Neubau Hauptsitz Südwestmetall Ulm | Zeitblomstraße/Neutorstraße

  • Die Bezirksgruppe Ulm des Arbeitgeberverbands Südwestmetall strebt einen Neubau im Theaterviertel an, an der Ecke Zeitblomstraße/Neutorstraße - was allerdings noch unter Vorbehalt der Zustimmung im Hauptausschuss am 11.11.2021 steht. Näheres ist der Bürgerinfo zu entnehmen, denn noch vor der Entscheidung im Hauptausschuss sollen im Bauausschuss die grundsätzliche städtebaulichen Eckpunkte einer solchen Bebauung festgelegt werden.



    (Quelle: Stadt Ulm)


    Südwestmetall plant einen Sechsgeschosser mit 4.000 qm BGF, ein Drittel zur Selbstnutzung und zwei Drittel zur Vermietung. Plusenergiehaus nach DGNB-Platin-Standard, Entwurf per Planungswettbewerb. Im EG sind ein Veranstaltungsraum und Präsentationsflächen vorgesehen. Die Stadtverwaltung hat vom Grundstück, auf das Südwestmetall scharf ist, schon entsprechende Flächen für Gehwege, Fahrradwege und Baumstandorte herausgeschnitten und will eine Blockrandbebauung mit Brandwänden an den seitlichen Abschlüssen vorschreiben, damit die weitere Bebauung nahtlos fortgeführt wird, sowie eine unbebaute Fläche als Teil eines zukünftigen Innenhofs im Block sowie eine Dachbegrünung und Photovoltaik - das volle Programm halt ^^ .


    Die Stadt wäre bereit, auf das eigentliche Ziel eines hohen Wohnungsanteils im Viertel an dieser Stelle zu verzichten - wäre ich aber auch, sollen die Metaller ruhig Lärmfänger zur Neutorstraße hin spielen.

  • Überraschende Entwicklung im Ulmer Theaterviertel: Südwestmetall plant Neubau [SWP+]

    Zitat

    Bei der Stadtverwaltung ist die Begeisterung groß, unter den Fraktionen aber gibt es Bedenken: Südwestmetall will an prominenter Stelle im Theaterviertel einen neuen Verbandssitz bauen. Das Gebäude soll auf dem Grundstück an der Ecke Neutorstraße/Zeitblomstraße entstehen, direkt neben dem Autohaus Hanser & Leiber. Auf dem Areal war ein Parkplatz und danach die Baustelleneinrichtung für die Linie 2. Die Fläche gehört der Stadt, soll aber, wie der Hauptausschuss in nicht-­öffentlicher Sitzung beschlossen hat, für das Projekt an Südwestmetall verkauft werden.


    Geduld gefragt – ein Kommentar zur Entwicklung im Theaterviertel [SWP+]

    Zitat

    Der geplante Neubau von Südwestmetall ist ein wichtiger Baustein für ein neues Theaterviertel. Die Veränderung wird allerdings Zeit brauchen, meint Chirin Kolb.


    Der Hauptausschuss hat dem Vorhaben zugestimmt. Daneben gibt es auch ein paar Zeilen zum Grundstück von Hanser & Leiber:


    Zitat

    Eine Verlagerung war schon mal angedacht, sagt Geschäftsführer Michael Hanser. „Das ist derzeit aber vom Tisch.“ Es gebe für das Unternehmen momentan keine wirklichen Alternativstandorte. Die Stadt habe zwar mal ein Grundstück auf dem ehemaligen Moco-Areal in der Blaubeurer Straße angeboten. Dessen Lage sei aber für das Autohaus nicht attraktiv gewesen, sagt Hanser. Zudem verzögere sich die Entwicklung des Moco-Areals immer weiter, und der Grundstückspreis werde wohl hoch sein – zu hoch für eine ohnehin teure Betriebsverlagerung. Für Hanser & Leiber gebe es derzeit keinen Druck, etwas zu verändern: „Ein Umzug ist für uns momentan kein Thema.“


    Ich hatte immer gedacht (oder gehofft), dass sich das Moco-Areal gut als Alternativstandort eignen würde. Stellt sich nun freilich die Frage, welcher Standort für das Autohaus attraktiver als das Areal an der viel befahrenen Blaubeurer Straße wäre, das ja auch Reisacher taugt... Ideen und Vorschläge?

