Hallo panpikus & Finn,
ich versuche mal, möglichst kurz auf die einzelnen Punkte einzugehen:
1) Ulm ist Oberzentrum in einem ländlichen Raum, in dem wesentlich mehr Leute aufs Auto angewiesen sind als in einer Großstadt - und wer eines hat, der fährt es halt...
Ja, weil die Leute halt bequem sind, und es vielleicht noch zu günstig ist?
2) Qualität und Reichweite eines zukünftigen S-Bahn-Netzes Donau-Iller werden überschaubar bleiben.
Steht zu befürchten, ja.
3) Die Kapazitäten, die man jetzt schafft, müssen auch 2024 und 2034 noch reichen.
Wird das so viel mehr sein, bzw. wird Ulm das insgesamt verkehrsmäßig dann überhaupt verkraften?
4) Die NBS wird eine extreme Zugkraft entwickeln.
Ja, ist auf jeden Fall zu erwarten. Dann gilt aber wieder mein Statement zu 3)
Auch fürchte ich, dass P+R-Angebote schlicht nicht angenommen werden, Parkierungskosten hin, verstopfte Straßen her. Das Angebot der SWU etwa läuft extrem schleppend, trotz der samstäglichen Probleme. Auch das CCU-Nord bleibt oft recht leer. Ich habe an anderer Stelle mal ein paar schöne P+R-Standorte genannt (u.a. Autobahnanschluss Ulm-Nord, Burlafingen/A7), aber an ihren Erfolge würde ich nicht unbedingt glauben...
Sie zu 1)
Viel Hoffnung setze ich übrigens in die Schillerstraße. Die könnte, wenn man es geschickt macht, viel automobilen Pendlerverkehr von den großen Zuleitungsstrecken (B10, B28 ) auf kürzestem Weg in eine Garage oder ein Parkhausschicken, ohne diese durch Neutor-, Olga-, Neue und Friedrich-Ebert-Straße leiten zu müssen. Dazu muss dann aber auch 2018-2021 das angesprochene Parkhaus und/oder idealerweise auch ein Parkhaus am zukünftigen Westportal stehen.
Wäre eine Lösung, um Verkehr aus dem direkten Innenstadtbereich raus zu bekommen. Vorausgesetzt, unsere marode Infrastruktur ist bis dahin wieder im Schuss ...
ÖPNV ist schön und gut, vorausgesetzt man ist jung, kinderlos und gesund. Mit einem Kinderwagen in einem Stadtbus in die Innenstadt kommen und irgendwo auch ankommen zu wollen gleicht einem Abenteuer. ... Hat man dann noch eine gehbehinderte Person kann man es einfach vergessen.
Ja, ist zum Teil zu verstehen. Aber wer denkt dabei an die Leute, die in Ulm wohnen? Diese Blechlawinen müssen wir weder der Umwelt noch unserer Gesundheit zumuten. Ich denke, da gibt es sinnvolle Maßnahmenkombinationen, die allen gerecht werden. Und keine Schwarz-Weiß-Situation.
Wenn alle bereit sind, sich etwas zu bewegen (im doppelten Sinne), kommt da auch etwas sinnvolles raus. Die Bequemlichkeit wie bisher ist nicht mehr zeitgemäß.