Abriss Blautalcenter und Neuentwicklung als "Blau.Quartier"

  • Ja, das ist sehr schade. Ich würde das Blautalcenter nicht abreisen. Es gefällt mir insgesamt auch besser als die Glacis Galerie, auch wenn mir beide an sich nicht so zusagen.

    Und ich frage mich, wie groß muss der Wohnungsnotstand wohl sein, wenn man an dieser Stelle Wohnraum schaffen muss.

    Da sollte sich auch die Stadt mal Gedanken machen, was sie falsch gemacht hat in Sachen Wohnraumpolitik.


    Ich weiß nicht, ob ich aus der Zeit gefallen bin oder sich andere Leute einfach keine Gedanken oder auch keinen Geschmack mehr haben.

    Diese neuen Wohngebiete, egal ob kleine Einfamilienhäuser oder große Wohnanlagen wirken einfach nur kalt, lieb- und leblos

    und ganz einfach, schlicht und teilweise billig. Und sowas soll dann da hin?


    Meiner Meinung nach fehlt dem Blautalcenter eine bessere Anbindung an den ÖPNV, zum Beispiel eine direkte Straßenbahnhaltestelle vor dem Gebäude,

    Und noch mehr einen aktuelleren Händlermix, um wieder mehr Leute ins Center zu bekommen. Natürlich bleibt es dann immer noch ein schlichtes,

    zweckorientiertes Center ohne Raffinessen. Aber das muss ja nicht unbedingt was schlechtes sein

  • Ja, das ist sehr schade. Ich würde das Blautalcenter nicht abreisen. Es gefällt mir insgesamt auch besser als die Glacis Galerie, auch wenn mir beide an sich nicht so zusagen.

    Und ich frage mich, wie groß muss der Wohnungsnotstand wohl sein, wenn man an dieser Stelle Wohnraum schaffen muss.

    Da sollte sich auch die Stadt mal Gedanken machen, was sie falsch gemacht hat in Sachen Wohnraumpolitik.

    Wir waren vor kurzem mal im BTC, so schlecht ist es da nicht.

    Schön renoviert, nur keaum Kaufpublikum. Wenn ich da an die Anfangsjahre denke.

    So schlecht fände ich eine Wohnbebauung stattdessen nicht wenn es gelänge die vorhandene Tiefgarage zu integrieren.

    Diese neuen Wohngebiete, egal ob kleine Einfamilienhäuser oder große Wohnanlagen wirken einfach nur kalt, lieb- und leblos

    und ganz einfach, schlicht und teilweise billig. Und sowas soll dann da hin?

    Schau dir die zukünftige Wohnanlage am Weinberg an, da kannst du sehen daß nichts davon zutreffen wird.


    Meiner Meinung nach fehlt dem Blautalcenter eine bessere Anbindung an den ÖPNV, zum Beispiel eine direkte Straßenbahnhaltestelle vor dem Gebäude,

    Das wird dort nicht kommen.

    Eine Straßenbahnlinie in ein Gebiet daß am Wochenende völlig tot ist?

    Es verkehren dort 2 SWU-Buslinien, selbst die sind nur mäßig ausgelastet.

  • Und was mir heute auch noch fehlt ist die Gesamtgestaltung eines Viertels. in dem man bestimmt Sichtachsen schafft, um ein Gebäude, einen Park oder irgendetwas in den Fokus zu setzten, Blicke auf etwas zu reichten, Motive schaffen, die ansprechend sind. das fehlt heute komplett und zeigt sich auch im kasernenartigen Grundriss der Straßenzüge und der lieblos und fantasielos gestalteten Grünanlagen

  • Wenn das BTC abgerissen oder teilabgerissen wird, dann entstehen da sicherlich keine dringend notwendige 2 Zimmerwohnungen im mittleren Preissegment, sondern irgendwelche teuren Lofts oder sowas (siehe Stadtregal).

    An sich ist das BTC ja deutlich besser als die GG, aber der Käufermarkt hat sich deutlich verändert. Shopping ist zur Zeit nicht so gefragt, auch wegen Pandemie. Ob sich das jemals erholen wird, ist auch fraglich.


    Immobilienunternehmer investieren also zur Zeit nicht mehr in Gewerbeimmobilien, Kaufhäuser,... sondern in Wohngebäude und da leider hauptsächlich in der hochpreisigen Varianten.

  • Ich denke das Thema mit dem BTC wird doch so umfangreich, das es einen eigenen Thread verdient hat. Es ist ja auch noch alles offen.

    Kommt es zum Abriss? Oder wird nur ein Teil abgerissen? Bleibt es beim Konzept eines normalen Shoppingcenters?