  • In Anbetracht wie sich Ulm/Neu-Ulm in den kommenden Jahrzehnten entwickeln könnte. Sollte man sich einen Paradigmenwechsel gut überlegen. Auch weil das „beliebte Vorkaufsrecht“ in Berlin kürzlich einkassiert wurde:


    https://www.spiegel.de/wirtsch…19a-bdf3-906ef179a866-amp


    (Oder wie liest sich für euch das Urteil?)

    Da geht es vor allem um die Berliner Verwaltungspraxis der Ausübung des Vorkaufsrechts in Milieuschutzgebieten, nicht so sehr um das Instrument des Vorkaufsrechts an sich. Ich mache mir da keine akuten Sorgen, denke aber schon, dass die neue Bundesregierung dieses Instrument weiter ausbauen sollte. Es wird ja wohl ein eigenes Bundesministerium für Wohnen und Bauen geschaffen, das sich im Kern aus der heutigen Bauabteilung des Bundesinnenministeriums zusammensetzen sollte.


    Die Showroom-Idee finde ich gut, so etwas kann ich mir an verschiedenen Stellen vorstellen. Klar ist aber auch, dass ein Autohaus wie Hanser & Leiber eben nicht nur eine Verkaufsstelle ist, sondern auch eine Meisterwerkstatt und einen Gebrauchtwagenhandeln betreibt - das braucht Platz. Mir fällt auch weiterhin kein Ort außer der Blaubeurer Straße ein, wo ein solches Projekt realisiert werden könnte - muss ja nicht einmal unbedingt das MOCO-Areal sein, grundsätzlich kann man die Blaubeurer Straße auch an anderen Stellen weiterentwickeln:



    Ich glaube auch weiterhin, dass es direkt am BTC noch Flächen gibt, die in der jetztigen Form keine Funktion (auch keine nennenswerte biologische/ökologische Funktion) erfüllen:



    Führt jetzt ein bisschen vom Thema weg und ist auch nicht unbedingt als Alternativfläche für Hanser & Leiber interessant, aber die Abschnitte sollte man generell mal in den Blick nehmen, um innerstädtische Verlagerungsoptionen anbieten zu können.

  • Neues Architektur-Highlight für die Ulmer Innenstadt [Schwäbische+]

    Zitat

    Dieser Bau zeugt von Selbstbewusstsein: Der Verband Südwestmetall gönnt sich in Ulm eine neue Geschäftsstelle für die örtliche Bezirksgruppe. Hierfür war eigens ein Architektenwettbewerb ins Leben gerufen worden. Nun wurde der Siegerentwurf vorgestellt.

    Interessanter Entwurf, dessen Visualisierung auch in der Bezahlvorschau einsehbar ist. Mal sehen, ob er auch so rauskommt.

  • Ein architektonisch sehr spannendes Projekt in repräsentativer Lage. Sehr vielfältige und unterschiedliche Architekturstile die da in direkter Nachbarschaft zukünftig entstehen könnten. Ich jedenfalls würde mich sehr über anspruchsvolle Architektur in diesem architektonischen Notstandsgebiet freuen. 😉


    https://blocherpartners.com/pr…ulture/suedwestmetall-ulm

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Stimmt , danke Finn für den Hinweis. Zumindest ist eine latente Ähnlichkeit zum Siegerentwurf vorhanden. 😉 Der von blocher partner hätte mir sogar etwas besser gefallen.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Stimmt , danke Finn für den Hinweis. Zumindest ist eine latente Ähnlichkeit zum Siegerentwurf vorhanden. 😉 Der von blocher partner hätte mir sogar etwas besser gefallen.

