassen eh beruhigt sein sollte und wo es keine großen Kreuzungen oder ähnliches gibt, die Straße zu nutzen?

    Die Autos, die einen anhupen und den Hintern abfahren...

    Die sogenannten Radfahrstreifen werden z.B. vor dem Hotel von Lieferanten und Gästen mit Autos gnadenlos zugeparkt.

    Das war aber alles abzusehen weil das ja stillschweigend hingenommen wurde von Planern und Stadt.


    Alles für den MIV!

  • Die Autos, die einen anhupen und den Hintern abfahren...

    Die sogenannten Radfahrstreifen werden z.B. vor dem Hotel von Lieferanten und Gästen mit Autos gnadenlos zugeparkt.

    Das war aber alles abzusehen weil das ja stillschweigend hingenommen wurde von Planern und Stadt.


    Alles für den MIV!

    Genau das. Man wird angehupt. Wenn man dann nicht auf der Seite ist wird angeschoben. Bekommt dann schlimme Worte an den Kopf geworfen.
    Das Schlimmste war bisher ein Spiegel an meinem Ellenbogen.

  • Trotz Kritik: Radweg bleibt erstmal, wie er ist [SWP+]

    Zitat

    Die neue Radwegführung auf der Innenstadtseite der Friedrich-Ebert-Straße sorgt für Kritik. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) und die Initiatoren des Fuß- und Radentscheids haben bemängelt, dass der Radweg zu schmal und die Pfostenreihe an der falschen Stelle gesetzt sei, nämlich zwischen Fuß- und Radweg anstatt zwischen Fahrbahn und Radweg. Denn jetzt halten oder parken oft Autos auf dem Radweg. Auch Stadtrat Martin Rivoir (SPD) setzte sich dafür ein, die Situation für Radfahrende zu verbessern: Die Pfosten sollten versetzt werden, forderte er. Sie bleiben aber erst einmal, wo sie sind. Das geht aus der Antwort von OB Gunter Czisch an Rivoir hervor.


    Keine gute Lösung an der Friedrich-Ebert-Straße – ein Kommentar [SWP+]

    Zitat

    In der Friedrich-Ebert-Straße am Bahnhof müssen alle Verkehrsteilnehmer aufpassen. Der neue Radweg macht es Radlern aber unnötig schwer, meint Chirin Kolb.

  • Das ist leider so, war auch nicht anders zu erwarten...

    In der Olgastrasse wurden an der Theaterkreuzung nur ein paar Radpiktogramme auf die rechte Fahrbahn gepinselt anstatt die Fahrspur zu sperren und einen richtigen Radweg anzulegen.

    Ganz toll gemacht... :(

  • Dafür sollen nun neue Radverkehrsführungen in der Münchner Straße und im Weinbergweg (zwischen Ruländerweg und Kelternweg) beschlossen werden. Die entsprechenden Pläne sind in der Bürgerinfo einsehbar:

    Ich konnte die Pläne leider nur kursorisch überfliegen, aber mir scheint, als ob man sich in der Münchner Straße zu einer Lösung zu Gunsten der Radfahrenden (und damit zu Ungunsten des MIV) durchringen konnte. Hat jemand mehr Muße, da mal drüberzuschauen?

  • Zumindest im Weinbergweg sehe ich nicht viel davon, die Strasse wird momentan wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt.

    Was die Pläne angeht: Selbst dort sind nur Radfahrstreifen vorgesehen die auch vom MIV überfahren werden können.

    Verbesserung stelle ich mir anders vor.

  • Was die Pläne angeht: Selbst dort sind nur Radfahrstreifen vorgesehen die auch vom MIV überfahren werden können.

    Bei den zuletzt hier im Forum diskutierten Fahrradprojekten scheint das fast schon die Regel zu sein, so wurden am Bahnhof ja extra die Poller so plaziert, dass der Fahrradstreifen teil der Verkehrsfläche mit dem Auto ist. Auch bei der Münchner Straße lese ich in den Planungen nur von einer Trennung mittels "Frankfurter Hut", was meines Erachtens nicht darauf hindeutet, dass die Verkehrsfläche der Fahrradfahrer baulich bedeutend abgetrennt wird.


    Hat man hier Angst, dass in ein paar Jahren das Pendel zurückschlägt und man dann all die abgetretenen Verkehrsflächen wieder dem Auto rückwidmen können muss?





    Welche Effekte ergeben sich dadurch jedoch auf die Nachfrage?