  • Das ging jetzt doch schneller als gedacht. So stellt sich die neue Eigentümergesellschaft die Zukunft des Areals vor:


    (Quelle: Bürgerinfo Ulm)


    Die Pläne und eine ausführliche Beschreibung kann man der Bürgerinfo entnehmen. Kurz:


    Ich bin mir noch nicht sicher, was ich denken soll. Es geht mehr Bausubstanz verloren, als ich erwartet hätte - die Tiefgarage und ein Teil des östlichen Bereichs sollen erhalten bleiben, der Rest abgerissen. Bei aller Kritik an Einkaufszentren an sich fand ich die Atmosphäre und das Raumgefühl im Blautalcenter mit seiner schönen Dachkonstruktion immer sehr angenehm.

  • Gefällt mir sehr gut!

    Wichtig ist der Erhalt der TG, um die Wohnbebauung schneller hochzuziehen. Vor allem die Einbindung des Blauparks in die neue Siedlung hinein holt das Areal aus seinerHinterhofatmosphäre heraus.

    Wünschenswert wäre sicher auch noch die Bebauung des ehem. IVECO-Areals um dort eine Verbindung zu den Neubauten an der Magirus- und Einsteinstrasse herzustellen.

  • Ich bin tatsächlich überrascht, wie schnell hier schon halbwegs konkrete Planungen vorliegen.


    Das Konzept des Investors erscheint mir grundsätzlich zeitgemäß und die Verbindung mit den Grünanlagen an der Blau gefällt mir gut. Ich denke durchaus, dass das resultierende Gebäudeensemble eine städtebauliche Aufwertung für das Viertel bringt.


    Etwas ratlos macht mich aber, dass wohl tatsächlich große Teile des Blautalcenters komplett abgerissen werden sollen. Ehrlicherweise war ich dort selber nicht zu oft, aber das Center hat mir aber immer gut gefallen. Gerade mit den letzten Modernisierungsmaßnahmen schien es optisch in einem guten Zustand zu sein. Dass ein solches Gebäude zum Großteil abgebrochen wird hat mit Nachhaltigkeit nicht viel zu tun. Da könnte sicherlich ein größerer Teil des Bestandes erhalten werden..

  • (Quelle: Bürgerinfo Ulm)

    Quelle: Google Maps


    Ich erkenne da an dem Modell eigentlich gar keinen Erhalt. Scheinbar wird nur ein Teil des Betongerippes dann verwendet? Wäre irgendwo dann aber für mich mehr eine Symboltat, denn viel kann es nicht sein, und wirtschaftlich schon gar nicht, wenn es bei so einem winzigen Rest bleiben soll, der dann aufwendig herausgeschält werden muss.

    In den USA gibt es zahlreiche Vorbilder, wie Malls zu Stadträumen umgenutzt werden mit hohem Wohnraumanteil. So könnte man die Wandelhalle entweder als überdachte Nahversorgerstraße erhalten, mit Wohnraum darüber, oder Nutzungsformen finden, die ein solches Volumen der Halle eigenständig nutzen, beispielsweise ein Teil könnte zu einem Quartiersschwimmbad werden, vielleicht sogar mit Sporthalle, könnte ein Tennisplatz z.B. reinpassen. Ein weiterer Abschnitt der in den Plänen angedachte Event- oder Veranstaltungsbereich. Oder aber das Einstein Discovery Center nutzt diesen sehr repräsentativen Entrée und Teile der Wandelhalle. All diese Beispiele wurden jetzt schon zu oft bemüht, wann immer irgendwo Platz frei wurde, aber diese Immobilie böte schon wirklich mehr Potential bzw. mehr Substanz mit der man arbeiten könnte, statt eigentlich alles, was das Center heute ausmacht platt zu machen.

  • In den USA gibt es zahlreiche Vorbilder, wie Malls zu Stadträumen umgenutzt werden mit hohem Wohnraumanteil. So könnte man die Wandelhalle entweder als überdachte Nahversorgerstraße erhalten, mit Wohnraum darüber, oder Nutzungsformen finden, die ein solches Volumen der Halle eigenständig nutzen, beispielsweise ein Teil könnte zu einem Quartiersschwimmbad werden, vielleicht sogar mit Sporthalle, könnte ein Tennisplatz z.B. reinpassen. Ein weiterer Abschnitt der in den Plänen angedachte Event- oder Veranstaltungsbereich. Oder aber das Einstein Discovery Center nutzt diesen sehr repräsentativen Entrée und Teile der Wandelhalle. All diese Beispiele wurden jetzt schon zu oft bemüht, wann immer irgendwo Platz frei wurde, aber diese Immobilie böte schon wirklich mehr Potential bzw. mehr Substanz mit der man arbeiten könnte, statt eigentlich alles, was das Center heute ausmacht platt zu machen.