    Volle Zustimmung Thorsten . Der Entwurf von Blocher Partner ist architektonisch etwas besonderes und ein echter Hingucker.


    Die kubusartige Struktur vom Siegerentwurf erscheint da doch eher langweilig und uniform, trotz "grünen" Aspekten.

  • Ich hatte irgendwie erwartet, dass das Theaterviertel eine ganz besondere Architektur erhält. Mit dem Theater/Jugendtheater und zukünftig dem hoffentlich auch architektonisch anspruchsvollen Einstein Discovery Center sind die Erwartungen wohl etwas zu hoch. :(

  • Findest du den Entwurf so enttäuschend?

    Ich will den Architekten nicht unrecht tun, solange man ein unscharfes Rendering bisher nur sieht. So ist mir z.B. noch nicht klar, ob es sich bei dem Sonnenschutz im 2. und 3. Stock lediglich um Stoffmarkisen handelt, oder feste Architekturelemente. Im schlimmsten Fall könnten sämtliche in der Darstellung abgebildeten "Vordächer" eigentlich aufgeklappte Fensteröffnungen sein. Wenn man sich dann das Gebäude in einem Zustand mit geschlossenen Fenstern und Markisen vorstellt, hätte man einen einfältigen Büroklotz. Das ist aber alles (begründete) Spekulation. Was keine Spekulation ist:

    Er scheint das übliche Greenwashing Produkt zu sein, und darüber seine gestalterischen Schwächen auch noch verkaufen zu wollen. Das Gebäude scheint vornehmlich aus Metall und Glas errichtet, mit geringer thermischer Masse. Was hilft es da dann mit etwas grünen Pflanzen, bisschen Holzoptik und Photovoltaik auf dem Dach hier einen ökologisch vorbildlichen Eindruck erwecken zu wollen? Meist wird ein Großteil der Grünpflanzen gar nicht real umgesetzt, vor allem nicht, wenn es sich, wie von mir befürchtet, nur um semioffene Loggias handelt, welche nach 5 Jahren wahrscheinlich nie mehr geöffnet werden. Ich bezweifle, dass die Photovoltaikanlage die Energiemenge kompensieren kann, die durch das Thermomanagement, wie auch den gewaltigen Ressourceneinsatz (Glas, Metall und Beton, in absteigender Reihenfolge, brauchen besonders hohe Mengen an CO2) nötig erscheinen würden, um wirklich der "Nachhaltigkeit eine große Rolle" hier einzuräumen. Plusenergiehaus heißt in diesem Zusammenhang nicht viel. Ich kann auch einen unsanierten Plattenbau mit übermäßigem Einsatz von Solar bilanziell zu einem Plusenergiehaus machen. Es kommt also sehr drauf an, wie es gemacht wird, bei der Frage der Nachhaltigkeit (inkl. entscheidend der Lebensdauer). Dazu gilt nun abwarten.

  • Nachvollziehbar und überzeugend argumentiert, danke für die Einschätzung. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mir mit Blick darauf, dass uns nur ein Bild vorliegt, noch gar keine tieferen Gedanken gemacht habe - Investoren-, Architekten- und Jury-Lyrik geht bei mir durchs eine Ohr rein und durchs andere wieder raus. Ich kann die Zeilen noch so oft lesen, ich registriere da einfach nichts ^^. Aber ich kann gut nachvollziehen, wie du auf deine Beobachtungen gekommen bist, und werde bei der Realisierung ein Auge drauf lassen.

  • Ich weiß jetzt nicht ob meiner Kritik zur Architektur das eine gute oder schlechte Nachricht ist. Entwicklung hätte das Gelände in jedem Fall nötig, aber vielleicht ist es ganz gut, wenn man erst die Gebietskanten sich entwickeln lässt, also mit dem Jugendtheater, dem Müller-Projekt, und eventuell dem Glaspalast.