Klar, das mit der grünen Wiese ist auch nur so eine Phrase - Innenstadt versus grüne Wiese halt. Die Blaubeurer Straße ist der andere große Handelsstandort in Ulm, wie diese Untersuchung von vor ein paar Monaten noch einmal schön dargestellt hat, und das hat viel mit dem Blautalcenter zu tun. Und wie mit den Kennzeichen angedeutet: man lockt damit durchaus viele Kunden (und ihre Kaufkraft...) sogar aus den umgebenden Landkreisen an.
Aber ich glaube auch, dass es derzeit eigentlich fast nur für Autofahrer geschickt ist, dort einkaufen zu gehen. Der Bus ist einfach zu unattraktiv, ebenso wie die Umgebung - bislang zumindest. Ich habe mir eigentlich immer erhofft, dass das Center sich weiter zur Blau hin öffnet, denn dort hat sich ja schon einiges getan (Stadtregal, Einsteinstraße, Blau-Sanierung) und wird sich noch viel tun (Magirus-Areal). Eigentlich ein idealer Standort für Außenbewirtschaftung, Blauterrassen, vielleicht sogar einen Blaustrand. Schade nur, dass der Marktkauf in der Form bleibt bzw. sogar noch ein Parkhaus hinkommt. Auf der Seite des Blautalcenters ist die Anlieferungsstraße und die hässliche Südfront natürlich ein Problem.
Jedenfalls könnte man dank der Entwicklungen in der Ecke das Center durchaus noch durch die Hintertür nachträglich in die Weststadt bzw. in Söflingen integrieren. Ich sehe da schon Potential (und Bedarf), Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie für die nähere Umgebung ebenso wie für Kunden aus dem Umland zu betreiben. Erst recht, wenn auf dem Moco-Areal arbeitsplatzintensivere Gewerbe angesiedelt werden. Sollten die 37,500qm auf einen Schlag wegfallen, könnte eine Überlastung der Innenstädte drohen, wenn die Kundschaft sich ihnen zuwendet - X mehr Autos auf dem Altstadtring und in den vollen Parkhäusern, obwohl wir die Straßen verlangsamen und verengen wollen.
Möglicherweise kann man das BTC, falls es tatsächlich unprofitabel ist, ja gesundschrumpfen: Einen der beiden Flügel schließen oder beide Flügel stutzen. So eine Art Stadtregal light ließe sich mit einigen der Ladenflächen vielleicht tatsächlich verwirklichen, wenn auch nicht mit den großen fensterlosen Flächen an den Enden. Oder aber eine neue Überbauung der frei werdenden Flächen. Ob sich das alles finanzieren ließe oder rentieren würde, wäre aber schon die nächste Frage.