    Bin da im Grundsatz bei dir. Nicht unbedingt beim EDC, das dürfte - so es kommt - im Theaterviertel am besten aufgehoben sein, aber bei den kreativen Nachnutzungsmöglichkeiten für Flächen des Blautalcenters allemal. In meinen Augen könnte man mit der "Kernstruktur" des BTCs noch gut arbeiten:



    Bevor ich die Pläne der neuen Eigentümerin kannte, dachte ich, es könnte ungefähr in so eine Richtung gehen:



    Die Wandelhalle und die beiden gelben Abschnitte blieben unverändert, die orangen Abschnitte zumindest im EG. Um zur attraktiven Südseite hin Wohnungen zu realisieren, hätte man unter Beibehalt der Trägerstrukturen für die Dachkonstruktion die OG1 und OG2 des BTCs abtragen und (soweit statisch möglich) Holzhybridbauwerke auf das EG aufsetzen können. Holzhybridbauten haben ja den schlagenden Vorteil, dass sie wesentlich leichter sind als konventionelle Bauwerke. In den grauen Abschnitten hätte ich mir alles Mögliche vorstellen können.

  • Die Wandelhalle und die beiden gelben Abschnitte blieben unverändert, die orangen Abschnitte zumindest im EG. Um zur attraktiven Südseite hin Wohnungen zu realisieren, hätte man unter Beibehalt der Trägerstrukturen für die Dachkonstruktion die OG1 und OG2 des BTCs abtragen und (soweit statisch möglich) Holzhybridbauwerke auf das EG aufsetzen können. Holzhybridbauten haben ja den schlagenden Vorteil, dass sie wesentlich leichter sind als konventionelle Bauwerke. In den grauen Abschnitten hätte ich mir alles Mögliche vorstellen können.

    Vielleicht hätte man bei der Halle noch ein wenig weiter das Dach öffnen müssen, auf einer Seite wirkt die Wandelhalle ein wenig dunkel, gerade, wenn Wohnungen dann dort eingebaut werden. Besonders im zentralen Bereich ist es aber ja sehr lichtdurchflutet, das hatte ja immer schon etwas von offener überdachter Flaniermeile.

  • Ich hätte mir auch den Erhalt des überdachten Bereichs gewünscht.

    Es gibt Beispiele wo über so einem Bereich Wohnung eingerichtet wurden.
    Der Plan sieht vor, die Verkehrsfläche vor dem BTC zu bebauen - logisch, gut. Ist wohl nicht so einfach das mit dem Bestand zu vereinbaren.

    Den gestreckten Baukörper aufzulösen gibt mehr Licht und Luft ist aber eigentlich nicht notwendig, Stadtregal geht ja auch.

    Eine Kita neben einem See finde ich etwas gewagt ;)

    Die westliche Verbindung über die Blau kommt im Entwurf leider nicht vor, aber wirklich notwendig ist sie auch nicht. Was bringt die Durchgängigkeit zum Gewerbegebiet auf der anderen Seite der Blaubeurer Straße? Gerade noch eine bessere Anbindung an den ÖPNV, großer Pluspunkt für das Stadregal.

  • © Foto: Maas & Partner


    Je öfter ich mir die Pläne anschaue und die Ausführungen von Stadt und Investor studiere, umso spannender finde ich das Projekt.


    In der Vorstellungsrunde zum Projektvorhaben wird auch das Düngemittellager von Beiselen auf dem östlich angrenzenden Areal angesprochen. Am Besten wäre eine Entwicklung des gesamten Firmengelände einschließlich der Parkplatzbrache im Osten. Wohnen zur Blau und Gewerbe in Richtung Blaubeurer Straße, ähnlich wie auf dem Areal des BTC.


    Ich hab mir dann das Gesamtareal mit ehemaligem Magiruswerk zur Einsteinstraße hin angeschaut und muss sagen, dass es trotz Nachbarschaft der FUG und im nördlichen Bereich mit der B28 gigantische Möglichkeiten bietet. Der Arm der Blau (aus Söflingen und Blaukanal) bieten schon super Möglichkeiten vom Wohnen im Grün und am Wasser in Verbindung mit top Anbindung an die Stadt. Das ist fast ein eigener Stadtteil mit Potential für rund 2000 Wohneinheiten.