    Die u.a. psychologischen Effekte wurden bereits in Beitrag #19 f. hier im Strang angeschnitten, jedoch hat die unzureichende Trennung noch weitere erhebliche Nachteile: Die Vorbilder Dänemark und Niederlande setzen recht gerne auf eine bauliche Trennung, weil damit die Sicherheit erhöht wurde. So werden in Kreuzungen die Autos gezwungen auf das erhöhte Niveau der Fahrradstrecken zu fahren und nicht - wie in Deutschland üblich, dass Fahrradfahrer und Fußgänger ständig aufwärts und abwärts gehen/fahren, um Einfahrten und Fahrbahnen für Autos zu überqueren.

    Die halbherzige Trennung führt zudem dazu, dass im Winter viele dieser Strecken erschwert nur von Schnee und Eis befreit werden können. Oftmals erfolgt eine klare Priorisierung der Straße, wodurch deren Schneeanfall erstmal beim Fahrradweg landet, und dann -im Falle besagter halbherziger Hütchen, Poller etc- dort auch nur schwer wieder entfernt werden kann.

    Auch düfte eine dauerhafte bauliche Trennung den Fahrradfahrern vermitteln, ähnlich zum Effekt der baulichen Wirkung einer Straßenbahnschiene im Vergleich zur Bushaltestelle, dass diese Verkehrsverbindung verlässlich auch in 5 Jahren noch zur Verfügung steht und man darauf seinen Alltag aufbauen kann.

  • Sehe das ganze ebenfalls etwas kritisch. Es scheint als wollte man in der Münchner Straße die günstigste Lösung umsetzen und das ist nun mal die bei der man einfach mit etwas Farbe eine Trennung markiert und Frankfurter Hüte aufschraubt. Das führt auch zu der komischen Situation, dass der verbleibende Fahrstreifen zum Teil rund 4-5m breit ist. Man hätte also pro Richtung auch 1-2m zusätzlich wegnehmen können und eine richtig begrünte Mittelinsel schaffen können und nicht nur diesen schmalen streifen. Zwischen Löfflerstraße und Kreuzung Gänstorbrücke ist zwar fast unendlich viel Platz zur Verfügung, allerdings packt man den Radfahrer auf ganzer Strecke auf die Busspur. Hier wird sich sowohl der langsamere unsicher fahrende Radler wie auch der Busfahrer riesig freuen, wenn der Bus mit 15 km/h rumschleichen muss und dem Radler druck macht...

    Man macht hier etwas für den Radverkehr bzw. Umweltverbund ja, allerdings wieder nur halbherzig.

    Als Beispiel wurde ja schon der Bahnhofsplatz angesprochen wo das ähnlich geschehen ist, hier gab es auch für Radfahrer, Fußgänger und ÖV etwas Verbesserung, aber an den richtigen Wurf wollte oder traute man sich nicht ranzugehen.

  • Da sind Wir hier im Forum ja schon recht weit im Denken, wenn ich gleich an meinen Beitrag #3 hier erinnern darf, der sogar bis zum europäischen Maßstab den Bogen spannt :)


    So sieht ein Fahrradschnellweg innerhalb Londons übrigens aus:

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  • So geht es mit dem Ausbau des Radwegenetzes voran [Schwäbische+]

    Zitat

    Das Verkehrsministerium in Stuttgart gab kürzlich bekannt, dass Kommunen nun auch Radschutzstreifen entlang von Land– und Bundesstraßen einrichten dürfen. Radschutzstreifen entstehen auf der schon vorhandenen Fahrbahn und werden lediglich durch weiß gestrichelte Linien abgegrenzt. Welches Potenzial für die Planungen im Alb–Donau–Kreis steckt in der neuen Regelung? Die „Schwäbische Zeitung“ hat beim Landratsamt Alb–Donau–Kreis nachgefragt.

    Kurz: Der ADK sieht kein großes Potential ("Diese Option hat den Charakter einer Notlösung. Sie kann einen separaten Radweg nicht ersetzen und ist auch keine flächendeckende Lösung, [...]."). Interessanter ist die Aussage, dass der Kreis sich bei den touristischen Radwegen schon ganz gut aufgestellt sieht und mehr Fokus auf die Alltagsradwege legen will, vor allem im nördlichen Kreisgebiet.


    Bei dem Stichwort fällt mir ein, einmal in Beimerstetten eine große Plakatwand gesehen zu haben, die einen Radweg Altheim-Ulm forderte. Online findet man dazu diese Petition.

  • Zwei Nachrichten:


    1. Landkreise wollen den Radverkehr verbessern [SWP+]

    Zitat

    Radfahren soll noch attraktiver werden. Dafür tun auch die Landkreise einiges. So hat der Kreis Neu-Ulm nun sein Radverkehrskonzept vorgestellt. Der Alb-Donau-Kreis wird seine Radwegekonzeption aus dem Jahr 2017 fortschreiben.

    Im LK Neu-Ulm steht das Radverkehrskonzept vor der Finalisierung. Ein Fachbüro hat gut 300 Problemstellen identifiziert, die zusammen mit weiteren Handlungsempfehlungen dem Landkreis und den Kommunen vorgelegt werden sollen. Im Alb-Donau-Kreis wurde indes beschlossen, das seit 2017 gültige Radverkehrskonzept fortzuschreiben. Einige Vorhaben scheitern allerdings am Flächenerwerb.


    2. Zentrale Fahrradstrecken: Ihre Meinung ist gefragt [Stadt Ulm]

    Zitat

    Das Team FahrRad der Stadt Ulm ermittelt derzeit ein Hauptroutennetz für den Radverkehr in Ulm. Es soll sich an den tatsächlichen Verkehrsströmen orientieren und möchte die Meinungen und Kritik der Radlerinnen und Radler berücksichtigen. Vom 17. April bis 14. Mai 2023 können die Bürgerinnen und Bürger auf einer Online-Karte beliebig vielen Stellen auf den Routen markieren und nach verschiedenen Kriterien bewerten.

    Die Beteiligung ist auf https://beteiligedich.ulm.de erreichbar.

  • Muss man das Auto verdrängen, um Radfahren zu fördern, Herr Fisch? [SWP+]

    Zitat

    Auto, Fahrrad, ÖPNV, zu Fuß: In einer Stadt ist Bewegung alles – doch der Raum auf und an Straßen ist begrenzt. Wie kann Ulm das lösen? Ein Gespräch mit Torsten Fisch, Leiter der Abteilung Mobilität der Stadt.

    Wer es lesen kann: Interessantes Interview. Herr Fisch äußert sich mit (nach meiner Einschätzugn) ausgewogenen und realistischen Einschätzungen als Praktiker, der teils auch mal abstrakte politische Ziele in die Umsetzung bringen muss.

  • Gute Resonanz auf Online-Umfrage zu neuen Radwegen [SWP+]

    Zitat

    Elf Fahrrad-Hauptrouten für Ulm – die hat das Team Fahrrad der städtischen Abteilung Mobilität vordefiniert. Das Team wollte zu seinen Vorschlägen die Meinung der Nutzerinnen und Nutzer wissen und hatte eine Online-Befragung initiiert, die jetzt zu Ende gegangen ist. Die Resonanz war erfreulich: „Wir haben nicht damit gerechnet, dass sich so viele Leute beteiligen“, sagt Ilka Eusemann vom Team Fahrrad. Die Vorschläge für die Hauptrouten betreffen das ganze Stadtgebiet, wie die interaktive Karte zeigt. Dort sind die Routen farblich markiert: Manche entsprechen bestehenden Fahrradwegen und führen sie weiter, andere entwickeln neue Wegeführungen.


    Großes Interesse an Online-Umfrage zu Radwegen in Ulm [SWR]

    Zitat

    Die Stadt Ulm will ihr Radwegenetz verbessern und hat dafür Mitte April online eine Umfrage gestartet. Am Sonntag ging der Befragungs-Zeitraum zu Ende. Eine erste Bilanz der Stadt zeigt nun, dass überraschend viele Menschen an der Befragung teilgenommen haben. Die Auswertung selbst wird allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

    2.000 Pins und 600 Kommentare... nicht schlecht.

  • Fachleute empfehlen Radschnellweg – aber nur von Ulm bis Senden [NUZ]

    Zitat

    Radschnellwege gelten als Königsklasse der Radinfrastruktur. Mit im Idealfall vier Meter breiten Fahrbahnen, soll der Alltagsradverkehr direkter, schneller und sicherer geführt werden. Ein solcher Korridor von Blaustein über Ulm und Neu-Ulm nach Illertissen ist bei einer Machbarkeitsstudie untersucht worden. Die kommt zu einem sehr guten Ergebnis – allerdings mit einer Einschränkung.