    Zurück zum BTC. Es bleibt also das EG des Ostflügels stehen und die Tiefgarage. Na ja, wenn man sich die massiven Ausmaße (Höhe des Gebäudes und ohne Brechungen durch Fenster oder Lichtbänder) des jetzigen Centers vor Ort anschaut ist da nicht wirklich viel zu retten, um ein Wohnquartier zu realisieren.

  • Je öfter ich mir die Pläne anschaue und die Ausführungen von Stadt und Investor studiere, umso spannender finde ich das Projekt.

    Muss ich mittlerweile auch sagen. Schade wird es nach wie vor um die schönen Aspekte des Blautalcenters und den nackten Substanzverlust eines gerade einmal 25 Jahre alten Gebäudekomplexes sein (Stichwort Graue Energie), aber die Entwicklungschancen sind schon gigantisch. Erst recht, wenn man die Potentiale im Umfeld in Betracht zieht sowie die Tatsache, dass auch in Ulm die Möglichkeiten zur Innenentwicklung einmal zu Neige gehen werden. Mit den Vorhaben in diesem Bereich versiegelt man auch nichts, sondern entsiegelt sogar fleißig.


    Für die "finale Ausbaustufe", im Optimalfall mit Entwicklungen auf dem Magirus-Brandschutz-Areal und vielleicht sogar dem Beiselen-Areal, müsste man auch die ÖPNV-Anbindung noch einmal neu in den Blick nehmen. Neben einer attraktivierten Wegeverbindung zum etwas stiefmütterlich behandelten RB-Haltepunkt Ulm-Söflingen denke ich da an eine mögliche Straßenbahnführung durch die Einsteinstraße, die über die Lupferbrücke weitere Abschnitte des Eselsbergs erschließen könnte und die wir schon ab und an andiskutiert hatten. An eine Straßenbahn durch die Blaubeurer Straße glaube ich dabei nicht, weil dann nur noch je eine Richtungsfahrspur für den MIV verbliebe, was auf dieser Relation leider hoffnungslos unterdimensioniert wäre.

  • Die Kommunalpolitik bewertet das Vorhaben fast einhellig sehr positiv:


    „Sechser im Lotto“ – Das sagen Ulmer Politiker zum Riesen-Projekt [SWP+]

    Zitat

    Von einem „Sechser im Lotto“ war die Rede, von einer „Riesenchance“. Zwar war es „nur ein Bild, noch kein Entwurf“, was Baubürgermeister Tim von Winning am Dienstagabend den Ulmer Stadträten vom künftigen Blau-Quartier zeigen konnte. Doch schon dieser Entwurf über die Zukunft des Blautalcenters euphorisierte etliche der Kommunalpolitiker. Dem Grundsatzbeschluss der Stadtverwaltung zur Entwicklung des Quartiers stimmte der Bauausschuss einhellig zu.


    Hoffentlich tragfähige Ideen – ein Kommentar [SWP+]

    Zitat

    Blautralcenter ade: Die ersten Ideen und Bilder für das Blau-Quartier machen Lust auf dieses städtebauliche Riesenvorhaben, findet Magdi Aboul-Kheir.

  • denke ich da an eine mögliche Straßenbahnführung durch die Einsteinstraße, die über die Lupferbrücke weitere Abschnitte des Eselsbergs erschließen könnte und die wir schon ab und an andiskutiert hatten.

    Hielte ich beim Umbau des BTC und der Neubebauung des Brandschutzareals mit Weiterführung zu Lupferbrücke und westl. Eselsberg durchaus für attraktiv.

    Beim Neubau der Einstein- und Jägerstraße sowie des südlichen Weinbergwegs in den 1950ern wurden die Randstreifen mit den Radwegen extra so breit gebaut um dort eine Trambahn aufzunehmen.

    Außerdem wäre ein Anschluß an das Netz am Th.-Heuss-Platz sehr kurz mit günstiger Lage zum Betriebshof der Strassenbahn.

  • Beim Neubau der Einstein- und Jägerstraße [..] in den 1950ern wurden die Randstreifen mit den Radwegen extra so breit gebaut um dort eine Trambahn aufzunehmen.

    Außerdem wäre ein Anschluß an das Netz am Th.-Heuss-Platz sehr kurz [...].

    Der Abschnitt vom Theodor-Heuss-Platz bis zur Jägerstraße über die Einsteinstraße dürfte aber vermutlich zu lange zu nah parallel zum Söflinger Ast verlaufen. Vom Einzugsgebiet her wäre es ggf. sinnvoller irgendwo vom Söflinger Zentrum zu diesem nördlichen Bereich zu kommen. Der Zeitverlust müsste minimal sein.